[Tipp der Woche] Schräg, spannend, brüllkomisch: „Helden der Wahrscheinlichkeit“ auf Blu-ray

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Video-Link: https://youtu.be/9Xi0JePkO0A

Als „Helden der Wahrscheinlichkeit“ im September letzten Jahres ins Kino kam, war er unser Film der Woche. Jetzt kann ich sagen, dass er auch mein Film des Jahres war. In keinem anderen Film hab ich mich 2021 derart blendend amüsiert wie in diesem schrägen, kuriosen, anrührenden und stellenweise brüllkomischen Genre-Mix. weiterlesen…

Das männliche Zitat der Woche (CII): Mel Brooks

Foto: Towpilot, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

„Ich hab einen ganz einfachen Trick gelernt: Sag ja. Sag einfach ‚ja‘. Joseph E. Levine hat bei ‚Frühling für Hitler‘ mal gesagt: ‚Dieser Kerl mit den Locken – er sieht seltsam aus. Feuern Sie ihn.‘ Er wollte, dass ich Gene Wilder entlasse. Und ich sagte: ‚Ja, er ist Geschichte. Ich feuere ihn.‘ Hab ich nie getan. Aber er hat’s vergessen. Nach einer Vorführung von ‚Der wilde, wilde Westen‘ hat mich der Chef von Warner Bros. in sein Büro bestellt, mir einen Block und einen Stift in die Hand gedrückt und mir ungefähr zwanzig Anweisungen gegeben. Er hätte aus „Der wilde, wilde Westen‘, einem mutigen, komischen, verrückten Film einen steifen, langweiligen, angestaubten alten Western gemacht. Er sagte: ‚Keine Fürze!‘, und ich sagte: ‚Die sind raus.‘ Man sagt ‚ja‘ und tut es niemals. Das ist alles. Kämpf nicht gegen sie. Verschwende deine Zeit nicht damit, mit ihnen zu kämpfen und sie zur Vernunft zu bringen. Sie verstehen es ja doch nicht.“

Mel Brooks

 

[Tipp der Woche] „The King’s Man – The Beginning“ – das etwas ziemlich andere Prequel

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Video-Link: https://youtu.be/Q4EqDeW1daE

Die beiden „King’s Man“-Filme aus 2014 und 2017 haben mir im Kino einen Riesenspaß bereitet: durchgeknallte Action-Komödien mit total absurden Plots und gelegentlich jenseits aller Geschmacksgrenze angesiedelten Gags gefallen mir im Verbund mit größeren Mengen Popcorn und Bier ziemlich gut. Nach enigen Verschiebungen kommt diese Woche nun der dritte Film der Reihe, bzw. eigentlich der erste, den „The King’s Man – The Beginning“ spielt vor den beiden bisherigen Teilen und erzählt die Vorgeschichte des „King’S Man“-Geheimdienstes, ein Prequel also. Die Geschichte spielt zur Zeit des 1. Weltkriegs: Der britische Herzog Orlando Oxford (Ralph Fiennes) versucht, alle möglichen Gefahren von seinem Sohn Conrad fernzuhalten, der sich freiwillig zur Armee melden will. Im Zuge dieser Aktionen wird die Geschichte ordentlich umgeschrieben und wir bekommen unter anderem Mata Hari, Erik Jan Hanussen, Rasputin (sensationelle High-Camp-Performance von Rhys Ifans!), George V., Wilhelm II. und Nikolaus II. (alle drei von Tom Holland gespielt) zu sehen. Kritiker haben dem Film Unausgewogenheit und zu große Ernsthaftigkeit vorgeworfen, ich bin anderer Ansicht: der Plot ist so absurd, dass man ihn überhaupt nicht ernst nehmen kann. Zugegeben, die Action- und Gag-Dichte ist deutlich geringer als in den beiden anderen Filmen, dafür hauen aber die Action-Höhepunkte (Rasputins Kampftechniken und der Showdown an der Front) voll rein. Wenn man sich auf einen Tempo-Wechsel und komplett neue Töne einstellen kann, lohnt der Kinobesuch hundertprozentig.

[Tipp der Woche] Der Becher mit dem Fächer und der Kelch mit dem Elch – „Der Hofnarr“ auf Blu-ray

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Video-Link: https://youtu.be/Pt37TRvU_Mw

Diese Woche wird’s wieder mal nostalgisch: Als ich unseren Tipp der Woche, den Komödienklassiker „Der Hofnarr“ zum ersten Mal gesehen habe, da war die Zahl der Geburtstagskerzen auf der jährlichen Torte noch einstellig. Der Film selbst, in dem Giganten wie Danny Kaye, Angela Lansbury und Basil Rathbone die Komik-Muskeln spielen lassen, ist bereits 1955 gedreht worden, aber erstaunlich frisch geblieben: Ich hab ihn mir erst letztes Jahr mal wieder angeschaut und mich wieder scheckig gelacht. Der Film zieht einfach jedes Klischee des Mantel-und-Degen-Films durch den Kakao, nimmt die ganze Robin-Hood-Romantik gnadenlos auf die Schippe, und Danny Kaye fackelt als Vollpfosten, der sich als besten Hofnarren der Welt ausgeben muss und daran immer wieder scheitert, ein Komik-Feuerwerk der Sonderklasse ab. Allein die Szene, in der er zum Ritter geschlagen wird, und – natürlich – die Szene, in der er sich zu merken versucht, welche Geheimpille in welchem Trinkgefäß ist, sorgen bei mir verlässlich für Erstickungsanfälle.

