Schön, dass es euch gibt!

Männer unter sich

Männer unter sich

Heute vor einem Jahr ist „Männer unter sich“ online gegangen. Mit nebenstehendem Foto haben wir unser Blog eröffnet und „Hallo Welt!“ gerufen. Dreihundertfünfundsechzig Tage sind rum, insgesamt dreizehn Autoren haben für uns über dreihundert Beiträge geschrieben, fotografiert und gevideotaped. Ihr habt fleißig kommentiert oder bedeutsam geschwiegen. Uns hat es auf alle Fälle unheimlichen Spaß gemacht, und wir sind entschlossen, in unserem zweiten Jahr online noch ein paar ordentliche Schippen draufzulegen. Die ersten Schippen sind eine Seite mit Männer-Links und ein Gewinnspiel dazu. weiterlesen…

Pfeife rauchen!

PfeifeFrauen steigen in den Boxring und spielen erfolgreich Fussball, sie regieren Industriestaaten und gewinnen die Luftgitarren-Weltmeisterschaft. „It’s a man’s world“? Die Welt hat sich seit 1966 verändert, als James Brown erstmals seine Ode über unsere Verdienste intonierte: „Man made electric light … man made the cars …“ Heutzutage knipsen auch Frauen den Lichtschalter an, und über Autofahrerinnen kann man keine wirklich guten Witze mehr machen. (Oder doch? Chris Kurbjuhn könnte das mit einem Preisausschreiben zum Thema „Einparken“ erkunden.) weiterlesen…

Euro-Gruppenauslosung, Blog-Geburtstag und die alten Säcke von Deep Purple – Die Wochenvorschau vom 28.11. bis 4.12.

Was nächste Woche auf uns zukommt

Wir bei „Männer unter sich“ freuen uns echt auf den Donnerstag dieser Woche. Da ist 1. Dezember, okay, das ist per se nix besonderes, aber das ist der Tag, an dem wir im Jahr 2010 online gegangen sind, wir werden diese Woche also 1 Jahr alt. Logisch, dass alle andere Events gegen unseren Blog-Geburtstag gewaltig abstinken, aber wir haben auch Verständnis, wenn jemand sich für andere Dinge mehr interessiert… weiterlesen…

Dynamo Dresden, Sie sind raus! – Wieso das denn?

Feuer unterm Dach

Das DFB-Sportgericht hat gesprochen. Weil sogenannte Fans von Dynamo Dresden während des Pokalspiels in Dortmund (und drumherum) massiv randaliert haben, wird Dresden für ein Jahr vom DFB-Pokal ausgeschlossen, darf also in der Saison 2012/2013 nicht teilnehmen. »Der DFB muss irgendwann auch einmal Farbe bekennen. Von dem Urteil soll ein Signal ausgehen. Denn nie war die Gewalt im deutschen Fußball größer. Wenn das so weitergeht… weiterlesen…

Radfahrer, LIFE und „Douce Ambiance“ – Die Links der Woche 18.11. bis 24.11.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

Ich weiß nicht, was beim SPIEGEL los ist. Seit ein paar Monaten versuchen die, eine Art Krieg zwischen Rad- und Autofahrern herbeizuschreiben, sogar ’ne Titelgeschichte haben sie drauf verschwendet, und heute steht schon wieder so’n Quatsch-Artikel auf SpOn, was soll das? Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus, die liegt in der Mitte zwischen SpOn und dieser wunderschönen Radfahr-Hymne, die letzten Sonntag im Tagesspiegel stand.

Manchmal machen die Jungs vom SPIEGel aber doch was sinnvolles. Diese Woche erinnern sie auf ihren „eines tages“-Seiten an denkwürdige LIFE-Cover. LIFE war mal DIE fotojournalistische Zeitschrift überhaupt, ich weiß noch, wie ich als kleiner Junge immer die Bilder bestaunte, wenn sich mal ein Exemplar in unseren Haushalt verirrte. Seit 2000 erscheint LIFE nicht mehr (okay, 2004 gab’s ein paar Sonderausgaben), es gibt aber noch eine empfehlenswerte Website und ein von Google gehostetes LIFE-Foto-Archiv, mit ca. 10 Millionen (!) z. T. bisher unveröffentlicher Fotos. Da kann man die Faszination, die mal von diesen Fotoreportagen ausging, sehr gut nachvollziehen.
Aber Vorsicht: „mal kurz reinschauen“ funktioniert da nicht. Ich bleib immer stundenlang dort kleben…

Georg Kreisler ist diese Woche gestorben. Ilja Richter hat in der „Welt“ einen Nachruf geschrieben, der interessanterweise mehr von Ilja Richter als von Georg Kreisler handelt. Das hätte Kreisler, glaube ich, amüsiert. In der Süddeutschen befasst man sich dann doch eher mit Kreisler persönlich.

