[Tipp der Woche] Traurig, komisch, irisch: „The Banshees of Inisherin“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/ThlYvPwMVTs

Als ich das erste Mal irischen Boden betreten hab, da hab ich eingeatmet, ausgeatmet, mich umgeschaut und ich war in dieses Land verliebt. Irland hat einen eigenen Zauber, und wenn man für den empfänglich ist, reagiert man so wie ich. Und wenn man dann noch Guinness mag, irische Musik schätzt und sich gern mit anderen Menschen unterhält, wird spätestens beim ersten Pub-Besuch aus der Verliebtheit eine lebenslange Leidenschaft. Schwer zu beschreiben, was dieses Land mit einem macht, ich scheitere regelmäßig daran. Aber alles paar Jahre kommt ein Buch, ein Album oder ein Film daher, dem es gelingt, die irische, aus Wehmut, trockenem Humor und Poesie gewebte Magie einzufangen. Ein solcher Film ist „The Banshees of Innisherin„, der diese Woche in die Kinos kommt.

Der mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Kerry Condon herausragend besetzte Film erzählt die Geschichte zweier Freunde, Colm und Padraic, beziehungsweise das Ende ihrer Freundschaft. Denn eines Tages teilt Colm aus heiterem Himmel dem verdutzten Padraic mit, dass er nichst mehr von ihm wissen will. Und alle Versuche Padraics, Colm umzustimmen bzw. die Versuche der anderen Inselbewohner – die Geschichte spielt auf einer abgelegenen Insel vor der irischen Küste – ihm dabei zu helfen, machen die Lage nur noch schlimmer.

„The Banshees of Innisherin“ ist eine perfekte Mischung aus Drama und Komödie, die einen in mehrfacher Hinsicht mitnimmt: einmal nach Irland, zum anderen wird der Hintergrund des Geschehens, der nach und nach enthüllt wird wie auch die Auflösung des ganzen wohl niemand kaltlassen. Ab Donnerstag ist Irland im nächsten Kino!

[Tipp der Woche] Antikapitalismus Reloaded – „Squid Game“ auf Netflix

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Video-Link: https://youtu.be/ALJ5EPWAfsc

Antikapitalistische Parabel? Kennen wir alle aus dem Deutschunterricht in der Schule. So dieser Brecht-Kram. Grauenhaft. >Total vorhersehbar. Stinklangweilig. Ist mausetot, dieses antikapitalistische Parabelzeugs. Dachte ich, bis ich „Squid Game“ gesehen habe. Von der Serie aus Korea reden ja zur Zeit alle. Zumindest alle, die ein Netflix-Abo haben. Also hab ich auch mal rein geschaut. Hoch verschuldete, total verzweifelte Menschen werden auf eine entlegene Insel gebracht, wo sie gegeneinander Kinderspiele spielen. Mit tödlichem Ausgang. Um ein gigantisches Preisgeld. Nach fünf Minuten war klar: antikapitalistische Parabel, alles klar. Vorhersehbar bis zum Gehtnichtmehr. Aber saugut gemacht. Tolle Bilder. Tolle Schauspieler. Und dann hab ich die 9 Folgen in zwei Tagen durchgebinget. Obwohl von Anfang an eigentlich klar ist, wie’s ausgeht, Überraschungen inklusive. Kann man so anschauen, ist sehr, sehr gute Unterhaltung. Obwohl es eigentlich Brecht-Kram ist. Besonders Folge 6 (die mit den Murmeln), die ist absolute Weltklasse.

[Tipp zum Wochenende] Sizilianische Familienbande, Hanks-Abend

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Video-Link: https://youtu.be/KNVOPskipg0

Freunde des gepflegten Spannungskinos können sich freuen: am Wochenende zeigt Servus TV am Sonnanbend Abend um 21 Uhr 55 „Der Clan der Sizilianer„, eine im typischen 60er Jahre-Stil gedrehter Mix aus Heist-Movie und Gangster-Film, einen der am besten besetzten französischen Filme überhaupt: zusammen auf der Leinwand bzw. auf dem Bildschirm sind Alain Delon, Lino Ventura und Jean Gabin. Drei solche Schauspielgiganten auf einmal – das ist ein großes Versprechen, dass der Film brillant einlöst. Wer ihn noch nicht kennt: unbedingt anschauen! Wer ihn schon kennt: wieder anschauen!

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