[Gedanken beim Rasieren] Mach, was du willst…

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Wenn man mit der gepflegten Nassrasur anfängt, also beginnt, sein Barthaar auf klassische Weise mit selbst geschlagenem Schaum aus Rasierseife oder -creme einzuweichen und ihm anschließend vielleicht mit einem Hobel oder einem Rasiermesser zu Leibe rückt anstatt mit einem Systemrasierer, ist man zunächst vielleicht erschlagen, von den vielen Dingen, die es zu beachten gilt. Wie lange soll man das Barthaar einweichen, zwei, drei, fünf Minuten oder gar nicht? Heißes Handtuch vorher? Oder auf den Schaum? In welchem Winkel führe ich die Klinge? Mit dem Strich, gegen den Strich, quer? Wie viele Durchgängee?  Balm oder alkoholisches Aftershave hinterher?

Diese Phase der Verwirrung kann eine ganze Weile lang andauern, aber früher oder später macht sich beim Nassrasierer die Erkenntnis breit, dass es ein objektives „richtig“ oder „falsch“ im eigenen Badezimmer nicht gibt, sondern nur ein subjektives. Was beim einen Mann funktioniert, funktioniert nicht notwendigerweise beim anderen, jeder muss seinen eigenen Weg zur optimalen Nassrasur finden.

Diese Erkenntnis ist der Schlüssel zur großen Freiheit im eigenen Badezimmer. Hier kann – und soll – man tatsächlich machen, was man will, was man selber für richtig hält. Man muss weder auf die Rasiermittel produzierende Industrie noch auf irgendwelche in Forums-Ehren ergrauten „alten Hasen“ hören, man entscheidet selbst, was einem guttut oder nicht. Wer diese Deutungshoheit übers eigene Badezimmer einmal errungen hat, lässt sie sich nie wieder nehmen. Ein herrliches Gefühl.

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Eine Antwort zu [Gedanken beim Rasieren] Mach, was du willst…

  1. AvatarDr. Strangelove sagt:

    Das ist eine wichtige Erkenntnis, sehr schön auf den Punkt gebracht.

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