[Tipp der Woche] Die dunkle Seite der Fußball-Macht: „Das Netz“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/k1WeYqy0voc

Nicht mal mehr 4 Wochen sind’s, bis das unselige Turnier in Qatar startet, eine WM auf die man – meiner Meinung nach – verzichten kann, nd auf die ich verzichten werde. Ich hab schon die Quali nicht geguckt, und ich werd mir auch erst nach dem Turnier wieder Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft anschauen. Aber am kommenden Donnerstag, da schalte ich den Fernseher ein, um Fußball zu gucken. Nein, nicht EuroLeague. Fiktionalen Fußball. Eine Serie über die Hintergründe des internationalen Fußballs. Oder, genauer gesagt, mehrere Serien auf einmal. „Das Netz“ besteht aktuell aus 3 verschiedenen Serien, einer deutschen („Spiel am Abgrund“), einer österreichischen („Prometheus“) und einer italienischen („Powerplay“). Alle Serien spielen im Vorfeld des Qatar-Turniers, alle Serien haben schmutzige Geschäfte mit dem Fußball zum Thema und die Storys und Figuren der verschiedenen Serien „kreuzen sich“, d. h. Figuren und Teile der Geschichte der deutschen Serie werden in der österreichischen Serie aufgegriffen usw. weiterlesen…

[Tipp der Woche] Wer ist der Theater-Killer? – „See How They Run“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/VmHAYrH1lLg

2019 hat „Knives Out“ die Kinowelt aufgemischt und dem „Whodunit“, also der klassischen Krimi-Mörderjagd, ein unverhofftes Comeback beschert. Indem der Film dem letztlich eher lahmen Genre mit Ironie, Sarkasmus und schrägen Gags erfolgreich eine Frischzellenkur verpasst hat. „Glass Onion„, das vielversprechende Sequel, steht in den Startlöchern und wird hierzulande am 23. 12. in die Kinos kommen und zeitgleich oder wenig später über Netflix anschaubar sein. Wem die Zeit bis Weihnachten zu lang wird, der kann alerdings diesee Woche schon ins Kino gehen, denn da startet mit „See How They Run“ ein weiteres Mörderpuzzle nach „Knives Out“-Rezept. Hier findet die Täterjagd in der Londoner Theaterwelt der 50er Jahre statt: ein unerwarteter Mord stoppt die geplante Verfilmung eines Westend-Hits, und ein bis zur Schläfrigkeit gelassener Inspektor und seine übereifrige Assistentin stolpern von einer unerwarteten Wendung in die nächste. Der Trailer sieht gut aus, die Kritiken aus dem Ausland, wo der Film bereits angelaufen ist, sidn durch die Bank gut… wer sich diesen Krimispaß gönnen will, kann ihn sich ab Donnerstag in den hiesigen Kinos anschauen.

[Tipp der Woche] Drehort Dixi-Klo – „Ach du Scheiße“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/4Sy5yG1w3RY

Alfred Hitchcock hat des öfteren Mal davon erzählt, einen Film zu drehen, der nur in einer Telefonzelle spielt: die ultimative Herausforderung für den Filmemacher, die Handlung auf den engstmöglichen Raum zu konzentrieren. Hitchcock selber hat die IDee nie realisiert, aber Joel Schumacher hat das Thema 2001 aufgegriffen und mit Colin Farrell den ganz famosen „Nicht aufllegen!“ gedreht. Wobei Schumacher natürlich kräftig geschummelt hat, um die Telefonzelle herum passiert ja eine ganze Menge… Dass hat dem deutschen Indie-Filmer Lukas Rinker – verständlich – keine Ruhe gelassen. Um das richtigzustellen, hat er beschlossen, in seinem neuen Film „Ach du Scheisse“ all-in zu gehen, und zwar in ein Dixi-Klo. Ja, genau, er hat seinen Protagonisten, den Architekten in ein umgestürztes Dixi-Klo gesperrt, und zwar so, dass der beinahe unmöglich herauskommen kann. Durch seinen Arm wurde eine rostige Metallstange gespießt, sein Handy liegt – knapp außer Reichweite – im Klo-Tank. Und als ob die Kacke nicht schon genug am Dampfen wäre: die Baustelle, auf der das Dixi-Klo steht, soll zeitnah gesprengt werden. Frank muss was tun… Ja, das ist eklig. Ja, das ist gemein. Aber wegen ekliger Gemeinheiten geht man doch ins Kino, oder? Ich auf jeden Fall: am Donnerstag, wenn diese kleine Genre-Perle anläuft.

