Sócrates †

Soeben erfahre ich, dass Sócrates gestorben ist. Sócrates war Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft von 1982. Dieses Wunderteam hat keinen Titel gewonnen, aber vermutlich den schönsten Fußball gespielt, den es je in einem Stadion zu sehen gab. Eleganz, Leichtigkeit, Finesse… das war Brasilien 1982. Das war sein Kapitän, Sócrates.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: http://youtu.be/zZxvYy5-ekI

 

EM 2012 – Alle Ergebnisse

Foto: Peter Smola / pixelio.de

„Es ist die schwerste Gruppe, da sind wir uns alle einig. Ich habe  keinen in unserer Gruppe gesehen, der fröhlich ist.“, sagte Hollands Bert van Marwijk nach der gestrigen Gruppen-Auslosung für die EM 2012. Ist der Mann brutaler Realist, stapelt er tief oder hat er einfach Jogi Löws breites Grinsen nicht gesehen? Schauen wir mal… weiterlesen…

Dynamo Dresden, Sie sind raus! – Wieso das denn?

Feuer unterm Dach

Das DFB-Sportgericht hat gesprochen. Weil sogenannte Fans von Dynamo Dresden während des Pokalspiels in Dortmund (und drumherum) massiv randaliert haben, wird Dresden für ein Jahr vom DFB-Pokal ausgeschlossen, darf also in der Saison 2012/2013 nicht teilnehmen. »Der DFB muss irgendwann auch einmal Farbe bekennen. Von dem Urteil soll ein Signal ausgehen. Denn nie war die Gewalt im deutschen Fußball größer. Wenn das so weitergeht… weiterlesen…

Schlägereien der Sonderklasse: John Wayne vs. Victor McLaglen

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Wenn man über die besten Schlägereien der Filmgeschichte diskutiert, landet die aus „Der Sieger (The Quiet Man)“ selten auf Platz eins, meistens in den Top Five, immer in den Top Ten. Kein Wunder, denn diese Prügelei zwischen John Wayne und Victor McLaglen ist der absolute Höhepunkt dieses Films, dieser Film wurde wegen der Schlägerei gedreht, er steuert ab Minute 1 auf diesen finalen Faustkampf zu.

Wayne spielt den ehemaligen Profi-Boxer Sean Thornton, der sich in seinem irischen Heimatdorf Innisfree ansiedeln will. Die Jungs aus Innisfree sind ein fröhlicher, rauflustiger Haufen, der sich bald wundert, warum ein Ex-Profi wie Thornton jeder Schlägerei aus dem Weg geht. Was sie nicht wissen können: Thornton hat mit dem Boxen nach einem Unglücksfall im Ring aufgehört: sein Gegner ist durch einen unglücklichen Faustschlag gestorben, seitdem hat Thornton gegen niemanden mehr die Faust erhoben.
In Innisfree muss er sich deswegen einiges gefallen lassen, bald gilt er überall als Waschlappen, sogar bei seiner eigenen Frau, Mary Kate, deren Bruder, Will Danaher, sich weigert, ihm die Mitgift auszuzahlen. Als Mary Kate ihn verlassen will, platzt Thornton endgültig der Kragen. Er holt sie aus dem Zug nach Dublin und zwingt sie, mit ihm fünf Meilen durch das ganze Dorf zu marschieren. Schließlich, endlich tragen er und Danaher ihre Differenzen mit den Fäusten aus…

http://youtu.be/sR97_tCve08?t=3m52s

…und sind, wie es damals Sitte war, am Ende des Fights die besten Freunde aller Zeiten. Mary Kate fügt sich endlich ins Ehejoch, kocht Thornton lecker Essen und in Innisfree ist er „King of the Hill, Top of the Heap“.

Nuja, war eben eine andere Zeit. Eine schöne Zeit.

Heute Abend (Freitag, 24.11.) läuft „Der Sieger“ auf „Das Vierte„.

 

Heiss auf Eis – Eisspeedway mit RC-Cars in Frankfurt/Main

Eisspeedway ist eine Motorsportart, die in erster Linie bei Motorradfahrern für ein gewisses Leuchten in den Augen sorgt. Aber auch mit RC-Cars funktioniert das prima und macht allen Beteiligten eine Menge Spaß. Das beweist das Team des MBC Goldstein e.V. nun schon zum siebten Mal. Seit 2005 findet dieses Spektakel in der Frankfurter Eissporthalle statt und erfreut sich bei Teilnehmern und Zuschauern steigender Beliebtheit.

Bei den Rennen mit insgesamt 50 Teilnehmern werden von LRP electronic gestellte, technisch völlig identische, Fahrzeuge eingesetzt. Es handelt sich dabei um serienmäßige RC-Cars, wie sie aus dem Karton kommen, lediglich Lenkservo und der Empfänger werden gegen Feuchtigkeit mit Elektroniklack geschützt. Für Traktion und schöne Drifts auf der eisglatten Fahrbahn sorgen weiche HPI-Rallyereifen ohne Einlagen.

