Tour de France 2012 – 2. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erscheint renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

In Tournai gibt es heute den ersten Massensprint der Tour de France 2012. Auf der Strecke gibt es nur eine fiese Steigung. Die Route Merveilleuse rauf zur Zitadelle von Namur. Das ist zwar eine Pflasterpassage, aber soweit ich das bei Streetview sehen konnte, ist sie sehr, sehr gut befahrbar – das ist kein Wirtschaftsweg wie bei Paris-Roubaix, der einmal im Jahr frei gekratzt wird. weiterlesen…

Tour de France 2012 – 1. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erschein renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Und ja doch, die Parallelen zum Frühlingsklassiker Lüttich – Bastogne – Lüttich, la doyenne – die Älteste – sind schon gegeben. Doch bevor es heute zur Sache geht gibt es noch ein Defilee durch Liégè über die Avenue Rogier, den Boulevard d’Avroy und die Rue Pont d’Avroy, geht es über die Rue de la Cathédrale, und die Rue Léopold ins Herz der Wallonischen Metropole zur Place Saint-Lambert. Hier findet die Startzeremonie statt und dann geht es 7 Kilometer neutral zur N 61 außerhalb der Innenstadt, wo der reelle Start ist. weiterlesen…

Tour de France 2012 – Prolog

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erscheint renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Station Luik-Guillemins

Ab Morgen zählt es: Die Startrampe für den Prolog der 99. Tour de France steht am Boulevard d’Avroy in Lüttich. Ab 14 Uhr rollen die 198 Fahrer im Minutentakt auf die Strecke. “Es ist exakt derselbe Kurs wie 2004”, kommentiert Sportdirektor Jean-Francois Pescheux den Parcours im offiziellen Tourprogramm. Nicht ganz, Monsieur Pescheux! “Männer unter sich” hat nachgeprüft: Start und Ziel wurden ein paar hundert Meter auf Höhe des Parc d’Avroy verschoben. Und so sind es 2012 6,4 Kilometer, anstelle der 6,1 Kilometer im Jahr 2004. weiterlesen…

Tour de France in Sicht

Die Tour 2012

Der Straßenradsport ist ein schöner Sport. Der Saisonhöhepunkt ist die Tour de France. Daran ändern auch allerlei Verfehlungen der Akteure an der Spitze dieses Sports bislang nichts. Die öffentlich-rechtlichen Sender übertragen in zur Schau gestellter Empörtheit praktisch nix mehr – ist ihr Bier. Wobei: Katrin Müller-Schnipschnapp und mit vielleicht Tommy Gottschalk (hätten wir wieder was für den – und Jens Voigt war schließlich auch mal zu Gast bei Wetten, dass…?) auf der Seebühne an der Dreilägerbachtalsperre. Warum nicht? Das wäre die richtige Mischung, um bei leise gestelltem Ton, durch langweilige Etappenstarts und endlose Werbeeinblendungen bei Eurosport im Halbschlaf zu dämmern. weiterlesen…

Die Flandernrundfahrt

Toast Hawaii ohne Ananas? Die Flandern-Rundfahrt ohne die Mauer von Geraardsbergen? Das wäre ja wie Paris – Roubaix ohne die Schneise von Arenberg. (Hüstel!) Das rennentscheidende Moment wäre weg. Legendäre Erinnerungen an Attacken von Johan Museeuw, Stijn Devolder und das Duell Fabian Cancellara gegen Tom Boonen – bei dem Cancellara wegen seines satten Punsh ein Elektromotor unterstellt wurde – drohen zu verblassen.

