Suchergebnisse für: Western

Wie kommt das Meer in die Flasche?

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/cl9LRfaPh0Y

Vor ein paar Wochen hab ich hier über das einzigartig maritime Eau de Cologne „Atlantico“ von Ach. Brito geschrieben, einen wirklich einmaligen Duft, der einem eine ganze Seereise ins Badezimmer holt. Unverzeihlicherweise hab ich dabei nichts über die Flasche geschrieben, in der das „Atlantico“1Und sein femininer Schwestern-Duft, das Magnolia[/Efn_note] daher kommen, einen echten Handschmeichler, der sich auch optisch gut im Badezimmerschrank macht. Jetzt kann man sich in einem youtube-Video anschauen, wie diese Fläschchen hergestellt und befüllt werden, und dabei merkt man, was eine Traditionsmarke ausmacht: althergebrachte Handwerkskunst. Sorgfalt. Professionalität. Und konsequente Individualität. Das gilt für alle Produkte von Ach. Brito, die natürlich bei uns im Shop erhältlich sind.

 

Das männliche Zitat der Woche (CII): Mel Brooks

Foto: Towpilot, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

„Ich hab einen ganz einfachen Trick gelernt: Sag ja. Sag einfach ‚ja‘. Joseph E. Levine hat bei ‚Frühling für Hitler‘ mal gesagt: ‚Dieser Kerl mit den Locken – er sieht seltsam aus. Feuern Sie ihn.‘ Er wollte, dass ich Gene Wilder entlasse. Und ich sagte: ‚Ja, er ist Geschichte. Ich feuere ihn.‘ Hab ich nie getan. Aber er hat’s vergessen. Nach einer Vorführung von ‚Der wilde, wilde Westen‘ hat mich der Chef von Warner Bros. in sein Büro bestellt, mir einen Block und einen Stift in die Hand gedrückt und mir ungefähr zwanzig Anweisungen gegeben. Er hätte aus „Der wilde, wilde Westen‘, einem mutigen, komischen, verrückten Film einen steifen, langweiligen, angestaubten alten Western gemacht. Er sagte: ‚Keine Fürze!‘, und ich sagte: ‚Die sind raus.‘ Man sagt ‚ja‘ und tut es niemals. Das ist alles. Kämpf nicht gegen sie. Verschwende deine Zeit nicht damit, mit ihnen zu kämpfen und sie zur Vernunft zu bringen. Sie verstehen es ja doch nicht.“

Mel Brooks

 

[Tipp der Woche] Er macht’s nochmal – Clint Eastwoods „Cry Macho“ startet im Kino

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/2022dNTtzfg

Unsere Neunzigjährige wollen mich fertig machen. Shatner lässt sich in den Orbit schießen, und Eastwood haut im gleichen Alter noch einen Spätwestern raus, bei dem er wieder als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion fungiert: „Cry Macho„. Eastwood spielt einen ehemaligen Rodeochampion, der einen jungen Mann aus Mexico raus und nach Hause holen soll. Das klingt jetzt nicht soooo hundertprozentig originell, und in der Tat beschweren sich bei der IMDB einige User über die Stereotypie der Handlung, aber hey: Erwarten wir wirklich von Clint Eastwood, dass er das „Alter Sack kann es noch“-Genre in seinem Alter nochmal komplett neu erfindet? Der Trailer gefällt, Clint Eastwood scheint gut drauf zu sein, und dass Drehbuch hält für ihn ordentlich lockere Sprüche bereit, die er mit gewohnter Lakonie abfeuern kann. Ich freu mich diese Woche auf einen schönen, überraschungsfreien Kino-Abend mit einem meiner Lieblingsschauspieler und -regisseure!