Über die genauen Modalitäten und das Reglement informiert die offizielle Ausschreibung, die hier zum Download bereitsteht. Wenn jemand kurzentschlossen mitfahren möchte: heute ist Nennschluss, vielleicht ist ja noch ein Platz frei. Und interessierte Zuschauer können wieder kostenlosen Eintritt erhalten. Dazu einfach eine Email an eisspeedway@mbcgoldstein.de senden und die Antwortmail ausdrucken. Die ersten 100 Besucher erhalten durch Vorlage an der Kasse kostenlosen Zutritt zum Eisspeedway.

Viel Spaß am kommenden Sonntag in der Eissporthalle Frankfurt! Das Freie Training beginnt um 8 Uhr, die Rennen um 10 Uhr, die Siegerehrung ist für 17 Uhr vorgesehen.

Fotos: Robert Hill, alle Rechte vorbehalten

Desperadeln – die Freiheit auf zwei Rädern

Viele Menschen fahren Rad. Lance Armstrong zum Beispiel. Ich ebenfalls. Und Christian Ude, der Münchner Oberbürgermeister. Der hat vor zehn Jahren sogar ein nettes kleines Buch über das Radfahren geschrieben, »Stadtradeln« heißt es. Darin hab ich ein bisschen herumgelesen und diesen Satz gefunden: »Im Selbstversuch habe ich festgestellt, dass ich mir überhaupt nichts denke, wenn ich munter radelnd gegen die Verkehrsordnung verstoße«. Und wenig später bezeichnet Ude das Fahrrad als »ein Instrument, um aus unserer Rechtsordnung auszubrechen«.
»Starker Tobak«, dachte ich mir, ist denn jeder Radfahrer ein Desperado, der sich einen Scheißdreck um die Gesetze schert? Zum weiteren Nachdenken hatte ich keine Zeit, ich musste ins Büro. Also schwang ich mich aufs Rad, fuhr die Großbeerenstraße runter, an der Kreuzbergstraße war die Ampel wie immer rot, aber wie immer kam auch kein Auto von links, also rüber… Oh. Hat Ude doch recht?
Ich begann, meine routinemäßigen Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung auf dem Weg ins Büro und zurück zu zählen. Ohne mir viel dabei zu denken, fahre ich über fünf bis sieben rote Ampeln, durchquere eine Einbahnstraße in der falschen Richtung, wenn‘s mir gerade in den Kram passt, und kürze auf dem Rückweg gelegentlich 50 Meter über den Bürgersteig ab. Nicht schlecht für 5km hin, 5km zurück. Hätte man mich erwischt, wenn ich das mit dem Auto gemacht hätte, wäre ich die Pappe los.
Und warum mach ich das? Blöde Frage, um Zeit zu sparen, natürlich. Warum soll ich an der roten Ampel stehenbleiben, wenn eh keiner kommt? Und durch die Einbahnstraße spar ich mir den Schlenker rechts am Park vorbei, bin ich deutlich schneller im Büro…
Aber natürlich ist es nicht richtig. Man kann gern stundenlang über unsinnige Paragraphen der Straßenverkehrsordnung diskutieren, trotzdem ist die Straßenverkehrsordnung ein hilfreiches Gesetzeswerk, das Chaos auf den Straßen und damit Sachschäden und Blutvergießen vermeiden hilft. Wenn eine den Radfahrern vergleichbare Zahl Autofahrer sich entschlösse, rote Ampeln ebenfalls zu ignorieren, wären die Straßen Berlins binnen Sekunden unpassierbar, von Sachschäden, Verletzten und Toten ganz zu schweigen. Warum nehm ich mir als Radfahrer heraus, etwas zu ignorieren, was an sich sinnreich und nützlich ist?
Weil ich mir sicher bin, nicht dabei erwischt zu werden. Fast alle Missetaten werden begangen, weil der Übeltäter annimmt, damit durchzukommen. Und als Radfahrer hat man ja beste Chancen, nicht erwischt zu werden. Wenn man nicht direkt hinter der roten Ampel eine Wanne rammt, ist man durch. Und man hat‘s ja eilig, gefährdet letztlich niemanden außer ein bisschen sich selbst…
Aber richtig ist es trotzdem nicht. Scheiße. Der Pedant in meinem Innenohr war geweckt und gab keine Ruhe mehr. Danke, Herr Ude! Ich entschloss mich zu einem kleinen Selbstversuch. Ich fuhr nochmal StVO-verachtend ins Büro, ratterte über Bürgersteige, rote Ampeln und durch Einbahnstraßen, als gäbe es kein Morgen, und stoppte die Zeit. 18 Minuten. Ganz okay, recht zügig sogar, wenn man die Verkehrsdichte bedenkt.
Und am nächsten Tag, so hatte ich beschlossen, würde ich mich testhalber mal strikt an Recht und Ordnung halten, brav auf Straßen und Radwegen bleiben, bei gelb schon anhalten, geduldig auf grün warten… Es war die Hölle. Stundenlang stand ich an roten Ampeln herum, die ich locker hätte überfahren können, um Zeit zu sparen. Dieser Riesenumweg, den ich fahren musste, um die Einbahnstraße zu vermeiden, dauerte eine halbe Ewigkeit, ich hörte die Sekunden und Minuten, die ich auf dem Rad verschwendete, mit ohrenbetäubender Lautstärke wegticken, ich war doch schon mindestens eine halbe Stunde unterwegs, dachte ich, als ich das Büro erreichte und auf die Uhr guckte. 18 Minuten. Gleiche Zeit. Doll.
Das wollte ich nicht glauben. Ich musste beim Nicht-nach-StVO-Fahren irgendwie gehandicapt gewesen sein, schlechten Tag gehabt, schwere Beine… Machen wir‘s kurz: Eine mehrwöchige Testreihe hat eindeutig ergeben, dass man – zumindest auf meiner Bürostrecke – keine Zeit gewinnt, wenn man rote Ampeln überfährt bzw. keine Zeit verliert, wenn man penibel wie ein Erbsenzähler von Kreuzberg nach Friedenau kurvt. Es spielt schlicht und einfach keine Geige: die Zeit, die man an der einen Ampel spart, weil man drüber fährt, büßt man bei der nächsten, wo man warten MUSS, wieder ein. Die ganze Hektik, die die Desperado-Radler betreiben, ist m. E. vollkommen sinnlos. Wobei eins nicht verschwiegen werden darf: Desperadeln macht deutlich mehr Spaß als gesetzestreue Verkehrsteilnahme. Die Zeit an den Ampeln und auf den Umwegen kommt einem schon ziemlich lang vor…

