[Männeressen] Rosensoulauflauf

Aufläufe mit Rosenkohl sind für mich der Inbegriff von Soulfood. Soulfood wie Futter für die Seele. Wenn draußen die Temperaturen ins nasskalte Minus absacken und wenn man beim Blick aus dem Fenster den Depri-Geier höhnisch grinsen sieht, dann braucht’s was wärmend Fettiges für Bauch UND Seele, um sich wohl zu fühlen. Und da ist Rosenkohl ideal, weil der erst richtig in Fahrt kommt, wenn ihm so fettig-speckige Aromen beigegeben werden. Und Käse, natürlich. Rosenkohl kann gut mit Käse. Deshalb mach ich im Winter alle zwei, drei Wochen einen Rosenkohlauflauf. Auch weil er – wie alle Aufläufe – meistens noch besser schmeckt, wenn man ihn aufwärmt. Das ist aber haargenau das Problem bei diesem Auflauf: Bei dem bleibt meistens nix zum Aufwärmen übrig.

Okay, wir müssen noch einmal raus in die Kälte, zum Einkaufen. Ist aber schnell erledigt. Für eine Auflaufform mittlerer Größe (4 Portionen) braucht ihr:

1 kg Rosenkohl netto 1
500g Hackfleisch halb und halb
100 bis 150 g durchwachsenen Speck
2 Zwiebeln
Creme Fraiche oder Schmand
Soviel geriebenen Cheddarkäse, wie ihr verantworten könnt2

Das war’s auch schon. Öl, Salz, Pfeffer, Muskat und KüBi3habt ihr ja hoffentlich vorrätig.

Und einen ordentlichen Schluck KüBi haben wir jetzt auch dringend nötig, um uns für das Rosenkohlputzen zu stärken. Mit einem scharfen Küchenmesser ist das kein Akt: Wenn man die Stiele entsprechend großzügig abzwackt, fallen die unansehnlichen, welken Außenblätter wie von selbst ab, dann muss man die größeren Exemplare nur noch tief einschneiden, damit sie gleichmäßig gar werden. Das Kilo Rosenkohl haben wir auf diese Weise in ein paar Minuten kochfertig gemacht. Wer TK-Rosenkohl verwendet, schüttet die gefrorenen Teile einfach direkt isn kochende Wasser. Denn jetzt steht das Blanchieren des Rosenkohls an, so fünf bis sieben Minuten lassen wir ihn in kochendem Salzwasser anweichen. Während der vor sich hinkocht, pellen und würfeln wir die Zwiebeln und schneiden  den Speck ebenfalls in Würfel. In einer möglichst großen Pfanne lassen wir dann Speck und Zwiebeln in etwas neutralem Öl angehen und geben dann das Gehackte dazu und braten es an. Dabei würzen wir mit Salz4, Pfeffer und Muskatnuss und geben, wenn das Hack durch ist und zu Krümeln anfängt, ein zwei großzügig bemessene Löffel Creme Fraiche oder Schmand dazu, sodass wir eine cremige Masse bekommen, in der wir dann ein, zwei Handvoll geriebenen Cheddar schmelzen lassen.

Okay, wir nähern uns der Ziellinie: Ofen auf 180 Grad vorheizen Hackmasse mit dem Rosenkohl vermischen und in eine Auflaufform tun, dick(!) mit geriebenem Cheddar bestreuen, KüBi austrinken, Auflauf in den Ofen schieben, neues KüBi aufmachen, das einem die Wartezeit von ca. 30 Minuten verkürzt.

Dann kann man ds auf den Tisch bringen. Und wenn man die Wartezeit genutzt hat, um noch so ein sahniges, buttriges Kartoffelpüree mit viel braunen Zwiebeln zu machen, dann hat man alles richtig gemacht. Getränkemäßig kann man beim Bier bleiben, aber ein kräftiger Roter, der mit dem Käse klarkommt, schadet auch nicht. Mahlzeit!

  1. Ersatzweise ca. 800g TK-Ware, da spart man sich das Putzen.
  2. Tut euch einen gefallen und kauft an der Käsetheke im Supermarkt einen gescheiten Cheddar, lasst das Scheiblettenzeugs links liegen. Das hat mit echtem Cheddar soviel zu tun wie Tofu mit Rinderfilet.
  3. Küchen-Bier
  4. Vorsicht mit dem Salz! Es ist noch Speck mit im Spiel und es kommt noch der Chester dazu.
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Eine Antwort zu [Männeressen] Rosensoulauflauf

  1. AvatarThomas sagt:

    Danke für das schöne Rezept und für die guten Zusatztipps bzgl. der Zubereitung (KüBi :-)).
    Als Kind hat man mich mit Rosenkohl von jedem Esstisch verjagen können, aber nunmehr, im gesetzteren Alter, liebe ich ihn. Und Dein Rezept klingt ausgesprochen lecker, das wird auf jeden Fall zeitnah nachgekocht.

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