Suchergebnisse für: Bundestrainer

[Eine wie keine] Wann hat ihn nur der Mut verlassen? – Turniertagebuch, Eintrag 10

Eine Europameisterschaft wie diese hat’s noch nicht gegeben: in mehreren Ländern… unter Pandemie-Bedingungen in beinahe leeren Stadien ausgetragen… ohne Fanmeilen und Public-Viewing-Volksfeste… was für ein Turnier wird das werden? Ich habe auch keine Ahnung, aber bis zum Finale werde ich’s vielleicht herausfinden. Und wenn ich mich reinschreiben muss.

Foto: Steindy (Diskussion) 10:00, 27 June 2011 (UTC) (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons

Das war’s also: gestern ist die Nationalmannschaft mit 0:2 rausgekegelt, Jogi Löw hat zum letzten Mal sein Team gecoacht, und die Ära, die er begründet hat, endete ganz anders, als sie begonnen hat: enttäuschend mutlos. Denn sein Mut war es, der Löw von allen seinen Vorgängern unterschied. Löw war tatsächlich der erste Bundestrainer – sieht man mal von Helmut Schöns Zwischenhoch mit der 72er Europameister-Elf ab – der bedingungslos an das spielerische Potenzial seiner Spieler zu glauben bereit war und nicht nur, wie die Herbergers, Beckenbauers und Völlers vor ihm einen Mangel verwalten wollte. Löw glaubte an das „beautiful game“, den schönen, kombinatorischen Angriffsfußball, und ließ ihn auch spielen, vor allen Dingen in Südafrika 2010 und in Brasilien 2014, wo sein Mut dann mit dem Titel belohnt wurde. Dazwischen – das soll man nicht verschweigen – gab es immer wieder Partien, wo Löw von einer merkwürdigen Angst vor der eigenen Courage befallen wurde, das Halbfinale der EM 2012 gegen Italien fällt einem sofort ein, als er das gesamte Offensivpotenzial der Mannschaft opferte, um Pirlo auszuschalten…

Diese merkwürdige Angst scheint ihn auch gestern wieder befallen zu haben, denn die Mannschaft hat in Wembley merkwürdig gehemmt gespielt. Von 15 aggressiven Minuten in der ersten Hälfte abgesehen, spielte die Mannschaft viel zu abwartend, vorsichtig, reaktiv… als hätte man gar nicht vor zu gewinnen. So tritt man nicht auf, wenn man in Wembley, einer der Kathedralen des Fußballs irgendwas gewinnen will. Bezeichnend waren Löws letzte Einwechslungen: das Team liegt 0:1 hinten und er bringt… Emre Can? Ernsthaft? Nicht Sané, nicht Musiala1 sondern Emre Can?

Ich fand’s schade, dass Löw seinen Abschied so verhalten gestaltet hat. Dass er ausgerechnet bei seiner Derniere (wie auch leider bei der vergurkten 2018er WM) zum drögen Zweckfußball seiner Vorgänger zurückgekehrt ist, statt sich an den gloriosen Spielen seiner eigenen Ära zu orientieren, an den 2010er Partien gegen England und Argentinien, an dem Halbfinal-Spektakel gegen 2014 gegen Brasilien… das wäre ein Abschied gewesen. „All in“ gehen, Manu Neuer rausnehmen und jeden auf der Bank einwechseln, der irgendwie nach vorne spielen kann… Out with a Bang!

Das wäre der Abgang gewesen, den ich Jogi Löw gegönnt hätte.

Meine Tipps fürs Viertelfinale:
Schweiz – Spanien 0:2
Belgien – Italien 1:2
Tschechien – Dänemark 0:2
Ukraine – England 0:2

[Eine wie keine] Ein ganz neues Turnier – Turniertagebuch, Eintrag 8

Eine Europameisterschaft wie diese hat’s noch nicht gegeben: in mehreren Ländern… unter Pandemie-Bedingungen in beinahe leeren Stadien ausgetragen… ohne Fanmeilen und Public-Viewing-Volksfeste… was für ein Turnier wird das werden? Ich habe auch keine Ahnung, aber bis zum Finale werde ich’s vielleicht herausfinden. Und wenn ich mich reinschreiben muss.

Mittwoch abend war hart. Sehr, sehr hart. Knallhart. Vor allen Dingen, weil man gesehen hat, was schief lief und sich fragte: Sieht Löw das nicht? Merken die Spieler auf dem Platz nicht, dass sie genau das machen, was die Ungarn von Ihnen erwarten? Offensichtlich nicht, sonst hätte ja früher jemand etwas geändert. weiterlesen…

[Eine wie keine] Gutes Spiel! – Turniertagebuch, Eintrag 4

Eine Europameisterschaft wie diese hat’s noch nicht gegeben: in mehreren Ländern… unter Pandemie-Bedingungen in beinahe leeren Stadien ausgetragen… ohne Fanmeilen und Public-Viewing-Volksfeste… was für ein Turnier wird das werden? Ich habe auch keine Ahnung, aber bis zum Finale werde ich’s vielleicht herausfinden. Und wenn ich mich reinschreiben muss.

