[Tipp der Woche] Schön und schmerzlich wie das Leben – „Die Abenteurer“ im TV

Ich weiß noch, wie das war, als ich „Die Abenteurer“ zum ersten Mal gesehen hab. Das war Ende der achtziger Jahre, in der Spätvorstellung in einem Berliner Programmkino. Da saß ich hinterher noch lange im Kinosessel, der Abspann war schon längst vorbei, die Lichter im Saal angegangen und die Kinomitarbeiter waren schon am Saubermachen, als ich endlich wieder aufstehen konnte. Der Film hatte mich umgehauen, und auch heute noch nimmt er mich verlässlich emotional stark mit, wenn ich ihn mir wieder anschaue. „Die Abenteurer“ ist nämlich nicht nur ein – sehr gutgemachter – Abenteuerfilm, er zeigt gleichzeitig auch, auf durchaus schmerzliche Weise, dass Abenteurer inzwischen aus der Zeit gefallene Gestalten sind.

Am Anfang ist noch alles gut im Abenteuerland: Manu (Alain Delon)  ist ein waghalsiger Pilot, Roland (Lino Ventura) ein besessener Schrauber und Rennfahrer, und beide träumen der Traum aller wagemutigen Männer, einmal den großen Schlag zu landen, einmal ganz groß rauszukommen. Die wunderschöne Künstlerin Laetitia bringt Schwung in den Männerladen, aber dann beginnen die Dinge erst sachte, dann immer schneller eine böse Wendung zu kommen. Aber das Glück scheint zu unseren drei Abenteurern zurückzukommen: Sie erfahren von einem sagenhaften Schatz, der in einem ins Meer gestürzten Flugzeug vor der Küste Nordafrikas nur darauf wartet, dass  ein paar gutgelaunten Menschen, die bereit sind, ein bisschen was zu riskieren, ihn heben. Alles wird gut!

Denken die drei, doch es kommt anders. Dieser Film feiert die Schönheit des Lebens, aber er erzählt auch von den Schmerzen, die irgendwann auf die unvergesslich schönen Momente kommen, von den gebrochenen Herzen, die zurückbleiben und der Trauer, die einen Freund erfüllen kann, wenn er plötzlich allein ist. „Die Abenteurer“ ist ein einzigartig schöner und einzigartig trauriger Film. Heute Abend läuft er um 20 Uhr 15 auf arte. Lasst euch umhauen.