Pistorius Basterds, Maccaroni-Lego und japanische Gullydeckel – die Links der Woche vom 13.1. bis 19.1.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männliche Themen zum Wochenende, viel Spaß!

Der dritte Freitag im Januar 2023 ist da, und das Land ist dem Untergang geweiht. Weil jetzt ein Mann mehr am Kabinettstisch sitzt, herrscht bodenlose Ungerechtigkeit. Die Presse hyperventiliert, die Leser bleiben Gottseidank gelassener als die aufgeregten Journalisten und auch wir machen – natürlich – business as usual. Weil Freitag ist, geht die Welt nämlich nicht unter. Weil Freitag ist, gibt’s die Links der Woche, die besten Geschichten und Videos der letzten sieben Tage, die wir  für euch im Internet gesammelt haben. weiterlesen…

Druck auf den Dax, Druck auf die Haut…

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Video-Link: https://youtu.be/pNYTUawHADQ

Zuerst das Do: Bitte, schaut euch – wenn ihr denn ein Abo habt – unbedingt „King of Stonks“ auf Netflix an. Das ist ungelogen einer der besten deutschen Serien der letzten Jahre, ein ganz großer Betrüger-Spaß. Thomas Forster und Matthias Brandt mimen eine faszinierendes Gaunerduo, das mit einem Luftunternehmen die gesamte wirtschaftliche und politische Elite aufs Kreuz legt. Wer jetzt an ein Buddy-Movie denkt, iiegt vollkommen falsch, denn die ehrbaren Geschäftsleute trauen sich gegenseitig – vollkommen zurecht – nicht über den Weg und versuchen ständig, einander zu bevorteilen. Der Alltag des börsennotierten Unternehmen „Cablecash“ (das ist die an „Wirecard“ angelehnte Firma der beiden) läuft in etwa so ab wie eine Karnevalsitzung in einer Irrenanstalt, nachdem die Irren die Ärzte in die Gummizelle gesperrt haben. Das ist großes, sehr komisches und sehr spannendes Serien-Kino.

Zeit für das „Don’t“… weiterlesen…

Star Wars zum Abgewöhnen: „Obi-wan Kenobi“ auf Disneyplus

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Video-Link: https://youtu.be/J2ZgWmizTck

1978 hab ich den ersten Star-Wars-Film gesehen, in der ersten Reihe im Berliner Royal Palast, der damals eine der größten Leinwände Europas hatte. Als dieser gewaltige, nicht enden wollende Sternenkreuzer über mir auftauchte, wurde ich zum Star-Wars-Fan, und bin es bis heute geblieben. Obwohl mir eigentlich nur die ersten beiden Filme wirklich gefallen haben, aber ich hab dem Format die Treue gehalten. Weil die ersten beiden richtig schöne Oldschool-Abenteuerfilme mit einer echten Heldenreise waren, sowas schau ich einfach gerne an. Bei der „Rückkehr der Jedi-Ritter“ hab ich schon angefangen, lange Zähne zu machen: Vader als Schurken derart zu kompromittieren, das hab ich George Lucas echt übel genommen. Und mit den Ewoks war die Sache dann schon endgültig auf Merchandise-Kurs, das Drumherum wurde wichtiger als das Abenteuer. Zeitsprung: Als Disneyplus, der Streamingdienst von Disney, denen Lucas die ganze Star-Wars-Chose verscheuert hat, an den Start ging, brachten Sie mit „The Mandalorian“ eine Serie, die Star Wars zurück zu den Abenteuerwurzeln brachte: ein Weltraum-Western, der sich gewaschen hatte, mit deftiger Action, kernigem Humor und gerade genug Mythos, um nicht albern zu werden. An den zwei bisherigen Staffeln hatte ich eine Riesenfreude, und als in der letzten Folge von Staffel 2 Luke persönlich auftauchte, hüpfte mein Fan-Herz. Und als ich dann las, das eine Serie um Obi-wan Kenobi in der Mache war, in der es zum neuen, epischen Duell mit Darth Vader kommen sollte, begann mein Fan-Herz, sogar Bocksprünge zu machen…(es kommen milde Spoiler) weiterlesen…

[Tipp der Woche] Der Alte hat’s noch drauf – die 2. Staffel „Picard“ im Stream

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Video-Link: https://youtu.be/VI7t0h2voAQ