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Video-Link: http://youtu.be/1H0RqzfRCd4

Zum Fußball. In 3 Jahren, 2014, geht Slippery Sepps Selbstbedienungsladen (im Volksmund auch FIFA genannt) wieder auf Reisen, diesmal geht’s nach Brasilien. Die taz war schon da und berichtet. Geht richtig rund in Brasilien.

Jetzt müsste mir eine logische Überleitung zu Comedy-As Bademeister Schaluppke einfallen. Tut sie aber nicht, deshalb überleitungslos, aber knallhart komisch: bei youtube am Beckenrand.
http://youtu.be/u34-o0MSua8

Was bekommt man, wenn man ein Sinfonie-Orchester, den Django-Reinhardt-Klassiker „Douce Ambiance“, Stochelo Rosenberg und Florin Niculescu zusammenwirft? Ganz großes Tennis, natürlich. Und den Jazz der Woche.

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Video-Link: http://youtu.be/zB0gUrV12d8

Euch allen ein schönes Wochenende, viel Spaß!

Schlägereien der Sonderklasse: John Wayne vs. Victor McLaglen

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Wenn man über die besten Schlägereien der Filmgeschichte diskutiert, landet die aus „Der Sieger (The Quiet Man)“ selten auf Platz eins, meistens in den Top Five, immer in den Top Ten. Kein Wunder, denn diese Prügelei zwischen John Wayne und Victor McLaglen ist der absolute Höhepunkt dieses Films, dieser Film wurde wegen der Schlägerei gedreht, er steuert ab Minute 1 auf diesen finalen Faustkampf zu.

Wayne spielt den ehemaligen Profi-Boxer Sean Thornton, der sich in seinem irischen Heimatdorf Innisfree ansiedeln will. Die Jungs aus Innisfree sind ein fröhlicher, rauflustiger Haufen, der sich bald wundert, warum ein Ex-Profi wie Thornton jeder Schlägerei aus dem Weg geht. Was sie nicht wissen können: Thornton hat mit dem Boxen nach einem Unglücksfall im Ring aufgehört: sein Gegner ist durch einen unglücklichen Faustschlag gestorben, seitdem hat Thornton gegen niemanden mehr die Faust erhoben.
In Innisfree muss er sich deswegen einiges gefallen lassen, bald gilt er überall als Waschlappen, sogar bei seiner eigenen Frau, Mary Kate, deren Bruder, Will Danaher, sich weigert, ihm die Mitgift auszuzahlen. Als Mary Kate ihn verlassen will, platzt Thornton endgültig der Kragen. Er holt sie aus dem Zug nach Dublin und zwingt sie, mit ihm fünf Meilen durch das ganze Dorf zu marschieren. Schließlich, endlich tragen er und Danaher ihre Differenzen mit den Fäusten aus…

http://youtu.be/sR97_tCve08?t=3m52s

…und sind, wie es damals Sitte war, am Ende des Fights die besten Freunde aller Zeiten. Mary Kate fügt sich endlich ins Ehejoch, kocht Thornton lecker Essen und in Innisfree ist er „King of the Hill, Top of the Heap“.

Nuja, war eben eine andere Zeit. Eine schöne Zeit.

Heute Abend (Freitag, 24.11.) läuft „Der Sieger“ auf „Das Vierte„.

