Sauber, so ein Hobel!

Ein Schmuckstück wie der Edelstahl-Hobel von Pils will gesäubert und gepflegt werden.

Da liegt oder steht er also im Badezimmer, der neue Hobel. Gerade hat man ihn zum ersten Mal benutzt, die Wangen sind erfreulich glatt, das eben aufgetragene Aftershave verbreitet einen angenehmen Duft… ist jetzt noch was? Ach ja, der Hobel. Den sollte ich wohl irgendwie saubermachen… Hm. Reicht abspülen? Muss ich ihn nach jeder Rasur komplett auseinander nehmen? Gibt’s irgendein Spezial-Superduper-Hobelreinigungszeugs, das ich unbedingt haben muss?

Das wichtigste Reinigungsmittel, das bei der Säuberung und Pflege des Rasierapparats in Anwendung kommen sollte, ist der gesunde Menschenverstand. Ein Hobel ist – wenn man sich denn für ein Qualitätsprodukt entschieden hat – ein solide gefertigter Gebrauchsgegenstand aus Metall, den man nach der Benutzung nicht in Watte packen muss. Und womit bekommt dieses Metallteil es bei der täglichen Benutzung zu tun? Mit Wasser, Seife und Barthaaren. Alles Dinge, die man abspülen kann. Und genau das sollte man nach der täglichen Rasur tun: gründlich Durchspülen. Rasierer aufmachen, Klinge raus, alles durchspülen, abtrocken, zumachen, fertig.

Nun hat jeder Hobel ein paar Stellen, wo Seife sich gern festsetzt. Da sieht man dann nach ein paar Tagen Benutzung einen weißlichen Film, den man auch nicht abwischen kann, weil man mit den dicken Wurstfingern da nicht hinkommt. Hier hilft eine olle Zahnbürste 1 , mit der man die Stellen unter fließendem Wasser sauberschrubbt. Ist in einer Minute erledigt, sollte man so alle zwei Wochen mal machen.

Jetzt kommt die Wasserhärte ins Spiel. An manchen Orten ist das Wasser härter, an manchen weicher, doch fast überall werden sich früher oder später Kalkablagerungen am Hobel festsetzen. Und so, wie man Wasserkocher und Kaffeemaschine entkalkt, sollte man auch dem Hobel alle paar Wochen mal ein Entkaltungsbad gönnen. Da kann man Essig aus der Küche verwenden2 oder die gute, alte Zitronensäure. Vorsicht vor Super-Spezial-Entkalkungsmitteln! Bevor man für die tief in die Tasche greift, sollte man mal einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Meistens ist ja doch nur die gute, alte Zitronensäure drin, und die bekommt man für einen Bruchteil des Geldes teurer Spezialmittelchen, besonders wenn man große Gebinde kauft. Ich hab immer so einen 2-Kilo-Eimer davon in der Kammer rumstehen, da nehm ich alle paar Monate einen Esslöffel, lös den in einem Glas Wasser auf, nehm meinen Futur auseinander und gönn ihm ein Bad darin. Futur auseinandernehmen geht übrigens so:

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Video-Link: https://youtu.be/GuDCHb9-uJ4

Nach zehn Minuten werden die Einzelteile abgespült, abgeschrubbt und wieder zusammengesetzt. Das war’s.

Zusammenfassung: Hobel täglich abspülen, alle paar Woche mit der Zahnbürste abschrubben und alle paar Monate entkalken genügt. Oder? Seit ihr anderer Ansicht? Habt ihr Tipps und Tricks zur Hobelreinigung?

  1. Nassrasur-Aficionados auf dem Weg ins Wetshaving-Nirvana verwenden selbstverständlich eine speziell für diesen Zweck angeschaffte, brandneue Zahnbürste.
  2. Nein, man tut seinem Hobel mit Jahrgangs-Balsamico nix Gutes!
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2 Antworten zu Sauber, so ein Hobel!

  1. AvatarRobert Hill sagt:

    Weiche Zahnbürste, etwas Zahnpasta. Anschließend mit einem weichen Tuch trocken und einen Tropfen Ballistol ins Gewinde, bzw. bei verstellbaren Hobeln und Zweiteilern in die beweglichen Teile.
    Das bei jedem Klingenwechsel.

    Allerdings: Ich habe Anfang der 80iger einen Gillette Adjustable Slim gekauft. Damals bei Hertie mit fünf Klingen für DM 8,49 zu haben. Ist schon die schwarze Version mit relativ viel Kunststoff.

    Den hat nach dem Zusammenziehen in die gemeinsame Wohnung, 1987, meine Liebste für ihre schönen Beine „geliehen“ und seitdem im Einsatz. Außer Klingenwechsel und äußerlichem Abwischen / Ausspülen keine weiteren Pflegemaßnahmen. Es hat bis 2014 gedauert, bis sich der Butterfly-Kopf nicht mehr öffnen ließ. Nach einem 5-Minütigen Ultraschallbad und ein paar Tropfen Ballistol war er wieder wie neu. Die Dinger sind viel robuster als man denkt.

    • Chris KurbjuhnChris Kurbjuhn sagt:

      27 Jahre mit nur Abspülen? Respekt. Hätte hier in Berlin mit dem Kalk im Wasser mit Sicherheit nicht geklappt, spätestens nach 3 bis 4 Monaten entdecke ich Spuren von Kalkseife, und wenn man die nicht beseitigt, ist’s zum Lochfraß nicht mehr weit.

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