Der Tipp für diese Woche ist tatsächlich nicht für jedermann, auch wenn die 2. Staffel der Star-Trek-Serie „Picard“ auf amazon prime mit zum Besten gehört, was man derzeit hierzulande streamen kann. Action, Emotionalität, Humor – „Picard“ hat das alles im Übermaß, man wurde lange nicht mehr so gut unterhalten im Star-Trek-Universum. Da wären wir aber auch schon beim Haken an der Sache. Ich habe meine Zweifel, ob Menschen, die nicht so im Star-Trek-Universum verwurzelt sind wie ich die Serie mit der gleichen Begeisterung anschauen werden. Klipp und klar: Wer die Grundmotive aus „Star Trek – The Next Generation“ und die 1. Staffel von Picard nicht kennt, der wird vermutlich noch nicht mal ansatzweise verstehen, worum es eigentlich geht. Für Trekkies wie mich hingegen ist „Picard“ ein echtes Fest. Derzeit kommt jeden Freitag eine neue Folge, aktuell sind wir bei Folge 5. Trekkies beamen sich also an Bord, der Rest bleibt auf der Erde.

[Streaming-Tipp] Diesmal ist er’s wirklich – „Reacher“ auf amazon prime

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Video-Link: https://youtu.be/bpiD2hbKsDA

Freunden der gepflegten Spannungsliteratur muss ich natürlich nicht erklären, wer Jack Reacher ist. Der hühnenhafte EX-MP stapft seit Jahrzehnten durch die Seiten der von Lee Child in einmalig lakonischen Stil geschriebenen Bestseller, und Fans wie ich bestellen den neuen Reacher vor, sowie er angekündigt ist. Für die, die ihn wider Erwarten nicht kennen sollten: Reacher ist ein ehemaliger Soldat, der jetzt als Drifter durch die USA zieht, sich mit nicht viel mehr als einer Zahnbürste im Gepäck treiben lässt und Ärger geradezu magnetisch anzieht. Überall wo der an die zwei Meter große Modellathlet hinkommt, gibt es ein Verbrechen aufzuklären und eine Verschwörung aufzudecken. Reacher macht das, und zwar in seinem ureigenen Stil, einer Mischung aus scharfsinnigem Nachdenken und ordentlich auf den Putz hauen. 26 Romane mit Reacher hat Lee Child bereits geschrieben, und bisher hat es zwei Verfilumgen gegeben, die allerdings – obwohl es ziemlich gut gemachte Action-Streifen waren – uns Fans nicht hundertprozentig überzeugen konnten. Was am Hauptdarsteller lag: Tom Cruise.

Ich hab nichts gegen Cruise, und die beiden Filme sind solide, gut gemachte Unterhaltung, aber er spielt darin eine Figur, die mit viel gutem Willen dem Jack Reacher aus den ersten Romanen entfernt ähnelt. Der Roman-Reacher ist ein Monolith von einem Kerl, ein zwei Meter großes Muskelpaket, das keinen Raum betreten kann ohne sofort aufzufallen und die Anwesenden zu polarisieren. Das ist gerade der Reiz dieser Figur, und Cruise fehlt schlicht und einfach die Physis, um das zu spielen. Der echte Reacher-Fan wartete also immer noch auf eine kongeniale Umsetzung der Romanfigur.

Dieses Warten ist nun vorbei, denn letzte Woche hat amazon prime die erste Staffel der neuen Serie „Reacher“ online gestellt, und mit Alan Ritchson hat man einen Schauspieler besetzt, der nicht nur den Körperbau für die Rolle mitbringt, sondern der Jack Reacher tatsächlich lebt. Zwei, drei Minuten hab ich ihm zugesagt und dann freudig „Er ist es, er ist es wirklich!“ ausgerufen. Auf diesen Jack Reacher haben wir Fans gewartet, und das Gesamtpaket stimmt ebenfalls. Hier waren offensichtlich Lee-Child-Fans am Werk, die sich eng an den Büchern halten und Spaß an der Sache haben: kernige Action, verblüffende Wendungen, knifflige Probleme und staubtrockene One-Liner – alles da.

In den paar Tagen, seit die Serie online gegangen ist, war die Resonanz überwältigend postiv, deshalb hat amazon bereits eine zweite Staffel geordert. Hier ist Jack Reacher mal gekommen, um zu bleiben. Gut so.

