[Tipp der Woche] Clint as Clint can – „Der Mann der niemals aufgibt“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/ALtkgzVknHk

Heutzutage ist der mittlerweile über 90 Jahre alte Clint Eastwood eine Film-Ikone. Was der in den letzten zwanzig, dreißig Jahren an Klassikern rausgehauen hat… meine Herren! Über Eastwoods Ikonen-Status vergisst man dann gern, was der Mann so vor 40, 50 Jahren gemacht hat, als er keine Italowestern mehr aber noch keine Klassiker gedreht hat. In den siebziger Jahren hat Eastwood nämlich eine Serie auch heute noch sehr ansehbarer Filme gedreht, mit denen er sich damals als eine Art „Bad Boy“ des Action-Kinos etabliert hat. Harte, schnelle Action-Filme, in denen Eastwood den harten Mann gab, der das Gesetz in die eigenen Hände nahm und mit knochentrockenen Sprüchen nicht geizte. In vielen dieser Filme spielte seine damalige Ehefrau Sondra Locke mit, die auch kein Kind von Action-Traurigkeit war. Zwischen Eastwood und Locke stimmte die Kinochemie hundertprozentig, wenn sie geminsam auf der Leinwand waren, flogen nicht nur die Funken sondern auch die Fäuse, hätte ich jetzt geschrieben, wenn ich mir solche hundsmiserablen Sparchbilder gestatten würde. Wie dem auch sei: „Der Mann, der niemals aufgibt“ ist ein Paradebeispiel für einen unterhaltsamen Eastwood-Film dieser Zeit. Hier spielt er den abgehalfterten, dauerbesoffenen Cop Ben Shockley, der von seinem Chef den Auftrag erhält, die Prostituierte Gus Mally (Sondra Locke) von Las Vegas nach Phoenix zu bringen, damit sie dort vor Gericht aussagt. Was sein Chef ihm nicht gesagt hat: Mally soll dort gegen einen Mafia-Boss aussagen, der überhaupt kein Interesse daran hat, dass Mally und Shockley unversehrt in Phoenix auftauchen. Und damit beginnt eine ziemlich wilde Achterbahnfahrt, voller Action und lakonischer One-Liner. Bis die beiden – natürlich – in Phoenix ankommen, geht einiges zu Bruch, und das ist auch gut so, deshalb macht der Film auch fast fünfzig Jahre, nachdem er gedreht wurde, noch Spaß. Am kommenden Sonntag läuft er um 20 Uhr 15 auf arte.

[Tipp der Woche] Er macht’s nochmal – Clint Eastwoods „Cry Macho“ startet im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/2022dNTtzfg

Unsere Neunzigjährige wollen mich fertig machen. Shatner lässt sich in den Orbit schießen, und Eastwood haut im gleichen Alter noch einen Spätwestern raus, bei dem er wieder als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion fungiert: „Cry Macho„. Eastwood spielt einen ehemaligen Rodeochampion, der einen jungen Mann aus Mexico raus und nach Hause holen soll. Das klingt jetzt nicht soooo hundertprozentig originell, und in der Tat beschweren sich bei der IMDB einige User über die Stereotypie der Handlung, aber hey: Erwarten wir wirklich von Clint Eastwood, dass er das „Alter Sack kann es noch“-Genre in seinem Alter nochmal komplett neu erfindet? Der Trailer gefällt, Clint Eastwood scheint gut drauf zu sein, und dass Drehbuch hält für ihn ordentlich lockere Sprüche bereit, die er mit gewohnter Lakonie abfeuern kann. Ich freu mich diese Woche auf einen schönen, überraschungsfreien Kino-Abend mit einem meiner Lieblingsschauspieler und -regisseure!

Das männliche Zitat der Woche (XIVC): Clint Eastwood

„Ich mag dieses Weichei-Syndrom nicht. Egal wie glühend eine Feministin von ihren Ansichten überzeugt ist, wenn sie heterosexuell ist, wünscht sie sich die Stärke eines männlichen Partners und auch seine Empfindsamkeit. Die sanstesten Menschen auf der Welt sind Machos, Menschen, die zu ihrer Männlichkeit stehen und sich wohl in ihrer Haut fühlen. Die müssen keine Türen eintreten, keine Frauen misshandeln oder sich über Schwule lustig machen.“

Clint Eastwood

[Tipp der Woche] „Make my Day…“ – Eastwood-Abend auf kabel eins

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Video-Link: https://youtu.be/5hmp4gMZ4LY