Ich habe gestern ein gutes Spiel der deutschen Nationalmannschaft gesehen. Und nein, ich hab mir nicht das Halbfinale von 2014 nochmal von der Festplatte reingezogen, ich meine das Vorrundenspiel Frankreich – Deutschland bei der EM 20/21. Okay, wir haben 0:1 verloren, aber wir haben gestern das erste Vorrundenspiel eines Turniers gespielt, und zwar gegen die derzeit weltbeste Nationalmannschaft. Die Franzosen haben einen Super-Torwart, eine Weltklasse-Verteidigung, und die Offensive ist noch einmal einen Zacken besser. Und diese Offensive der Sonderklasse mit Benzema, Mbappé, Griezmann und Pogba hat es nicht geschafft, auch nur ein einziges Tor gegen uns zu schießen, da mussten wir den Herrschaften mit einem Eigentor behilflich sein1Wobei den Eigentorschützen Hummels keinerlei Schuld trifft, der entscheidende Fehler geschah viel früher, die linke Seite DARF nicht so frei sein![/een_note]. Die Null hätte gegen diesen Weltklassesturm also beinahe gestanden, und das soll uns erstmal einer nachmachen: Zu Null wird gegen diese Franzosen in diesem Turnier keiner spielen.

Okay, unsere Offensive. Da hat es nicht nur gehakt, weil irgendwie kein kongeniales Zusammenspiel zwischen Havertz, Müller und Gnabry zustandekam, da wurde wieder ein gewisses taktisches Manko des Bundestrainers sichtbar. Löw kann oder will der Mannschaft keine moderne Offensiv-Taktik nahebringen. Wenn man sich von Klopp, Guardiola, Tuchel oder Flick trainierte Mannschaften anschaut, sieht man den Unterschied sofort: Da ist die ganze Mannschaft in Bewegung, wobei bei Löw meistens nur der ballführende Spieler plus sein Nebenmann in Bewegung sind, während die anderen sich brav eine Anspielstation suchen und dort erstmal stehenbleiben. Was für die gegnerische Verteidigung natürlich leicht auszurechnen ist. Letztlich war die Schwäche im Sturm eher der Grund für die Niederlage als das vermaledeite Eigentor. Ansonsten haben wir gut ausgesehen und die Franzosen phasenweise sogar dominiert und in der eigenen Hälfte eingeschnürt, auch das soll uns erst einmal einer nachmachen.

Ich sag nicht, dass wir durch sind und die Franzosen im Finale wiedersehen, da sind wir noch weit davon entfernt, aber mir hat das 0:1 von gestern Abend Mut gemacht. Portugal kann kommen, ich freu mich auf Sonnabend. Tatsächlich.

Meine Tipps für die nächsten Spiele:
Finnland – Russland 1:1
Türkei – Wales 0:0
Italien – Schweiz 2:0
Ukraine – Nordmazedonien 2:1
Dänemark – Belgien 0:1
Niederlande – Österreich 2:0
Schweden – Slowakei 0:1
Kroatien – Tschechien 0:2
England – Schottland 2:0

Brennende Burger, Genderkram und alkoholfreies Bier – die Links der Woche vom 21.5. bis 27.5.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männliche Themen zum Wochenende, viel Spaß! 

Es ist Freitag, die Inzidenzen fallen, die Stimmung steigt. Auch weil das Wochenende vor der Tür steht und die Links der Woche online gehen, die besten Geschichten und Videos, die wir während der Woche für euch gesammelt haben. weiterlesen…

Löws Abschied

Foto: Steindy (Diskussion) 10:00, 27 June 2011 (UTC) (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons

Jogi Löw wird nach der Europameisterschaft – unabhängig davon, wie’s sportlich läuft – nicht mehr als Bundestrainer weitermachen. Dann hat er 17 Jahre beim DFB in verantwortlicher Position gearbeitet, 2 als Assistent von Jürgen Klinsmann, 15 Jahre als Bundestrainer. Löw hat sehr, sehr viel richtig gemacht, und bis zum Jahr 2017 fast alles richtig gemacht. Neben dem Weltmeistertitel 2014 hat er in jedem großen Turnier mit der Nationalmannschaft mindestens das Halbfinale erreicht – ein beispielloser Trainer-Score. Der Absturz 2018 war dann zwar nicht ganz beispiellos (als amtierender Weltmister in der Vorrunde rauszukegeln hatten zuletzt die Franzosen 2002 hingekriegt), aber doch ziemlich heftig: Die Zahl der Freunde, die Löw zuletzt beim DFB und in der Öffentlichkeit noch hatte, war durchaus überschaubar. Wie viele andere erfolgreiche Bundestrainer hat er den richtigen Zeitpunkt für seinen Rücktritt verpasst: seit Lahm und Schweinsteiger nicht mehr spielten und die Mannschaft auf dem Platz in seinem Sinne führten, scheint er die Spieler nicht mehr richtig erreicht zu haben – wie seinerzeit Herberger nach Fritz Walters Abgang und Schön, nachdem Beckenbauer zurückgetreten war. weiterlesen…

