Ist es nicht irrsinnig komisch…

Foto: Erwin Raupp [Public domain], via Wikimedia Commons

… dass diejenigen, die gerade in sozialen Netzwerken gegen Karl May bzw. den auf seinen Büchern basierenden Kinderfilm, der am 11. August in die Kinos gekommen ist, aus allen Silberbüchsen feuern, haargenau die gleichen sind, die sonst wegen „kultureller Aneignung“ die Schnappatmung kriegen? Leute, habt ihr wirklich nicht gemerkt, dass May einer von euch war? Der hat peinlichst jede kulturelle Aneignung vermieden und sich den ganzen Schmonzes ganz nonchalant ausgedacht.

Und so ein paar ganz wunderbar spannende, pazifistische und antirassistische Bücher geschrieben.

Das männliche Zitat der Woche (LI): Karl May

Foto: Erwin Raupp [Public domain], via Wikimedia Commons

Geht mir mit einer Zivilisation, die sich nur vom Länderraub ernährt und nur im Blute watet! Wir wollen da gar nicht etwa nur von der roten Rasse reden, o nein. Schaut in alle Erdteile, mögen sie heißen, wie sie wollen! Wird da nicht überall und allerwärts grad von den Zivilisiertesten der Zivilisierten ein fortgesetzter Raub, ein gewalttätiger Länderdiebstahl ausgeführt, durch welchen Reiche gestürzt, Nationen vernichtet und Millionen und Abermillionen von Menschen um ihre angestammten Rechte betrogen werden?“

Karl May – Old Surehand III, Freiburg 1896, S. 127

Karl May 175

Foto: Erwin Raupp [Public domain], via Wikimedia Commons

Mit das Vernünftigste, was mein Vater in unserer Vater-Sohn-Beziehung gemacht hat, war, dass er den ganzen Märchen-Sums übersprungen hat, als ich ins Vorlesealter kam. Er fing gleich mit Karl May an. „Unter Geiern“ war die Einstiegsdroge, wenn ich mich nicht irre, hihihi, und von da an ging die Post ab. Jeden Abend reisten mein Vater und ich ein Kapitel lang in den Westen oder in den Orient, staunten über Westmänner, die Redewendungeen wie „Zounds, Meschurs“ benutzten ebenso wie über den ersten Pferdeflüsterer der Welt (Kara ben Nemsi erlangt Rihs Freundschaft, in dem er ihm eine Sure des Koran – die mit den schnelleilenden Pferden – in die Nüstern flüstert). Wir verbrachten auf diesen Reisen gemeinsam eine wunderbare Zeit, denn ich merkte bald, dass mein Vater an der Wiiederlektüre der May’schen Bücher genauso viel Spaß hatte wie ich als „Erst-Täter“. weiterlesen…

Kara ben Nemsi Effendi, Tiki-Taka und eine Barbershop-Rasur – die Links der Woche vom 23.3. bis 29.3.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männliche Themen zum Wochenende, viel Spaß! 

Heute vor hundert Jahren ist Karl May gestorben, Karl May war diese Woche im Blog das ganz große Thema und zwei May-youtube-Links habe ich noch für euch. weiterlesen…

Wo Mann gewesen sein muss: Karl-May-Museum, Radebeul

Die Villa Shatterhand

Fangen wir mit dem Henry-Stutzen an: der ist eine richtige Enttäuschung, wenn man ihn zum ersten Mal sieht. Ein stinknormales Winchester-Gewehr, da ist nix mit einer exzentrisch angeordneten Patronen-Kugel für 25 Schuss, nix feinmechanisches Meisterwerk.
Und der Bärentöter ist auch nicht viel besser: Das ist kein Gewehr, das ist eine tragbare schwer zu tragende Kanone. Der man ansieht, dass sie nie abgefeuert worden ist. Wenn jemand so vermessen gewesen wäre, dass zu wagen, hätte dieses Mordstrumm von Schießprügel ihm die Schulter gebrochen. Und sein Besitzer, Karl May persönlich, wäre unter seiner Last vermutlich zusammengebrochen.
Bleibt Winnetous Silberbüchse. Und da verbietet sich jede Kritik und jeder Zweifel an ihrer Echtheit. weiterlesen…

Karl May

Old Shatterhand

Es war weit nach 22 Uhr, als ich aufflog. Die Kurbjuhns hatten sich längst zu Bett begeben, die meisten schliefen bereits, einige waren noch mit spannender Lektüre befasst. Unter anderem ich, ich las unter der Bettdecke bei Taschenlampenschein „Winnetou III“. Nur noch wenige Seiten, dann hatte ich’s geschafft…
Mein Vater pflegte mir seit anderthalb Jahren vor dem Einschlafen  ein paar Seiten Karl May vorzulesen. Und hatte die irritierende Eigenschaft, immer an einer besonders spannenden Stelle aufzuhören und sich diebisch an meiner kindlichen Frustration darüber zu freuen, dass ich nun einen ganzen Tag warten musste, um zu erfahren wie’s weiterging. Er ahnte ja nicht, dass ich in den wenigen Wochen seit meiner Einschulung im Eiltempo das ganze Lesebuch durchgeackert hatte, um so schnell wie möglich lesen zu lernen. Endlich unabhängig von den deplatzierten väterlichen Cliffhangers sein, endlich jederzeit wissen dürfen, wie’s weiterging mit Old Shatterhand und Winnetou. weiterlesen…