Das Wort „Film-Legende“ wird heutzutage manchmal etwas inflationär gebraucht. Wenn es jemandem gelungen ist, unfallfrei ein paar Mal die Kinosäle vollzumachen, jubelt man diesen Menschen gern zur „Legende“ hoch. Das ist natürlich Quatsch. Zur Legende wird man nicht nur durch verkaufte Eintrittskarten. Zur Film-Legende wird man erst, wenn man über die Jahrzehnte hinweg unvergessliche „Larger than Life“-Charaktere gespielt hat, und sich irgendwann aufgeschwungen hat, tatsächlich noch größer zu werden als die Figuren, die man gespielt hat. Clint Eastwood, der über Jahrzehnte hinweg als Schauspieler und Regisseur Filmgeschichte immer wieder neu geschrieben hat, ist eine solche Legende, ein wahrhafter Gigant des Kinos. Am Sonntag ist er 90 Jahre alt geworden, heute ehrt kabel eins ihn mit einem Themenabend: um 20 Uhr 15 gibt’s „Space Cowboys„, um 22 Uhr 45 eine Doku über sein Leben und um 23 Uhr 50 „Erbarmungslos„.

[Tipp des Tages] Einigermaßen perfekt – Costner und Eastwood in „Perfect World“

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Video-Link: https://youtu.be/dGDIOhZMmzo

Ganz merkwürdig: Wenn man zusammensitzt und darüber diskutiert, welche Eastwood-Filme zu seinen besten gehören, wird „Perfect World“ verdammt selten genannt. Dabei ist es doch so ein cooler Film… Woran liegt’s? Weil es eigentlich ein Kevin-Costner-Film ist, in dem Eastwood „nur“ Regie geführt und eine prägnante Nebenrolle spielt? Das hat Eastwood aber beides sehr gut gemacht. Er erzählt die Geschichte des flüchtigen Gangsters Butch Raynes (Costner), der den kleinen Phillip (T. J. Lowther) kidnappt, um eine Geisel zu benutzen. Während die beiden von dem Texas Ranger Red Garnett (Eastwood) gejagt werden und die Schattenseiten einer angeblich perfekten Welt kennenlernen, entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Phillip und Butch… weiterlesen…

Tipp der Woche: Eastwoods „The Mule“

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Video-Link: https://youtu.be/QKTB-bWbf3o

Clint Eastwood, einer der großen Geschichtenerzähler des amerikanischen Kinos, wird dieses Jahr 89. Man muss also für jeden Film, der uns noch im wahrsten Sinne des Wortes schenkt, dankbar sein. Und für ein Meisterwerk wie „The Mule„, in dem er Regie geführt reicht Dankbarkeit nicht mehr aus, da ist Bewunderung fällig. Der Film – meiner Meinung nach Eastwoods stärkster seit „Gran Torino“ – erzählt die tragische, aber mit lakonischem Humor erzählte Geschichte von Earl Stone, einem Kriegsveteranen und Ex-Gärtner, der mit 90 Jahren Kurier für ein Drogenkartell wird.

Schlägereien der Sonderklasse: James Garner vs. Clint Eastwood

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Heute kann ich eine echte Rarität präsentieren: eine Western-Schlägerei, bei der Clint Eastwood den Kürzeren zieht. Ungeheuerlicher Vorfall, aber wir müssen Verständnis haben: zum Zeitpunkt dieses Rencontres stand Eastwood ganz am Anfang seiner Karriere, und sein Kontrahent, James Garner als Maverick, war ein absoluter Top-Star, der durfte keinen Fight verlieren.

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Video-Link: http://youtu.be/-WBiHkAGVNQ

Sehr schön kann man hier beobachten, wie auch in einer schnell und preiswert heruntergekurbelten TV-Western-Serie die klassischen Regeln der Prügelei beachtet werden. Die Auseinandersetzung hat im Saloon zu beginnen, früher oder später muss dieser Rahmen gesprengt und die Prügelei im Freien beendet werden. Ganz offensichtlich aus Kostengründen wählen Garner und Eastwood nicht den teuren Weg durchs Fenster, sondern prügeln sich preisbewusst durch die Saloon-Tür, außerdem wird auf das abschließende Bad des Verlierers in der Pferdetränke 1 verzichtet, damit Eastwood gleich weiterdrehen konnte, ohne dass sein Kostüm getrocknet werden musste. Kernige, preiswert gemachte Routineware, aber immer noch gut anzuschauen.
Vollkommen irre allerdings, wie Eastwood versucht, wütend zu sein und Emotionen in die Stimme zu legen. Nuja, er konnte nach dieser Niederlage ein paar Jahre als Rowdy Yates in „Rawhide“ (hieß hierzulande „Die Cowboys“, wenn ich mich recht entsinne) trainieren, bis er sein Markenzeichen perfektioniert hatte, das montone, finstere Grollen mit dem er seine Sätze mehr herausspuckte als intonierte.

 

  1. damals immer für einen Lacher gut