Weil egal ist, wie’s ausgeht…

RitaE / Pixabay

In den Rumpelkicker-Jahren der deutschen Fußballnationalmannschaft (1998 bis 2006) bediented sich Günter Netzer als TV-Experte gern der Formulierung „neuerlicher Tiefpunkt“, wenn es galt, ein Spiel einzuordnen. Am letzten Mittwoch hatten wir – was das Zuschauerinteresse am Aushängeschild des deutschen Fußballs anbelangt – den neuerlichsten, tiefsten Tiefpunkt erreicht: Horst Lichter hatte mit seinem parallel ausgestrahlten Ramschladen mehr Zuschauer als das Spiel gegen Tschechien. Ist das verwunderlich? Nein. weiterlesen…

Die Brücke, Chatos Land und die Rückkehr der Nationalmannschaft – die Wochenvorschau vom 3.9. bis 10.9.

 

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Was nächste Woche auf uns zukommt
Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Der Sommer ist noch nicht ganz vorbei, aber unsere Sommerpause ist es. Ab heute gibt’s jeden Montag wieder die Wochenvorschau, und ab nächsten Freitag gibt’s auch wieder die Links der Woche. Mit unserer Steve-McQueen-Serie und den Nudelrezepten sind wir ganz gut durch die Sommerpause gekommen. So gut, dass wir damit noch ein Weilchen weitermachen. Mit den wichtigsten McQueen-Filmen sind wir zwar durch (diese Woche kommt noch „Thomas Crown“), aber ich hab Bock bekommen, mich auch noch ein wenig mit den unbekannteren Streifen zu befassen. Und Nudeln gehen sowieso immer. Und außerdem? Außerdem kommen jetzt die Wochenneuigkeiten aus Kino, Sport und Fernsehen!

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Mission 5 Impossible – das Live-Tagebuch zur Fußball-WM 2018: Tag 22

Wie bei jedem großen Turnier schreibt Chris Kurbjuhn auch während des Sommers 2018 sein Turniertagebuch mit Kommentaren, Anekdoten, Erinnerungen an frühere Turniere und jede Menge dummem Fußballzeugs. Aufzeichnungen aus dem Tollhaus eines Fußballsüchtigen, mehrmals täglich aktualisiert.

Meine Tagestipp aus unserem Tippspiel:
Kroatien – England 2:1

Zitat des Tages: „In meinen Augen hat sich in Russland gezeigt, dass der Fußball zurückkehrt zu seinen Wurzeln: Es ist im Grunde genommen ein ganz einfaches Spiel – und erfolgreich sind die Teams, die es einfach spielen. Das große Ballgeschiebe hat keinen Effekt mehr, es ist nicht das Turnier der Künstler und Superstars, sondern der Teams und der Teamplayer.“ Berti Vogts auf RP Online

Das hätte ich nicht gedacht, dass ich mal Berti Vogts zitiere, aber wo er recht hat, hat er recht. weiterlesen…

Mission 5 Possible – das Live-Tagebuch zur Fußball-WM 2018: Tag 8

Wie bei jedem großen Turnier schreibt Chris Kurbjuhn auch während des Sommers 2018 sein Turniertagebuch mit Kommentaren, Anekdoten, Erinnerungen an frühere Turniere und jede Menge dummem Fußballzeugs. Aufzeichnungen aus dem Tollhaus eines Fußballsüchtigen, mehrmals täglich aktualisiert.

Meine Tagestipps aus unserem Tippspiel:
Dänemark – Australien 2:1
Frankreich – Peru 2:0
Argentinien – Kroatien 1:1

„Messi ist eine andere Art, Maradona zu sein.“ (Jorge Valdano)

Ich freu mich sehr darauf, heute Messi spielen zu sehen…

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Mission 5 Possible – das Live-Tagebuch zur Fußball-WM 2018: Tag 4

Wie bei jedem großen Turnier schreibt Chris Kurbjuhn auch während des Sommers 2018 sein Turniertagebuch mit Kommentaren, Anekdoten, Erinnerungen an frühere Turniere und jede Menge dummem Fußballzeugs. Aufzeichnungen aus dem Tollhaus eines Fußballsüchtigen, mehrmals täglich aktualisiert.

Meine Tagestipps aus unserem Tippspiel:
Costa Rica – Serbien 1:1
Deutschland – Mexico 4:0
Brasilien – Schweiz 2:0

Zitat des Tages: „Wir müssen jetzt die Köpfe hochkrempeln. Und die Ärmel auch!“ (Lukas Podolski)

Matchday.

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