Deshalb meine Frage: Wie seht ihr das mit dem Fahrrad und der StVO?

Also, Butter bei die Fische: Wenn du radfährst, hältst du dich an die StVO oder nicht?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...

Foto: andrea müller  / pixelio.de

Schlägereien der Sonderklasse: Roddy Piper vs. Keith David

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Bevor hier jemand auf die Idee kommt, dass sehenswerte Prügeleien nur in steinalten Western vorkommen, schieb ich hier mal eine aus einem Science Fiction-Film nach, nämlich aus John Carpenters unterschätztem Paranoia-Meisterwerk „Sie leben!1 Ex-Wrestler Roddy Piper und Keith David prügeln sich die Seele aus dem Leib, weil Keith David die Sonnebrille nicht aufsetzen will.
Die Sonnenbrille? Ja, die Sonnenbrille. Piper spielt den glücklosen Drifter John Nada, der zufällig eine Sonnenbrille entdeckt, die ihm die Welt zeigt, wie sie wirklich ist: als einen Ort, der von Aliens übernommen wurde und an dem die Menschen mit ziemlich brachialen Methoden manipuliert werden, um eben das nicht zu erkennen.
Davon will Nada seinen von Keith David gespielten Kumpel Frank überzeugen, doch der will partout die Sonnenbrille nicht aufsetzen…

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/wqKFadyJxwg

Geht ganz schön zur Sache, was? Kein Wunder, dass dieser Kampf von vielen Filmfans als die beste Prügelei aller Zeiten bezeichnet wird, hier verbeißen sich zwei Kerle ineinander und keiner ist gewillt, auch nur einen Millimeter preiszugeben.
Obwohl hier Profis mit allem, was sie haben, zu Werke gehen, fühlt man sich ein bisschen an eine Schulhofrauferei erinnert: „Ich krieg dich unter!“ – „Das wollen wir erst mal noch sehen…“. Da stiehlt sich doch ein versonnenes Lächeln auf das Gesicht des beifällig nickenden Zuschauers: „Genau wie ich, damals…“
John Nada sagt in diesem Film übrigens einen wunderbaren One-Liner: „I have come here to chew bubblegum and kick ass, and I’m all out of bubblegum.“2 Right on, John! Wir sind ganz bei dir.

  1. Auch schon über zwanzig Jahre alt, aber darum geht’s ja in dieser Serie: um die klassische Filmprügelei, die aus der Mode gekommen ist.
  2. „Ich bin hergekommen, um Kaugummi zu kauen und Leute in den Arsch zu treten, und das Kaugummi ist alle.“

Aktion Libero

Aktion Libero

Ein Spiel dauert neunzig Minuten. Zumindest im besten Fall, für schwule Profifußballer dauert das Versteckspiel ein Leben lang: Keiner wagt es, seine Homosexualität offen zu leben. So schön Fußball auch ist – Ressentiments halten sich in seinem Umfeld hartnäckig.

Ein unerträglicher Zustand! Ob jemand schwul  ist, oder rund, oder grün, das darf keine Rolle spielen. Wir alle sollten ein bisschen besser aufpassen – auf unsere Worte, unser Denken, unsere Taten: Die Freiheit jedes Einzelnen ist immer auch die eigene Freiheit.

Wir schreiben in unseren Blogs über Sport, und unsere Haltung ist eindeutig: Wir sind gegen Homophobie. Auch im Fußball.