Es muss nicht mehr Borax sein…

2-Band-Silberspitz mit Griff aus Cocobolo von Thäter – die Luxusklasse

Stolze Besitzer von Rasierpinseln aus Naturhaar (Dachs, Schwein) kennen das Phänomen: der Pinsel beginnt, nach einigen Monaten täglichen Gebrauchs langsam aber merklich in der Performance nachzulassen. Das Aufschäumen dauert länger, man verbraucht mehr Rasiercreme oder Rasierseife als anfangs und der Pinsel nimmt deutlich weniger Wasser auf als zuvor. Der sogenannte „Lampentest“ bringt Gewissheit: Wenn man den trockenen Rasierpinsel vor eine Lampe hält und mit den Fingerspitzen über die Pinselhaare streicht, sieht man eine kleine Staubwolke in die Lust steigen. Das ist Kalk bzw. Kalkseife, die sich im Pinsel abgelagert hat. Eine gründliche Pinselreinigung steht an, doch welches Mittel soll man zur Reinigung verwenden?

Früher war es einfach: Das Mittel der Wahl war Borax, und das hat ausgezeichnet funktioniert. Doch seit 2009 ist in der EU die Abgabe von Borax an Privatleute verboten1. Wenn überhaupt kommt man nur noch mit umständlichen Klimmzügen an das Zeugs heran. Das macht keinen Spaß mehr, und einige Pinselhersteller (u. a. Thäter) raten mittlerweile sogar von Borax ab. Als meine Borax-Vorräte vor einigen Jahren zu Ende gingen, hab ich mich daher nach einer Alternative umgesehen, und war verblüfft, sie bereits in meinem Vorratsschrank zu finden: Zitronensäure.

Die Hauptzutat der meisten Entkalkungsmittel eignet sich – eigentlich logisch, wenn man drüber nachdenkt – auch hervorragend dazu, Kalk und Kalkseife aus Rasierpinseln zu entfernen. Einfach ca. einen Teelöffel Zitronensäure2 in ein Glas Wasser geben, evtl. noch ein Tröpfchen Spülmittel zur Verringerung der Oberflächenspannung dazu, den Pinsel 5 bis 10 Minuten lang in dieser „sauren Rinse“ baden, dabei gelegentlich etwas hin und her bewegen, schließlich gründlich ausspülen und trocknen lassen… das war’s, der Pinsel verhält sich wieder wie neu.

Dachszupf-Pinsel „Excelsior“ von Semogue

Das funktioniert vom einfachen Semogue-Pinsel aus Dachszupf bis zum Luxus-2-Band-Silberspitz von Thäter ganz prächtig, und die Vorgehensweise ist genauso unkompliziert und einfach wie früher mit Borax. Es gibt also keinen Grund mehr, auf mittlerweile illegale Substanzen zurückzugreifen oder gar die eigene Pinselsammlung verkalken zu lassen. Schickt eure Pinsel also zur Frühjahrskur. Habt ihr vielleicht noch zusätzliche Tipps zur Pinselreinigung?

Weitere Informationen rund um Rasierpinsel finden sich auch in dieser Warenkunde-Sammlung.

 

  1. Es besteht u. a. der Verdacht, dass Borax das Erbgut schädigen kann.
  2. Ich bestell mir das Zeugs immer in 2-Kilo-Gebinden online, das ist deutlich preiswerter als die kleinen Fläschchen in der Apotheke, und so hat man immer was zum Entkalken zuhause. Das Zeug wird ja nicht schlecht.
Markiert mit Borax. Zitronensäure, Nassrasur, Rasierpinsel, Rasur, Reinigung.Speichern des Permalinks.

5 Antworten zu Es muss nicht mehr Borax sein…

  1. Pingback:Staatsfeind Nr. 1: Kalkseife | Männer unter sich

  2. AvatarLochbart sagt:

    Hi, warum wurde denn „Luxus-2-Band-Silberspitz von Thäter“ durchgestrichen? Pinsel putt? Wegen „Thäter“ oder wegen „2-Band-Silberspitz“? Gilt das allgemein doch nicht für empfindlicheres Dachshaar? Fragen über Fragen :> Danke!

    • Danke für den Hinweis, der „Durchstrich“ ist beseitigt. Die Ursache fürs „Durchstrichene“ war eine technische: Wir verwenden ein Plug-In für unsere Blogsoftware WordPress, das uns meldet, wenn Links nicht mehr funktionieren. Unter anderem tu es das, in dem es die defekten Links durchstreicht. In diesem Fall hatte sich bei einer Umstellung der Shop-Software der Link zum 2-Band-Silberspitz geändert, daher war er durchstrichen worden. Ich hab den Link jetzt repariert, alles sollte wieder schick sein.

  3. AvatarRuss sagt:

    Wird der gesamte Pinsel im Bad versenkt?

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