[Tipp der Woche] Einfach gewaltig – Kirk und John

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/DDAhzwjNLJk

Pflichttermin für alle Freunde des Old-School-Westerns: kommenden Sonntag, also am 9. Mai, läuft zur Primetime auf arte „Die Gewaltigen„, einer der letzten Western, die in den 60er Jahren gedreht wurden, ohne sich des Genres zu schämen.  Hier agieren zwei absollute Superstars des Genres – John Wayne und Kirk Douglas – hart an der Grenze zur Selbstparodie, bieten jede Menge krachende Action und Selbstironie mit einer einzigen Intention: Pferdeopern-Freunde bestens zu unterhalten. Und Wayne und Dougals liefern, aber hallo! Allein die Saloon-Schlägerei – die einen prominenten Platz in unserer Serie „Schlägereien der Sonderklasse“ einnimmt – lohnt schon das Einschalten. Wer den ganzen Film anschaut wird mit opulenten Landschaftsaufnahmen belohnt, kernigen Dialogen, jeder Menge Action und einem Western-Feeling, dem man nur noch hinterhertrauern kann. Spaß-Filme wie dieser werden leider nur noch sehr selten gedreht. Also ist am kommenden Sonntag um 20 Uhr 15 arte Pflicht, zumal hinterher noch eine absolut sehenswerte Doku über Kirk Douglas läuft.

[Tipp der Woche] Reiter aus Leidenschaft – „The Rider“ auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/8moxBGez7VI

Die Kinos sind Lockdown-bedingt noch zu. Da bietet sich diese Woche die Gelegenheit, einen Wilm zu entdecken, der ein wenig am Kino-Publikum vorbeigerauscht ist, als er 2018 gezeigt wurde. Die Rede ist von „The Rider„, einem Neo-Western über den Rodeo-Reiter Brady Blackburn, der nach einem schweren Sturz erfährt, dass er nie wieder Rodeo reiten darf: die nächste Kopfverletzung könnte ihn umbringen. Aber Blackburn hat nie etwas anderes gelernt als Reiten: und er will auch gar nichts anderes machen als Reiten. Die (einfache) Story kommt einem bekannt vor, das hat man so oder ähnlich schon mit Boxern und Wrestlern gesehen, aber „The Rider“ ist anders. Zum einen, weil diese Geschichte dem Hauptdarsteller des Films, Brady Jandreau tatsächlich widerfahren ist. Zum anderen, weil dieser Film wirklich einmalig schön fotografiert ist. Man sieht nicht nur atemberaubende Aufnahmen von amerikanischen Prärien, Jandreau macht im Sattel wirklich eine Ausnahme-Figur. Wenn man ihn reiten sieht, merkt man, dass einige andere Schauspieler nicht wirklich reiten, sondern eher wie nasse Scäke auf geduldigen Pferden abhängen. Schließlich enthält dieser Film einige wirklich herzzerreißende Szenen. Also, die Szene, in der Blackburn den gelähmten Rodeo-Reiter besucht, die geht selbst dem hartgesottensten Zuschauer an die Nieren- Toller Film, meine Empfehlung für diese Woche. Am Freitag erscheint die Blu-ray, die wegen der Kamera wirklich lohnt. Auf amazon prime ist der Film ebenfalls zu sehen.

[Tipp der Woche] Star Wars wie es sein soll – „The Mandalorian“ im Stream

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/5nPevVAy1Bg

Es war im Frühjahr 1978, da saß ich im Royal-Palast im Berliner Europacenter. „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Glaxis“ scrollte über die Leinwand, gefolgt von einem kleinen, um sich ballernden Raumschiff und dann kam dieser riesige, gigantische Sternenkreuzer, der gar nicht aufhörte… Ich schaute den ersten Star-Wars-Film an und war begeistert. „Star Wars“ war damals ein Erdbeben, dass nicht nur die SF revolutionierte, sondern das Blockbuster-Kino vollkommen neu erfand, in dem es den klassischen Abenteuer-Film wiederbelebte. Denn – wenn man mal die Raumschiffe und Laserschwerter und das ganze Gedöns weglässt, dann hat man eine kristallklare, altmodische Abenteuergeschichte: der widerstrebende Held, der von den Umständen in einen Feldzug gezwungen wird und sich selbst in zahlreichen Abenteuern vervollkommnen muss, um am Ende den Sie davon zu tragen. Und dieser erste Star-Wars-Film war auch ein Versprechen, nämlich diese klassische Abenteuergeschichte weiterzuschreiben. Das Versprechen wurde jedoch nicht eingelöst. Der 2. Film „Das Imperium schlägt zurück“ atmete noch den Spirit des „High Adventure“, doch schon im 3. Teil begann Lucas, die Integrität seiner Figuren und seiner Geschichte zu beschädigen. Die beiden folgenden Trilogien fand ich beide furchtbar, wirre Beliebigkeit kennzeichnete Vaders Geschichte, und über die woke Anbiederei der Schluss-Trilogie decken mir mal den Mantel des Schweigens: Viel Lärm um letztlich Nichts.  Ich hatte „Star Wars“ endgültig zu den Akten gelegt, doch dann kam Mando. weiterlesen…

