[Tipp der Woche] Traurig, komisch, irisch: „The Banshees of Inisherin“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/ThlYvPwMVTs

Als ich das erste Mal irischen Boden betreten hab, da hab ich eingeatmet, ausgeatmet, mich umgeschaut und ich war in dieses Land verliebt. Irland hat einen eigenen Zauber, und wenn man für den empfänglich ist, reagiert man so wie ich. Und wenn man dann noch Guinness mag, irische Musik schätzt und sich gern mit anderen Menschen unterhält, wird spätestens beim ersten Pub-Besuch aus der Verliebtheit eine lebenslange Leidenschaft. Schwer zu beschreiben, was dieses Land mit einem macht, ich scheitere regelmäßig daran. Aber alles paar Jahre kommt ein Buch, ein Album oder ein Film daher, dem es gelingt, die irische, aus Wehmut, trockenem Humor und Poesie gewebte Magie einzufangen. Ein solcher Film ist „The Banshees of Innisherin„, der diese Woche in die Kinos kommt.

Der mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Kerry Condon herausragend besetzte Film erzählt die Geschichte zweier Freunde, Colm und Padraic, beziehungsweise das Ende ihrer Freundschaft. Denn eines Tages teilt Colm aus heiterem Himmel dem verdutzten Padraic mit, dass er nichst mehr von ihm wissen will. Und alle Versuche Padraics, Colm umzustimmen bzw. die Versuche der anderen Inselbewohner – die Geschichte spielt auf einer abgelegenen Insel vor der irischen Küste – ihm dabei zu helfen, machen die Lage nur noch schlimmer.

„The Banshees of Innisherin“ ist eine perfekte Mischung aus Drama und Komödie, die einen in mehrfacher Hinsicht mitnimmt: einmal nach Irland, zum anderen wird der Hintergrund des Geschehens, der nach und nach enthüllt wird wie auch die Auflösung des ganzen wohl niemand kaltlassen. Ab Donnerstag ist Irland im nächsten Kino!

[Witz] Ein ehrenwertes Haus

Foto: pixabay.com, Public Domain

Zwei katholische Bauarbeiter heben in Dublin eine Baugrube aus, wie der Zufall es will direkt vor einem Bordel. Auf einmal beobachten sie, wie ein Rabbi die Straße entlangspaziert kommt, sich vor dem betreffenden Haus einmal kurz umsieht und dann das Haus betritt.

„Das gibt’s doch nicht“, schimpft der eine Arbeiter, „diese Verlogenheit, diese Doppelmoral, unglaublich, was der sich traut!“ weiterlesen…

Klartext: Schwulen-Ehe. Einfach machen.

Das angeblich höchst katholische, stockkonservative irische Volk hat mit beeindruckender Mehrheit dafür gestimmt, dass zukünftig in Irland Menschen gleichen Geschlechts heiraten dürfen. Hätten die irischen Politiker nicht für möglich gehalten.

Was deutsche Politiker jetzt hoffentlich für möglich halten: dass solch eine Abstimmung hier in Deutschland ähnlich ausgehen würde. Zu Erinnerung: Es existiert kein einziges stichhaltiges Argument, das gegen die Schwulenehe spricht.

Deshalb, liebe Regierende und Abgeordnete, macht das, was ihr am Besten könnt: Hängt das Mäntelchen nach dem Wind. Kloppt diese kreuzdämliche »eingetragene Lebenspartnerschaft« oder wie das heißt in die Tonne und stellt homosexuelle Menschen, die heiraten wollen, den heterosexuellen gleich. Punkt. Wir wollen doch nicht, das Mutti nochmal so kreuzdämlich durch die Gegend schwurbeln muss.

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Video-Link: https://youtu.be/_ERfnTE1Hgw

Wäre jetzt noch peinlicher.

