[Männeressen] Der ordinäre Stinker wird zum Küchenhelden – Blumenkohlauflauf mit Cheddar

Früher konnte man mich mit Blumenkohl jagen. Ich hielt es mit dem seligen Wolfram Siebeck, der in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mal einen analogen Shitstorm ausgelöst hat, als er in einer seiner Fresskolumnen den Blumenkohl als „ordinären Stinker“ bezeichnet hat. Da war was geboten, aber ich verstand ihn: Wenn man Blumenkohl zu lange kocht, dann zeigt er sich geschmacklich und vom Geruch her definitiv nicht von seiner besten Seite. Der Gamechanger ist, den Blumenkohl nicht zu kochen, sondern im Backofen zu garen, dann verliert er jede Muffigkeit. Er scheint ein bisschen wie Single Malt Whisky zu sein, je weniger Wasser, desto besser. Und zusammen mit geriebenem Cheddarkäse zeigt sich Blumenkohl von seiner allerbesten Seite, wie im folgenden Auflauf, bei dem noch Ergänzungsgemüse, Crème fraîche und das ein oder andere Speckwürfelchen hinzukommen. weiterlesen…

[Männeressen] Rosensoulauflauf

Aufläufe mit Rosenkohl sind für mich der Inbegriff von Soulfood. Soulfood wie Futter für die Seele. Wenn draußen die Temperaturen ins nasskalte Minus absacken und wenn man beim Blick aus dem Fenster den Depri-Geier höhnisch grinsen sieht, dann braucht’s was wärmend Fettiges für Bauch UND Seele, um sich wohl zu fühlen. Und da ist Rosenkohl ideal, weil der erst richtig in Fahrt kommt, wenn ihm so fettig-speckige Aromen beigegeben werden. Und Käse, natürlich. Rosenkohl kann gut mit Käse. Deshalb mach ich im Winter alle zwei, drei Wochen einen Rosenkohlauflauf. Auch weil er – wie alle Aufläufe – meistens noch besser schmeckt, wenn man ihn aufwärmt. Das ist aber haargenau das Problem bei diesem Auflauf: Bei dem bleibt meistens nix zum Aufwärmen übrig. weiterlesen…

[Männeressen]Moussagne? Lassaka?

Beim heutigen Männeressen hab ich ein bisschen Schwierigkeiten mit der Benamung. Beim Guardian, wo ich’s herhabe, nennen Sie es eine Lasagne, weil da Wirsingblätter wie Lasagne-Blätter verarbeitet werden. Als ich‘ dann nachgekocht hab, hat mich die knusprig aufgegangene Kruste aus Eiern, Parmesan und Ricotta aber mehr an eine Moussaka erinnert. Wie soll man das also nennen? Moussagne? Lassaka? Wirsing-Hackfleisch-Auflauf mit Linsen wäre ganz okay, klingt aber so fürchterlich nach TV-Zeitschrift-Rezeptspalte. Ach, kochen wir’s doch einfach! weiterlesen…

[Männeressen] Die Seele wärmen mit Blutwurst, Kraut und Kürbis

Mensch, jetzt ist es doch noch mal richtig kalt geworden. Unverbesserliche Optimisten wie ich hatten schon gedacht, dass es das war mit dem Winter, aber nein, jetzt schlägt der Frost noch einmal zu. Diesem Scheißwetter kann Mann aber auch etwas Gutes abgewinnen, nämlich: deftiges Essen. Wenn’s draußen nass und frostig ist, dann muss Mann Körper und Seele von innen wärmen, mit so einer sanften, samtigen Fettigkeit wie  diesem Auflauf aus Blutwurst, Sauerkraut und sahnigem Kürbispüree. weiterlesen…

Männeressen: Überbackener Fisch mit Gurke – nach Nigel Slater

SAMSUNG CAMERA PICTURESHeute gibt’s mal Fisch, das kochen wir eh viel zu selten. Weil irgendwie hält sich sehr hartnäckig das Vorurteil, Fisch wäre empfindlich, kompliziert zuzubereiten, würde sofort trocken, wenn man nicht aufpasst. Alles Quatsch. Fisch ist – was die Zubereitung anbelangt – meistens unkomplizierter als Fleisch, empfindlicher ist er erst recht nicht (ist ja hoffentlich schon tot, wenn der Fischhändler ihn uns einwickelt) und mordslecker. Wenn man ihn wie unser aktueller Küchengott Nigel Slater zubereitet. weiterlesen…

Männeressen: Eisbeinauflauf

Eisbeinauflauf

Eisbeinauflauf

Gibt es ein männlicheres Essen als Eisbein? Aber klar, selbstgeschossenes Wildbret vom Spieß, Kotelette vom persönlich im Ringkampf bezwungenen Alligator oder die Tatzen eines Grizzlys, den man gerade eben mit einem Knieschuss erlegt hat… Danach kommt aber gleich das Eisbein, das dampfend auf dem Teller thront, begleitet von Kraut und Püree, dazu frisches Bier und ein klarer Schnaps aus dem beschlagenen Glas… So in etwa stellt man sich doch den kulinarischen Männerhimmel vor, vollkommen zurecht übrigens: ein Eisbein kann eine grandiose Leckerei sein. Leider machen einige Kollegen und vor allen Dingen der Nachwuchs lange Zähne, wenns ans Eisgebeinte geht. Aus unerfindlichen Gründen gibt es Menschen, denen beim Anblick des aus dem Haut- und Fettmantel rausragenden Knochens der Appetit vergeht und die verweigern, bevor sie auch nur einen Bissen des köstlichen Eisbeinfleischs probiert haben… für diese Menschen gibt es endlich Hoffnung: Unseren Eisbeinauflauf! weiterlesen…