[Streaming-Tipp] Die Seele der italienischen Küche – „Dinner Club“ auf amazon prime

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Video-Link: https://youtu.be/rwFXhnSL6rY

Bitte, überlegt euch gut, ob ihr meinem folgenden Streaming-Tipp folgt. Sicher, die Serie „Dinner Club“ auf amazon prime, ist ein fantastisches Vergnügen für Fresssäcke, jedem Freund der italienischen Küche wird sie verlässlich ein riesiges Lächeln ins Gesicht zaubern, aaaaaber… diese Serie ist auch ein Reisen-Sehnsuchtsauslöser. Wer diese Bilder sieht, wer von fantastischen italienischen Gerichten erfährt, von denen er noch nie gehört hat(Bevor ich „Dinner Club“ gesehen hab, dachte ich, ich wäre in der italienischen cucina ganz gut bewandert, jetzt weiß ich: Ich habe keine Ahnung, zero, niente), der fängt spätestens ab der zweiten Folge an, Reiseziele auszumachen, Hotels zu googlen, Restaurant-Reservierungen zu erwägen… Der Sog, den diese Serie auslöst, ist unglaublich. weiterlesen…

[Tipp der Woche] Antikapitalismus Reloaded – „Squid Game“ auf Netflix

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Video-Link: https://youtu.be/ALJ5EPWAfsc

Antikapitalistische Parabel? Kennen wir alle aus dem Deutschunterricht in der Schule. So dieser Brecht-Kram. Grauenhaft. >Total vorhersehbar. Stinklangweilig. Ist mausetot, dieses antikapitalistische Parabelzeugs. Dachte ich, bis ich „Squid Game“ gesehen habe. Von der Serie aus Korea reden ja zur Zeit alle. Zumindest alle, die ein Netflix-Abo haben. Also hab ich auch mal rein geschaut. Hoch verschuldete, total verzweifelte Menschen werden auf eine entlegene Insel gebracht, wo sie gegeneinander Kinderspiele spielen. Mit tödlichem Ausgang. Um ein gigantisches Preisgeld. Nach fünf Minuten war klar: antikapitalistische Parabel, alles klar. Vorhersehbar bis zum Gehtnichtmehr. Aber saugut gemacht. Tolle Bilder. Tolle Schauspieler. Und dann hab ich die 9 Folgen in zwei Tagen durchgebinget. Obwohl von Anfang an eigentlich klar ist, wie’s ausgeht, Überraschungen inklusive. Kann man so anschauen, ist sehr, sehr gute Unterhaltung. Obwohl es eigentlich Brecht-Kram ist. Besonders Folge 6 (die mit den Murmeln), die ist absolute Weltklasse.

[Tipp der Woche] Das Comeback der Cornetto-Boys – „Truth Seekers“ im Stream

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Video-Link: https://youtu.be/gn3Jk7cLBI8

Der Titel ist ebenso bescheuert wie nichtssagend: „Truth Seekers“ – was soll das sein? Irgendwelche Esoteriker auf der Suche nach Dingens? Wer kann ahnen, dass sich hinter diesem Titel eine der aktuell genialsten Serien des Streaming-Universum verbirgt? Und noch dazu eine Reunion von Simon Pegg und Nick Frost, den Protagonisten der brillanten Cornetto-Trilogie? Ich hab das erst letzten Samstag, also vorgestern realisiert, hab kurz mal reingeschaut und zack! hatte ich die ersten 4 Folgen hintereinander weg angeschaut. Frost und Pegg – die durch einen brillanten Malcom McDowell(!)1 verstärkt werden – liefern wieder, und wie! „Truth Seekers“ ist eine kühne Kombi aus „Ghostbusters“, „Akte X“ und britischer Provinz-Klamotte, Brüllkomik kombiniert mit jeder Menge Jump-Scares und Zitaten aus den besten Horror-Filmen der letzten 30 Jahre: Elektro-Installateure, die nebenberuflich paranormalen Phänomenen nachspüren und ihre Ergebnisse auf einem eigenen youtueb-Kanal verbreiten, kommen tatsächlich einer ganz großen Sache auf die Spur… Klingt abgefahren? Ist abgefahren! Die Serie besteht aus 8 wunderbare Folgen á ca. 30 Minuten, die einen bestens unterhalten, und die einen in diesen schrägen Zeiten mit schrägem Humor auf andere Gedanken bringen. Was will man denn mehr? Eine 2. Staffel, natürlich!