 

Bon Voyage! – Rasieren auf Reisen I

Rasieren auf Reisen. Was soll daran so besonders sein? Kulturbeutel auf, Rasierzeug rein, Kulturbeutel wieder zu. Fertig…. Mein Vater war sehr pragmatisch. Er wäre nie auf die Idee gekommen, sich vor Antritt einer Reise Gedanken um die Rasur zu machen. Der erste Urlaub mit Frau, Kind und Kegel. Im voll gepackten VW Variant mit 45 PS über den Brenner. Anfang der 70iger, auf einer kroatischen Adria-Insel, bei einer Fischerfamilie. Da waren ganz andere Vorbereitungen notwendig, über die er sich Gedanken machen musste …

Wenn es nur darum geht, bei der Passkontrolle seinem Passfoto ähnlich zu sein, reicht zur Not auch ein kleiner Pocket-Batterie-Mäher.

Also wanderte ganz selbstverständlich der gute Braun Elektrorasierer ins Reisegepäck. Den hatte er erst Weihnachten zuvor von Mutti bekommen, damit er morgens im Bad schneller fertig war. Prima. Das Problem war nur: Niemand war auf die Idee gekommen vorher zu fragen, ob es auf der Insel elektrischen Strom gab. Was für uns selbstverständlich war, war es dort eben noch lange nicht. Ich fand es toll: Gekocht wurde mit Gas oder gleich gegrillt. Die Petroleum-Lampen am Abend waren für mich, mit meinen sieben Jahren, auch sehr abenteuerlich. Was meine Eltern nicht so toll fanden: Papa sah nach einer Woche aus wie der Seewolf höchstpersönlich. Zum Glück kam ein paar Tage später mein Onkel nach. Der hatte von Anfang an kein Vertrauen in die jugoslawische Stromversorgung unter Tito. Und deshalb seinen Fatboy mit Klingen, einen Rasierpinsel und -Seife dabei.

Es geht auch ohne Pinsel: Rasieröl oder Dosenschaum kannst du (ausnahmsweise!) auch mal nehmen, wenn du den teuren Silberspitz-Pinsel lieber zu Hause lässt…

Energieprobleme sind heute für die wenigsten von uns der Grund für die Nassrasur. Außerdem: Nicht jede Reise geht in den Urlaub. Zum Beispiel bei mehrtägigen, auswärtigen Geschäftsterminen, Außendiensttätigkeiten oder als Pilot ist man auf ein gepflegtes Äußeres angewiesen. Wer eine Kreuzfahrt macht, will beim abendlichen Dinner nicht unbedingt aussehen wie Störtebeker. Und wenn es nur darum geht, bei der Rückreise seinem eigenen Passbild wieder einigermaßen ähnlich zu sehen: Auch im Urlaub muss mal rasiert werden.

Du willst Dir für die Reise keinen extra Pinsel kaufen? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, den vorhandenen sicher zu transportieren: Zur Not reicht der Pappkern der Klopapierrolle. In der weißen Dose daneben war in ihrem früheren Leben mal Mundwasser. Wenn Du mit offenen Augen durch den Supermarkt läufst, findest Du garantiert eine passende Verpackung, die geleert und gereinigt eine prima Pinselgarage abgibt. Manche Hersteller liefern ihre Rasierpinsel auch in stabilen Pappdosen, die Du aufheben solltest: Die nächste Reise kommt bestimmt! Nicht teuer, aber eine Lösung auf Dauer, ist die Runddose aus Kunststoff.

Ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht, was Mann so alles in seinen Kulturbeutel packen kann. Dabei habe ich ein paar Produkte gefunden, die vielleicht ganz interessant sein können. Auf eine Wertung verzichte ich ganz bewusst. Denn nicht nur jeder Kopf, auch jede Reise ist anders. Wenn Du mit dem eigenen Auto unterwegs bist, kommt es nicht so aufs Gewicht und Packmaß an, wie bei einem Alpencross mit dem Mountainbike. Verbringst Du den ganzen Urlaub an einem Ort, hat der Pinsel tagsüber viel Zeit zum Trocknen. Bei einer Rundreise steckt er die meiste Zeit feucht im Gepäck…

Wenn Du einen „Purist“ oder „Stylo“ Rasierpinsel von Mühle hast, kannst Du den Dachs zu Hause lassen und den weit unempfindlicheren Silvertip Fibre® in den Griff einschrauben. Ein weiterer Vorteil: Er trocknet sehr schnell.