Schlägereien der Sonderklasse: John Wayne vs. Victor McLaglen

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Wenn man über die besten Schlägereien der Filmgeschichte diskutiert, landet die aus „Der Sieger (The Quiet Man)“ selten auf Platz eins, meistens in den Top Five, immer in den Top Ten. Kein Wunder, denn diese Prügelei zwischen John Wayne und Victor McLaglen ist der absolute Höhepunkt dieses Films, dieser Film wurde wegen der Schlägerei gedreht, er steuert ab Minute 1 auf diesen finalen Faustkampf zu.

Wayne spielt den ehemaligen Profi-Boxer Sean Thornton, der sich in seinem irischen Heimatdorf Innisfree ansiedeln will. Die Jungs aus Innisfree sind ein fröhlicher, rauflustiger Haufen, der sich bald wundert, warum ein Ex-Profi wie Thornton jeder Schlägerei aus dem Weg geht. Was sie nicht wissen können: Thornton hat mit dem Boxen nach einem Unglücksfall im Ring aufgehört: sein Gegner ist durch einen unglücklichen Faustschlag gestorben, seitdem hat Thornton gegen niemanden mehr die Faust erhoben.
In Innisfree muss er sich deswegen einiges gefallen lassen, bald gilt er überall als Waschlappen, sogar bei seiner eigenen Frau, Mary Kate, deren Bruder, Will Danaher, sich weigert, ihm die Mitgift auszuzahlen. Als Mary Kate ihn verlassen will, platzt Thornton endgültig der Kragen. Er holt sie aus dem Zug nach Dublin und zwingt sie, mit ihm fünf Meilen durch das ganze Dorf zu marschieren. Schließlich, endlich tragen er und Danaher ihre Differenzen mit den Fäusten aus…

http://youtu.be/sR97_tCve08?t=3m52s

…und sind, wie es damals Sitte war, am Ende des Fights die besten Freunde aller Zeiten. Mary Kate fügt sich endlich ins Ehejoch, kocht Thornton lecker Essen und in Innisfree ist er „King of the Hill, Top of the Heap“.

Nuja, war eben eine andere Zeit. Eine schöne Zeit.

Heute Abend (Freitag, 24.11.) läuft „Der Sieger“ auf „Das Vierte„.

 

Sommertheater: Murphys Hut

Am letzten Sonntag hat Murphy die Heilige Messe besucht. Pater Flanagan wäre beinahe umgefallen, als er Murphy sah. Murphy war noch nie in der Kirche gewesen. Nach der Messe sprach Flanagan Murphy an: „Murphy, ich bin so froh, dass du dich entschieden hast, die Heilige Messe zu besuchen! Wie hast du den Weg zu uns gefunden?“
„Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Vater“, antwortete Murphy. „Letzte Woche hab ich meinen Hut verloren. Und ich mag meinen Hut sehr. Nun trifft es sich, dass O’Leary den gleichen Hut hat wie ich. Und ich weiß, dass O’Leary jeden Sonntag in die Kirche geht. Außerdem weiß ich, dass O’Leary einen Hut abnimmt, wenn er die Kirche betritt und ihn an einen Haken neben der Kirchentür hängt. Also beschloss ich, den Gottesdienst nach der Heiligen Kommunion zu verlassen und O’Learys Hut zu stehlen.“
„Aber du hast O’Learys Hut ja nicht gestohlen, Murphy“, erwiderte der Priester. „Was hat dich bewogen, das nicht zu tun?“
„Nun, nachdem ich Ihre Predigt über die Zehn Gebote gehört hatte, beschloss ich, O’Learys Hut nicht zu steheln. Vater.“
Ein breites Lächeln erschien auf Pater Flanagans Gesicht, und er sagte: „Das muss gewesen sein, als ich über ‚Du sollst nicht stehlen“ sprach. Da hat dein Gewissen dir verboten, den Hut zu nehmen, nicht wahr, Murphy?“
„Nicht ganz, Vater“, antwortete Murphy. „Es war, als Sie über „Du sollst nicht ehebrechen“ sprachen. Da ist mir eingefallen, wo ich meinen Hut hab liegenlassen.“