[Tipp der Woche] Er macht’s nochmal – Clint Eastwoods „Cry Macho“ startet im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/2022dNTtzfg

Unsere Neunzigjährige wollen mich fertig machen. Shatner lässt sich in den Orbit schießen, und Eastwood haut im gleichen Alter noch einen Spätwestern raus, bei dem er wieder als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion fungiert: „Cry Macho„. Eastwood spielt einen ehemaligen Rodeochampion, der einen jungen Mann aus Mexico raus und nach Hause holen soll. Das klingt jetzt nicht soooo hundertprozentig originell, und in der Tat beschweren sich bei der IMDB einige User über die Stereotypie der Handlung, aber hey: Erwarten wir wirklich von Clint Eastwood, dass er das „Alter Sack kann es noch“-Genre in seinem Alter nochmal komplett neu erfindet? Der Trailer gefällt, Clint Eastwood scheint gut drauf zu sein, und dass Drehbuch hält für ihn ordentlich lockere Sprüche bereit, die er mit gewohnter Lakonie abfeuern kann. Ich freu mich diese Woche auf einen schönen, überraschungsfreien Kino-Abend mit einem meiner Lieblingsschauspieler und -regisseure!

Adieu, Bebel…

Belmondo - Foto: Georges Biard [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Belmondo – Foto: Georges Biard [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Auf Belmondo passte ein Ausdruck, der so langsam anfängt, sich aus dem allgemeinen Sprachgebrauch zu verabschieden. Belmondo war „ein doller Hecht“. Ach, Quatsch, was sag ich, Belmondo war der dollste aller dollen Hechte, der Ober-Hecht im Karpfenteich Hechtteich.
Dabei hatte am Anfang keiner Belmondo auf der Rechnung. Mit so einer verdellten Visage wurde man in den 50er Jahren höchsten Lastwagenfahrer, aber doch nicht Schauspieler! Aber Belmondo war schon damals ziemlich egal, was „man“ machte, er machte, was er wollte. Irgendwie hat er’s aufs Pariser Konservatorium geschafft, hat ein paar lausige Rollen auf schlecht bezahlten Tourneen ergattert und galt schließlich als talentierter Nachwuchsschauspieler, der nie Karriere machen wird. „Wie der aussieht?“ Doch dann kam… weiterlesen…

Zum 50.: Mein Becker-Moment

Foto: Flickr-User mandj98 (Flickr, uploaded by mandj98 at flickr.com) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Seit seinem Wimbledon-Sieg 1985 war Boris Becker Dauergast in den Wohnzimmern von Deutschlands Sportfreunden: Tennis war plötzlich – nach Fußball – die Zuschauer-Sportart Nr. 2, und wenn Boris irgendwo in Gottes weiter Welt den Ball zum Aufwschlag hochwarf, dann hielt irgendein deutscher Sender die Kamera drauf: Kein Wunder, denn nur zu oft ist es Becker gelungen, Momente auf dem Tennisplatz zu kreieren, die beim Zuschauer noch Jahrzehnte später nachwirkten. Das lag sicher daran, dass Becker nicht einfach „nur Tennis“ spielen konnte, er lief erst zur Top-Form auf, wenn er in einem Match alle Höhen und Tiefen dieses Sports durchlaufen hatte und an dem Punkt angekommen war, an dem sich der Centre Court in ein antikes Theater und das Spiel in eine griechische Tragödie verwandelte. Dann lebte Becker auf, dann ging die Post ab. Und jeder von uns hat mindestens einen Becker-Moment, der die anderen überstrahlt: den verwandelten Wimbledon-Matchball gegen Kevin Curren 1985… eine der epischen Schlachten gegen Pete Sampras oder Andre Agassi… das US-Open-Finale 89 gegen Ivan Lendl… den ersten Daviscup-Sieg… Mein persönlicher Becker-Moment stammt aus dem Daviscup. Allerdings nicht aus einem Finale, sondern aus einem Relegationsspiel. 1987. Gegen die USA, in Hartford, Connecticut. weiterlesen…