[Männeressen] Krautfleckerl

Weißkohl genießt küchenmäßig nicht unbedingt den besten Ruf. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sorgt er meistens für eine ordentliche Abwindentwicklung. Zum andern riecht die ganze Bude ordentlich kohlig, wenn man bei der Zubereitung vergisst, die Dunstabzugshaube volles Hörnchen laufen zu lassen. Und schließlich gibt’s praktisch keine Rezepte mit Weißkohl, die nicht irgendwie fettig-deftig sind. Deswegen mag ich Weißkohl. Weil ich fettiges, deftiges Zeugs mag. Zum Beispiel Krautfleckerln, die Supernudeln aus Österreich.

Wie immer gehen wir zuerst mal Einkaufen. Wäre ja blöd, ohne Zutaten loszukochen. Für 2 gut bestrahlte Mitesser brauchen wir:
1 Kopf Spitzkohl1
200 g durchwachsener Räucherspeck
250 g Farfalle oder nicht zu lange Bandnudeln
optional ein Topf Creme Fraiche
… und das war’s auch schon. Zwiebel, Knoblauch, Butter, Salz, Pfeffer, Weißwein, Paprikapulver (mild und scharf) und KüBi2 habt ihr ja hoffentlich Zuhause.

Zuerst wird wie immer das KüBi geknackt und angetrunken. Dann machen wir uns mit unserem scharfen Küchenmesser über den Speck her, entfernen Schwarte und Knorpel und schneiden ihn in Würfel. Dann kommt der Spitz- oder Weißkohl an die Reihe. Die äußeren, zähen Blätter mit den dicken Rippen kommen weg, dann wird das Din geviertelt und der Strunk rausgeschnitten. Anschließend schneiden wir ihn in feine Streifen, entweder mit dem Küchenmesser oder mit dem Hobel, was euch besser taugt. Eine Zwiebel und drei, vier Knoblauchzehen werden gepellt und kleingeschnitten. Damit hätten wir die Vorbereitungen erledigt. Diesen schönen Erfolg feiern wir mit einem Schluck KüBi.

Jetzt kommt eine große Pfanne3auf den Herd, die bringen wir auf mittlere Hitze und geben ein Stück Butter rein. Wenn die heiß ist, werfen wir Speck, Knoblauch und die Zwiebel dazu und lassen alles unter gelegentlichem Rühren und KüBi-Trinken ein paar Minuten durchschwitzen, bis es richtig angenehm riecht. Dann werfen wir die Weißkohlstreifen dazu. Wenn die anfangen, geschmeidig zu werden, stäuben wir ein, zwei Esslöffel mildes Paprika-Pulver darüber, rühren um und löschen mit einem kleinen Schuss Weißwein ab. Salzen, Pfeffrn und den obligatorischen KüBi-Schluck nicht vergessen!

Während der Weißwein aufkocht, setzen wir die Nudeln auf und kochen Sie ganz so, wie die Bedienungsanleitung auf der Nudelpackung es von uns verlangt. Wenn die Nudeln fertig sind, sollte der Weißwein verkocht und der Kohl weich sein. Wir geben einen Esslöffel scharfes Paprikapulver und die abgegossenen, aber noch feuchten Nudeln. Einmal kurz gerührt, ziehen lassen, während wir das KüBi austrinken und die Gewissensfrage beantworten: Rühren wir jetzt den Becher Creme Fraiche oder lieber ein großes Stück Butter unter? Creme Fraiche kommt im Originalrezept nicht vor, sorgt aber für eine schöne Sahnigkeit. Butter ist wuchtiger und sorgt für eine schöne Buttrigkeit. Unentschlossene Naturen nehmen beides.

So, fertig. Reinhauen und einen schönen, kräftigen Weißwein dazu trinken. Oder beim Bier bleiben. Mahlzeit!

  1. Den nehm ich gern statt Weißkohl, der wird schneller weich und hat so einen feinen Geschmack. Wenn ihr keinen Spitzkohl auftreiben könnt, kein Problem. Die Hälfte von einem kleinen Weißkohlkopf tut’s auch.
  2. Küchen-Bier
  3. Ein Wok ist sehr praktisch, wenn vorhanden.
Markiert mit Kochen, Nudeln, Speck, Weißkohl.Speichern des Permalinks.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bitte nicht wundern: nach dem Absenden verschwindet Dein Kommentar einfach und wird erst nach Freischaltung durch uns sichtbar -- also nicht mehrfach absenden!