Dream Big

L. Armstrong – Foto Paul Coster [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons

Lieber Lance,

Deine Talkshow-Beichte bei Oprah Winfrey… Ganz ehrlich? Das war nischt. Bei Deinem ersten Abschied vom Profiradsport – Oprah hatte die Szene freundlicherweise eingespielt – hattest Du noch einen erzählt von: “I’m sorry you can’t dream big.” Ich hatte mit Blick auf dieses Interview groß geträumt, sah schon die ganze UCI zusammenbrechen, Absage der 100. Tour de France, Rückzug der Scheichs aus dem Radsport. Nischt.
Teil 1 fing ja zunächst auch ganz gut an . Gedopt – yes or no? EPO, Transfusionen, Motoman alles schön der Reihe nach zugegeben. Aber dann ging es doch schon los: Ganz erbärmlich verteidigst Du den dritte Platz bei der großen Comeback-Tour von 2009. Überleg doch mal: Für Astana gefahren, Johan Bruyneel mit an Bord geholt und der hatte natürlich rein zufällig Transfusionsbesteck im Kulturbeutel – das nebenbei in privater Hand in Frankreich verboten ist. Für wie blöd hältst Du uns? Von Eurem Kapitänsstreit zwischen Alberto “Schnitzel” Contador und Dir hätten wir gerne was erfahren. Das wäre mal von Interesse gewesen. Nischt. weiterlesen…

Wo geht’s lang? – Die Tour de France 2013

Peloton Tour de FranceBis der der offizielle Rennverlauf der 100. Tour de France vorgestellt wird, dauert es noch gut einen Monat. Genauer gesagt: Am 24. Oktober tritt Tourdirektior Christian Prudhomme in Paris vor die staunende Weltpresse und erklärt, wo die rollende Apotheke sich im Jubiläumsjahr abquälen wird. Einiges ist schon durchgesickert, einiges ist noch nicht bestätigt. Es ist also die beste Zeit, um ein wenig zu spekulieren… weiterlesen…

Tour de France 2012 – 19. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erscheint renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Wiggins’ Triumphfahrt nach Paris scheint eine ausgemachte Sache zu sein. Was allerdings alles bei einem Einzelzeitfahren passieren kann, mussten wir schon während des Prologs in Lüttich vor drei Wochen augenreibend zur Kenntnis nehmen, als ein Platten den klaren Sieg von Tony Martin vereitelte. weiterlesen…

Tour de France 2012 – 18. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erscheint renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Wieder eine Flachetappe die keine ist. Heute stehen vier Bergwertungen auf dem Programm und dazwischen ist es sehr wellig. Eine letzte Chance für Ausreißer. Allerdings rechne ich mit einer Sprintankunft. weiterlesen…

Tour de France 2012 – 17. Etappe

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Für mich ist das heute die interessantes Etappe der diesjährigen Tour. Die signature stage sozusagen. Direkt nach dem Start wartet ein Hammer: Der Col de Menté.

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Tour de France 2012 – 16. Etappe

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Heute kommen Karl-May-Freunde auf Ihre Kosten. Napoleon III. (Mexiko-Feldzug im Waldröschen) ließ den Parcours der heutigen Etappe 1860 durch den Fels kratzen, damit seine Gemahlin Jojo von einem Kurbad zum anderen gelangen konnte, ohne nach Lourdes runter zu müssen.

Zabel spricht in Tour von [sic!] “Königinsetappe”. Ullrich nennt sie in roadbike “ohne Zweifel die Königsetappe”. Mir fehlt die Bergankunft. Ehrlich. Obwohl heute alle Gipfel auf dem Programm stehen: Aubisque, Tourmalet von der üblen Flanke, Aspin und die Westauffahrt vom Peyresoude. Die lange Abfahrt nach Bagnères hätten sie sich klemmen und am Peyresoude Schluss machen sollen. Allerdings hätte das natürlich der morgigen Etappe die Würze geraubt – Streckenchef Pescheux weiß schon wie man den Spannungsbogen hält.

Kurz: Queen Stage hin oder her. Ich erwarte das eigentliche Drama für morgen. weiterlesen…

Tour de France 2012 – 15. Etappe

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Diese Etappe im Tour-Programm als flach auszuweisen, ist frech. Denn es geht in einer Tour bergauf und bergab. Ich vermute, dass das Feld sehr langgezogen über diese Wellen rollen wird. Im französischen Fernsehen nennen sie das en accordion. Die ersten sind schon über den Hügel, die schwächeren Fahrer haben Last am Ball zu bleiben und in der Abfahrt rollt alles wieder zusammen.

Ausreißer müssten sich heute schon in einer recht großen Gruppe organisieren, um durch zu kommen. Ich halte das für unwahrscheinlich und rechne mit einer Sprintankunft.