[Tipp der Woche] Cool, lässig, witzig – „Hap und Leonard“ als Bücher und als Serie

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Video-Link: https://youtu.be/axBe1-DBoNo

Letzte Woche hat mich ein Kumpel gefragt, wie ich „Hap und Leonard“ finde? Als ich „Hap und wer? Nie gehört.“ antwortete, guckte er mich an, als wäre ich ein ziemlich ekliges Insekt, das die letzten Jahrzehnte im Tiefschlaf unter einem Stein verbracht hat. Das fand ich ein bisschen übertrieben, bis ich dann am Wochenende angefangen hab, den ersten Roman mit Hap und Leonard von Joe R. Lansdale zu lesen und in die nach den Büchern gedrehte Serie auf amazon prime reingeschaut hab. Meine Herren, was hab ich denn da verpasst? Hap ist ein stoischer Kriegsdienstverweigerer, Leonard ein schwuler, schwarzer Vietnam-Veteran und beide versuchen irgendwie, sich in den 80er Jahren in Texas durchs Leben zu schlagen. Dabei geraten Sie ständig in Schwierigkeiten, denen sie mit professioneller Expertise, ordentlich Action und jeder Menge dummer Sprüche begegnen, es ist einfach die reine Freude, die Abenteuer der beiden nachzulesen (10 Bände umfasst die Reihe mittlerweile) bzw. die nach den Romanen gedrehte Serie auf amazon prime (3 Staffeln bisher) anzuschauen. Wer nach kerniger Unterhaltung mit Action und Humor sucht, sit bei Hap und Leonard goldrichtig. Und muss sich dann nicht mehr von einem Kumpel so mitleidig anschauen lassen.

[Streaming-Tipp] King of Nascar – Neue Kevin-James-Sitcom „The Crew“

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Video-Link: https://youtu.be/XiwX-enDKFs

Mit Kevin James ist das so ’ne Sache. Man mag ihn, oder man mag ihn nicht. Wer hier regelmäßig mitliest, weiß, dass ich Kevin-James-Fan bin. Der Mann trifft einfach einen Nerv bei mir. Er bringt mich zum Lachen, und er scheint ein sympathischer Kerl zu sein. So einfach ist die Welt, und so einfach sind die Filme und Sitcoms, in denen er die Hauptrolle spielt. Die meisten hab ich mir gerne angeschaut, und ich hab auch kein Problem damit, dass das Strickmuster der meisten seiner Geschichten ziemlich ähnlich ist. Okay, „Kevin can wait“, seine letzte Serie, war ziemlich Mist. Hab ich nur die ersten paar Folgen gesehen, dann nicht weiter. Musste nicht sein.

Deshalb hab ich mich auf „The Crew„, seine neue Serie, die vor ein paar Tagen auf Netflix gestartet ist, sehr gefreut. Auch wenn er da wieder jemanden spielt, der ebenfalls Kevin heißt. Musss nicht mehr, sein, Kevin, wir haben den Gag mit „Kevin“ jetzt verstanden. Nichts für ungut, Kevin. Gefreut hab ich mich, weil dieser Kevin Teamleiter eins NASCAR-Rennteams ist. Super-Idee. Der typische Kevin-James-Humor und Autorennen, das ist eine traumhafte Paarung, das sollte passen.

Passt auch, aber die erste Folge ist wirklich furchtbar. Und das schreib ich als Fan des Mannes. Zusammengestückeltes Buch, fahrige Schauspielerei von allen Beteiligten, inkl. vom Meister selbst, und die Konserven-Lacher vom Tonband gehen einem auf den Zeiger. Und das Potenzial der Grundidee wird noch nicht mal angekratzt. Beinahe hätte ich nicht weiter geschaut. Und das wäre ein Fehler gewesen. Die 2. Folge ist schon viel besser, und ab der dritten Folge geht die Serie ordentlich ab, da wird sie wirklich komisch. Das ist halt bei Sitcoms so, da braucht das Ensemble ein paar Folgen, bis alle aufeinander eingespielt sind und entspannt ihr Ding durchziehen können. „The Crew“ ist da keine Ausnahme. Und wer sich in der NASCAR-Rennszene auskennt, wird sich auch über die zahlreichen Kurzauftritte von echten Rennfahrern freuen. Die Serie ist ein Hit. Ab der dritten Folge. Und für die 2. Staffel lassen sie hoffentlich die Konservenlacher weg.