[Schlägereien der Sonderklasse] Der alte Sack kann es noch…

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Eigentlich dachte ich, mit dieser Serie wäre ich durch, aber dann hab ich – unverhofft kommt oft – tatsächlich noch diese kleine Saloonschlägereienperle mit wzei Ikonen der Filmgeschichte, Robert Duvall und Sir Michael Caine, entdeckt:

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Video-Link: https://youtu.be/gkccqolaVGg

Der dazugehörige Film ist aus dem Jahr 2003 und trägt den schönen Titel „Löwen aus zweiter Hand“ (Secondhand Lions), und seit ich ihn gestreamt habe, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus: Wie konnte ich diesen wunderbaren Abenteuerfilm nur verpassen? Ein schüchterner Junge wird von seiner Mutter nach Texas geschickt, wo er den Sommer bei seinen zwei exzentrischen Onkels verbringen soll. Wobei exzentrisch ziemlich untertrieben ist. Die beiden Herren haben eine sehr farbenfrohe Vergangenheit!

Leute, wenn ihr zwei Stunden Spaß haben wollt, streamt das Ding oder holt euch die Blu-ray!

[Witz] Chicago Bulls – gestern gegen heute

DOD photo by D. Myles Cullen, Public domain, via Wikimedia Commons

„Sagen Sie mal, Michael Jordan…“
„Ja?“
„Wenn ihre Chicago Bulls aus den 90er Jahren heute gegen das aktuelle Team der Bulls von heute spielen würden, wer würde gewinnen?“
„Wir natürlich.“
„Und wie hoch?“
„Oh, mit zwei bis drei Punkten Unterschied.“
„Warum wäre das so ein knappes Ergebnis?“
„Tja, wir sind mittlerweile alle um die 60…“

[Tipp des Tages] „Und eine Runde für die Jury!“ – „The Westerner“ auf arte

Der hier ist mir durchgerutscht. „The Westerner“ lief als „In die Falle gelockt“ am Montag um 20 Uhr 15 auf arte, und auf den hätte ich die Western-Freunde unter euch hinweisen MÜSSEN. „The Westerner“ ist ein wunderbarer klassischer Western, einer der besten Schwarz-Weiß-Western überhaupt und allein schon deswegen bemerkenswert, weil er zu den wenigen Filmen gehört, in denen eine der legendärsten Gestalten des Westens thematisiert wird, der selbsternannte Friedensrichter Judge Roy Bean. Hier brilliert Walter Brennan – sonst auf skurrile Nebenrollen abonniert – in der Hauptrolle, und er spielt dem eigentlichen Star des Streifens, Gary Cooper, rigoros den Arsch ab, Cooper sieht gegen Brennan, der für diese Rolle mit einem Oscar belohnt wurde, keine Sonne, und das ist gut so. Roy Bean ist in dieser Version ein schräger, hoffnungslos in die Sängerin Lily Langtry verliebter Vogel, der in einem kleinen texanischen Nest eine Kombi aus Saloon und Gerichtssaal betreibt. Als der Satteltramp Cole Harden (Cooper) in den Ort kommt, eskaliert die Situation, den Cole ergreift die Partei von Siedlern, die Bean aus der Gegend vertreiben will. Da Harden die Partei der Siedler ergreift, kommt es zwischen den beiden zum Konflikt, der schließlich in einem wirklich anrührenden Showdown in einem Theater mündet, dass Bean aufsucht, weil er dort Lily Langtry zu sehen und zu hören hofft. Großes Schwarzweiß-Kino auf arte, heute wieder um 14:15!