[Tipp der Woche] Anstieg zur Freundschaft – „The Climb“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/RzIc3kiC43s

Freundschaften sind keine Schönwetterveranstaltungen, sonst wären es keine. Und richtige Männerfreundschaften tun manchmal richtig weh, besonders, wenn Grenzüberschreitungen ins Spiel kommen. „The Climb“ handelt von so einer Männerfreundschaft. Dieser Indie-Film über die Freundschaft zwischen Kyle und Mike, die über Jahre hinweg selbst die härtesten Bewährungsproben übersteht, ist möglicherweise nicht jedermanns Sache: Er hat durchaus ein paar Längen, ein bisschen weniger „Arthouse“ hätte der Sache gutgetan und die Gags sind (zu?) unregelmäßig verteilt, aber alles in allem ist das ein sehr emotionales, mehrfach gebrochenes und gelegentlich wirklich sehr komisches Stück Kino. ein Buddy-Movie mit Tiefgang. Ich hab’s gern angeschaut. Ihr könnt das auch, kommenden Sonntag um 20 Uhr 15 auf Servus TV.

[Tipp der Woche] Die Verantwortung des Abenteurers – „Das rote Zelt“ bei arte

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Video-Link: https://youtu.be/mAjHmGP7kOg

Eigentlich ist heute ja Feiertag, aber weil unser Tipp der Woche heute Abend um 20 Uhr 15 auf arte läuft, unterbreche ich mal kurz die Feiertagsruhe, um euch auf einen wirklich sehenswerten Abenteuerfilm hinzuweisen: „Das rote Zelt“ aus 1969, top-besetzt (u.a. Sean Connery, Peter Finch und Claudia Cardinale) das Titel-Thema hat kein geringerer als Ennio Morricone geschrieben (hört man sofort). Der Film beruht auf einer Waren Begebenheit: der von Peter Finch gespielte General Umberto Nobile war ein italienischer Luftfahrtpionier, der 1926 und 1928 mit einem Zeppelin Fahrten zum Nordpol unternahm. Beide Male erreichte ihn, doch bei der zweiten Fahrt stürzte der Zeppelin auf dem Rückflug ab. Die Überlebenden konnten zwar mit einem Funkgerät Hilfe rufen, doch ihre Rettung gestaltete sich wegen des Wetters äußerst schwierig. Roald Amundsen, der am ersten Polarflug nobiles teilgenommen hatte, startete eine eigene Rettungsaktion, bei der er ums Leben kam. weiterlesen…

[Tipp der Woche] Remake von Remarque – „Im Westen nichts Neues“ erst im Kino, dann auf Netflix

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Video-Link: https://youtu.be/tPdM-pmqEDg

Im Westen nichts Neues“ kommt diese Woche in die Kinos [bevor er in ein paar Wochen auf Netflix gestreamt wird), ein Remake des Anti-Krieg-Film-Klassikers aus 1930 nach dem Bestseller von Erich Maria von Remarque. Als ich zum ersten Mal von diesem Remake gehört habe, hab ich mich gefragt, ob das eigentlich wirklich sein muss. Ich schätze die Erstverfilmung von 1930 sehr, sie ist für mich immer noch einer der bewegendsten Filme überhaupt. Doch als ich dann den oben verlinkten Trailer gesehen hab, hab ich meine Meinung geändert: Der Film scheint die gleiche, emotionale Wucht wie das Original (und das Buch!) zu haben, und er nutzt die Mittel des modernen Kinos aus, sodass er junge Menschen eher erreichen wird als die ästhetisch doch etwas angestaubte Schwarz-Weiß-Fassung. „Im Westen nichts Neues“ erzählt von der Zerstörung einer Männergeneration in einem riesigen Krieg, zeigt eindrücklich, wie der Bogen von Patriotismus über Zynismus in die Verzweiflung führt. Ich schau ihn mir im Kino an, auch wenn er bald gestreamt wird. Große Bilder gehören auf die große Leinwand, auch wenn sie, wie hier, eine schreckliche Geschichte erzählen.

[Tipp der Woche] Das Karma von Herrn Murot – neuer Tukur-Tatort am Sonntag

Am kommenden Sonntag kommt – endlich – ein neuer Tatort mit Ulrich Tukur als Kommissar Murot, und da sitz ich natürlich erwartungsfroh vor dem Fernseher. Normalerweise bin ich nicht so der Tatort-Gucker, aber bei den Münsteraner Klamottiers und dem Total-Ironiker Murot mach ich eine Ausnahme: das sind Pflichttermine! Am Anfang, als Murot noch dauernd mit seinem Tumor geredet hab, hab ich mit diesem Kommissar noch sehr gefremdelt, aber set der Tumor Geschichte ist, ist Murot mein Favorit unter den TV-Ermittlern. Zwei Filme sind herausgestochen aus der Serie: „Im Schmerz geboren„, eine genial gefilmte Western-Paraphrase, war für mich einer der besten Fernsehfilme die je gesendet wurde. Und die Bill-Murray-Parodie „Murot und das Murmeltier“ war schlichtweg eine grandiose Alberei, mit frecher Chuzpe zur Tatort-Primetime dargeboten und mit höchster Komik exekutiert: dolle Sache. Die letzten Murot-Tatorte hatten nicht ganz die Klasse dieser Klassiker, aber vielleicht holt Tukur ja am kommenden Sonntag zum nächsten großen Schlag aus. Das Szenario klingt vielversprechend: Murot fällt an einer Hotelbar einer Trickbetrügerin zum Opfer, wird mit K.-o.-Tropfen ausgeschaltet und wacht am nächsten Morgen ohne Erinnerung und Brieftasche in einem Hotelzimmer auf. Zeitgleich wurde im gleichen Hotel auch ein IT-Experte ermordet, dessen Laptop verschwunden ist. In diesem Fall sollte Murot eigentlich ermitteln, aber der überlässt die Arbeit lieber seiner Kollegin Wächter. Er selber kümmert sich lieber um die Trickbetrügerin, sein Karma und eine vermeintliche Tochter von ihm… Klingt schräg und verwirrend? Ist hoffentlich schräg und verwirrend. Ich freu mich drauf! (am Sonntag in der ARD, später dann auch in der Mediathek)