[Tipp der Woche] „Männerwirtschaft“ mit Explosionen – Sergio Leones „Todesmelodie“ im TV

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/YxR_p6heHQI

Eigentlich läuft bei uns ja ab heute das Sommerprogramm, ohne tagesaktuelle Tipps, aber für olle Sergio Leone machen wir mal eine Ausnahme. Denn heute um 21 Uhr 45 zeigt arte einen Film, der aus vollkommen unerfindlichen Gründen ein Schattendasein im Werk des Western-Großmeisters spielt: „Todesmelodie“ mit Rod Steiger und James Coburn. Juan (Steiger), der Anführer einer mexikanischen Outlaw-Gang, lernt John (Coburn), einen Sprengstoff-Experten der IRA kennen und versucht, ihn zur Teilnahme an einem Banküberfall zu überreden. John möchte seine Fähigkeiten mit Explosiv-Stoffen lieber in den Dienst der Revolution stellen… Okay, der Film ist ziemlich lang, Rod Steiger ist nicht unbedingt die Idealbesetzung für einen Mexikaner, und irgendwann schaltet der Streifen relativ abrupt von Tongue-in-Cheek-Adventure-Comedy auf ernsthaften Revolutions-Western rum, alles in allem ist er aber ein Fest für Freunde des Italo-Western. Insbesondere das, was Steiger und Coburn abliefern, ist sensationell: Als hätten sich Oskar und Felix in einen Sergio-Leone-Film verirrt. Das ist stellenweise brüllkomisch, die Action stimmt (wie immer bei Leone) und der Schauwert ist (für 1971) sehr hoch. Leone hat den Film gehasst, wir nicht. Deshalb ist er unser Tipp der Woche.

No Wayne!

Der Flughafen von Orange County in Kalifornien ist nach John Wayne benannt. Doch jetzt soll der „John Wayne Airport“ nicht mehr so heißen, weil John Wayne ein übler Rassist gewesen ist. Als Beleg für diese Behauptung dient ein Playboy-Interview aus dem Jahr 1971, in dem Wayne – neben allerlei anderen Unfugs – erklärt hatte, dass er weiße Vorherrschaft ganz okay findet. So eine Äußerung ist natürlich ziemlich übel. Da bin ich dann auch dafür, dass der Flughafen nicht mehr nach ihm benannt wird.

Doch nach wem soll man den Flughafen dann benennen? Ich hab da einen Vorschlag. Es gibt einen John-Ford-Western, „Der schwarze Falke“ (The Searchers) in dem der Protagonist ein moralisch zweifelhafter, rassistischer Indianerhasser, am Ende eine bemerkenswerte Wandlung durchmacht und seine Nichte Debbie, die zur Indianerin geworden ist, nicht, wie alle es befürchten, tötet, sondern sie mit nach Hause bringt. Das ist eine der bemerkenswertesten Szenen des Weltfilms, wunderbar gespielt von einem Mann, den man für einen limitierten Schauspieler hielt, und der dann doch mal den Oscar gewonnen hat.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/IC-u2-aQXS4

Mit diesem trockenen „Let’s go home, Debbie“ haben sich Wayne und Ford ganz klar menschlich und antirassistisch positioniert, und ihre Botschaft hat Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreicht. Wir sollten die herausragende Arbeit eines Schauspielers würdigen, nicht denn Unsinn, den er irgendwann mal irgendeiner Zeitschrift erzählt hat. Deshalb bin ich der Ansicht, dass der „John Wayne Airport“ von Orange County unbedingt in „John Wayne Airport“ umbenannt werden sollte.