Stijn Devolder

Ja [Kunstpause], jetzt sind sie total durchgeknallt. Die Mauer von Geraardsbergen ist aus dem Programm der Flandern-Rundfahrt geflogen. Gestartet wird das Rennen, wie seit vielen Jahren üblich, am Grote Markt in Brügge. Ziel ist diesmal allerdings nicht der Halsesteenweg in Meerbeke, sondern die Ankunft wurde wegen irgendwelcher Vertrags-Schnippschnappereien ca. 30 Kilometer nach Oudenaarde verlegt. Das führt zu besagter Neuerung. Die Mauer ist weg. Aber: Oudenaarde steht in einer besonderen Beziehung zur Ronde, denn hier unterhält Freddy Martens, die Sprinterlegende der 70er-Jahre das Centrum Ronde van Vlaanderen – ein Museum, das dem Rennen gewidmet ist. weiterlesen…

Causa Contador – nur Verlierer

Contador ist verurteilt. Der internationale Sportgerichtshof (TAS) in Lausanne sperrt ihn für zwei Jahre. Am 6. August 2012 ist “Schnitzel”aber schon wieder startberechtigt. Denn die Sperre tritt rückwirkend in Kraft.
O. K., den Giro d’Italia, die Tour de France und die Olympischen Spiele in London kann er damit knicken.
Natürlich könnte man jetzt wutschnaubend lospoltern: So eine Sauerei. Erst versuchen sie den Deckel drauf zu halten. Veröffentlichen die positiven Befunde erst zwei Monate nach der Tour. Sie hätten ihn sofort raus nehmen sollen. Spätestens seit der Fuentes-Liste wussten wir, dass er ein falscher Fuffziger ist.
Forderungen könnten lauten: Strengere Kontrollen, gnadenlos ausmerzen und schon ist der Radsport wieder eine saubere Sache. Leider ist die Gemengelage komplizierter.

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Winter Cycling

Radfahren im Winter

Letzte Woche: Mein Kollege Herr B. ist ins beschauliche Efferen gezogen, damit er es nicht so weit zur Arbeit hat. Morgens treffe ich ihn dann fluchend im Treppenhaus, weil er keinen vernünftigen Parkplatz gefunden hat. Warum er denn nicht die paar Meter mit dem Rad fahre? Am alten Stammsitz unseres Verlages in Rüttenscheid sei er doch schließlich auch geradelt. “Nee, fürs Fahrrad ist zurzeit keine Saison.”

Keine Saison? Moment mal! weiterlesen…

Tour de France – 21. Etappe

Die Champs Élysées

Bevor Reporterlegende Phil Liggett heute Nachmittag sein alljährliche :“It’s been a marvelous Tour de France“ zum Besten gibt, kommt hier meine letzte Vorschau.

Die Streckenführung der Ausgabe 2011 war wirklich gelungen. Oft war es früher doch so: Der Top-Favorit greift am ersten großen Hügel an, übernimmt das Gelbe Trikot, und es war spätestens zu Beginn der zweiten Tourwoche klar, wer in Paris gewinnt.

Das war diesmal anders. Die Mini-Bergankünfte zu Beginn der Rundfahrt in der Vendée, der Bretagne und der Normandie haben die 98. Gesamtwertung ordentlich durcheinander gewirbelt – die vielen Stürze natürlich auch.

Kurz vorm Ziel

Eine kleine Hoffung gab es zu Beginn der gestrigen Etappe noch: Hätte Evans das Zeitfahren in Grenoble nur knapp gewonnen, hätte es heute noch einmal ein Endscheidungstag werden können wie 1989. Damals siegte Greg LeMond am letzten Tag der Tour mit 8 Sekunden Vorsprung vor Laurent Fignon.

An Tour-Sieger von 1983/84, Laurent Fignon, der im vergangenen August gestorben ist, wird heute zu Beginn der Etappe erinnert. In Créteil wird eine Skulptur des Bildhauers Medee enthüllt, als Andenken an den „Professor“.

Fakten-Check:
95 Kilometer. Keine Schwierigkeiten. Wer gewinnt? Im Sprint Royal auf den Champs Elysees setzt sich Mark Cavendish durch.

Bike-Check:
Die Rundfahrt ist zu Ende. Klingeln und Schutzbleche können wieder angeschraubt werden.