[Tipp der Woche] Major Tom fliegt auf der großen Leinwand – „Moonage Daydream“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/o2h3lm_s_5Q

Sechs Jahre sind schon vergangen, seit David Bowie gestorben ist. So langsam beginnt er, ins Vergessen zu driften. Viele junge Menschen wissen vermutlich gar nicht mehr, wer Bowie ist oder war, obwohl sie viele seiner Songs kennen. Darüber muss man keine Krokodilstränen vergießen, das ist der Lauf der Zeit. Der in dieser Woche hoffentlich ein wenig aufgehalten wird, denn „Moonage Daydream„, eine Doku über David Bowie und sein Werk kommt in die Kino. Der Trailer weckt höchste Erwartungen. Regisseur Brett Morgen scheint einen Sound- und Bildersturm entfesselt zu haben, der Massstäbe für künftige Rockumentarys setzen könnte. Und den man sich unbedingt auf der großen Kinoleinwand in entsprechender Lautstärke anschauen sollte. Bowie gehört auf die große Bühne!

[Tipp der Woche] München 72, die Champions League und Trash-as-trash-can

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Video-Link: https://youtu.be/4mRRZur93ng

Und wieder hab ich nicht einen Tipp der Woche für euch sondern drei: Fußball, eine spannende, sehr emotionale Doku und ein 60er-Jahre-Actionfilm, der so doof ist, dass er beinahe schon wieder gut ist volles Programm in der 36. Kalenderwoche! Fangen wir mit dem Fußball an, die Champions League startet in die Gruppenphase. Ja, ich weiß, sportlich ist das eine Nullnummer: Wer möglichst wenig verliert, kommt weiter, spannend wird’s erst nächstes Jahr in den K.O.-Runden. Okay, aber… internationaler Fußball ist itnernationaler Fußball. Und guten Sport bekommt man – mit ein bisschen Glück – auch in der Gruppenphase zu sehen, wie dieser Zusammenschnitt zeigt. Die Doku, die ich euch ans Herz legen möchte, hat auch etwas mit Sport zu tun… weiterlesen…

[Tipp der Woche] Solche Filme werden nicht mehr gemacht – „Mörder GmbH“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/-N82sYz07MI

Filme wie „Mörder GmbH“ – ironisch erzählte Action-Komödien, die keine „Botschaften“ transportieren, sondern nur das Ziel haben, die Zuschauer bestmöglich zu unterhalten und deren üppiges Budget nicht für irgendwelche Computeranimationen sondern für Top-Schauspieler, Top-Drehbuchautoren aufwändige Kulissen und faszinierende Außenaufnahmen ausgegeben wurde – werden schon lange nicht mehr produziert. Und das ist verdammt schade. Und ebenso schade ist es, dass derart grandiose Filme im Fernsehen kaum noch gezeigt werden. Schlappe 9 Jahre ist es her, dass „The Assassination Bureau“, wie der Film im Original heißt, im Fernsehen gezeigt wurde. Die Geschichte spielt um die Jahrhundertwende: Diana Rigg (Mrs. Peel!) spielt eine Journalistin, die einer „ehrbaren“ Killerorganisation auf die Spur kommt,  die nur Menschen um die Ecke bringt, die es verdient hat. Sie überredet den Geschäftsführer dies Ladens. Ivan Dragomiloff (damals gab’s eben noch kernige Charaktere mit kernigen Namen, die von Oliver Reed gespielt wurden), einen Kontrakt auf sich selber anzunehmen, und dann geh die Party los. Der Werbeslogan für „Mörder GmbH“ war übrigens: „Er fällt aus einem Zeppelin, sie findet eine scharfe Bombe. Er wird in einem Grab gefangengehalten, sie in einem Bordell. Und das ist erst der Anfang!“ Am Sonntag um 20 Uhr 15 darf mich niemand stören. Da läuft diese Perle der Unterhaltungskunst um 20 Uhr 15 auf arte.

Wer anschließend keinen Bock auf Umschalten hat, handelt richtig: da zeigt arte nämlich den klassischen Eastwood-Western „Ein Fremder ohne Namen„.