Apropos Rundreise. Wenn Du Dich bei Ankunft im Hotel, vor dem abendlichen Buffet noch frisch machst, ist das auch ein idealer Zeitpunkt für die Rasur. Nicht nur, dass Du ohne Bartschatten beim Essen sitzt. Auch der Pinsel wird es Dir danken, wenn er die ganze Nacht Zeit zum Trocknen hat.

Gehörst Du auch zu den Zeitgenossen, die immer wieder mal was im Hotelzimmer liegen lassen? Dann ist es vielleicht nicht ganz verkehrt, den teuren Silberspitz zu Hause zu lassen. Auch mit preiswerten Pinseln rasiert es sich gut: Dr. Dittmar Silberspitz Rasierpinsel am Band, Isana Men von Rossmann oder ein günstiger Borstenpinsel von Semogue.

Bist Du oft auf Achse? Dann lohnt es sich, wenn Du Dir Gedanken über einen „richtigen“ Reiserasierpinsel machst. Falls Du Dir nicht so sicher bist, ob Du den wirklich brauchst: Wünsch Dir einen vom Christkind oder zum nächsten Geburtstag. Du willst sowieso früher oder später einen! Hier kleiner Überblick:

01 Thäter; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 21 mm, Messing vernickelt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 134 mm, Packmaß: h 76 mm x Ø 32 mm, 109 g
02 Dovo; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 20 mm, Edelstahl, matt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 144 mm, Packmaß: h 81 mm x Ø 32 mm, 137 g
03 daVinci Uomo Voyage; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 19 mm, Edelstahl, matt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 134 mm, Packmaß: h 142 mm x Ø 22 mm, 74 g
04 Dr. Dittmar; Aluminium vergoldet, Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 18 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 149 mm, Packmaß: h 82 mm x Ø 29 mm, 77 g
05 Mühle; Messing vernickelt, Silvertip Fibre®, Ring-Ø 21mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 135 mm, Packmaß: h 82 mm x Ø 32 mm, 108 g
06 Mühle; Aluminium eloxiert, Silvertip Fibre®, Ring-Ø 21 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 126 mm, Packmaß: h 67,5 mm x Ø 32 mm, 41 g
07 Mühle; Aluminium eloxiert, reines Dachshaar, Ring-Ø 21 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 126 mm, Packmaß: h 67,5 mm x Ø 32 mm, 41 g


Während die meisten Reiserasierpinsel, wie dieser Thäter, ganz klassisch als Drei-Teiler aufgebaut sind…

… geht daVinci mit dem Uomo Voyage einen interessanten, eigenen Weg: In der zwar relativ langen, aber sehr schlanken Hülle stecken der Pinsel und ein glänzend verchromtes Innenrohr, das den Pinselkopf wirksam schützt. Der ist mit 19 mm Ring-Ø verhältnismäßig schlank, hat aber viel Rückgrat und weiche Spitzen.

So, das war der erste Streich. In der nächsten Folge stelle ich Euch ein paar Rasiergeräte und praktische Sets vor, die das Rasieren auf Reisen zum erholsamen Vergnügen machen!

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.

Fotos: Robert Hill (alle Rechte vorbehalten)

 

 

„Warum macht der so einen Scheiß?“ – 20 Jahre ohne Klaus

Kinski

„Warum macht der so einen Scheiß?“ fragte ich mich immer wieder, wenn ich Klaus Kinski in Machwerken wie „Die Gruft mit dem Rätselschloß“ oder „Gern hab ich die Frauen gekillt“ ansehen musste. Die Edgar-Wallace-Irren hat er gespielt. Die Italo-Western-Desperados. An die zweihundert Filme, jede Menge runtergekurbelte Dutzendware, aber auch einmalige Augenblicke. Nachtblende. Fitzcarraldo. Leichen pflastern seinen Weg. Da bleib einem die Luft weg, wenn man ihm zusah. Ein Jahrhundertschauspieler, nichts weniger. Und trotzdem tauchte erimmer wieder in Monumental-Stinkern wie „Der Mann mit der Torpedohaut“ auf.
„Wegen dem Geld. Nur wegen dem Geld!“, hat Kinski in einer Talkshow mal gesagt. Da war er ein Mann wie viele andere auch, die jeden Tag jede Menge Schwachsinn machen müssen, um ihr Geld zu verdienen. „Um sich aus der Sklaverei freizukaufen“, hat er mal gesagt. Nuja. Hat immer gerne übertrieben.

