Tour de France 2012 – 1. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erschein renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Und ja doch, die Parallelen zum Frühlingsklassiker Lüttich – Bastogne – Lüttich, la doyenne – die Älteste – sind schon gegeben. Doch bevor es heute zur Sache geht gibt es noch ein Defilee durch Liégè über die Avenue Rogier, den Boulevard d’Avroy und die Rue Pont d’Avroy, geht es über die Rue de la Cathédrale, und die Rue Léopold ins Herz der Wallonischen Metropole zur Place Saint-Lambert. Hier findet die Startzeremonie statt und dann geht es 7 Kilometer neutral zur N 61 außerhalb der Innenstadt, wo der reelle Start ist.

Wie bei La Doyenne beschreibt der Kurs dann einen Bogen südlich von Lüttich. Wir bleiben fast die ganze Zeit in der gleichnamigen Provinz, nur zwei Mal wird die belgische Provinz Luxemburg gestreift. Die Tourleitung war allerdings gnädig: Der Col du Rosier oder gar die bei LBL berüchtigte Côte de la Redoute stehen nicht auf dem Programmm. Es sind ja schließlich auch noch drei Wochen zu fahren.

Verpflegungskontrolle ist übrigens ganz in der Nähe des höchsten Punktes von Belgien der Baraque de Friture Fraiture auf 606 Metern Höhe. Dann rollert das Feld wieder in Richtung Lüttich. Alles nix besonderes: Eine Sprintwertung, ein Berg der 4. Kategorie – aber dann kommt das bittere Ende. Das ist schon eine echte kleine Bergankunft. Steigungen mit 10 bis 12 Prozent plus Pflasterpassagen.

Riesen Jubel gestern in Lüttich, als Philippe Gilbert aus der Unterführung auf das Quai de la Goffe geflogen kam. Und der Jubel könnte heute noch größer werden, denn die Etappe ist Phil auf den Leib geschneidert. Andere die hier gewinnen könnten sind natürlich Tom Boonen oder Thor Hushovd, der Noweger – nur die sind nicht dabei. Peter Sagan wäre allerdings auch noch einer, dem ich hier einen Sieg zutrauen würde.

Hier das Profil der ersten Etappe:

Fakten:
Liège – Seraing. Länge: 198 Kilometer. Profil: Hügelig mit sehr bissigem Schlussanstieg. Wer gewinnt? Fabian Cancellara. Schon wieder? Ja, Radioshack wird sich reinhängen und das Gelbe Trikot verteidigen.

Team-Check:
Heute: Astana Pro Team (Staatsknete)
Das Janez Brajkovič  als Kapitän vorgestellt wurde geht in Ordnung. Er hat in diesem Jahr die Slowenienrundfahrt gewonnen.

Aber das Alexander Nikolajewitsch Winokurow hier noch einmal auftritt – aller guten Dinge sind drei. Zwei Mal ist er schon sein letztes Profirennen gefahren…

Plat du Jour:
Wir drehen einen Ardennen-Wrap. Wer will kann sich ein mexikanisches Rezept googlen und die Dinger überm Holzkohelnfeuer in der Eisenpfanne rösten. Ich bin faul und nehme sie aus der Packung. Wir brauchen Ardenner Schinken, Orval-Käse, klein geschnippeltem Chicoree und einem Klacks Creme fraiche. Belag auf das untere Drittel des Wrap legen, rechts und links ein Viertel einschlagen und stramm aufdrehen. 6 bis 7 Minuten im Minibackofen anwärmen oder einfach so reinbeißen. Dazu Bier aus Malmedy.

1. Foto von TheMister Tom [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
Abbildung Profil By Yves (Own work) CC-BY-SA -3.0, via Wikimedia Commons
Foto Winokurow von Jacques Renier (Personal picture) [Public domain], via Wikimedia Commons 

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