Brie de Meaux

Fromage du terroir1: Brie de Meaux
Er ist der König aller Käse – zumindest man ihn dazu während des Wiener Kongresses ernannt, als Charles Talleyrand zur Auflockerung der Vehandlungen einen Käsewettbewerb unter den Teilnehmerstaaten ausrichten ließ. Natürlich passt ein Dessertwein gut zum Brie, aber bei uns gibt es Champagner. Einen Blanc de Blancs aus Cramant oberhalb der Marne. Er wird ausschließlich aus den weißen Trauben der Chardonnay-Rebe gekeltert und kommt – in der höchsten Güteklasse – als Grand Cru in den Handel.

Foto Champs Elysées By Andrzej Barabasz (Chepry) (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
Foto Tour by Martin Zimmer [GFDL], via Wikimedia Commons
Foto Brie by Dominik Hundhammer [CC-BY-SA-3.0 orGFDL], via Wikimedia Commons

  1. “Comment voulez-vous gouverner un pays qui a deux cent quarante-six variétés de fromage?” – “Wie wollen Sie ein Land regieren, in dem es 246 Käsesorten gibt?”, fragte Charles de Gaulle, der erste Präsident der V. Republik. Das konnten wir von “Männer unter sich” natürlich auch nicht beantworten, aber wir haben während die Tour lief – passend zur Region – jeden Tag einen der kleinen Stinker vorgestellt. Au plaisir!

Tour de France – 20. Etappe

Jetzt muss es also das Einzelzeitfahren in Grenoble richten. Die Tour de France 2011 – spannend bis zum Schluss.

Andy Schleck fährt zwar jetzt im Gelben Trikot, den Gesamtsieg hat er noch nicht in der Tasche. Doppel-Schleck und Evans liegen innerhalb einer Minute. An Nummer vier kommt Voeckler.

Die Schlecks sind schlechte Zeitfahrer. Evans ist da aus einem anderen Holz. Die 42,5 Kilometer rund um Grenoble standen in diesem Jahr bereits bei der Dauphiné Libéré am 8. Juni auf dem Programm.

Damals siegte Tony Martin vor Bradly Wiggins und Edvald Boasson Hagen, dem Norweger. Evans kam mit über einer Minute Rückstand auf den Deutschen ins Ziel. Der Kurs ist technisch anspruchsvoll. Das kommt den Schlecks nicht entgegen. Außerdem: In Frankreich ist das Wetter zurzeit gewitterig. Bei der Dauphiné kam auch Regen runter und zwang viele Fahrer zu äußerster Vorsicht. Es wurden Abstände von über 4 Minuten gemessen.

Fakten-Check:
42,5 Kilometer. Einige kniffelige Abschnitte. Bei Regen unberechenbar. Wer gewinnt? Fabian Cancellara.

Bike-Check:
Die Zeitfahrmaschinen mögen aerodynamisch sein. Aber sie sind einfach schlecht zu fahren. Wir werden heute einge brenzlige Situationen sehen, die Discrädern & Co. gezollt sind.

Reblochon

Fromage du terroir1: Reblochon
Nussig, sahnig, butterig. Es ist ein Gedicht, dieses gelborangene Prachtstück aus Savoyen. Weintipp: Ein Cahors. Kommt zwar nicht aus der Region, passt aber mit seinen vielen Gerbstoffen und der Sorte Mourvèdre wunderbar.

Fotos Zeitfahren: Carsten Sohn, alle Rechte vorbehalten
Foto Reblochon Myrabella / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 & GFDL , via Wikimedia Commons

  1. “Comment voulez-vous gouverner un pays qui a deux cent quarante-six variétés de fromage?” – “Wie wollen Sie ein Land regieren, in dem es 246 Käsesorten gibt?”, fragte Charles de Gaulle, der erste Präsident der V. Republik. Das können wir von “Männer unter sich” natürlich auch nicht beantworten, aber wir stellen während die Tour läuft – passend zur Region – jeden Tag einen der kleinen Stinker vor.