„Warum macht der so einen Scheiß?“ fragte ich mich immer wieder, wenn er sich mit einem seiner mittlerweile legendären Ausraster in die Schlagzeilen brachte. Interviewpartner beschimpft, in der Talkshow randaliert, mit der Schrotflinte fumgefuchtelt. Natürlich hat Kinski das Image des „Irren“ sorgfältig kultiviert und die Journalisten entsprechend versorgt, die Ausraster waren Teil seiner Marke, mit ihnen blieb er in den Schlagzeilen, so steigerte er seinen Marktwert. Praktisch alle Schauspieler, die mit ihm gearbeitet haben, sprechen mit Hochachtung von seiner großen Professionalität.
Deshalb waren seine Ausraster, wohl auch keine Ausraster, sondern kühl kalkulierte Bestandteile des Gesamtkunstwerks „Klaus Kinski“. Und sie hatten eins gemeinsam: Wer ihn als Künstler und Intellektuellen ernst  nahm, der bekam den Künstler und Intellektuellen Kinski. Schlecht vorbereitete Journalisten, die ihn mit dummen, oberflächlichen Fragen nervten, bekamen das, was sie erwarteten. Doppelt und dreifach.

Diese sehenswerte Collage aus Kinski-Interviews zeigt seine beiden Seiten.

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Video-Link: http://youtu.be/He3mEpsWp_M

Da bramarbasiert kein eitler Wüterich, da hat man Gelegenheit, einem hochintelligenten, sensiblen Künstler zuzuhören, der das Leben zahlloser Menschen bereichert hat.

Vor zwanzig Jahren ist er ganz plötzlich in seinem Haus in Kalifornien umgefallen. Herzanfall. Bumm. Aus. „Warum macht der so einen Scheiß?“, fragte ich mich ein letztes Mal.

Er wird vermisst.

Derzeit steht Werner Herzogs wunderbare Kinski-Doku „Mein liebster Feind“ in der arte-Videothek. Da kann man den Film noch ein paar Tage lang anschauen.

Foto: Georges Biard [CC-BY-SA-3.0], durch Wikimedia Commons

Heiss auf Eis – Eisspeedway mit RC-Cars in Frankfurt/Main

Eisspeedway ist eine Motorsportart, die in erster Linie bei Motorradfahrern für ein gewisses Leuchten in den Augen sorgt. Aber auch mit RC-Cars funktioniert das prima und macht allen Beteiligten eine Menge Spaß. Das beweist das Team des MBC Goldstein e.V. nun schon zum siebten Mal. Seit 2005 findet dieses Spektakel in der Frankfurter Eissporthalle statt und erfreut sich bei Teilnehmern und Zuschauern steigender Beliebtheit.

Bei den Rennen mit insgesamt 50 Teilnehmern werden von LRP electronic gestellte, technisch völlig identische, Fahrzeuge eingesetzt. Es handelt sich dabei um serienmäßige RC-Cars, wie sie aus dem Karton kommen, lediglich Lenkservo und der Empfänger werden gegen Feuchtigkeit mit Elektroniklack geschützt. Für Traktion und schöne Drifts auf der eisglatten Fahrbahn sorgen weiche HPI-Rallyereifen ohne Einlagen.

Über die genauen Modalitäten und das Reglement informiert die offizielle Ausschreibung, die hier zum Download bereitsteht. Wenn jemand kurzentschlossen mitfahren möchte: heute ist Nennschluss, vielleicht ist ja noch ein Platz frei. Und interessierte Zuschauer können wieder kostenlosen Eintritt erhalten. Dazu einfach eine Email an eisspeedway@mbcgoldstein.de senden und die Antwortmail ausdrucken. Die ersten 100 Besucher erhalten durch Vorlage an der Kasse kostenlosen Zutritt zum Eisspeedway.

Viel Spaß am kommenden Sonntag in der Eissporthalle Frankfurt! Das Freie Training beginnt um 8 Uhr, die Rennen um 10 Uhr, die Siegerehrung ist für 17 Uhr vorgesehen.

Fotos: Robert Hill, alle Rechte vorbehalten