[WM 2014] Turniertagebuch Tag 10 – das zweite Spiel

Foto von José R. (Eigenes Werk) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons

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Wir haben keinen Sonderkorrespondenten vor Ort in Brasilien, unsere WM findet im Fernsehen statt, bei Public Viewings, in den Kneipen, wo Männer sich treffen, die Fußball leben und atmen und das Spiel lieben. Hier schreibt Chris Kurbjuhn spieltäglich sein WM-Tagebuch, kommentiert das Geschehen, erzählt Anekdoten und dummes Fußballzeug und erinnert sich an frühere Turniere. Football, bloody hell!

Mhm. Costa Rica also. Sympathisches Land. Extrem sympathisches Land. Ich zitiere die Wikipedia: „Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der Region ist es seit den 1950er Jahren eine stabile Demokratie und blieb durch frühzeitige sozialpolitische Maßnahmen von der im Lateinamerika des 20. Jahrhunderts weit verbreiteten Problematik der sozialen Unruhen, Bürgerkriege und Diktaturen verschont. Angesichts damaliger bewaffneter Konflikte in benachbarten Ländern erklärte es 1983 seine ‚dauerhafte und aktive unbewaffnete Neutralität‘ und wird auch als ‚die Schweiz Zentralamerikas‘ bezeichnet.“
Sympathischer geht eigentlich nicht. Und dann schlagen sie auch noch Italien! Sofort, wenn ich mit diesem Tagebucheintrag fertig bin, geh ich ins Reisebüro und hol Costa-Rica-Prospekte. Ich will diese wackeren Menschen in ihrem paradiesischen Land besuchen!

Ich bin deutlich über fuffzich, aber ich freu mich immer noch wie ein kleines Kind, wenn die Italiener verlieren. Ätsch, bätsch, angeschmiert, selber schuld, hähähähähä! Und, meine lieben italienischen Freunde, nächsten Dienstag könnte es ganz bitter werden, da ist Endspiel angesagt, und ausgerechnet gegen den Uru. Tjaja, aus Uruguay kommen auch keine Kinder von Traurigkeit, da bekommt ihr jede kleine Nickligkeit, zu der ihr gern greift, wenn’s nicht so läuft, doppelt und dreifach zurück. Payback-Time, liebe Azzurri, das wird ganz, ganz schwer. Höhöhöhö. Zumal ihr ja, und das hat mich nun wirklich erstaunt, konditionell einigermaßen runter auf der Bereifung seid. Euer eigener Trainer hat Costa Rica auf der PK als „körperlich überlegene Mannschaft“ bezeichnet. Nanu? Ein vierfacher Weltmeister erscheint unfit zu einer WM? Tststststs. Wie dem auch sei, euer Spiel am Dienstag um 18 Uhr hat bei mir seit gestern Abend Top-Priorität. Und ratet mal, was ich mir gerade bestellt habe, muhahahahaha!

Ansonsten war das sehr ansehnlich, was Benzema und seine 10 Freunde da gestern gegen die überforderte Schweiz gezeigt haben. Mehr aber auch nicht. Steffen Simon (der allen Ernstes beim Stand von 0:4 „Die Schweiz muss aufpassen, dass sie sich keine Packung fängt!“ in die Gegend onkelte.) hat die Franzosen schon zum WM-Favoriten gekürt, aber das ist voreilig bis Quatsch. Die Schweiz war das Gegenteil von stark, die haben schon im ersten Spiel extrem viel Glück und die Nachspielzeit gebraucht, um Ecuador zu schlagen. Und wenn der Trainer hundertmal Hitzfeld heißt, so doll ist die Schweiz nun auch wieder nicht.

Wie Honduras – Ecuador ausgegangen ist, war mir komplett Mumpe, eine von beiden Mannschaften kommt vielleicht ins Achtelfinale, und da ist dann Schluss. Hätte mich aber vielleicht doch ein bisschen drum kümmern sollen, sonst wär ich im Tippspiel nicht schon wieder abgesackt. Da hat doktorpepper zu Kobold aufgeschlossen, beide führen mit 3 Punkten Vorsprung.

Kommen wir zu den Partien des heutigen Tages mit meinen Tipps:

Argentinien – Iran 3:0
Deutschland – Ghana 2:0
Nigeria – Bosnien-Herzegowina 1:2

Wer mittippen will, hier geht’s zu unserem Tippspiel.

Matchday! Und – ich fürchte – Zittern ist angesagt. Euch Experten muss ich#s ja nicht sagen: Auf ein verheißungsvolles Turnier-Auftaktmatch der Nationalmannschaft folgt unweigerlich der Dämpfer im zweiten Spiel. WM 2010: Gestartet mit Viernull gegen Australien, und dann eine vollkommen überflüssige Niederlage gegen Serbien, bei der auch noch Miro sinnfrei vom Platz flog. WM 2006: Relativ sicherer Sieg gegen Costa Rica (!) im Auftaktspiel, im zweiten Spiel Zitterpartie gegen Polen, bis Odonkor und Neuville uns erlösten. WM 2002: Rudis Rumpler setzen mit einem unfassbaren 8:0 gegen Saudi-Arabien eine gewaltige Duftmarke, um dann im 2. Spiel gegen Irland den idiotischen Ausgleich zu fangen, so dass es zum Endspiel gegen Kamerun kommt. Wie es 2010 zum Endspiel gegen Ghana kam, dass uns heute als Gegner in der 2. Runde gegenüber steht. Wird nicht einfach, denke ich. Aber machbar. Wenn Mezut wieder trifft.

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Video-Link: http://youtu.be/WI0X1id1weQ

Euch allen viel Spaß, schöne Spiele!

 

 

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