[Tipp der Woche] Clint und Jeff lassen es krachen – „Die Letzten beißen die Hunde“ im TV

In den 70er Jahren wurde Clint Eastwood vom Star zum Superstar. Kein Wunder, in dieser Zeit hat er einen Satz herausragender Filme rausgebracht. Western wie „Ein Fremder ohne Namen“, die Dirty-Harry-Cop-Thriller, die „San Fernando“-Komödien – es ist schlichtweg ein Wahnsinn, was dem Mann in dieser Zeit alles gelungen ist. Ein Film ragt allerdings aus dieser Epoche heraus. „Die Letzen beißen die Hunde (Thunderbolt and Lightfoort)“ ist für mich DER ikonische Eastwood-Film der 70er. „Thunderbolt and Lightfoot“, wie der Film im Original heißt, ist eine mutige, kaltschnäuzige Mischung aus Action-Thriller, Heist-Movie und Buddy-Komödie. Man wird knapp zwei Stunden lang bestens unterhalten, sieht Kino-Archetypen, die gleich wieder gebrochen werden, genießt kernige Action, furztrockene Dialoge und – das unterschätzt man ja gern bei Action-Filmen – absolut herausragende Schauspielerei. Dass es dem jungen, entfesselnd aufspielenden Jeff Bridges nicht gelingt, seinen Mitstreitern den Arsch abzuspielen, sondern dass Eastwood, Kennedy und Lewis mit gelassener Lakonie erfoglreich dagegenhalten ist eins der Erfolgsgeheimnisse des Films, dessen Regisseur übrigens Michael Cimino heißt. Auch kein kleines Licht am Filmhimmel. Wer den Film noch nicht kennt, MUSS ihn anschauen, alle anderen können sich ein Wiedersehen gönnen. Am Freitag vor Pfingsten, um 22 Uhr 25 auf 3sat.

[Tipp der Woche] „Aber sie reiten und schießen wie 1000“ – „Mein Name ist Nobody“ im TV

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/2RYq1PLdT0s

Vor über 4 Jahren habe ich hier meine Liste mit den besten Western aller Zeiten online gestellt, und ich bin immer noch unzufrieden mit meinen Top Ten. Weil ich „Mein Name ist Nobody“ weggelassen habe. Wenn man Westernfilme filmhistorisch betrachtet, dann muss man eingestehen, dass das Genre Mitte der 60er Jahre mausetot war, erstickt am eigenen Traditionalismus, an der damaligen Unfähigkeit Hollywoods, den Western neu zu erfinden. Dann kamen die Italiener zur Hilfe, allen voran Sergio Leone, und verpassten dem Genre mit den knalligen, stark ironischen Italo-Western die dringend benötigte Blutauffrischung. Was natürlich die Traditionalisten schwarz ärgerte, die dann die Fanfare zum uralten Kampf „alt gegen neu“ bliesen. Diese Fehde, die eigentlich keine war, dauerte bis 1973, als „Mein Name ist Nobody“ den traditionellen Western mit dem Italo-Western versöhnte. Genial besetzt mit Top-Protagonisten beider Lager (Terence Hill und Henry Fonda) erzählt der Film die durchaus melancholische Geschichte einer Wachablösung. Der junge, selbstverliebte Gunman Nobody will in die Fußstapfen seines großen Idols JAck Beauregard treten, aber vorher will er ihm noch einen gewaltigen Abgang verschaffen. An dem Beauregard kein Interesse hat: der mann will einfach nur noch überleben und in den Ruhestand gehen. Was Nobody nicht zulassen kann und will… Diese Westerngroteske voller Wehmut ist ein Solitär in der Geschichte dieser Filmgattung. Es gelingt diesem Film tatsächlich, sowohl auf der Ebene der Parodie als auch auf der Ebene des melancholischen Spätwesterns bestens zu funktionieren. Aber… und das ist das große Aber, dass ich bei diesem Film mache und der Grund, warum ich ihn schweren Herzens aus meinen Top Ten draußengelassen habe… der Film blieb ein funkelnder Solitär, er beeinflusste keine Filme nach ihm, er wirkte nicht stilbildend. Was die Freude am Anschauen dieses Meisterwerks natürlich nicht schmäleert. Am Dienstag wird er endlich mal wieder gesendet. Um 20 Uhr 15. Auf kabel eins.