Morgen ist übrigens Ruhetag. Übermorgen kommt es dann wieder knüppeldicke. Hatte ich letzte Woche schon Königsetappe gesagt? Am Mittwoch kann sich noch einmal alles ändern. weiterlesen…

Tour de France 2012 – 14. Etappe

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Es geht schon wieder los. Die Pyrenäen stehen ins Haus. Noch nicht ganz so brutal wie übermorgen – aber nach der Flachetappe gestern ist das schon wieder ganz ordentlich.

Die Wertung des ersten Berges ist bei Rennkilometer 30. Das ist der Col du Portel, eine Erhebung der 2. Kategorie. Der Aufstieg zur Port de Lers (1. Kategorie) beginnt bei Kilometer 114. Abfahrt und dann gleich wieder rauf. Noch einmal heißt es 1. Kateglorie an der Mur de Péguère. Für die ehrenkategorie ist der Anstieg nicht lang genug. Aber man darf sich nicht täuschen lassen. Die Mur – Mauer hat ihren Namen zu Recht. Die rund 8 Prozent Steigung im Durchschnitt verschleiern, dass es an den steilsten Stellen 18 Prozent sind.

Willkommen in der dritten Tourwoche! weiterlesen…

Tour de France 2012 – 13. Etappe

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Es geht wieder ans Meer. Diesmal ans Mittelmeer. Während Nordfrankreich die heftigsten Regenfälle seit der Invasion in der Normandie aufzeichnet, scheint hier im Süden die Sonne. Allerdings bläst der Mistral durchs Rhône-Tal – das könnte eine Rolle spielen. Ausreißer dürften kaum weg kommen, denn der Mistral beschert Rückenwind. Das macht einen Massensprint wahrscheinlich.

Ab Fortignan geht es direkt am Strand entlang. Rechts ist der Étang de Thau mit seinen Austernbänken und links Le Grand Bleu. Der Mont Saint-Clai ist die einzige nennenswerte Steigung, die heute überwunden werden muss. Ich habe ihn vor einigen Jahren während einer windbedingten Zwangspause in Sète erwandert. er wirkt wuchtig, weil ringsum alles platt ist.

Fakten:
Saint-Paul Trois Câteaux – Le Cap d’Agde. 217 Kilometer. Platt. Nur der Mont Saint-Clair steht im weg. Ist aber nur 3. Kategorie – halb so wild. Sieger: Greipel holt den dritten Erfolg.

Profil:

Team-Check – Heute: Movistar (Mobilfunker)
Die Spanier sind als Außenseiter ins Rennen gestartet. Ein wenig Hoffnung durfte man in den Fuentes-Jünger Alejandro Valverde legen, der nach seiner Sperre bei Paris-Nizza die Mittelgebirgs-Etappe zum Lac de Vassivière  gewonnen hatte. Mittlerweile steht er mit gut 18 Minuten Rückstand auf dem 18. Platz der Gesamtwertung. Mit Ervitti, Rojas und Gutierrez hat die Mannschaft schon drei Fahrer bei der diesjährigen Tour verloren. Von der ehemaligen Mannschaft von Miguel Indurain, Pedro Delgado und Abraham Olano erwarte ich nicht mehr viel.

Unser Foto des Tages zeigt Ivan Gutierrez, den Spanischen Meister von 2010. Er stürzte auf der Etappe nach Metz und musste aufgeben.

Plat du Jour: Bischofsmütze
Die Pâtisson-Kürbisse, die hier im Original verwendet werden, bekommt man eh fast nie. Zucchini gingen auch, ich nehme aber lieber Auberginen – so 1 Kilogramm. Ein paar Gramm mehr schaden nicht.  Die werden in 5 Millimeter Scheiben gehobelt. Nach und nach brate ich sie in Olivenöl etwa 2 bis 3 Minuten pro Seite in der Pfanne. O. k. – das macht Arbeit und es dauert eine Weile. Aber heute haben wir ja Zeit. Die schönsten Scheiben lege ich für Dekozwecke zur Seite.

Eine kleine Backform, so ca. 20 cm, lege ich mit Backpapier aus. 3 Eier, 4 Esslöffel Crème fraîche, Pfeffer, Salz und Knofiwürfel verrühren. Paar Kräuter kommen auch ganz gut. Rosmarin. Thymian. Von mir aus auch beides.Die gebratenen Auberginenscheiben dazu. Rühren. Und ab in die Form.

Nach einer Dreiviertelstunde (plus/minus – kommt auf den Ofen an) bei 200 Grad ist die episkopale Kopfbedeckung auch schon gebacken. Schmeckt mir lauwarm mit Tomatensauce am besten.