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Video-Link: https://youtu.be/jOvHMOjIG9s

Am Donnerstag erscheint der Film erstmals auf Blu-ray.

[Tipp der Woche] „Fußballsam“ für die Seele – „The Hand of God“ startet in ausgewählten Kinos und demnächst auf Netflix

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Video-Link: https://youtu.be/WRj3NDsBL5I

Wer den Fußballsport liebt, weiß, dass dieser Sport viel mehr sein kann als bloße Körperertüchtigung und etwas, mit dem man sich in seiner Freizeit befasst. Fußball, das kann auch ein Way of Life sein, eine Sache, an der man sein Leben ausrichtet, zu der man immer wieder kommt, um sich zu orientieren, sich zu erden oder zu erheben, ganz nach Bedarf. Von einer solchen Beziehung erzählt „The Hand of God“ von Meister-Regisseur Paolo Sorrentino. Der Film läuft ab dieser Woche in einigen wenigen Kinos1, ab Mitte Dezember läuft er dann bei Netflix. Der junge Fabietto Schisa lebt in den achtziger Jahren in Neapel, er ist Mitglied einer sympathisch-exzentrischen Familie und – natürlich – ein Fan des SSC. Als ihm ein furchtbarer Schicksalsschlag den Boden unter den Füßen wegzieht, ist es der Fußball, der ihm eine Perspektive zum Weiteleben, zum sich Weiterentwickeln wird, insbesondere als Diego Maradona nach Neapel kommt, um für den SSC zu spielen. Und schließlich – die Geschichte ist offenbar autobiographisch – findet Fabio sein Lebensziel: er wird – nein, nicht Fußball-Profi sondern Film-Regisseur. „The Hand of God“ ist eine stürmische, bildgewaltige Achterbahnfahrt, mal komisch, mal überschäumend lebensfroh, mal abrundtief traurig, mal absurd. Das ist ein Film, der auch Nicht-Fußball-Fans begeistert, ein Abbild des Lebens, bei dem der Fußball eine bestimmende Nebenrolle spielt. Wenn man in der Nähe eiens Kinos wohnt, in dem der Film ab Donnerstag gespielt wird, sollte man ihn unbedingt dort anschauen, obwohl er ab dem 15.12. im Netflix-Abo enthalten sein wird: die wunderbaren, gewaltigen Bilder gehören einfach auf die große Leinwand!

[Tipp des Tages] Visionär und mehr: „Ohne Datenschutz“ auf arte

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Video-Link: https://youtu.be/2bwdcejxI30

Es gibt Filme, über die staunt man Bauklötze. Wenn Sie ins Kino kommen. In der Tat gibt es Filme, über die man immer noch Bauklötze staunen kann, wenn man sie 40 Jahre nachdem sie gedreht wurden, anschaut. „Ohne Datenschutz“ ist so ein Fall. „Dossier 51“ heißt er im französischen Original und handelt von französischen Spooks, die einen Diplomaten nach allen Regeln der dreckigen Geheimdienstkunst ausspähen, um ihn kontrollieren zu können.  Dieses heute brandaktuelle Thema war schon 1978, als der Film gedreht wurde, brandaktuell. Das gilt auch für die Machart: Regisseur Michel Deville hat den Film mit subjektiver Kamera im Dokumentarstil gefilmt, das wäre heutzutage ebenfalls hochmodern. arte sendet den Film heute Abend um 22 Uhr 25, in der arte-Mediathek kann man ihn ebenfalls anschauen.

[Tipp der Woche] Kunstraub, Kreuzfahrt, Komik – „Das Schwarze Quadrat“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/AGAG7eTw3co

Deutsche Kino-Komödien schaffen es relativ selten zum „Tipp der Woche“, aus Gründen. Was sich diesbezüglich vor deutschen Kameras abspielt, ist oft doch eher grobschlächtig und  vorhersehbar, solche Filme mag ich nicht, deshalb empfehl ich sie auch nicht. „Das Schwarze Quadrat“ ist anders und trifft meinen Geschmack. Für mich entsteht richtige Komik, wenn jemand in eine absurde Situation gerät und seinen Stiefel konsequent durchzieht, was dann immer absurdere und damit komischere Situationen zur Folge hat. Im „Schwarzen Quadrat“ haben wir es mit zwei Kunstdieben zu tun, die gerade ein superwertvolles Gemälde gestohlen haben und es an Bord eines Kreuzfahrtschiffes weiterreichen wollen. Zu diesem Zweck haben Sie zwei andere Kreuzfahrt-Gäste chloroformiert, deren Rollen sie einnehmen. Pech, dass das zwei Entertainer sind, die als David Bowie und Elvis Presley die Passagiere unterhalten sollen. Das ist der Anfang und den Rest… nein, den könnt ihr euch eben nicht denken, sonst würde ich den Film nicht empfehlen. Den Rest müsst ihr anschauen. Ab Donnerstag im Kino.

[Tipp der Woche] Murot oder Johnson & Statham?

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Video-Link: https://youtu.be/k0BhP6paNzg

Diese Woche ist der Tipp der Woche zwiespältig bis zweigeteilt. Am kommenden Sonntag gibt es nämlich zwei Fernsehangebote, zwischen denen die Entscheidung durchaus schwer fällt1Natürlich nur, wenn man keinen Festplattenrecorder hat[/efn-note]. In der ARD um 20 Uhr 15 ein neuer Murot-Tatort mit Ulrich Tukur. Parallel dazu gibt’s auf RTL die TV-Premiere von „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ mit den Action-Giganten Dwayne Johnson und Jason Statham. weiterlesen…