Welchen Rasenmäher braucht Mann?

Noch gucken wir allerorten auf eine geschlossene Schneedecke, aber die Kollegen, die sich profi- oder hobbymäßig mit der Gärtnerei beschäftigen, wissen, dass es unterm Schnee bereits so gewaltig rumort wie unter der Bettdecke eines Dreizehnjährigen… der sich die Pickel an den Beinen aufkratzt, natürlich.
Und wenn der Schnee dann endlich gewichen ist, was hoffentlich irgendwann in diesem Jahr noch stattfindet, dann beginnen die Grashalme, die darunter gelauert haben, sich mit affenartiger Geschwindigkeit gen Sonne zu recken, dann schießt der Rasen aus dem Erdreich hervor und verwandelt die weiße Hölle in ein grünes Inferno. Dem bald schon Einhalt geboten werden muss, und so erschallt bald in den Vor-, Hinter- und Schrebergärten der Ruf „Gentlemen, start your engines!“ und die Rasenmäher werden angelassen,.
Für alle Männer, die einen neuen Rasenmäher benötigen bzw. zum ersten Mal einen kaufen wollen, haben wir das wichtigste zusammengefasst: welches Modell brauche ich, um meine Unkrautwiese in einen Wimbledon-Rasen zu verwandeln?

Die erste Frage, die man sich beim Kauf eines Werkzeugs stellen sollte, ist der ewige Klassiker: „Für was brauch ich das Teil?“ Nee, ist klar, zum Grasabschneiden, soweit waren wir schon. Die erste Frage beim Rasenmäherkauf sollte sein: Wieviel Gras will ich eigentlich abschneiden?
Wenn ihr lediglich einen eher handtuchgroßen Vorgarten oder ein wirklich kleines Rasenstück hinter eurer Hütte kurz halten wollt, dann – und nur dann – solltet ihr zur preiswertesten Möglichkeit greifen, zum handbetriebenen Spindelrasenmäher. Der schont zwar gewaltig euren Geldbeutel, kann aber gewaltig die Muckis angreifen. Wer schon mal versucht hat, ein größeres Rasenstück mit so einem Teil zu mähen, weiß was ich meine. Obwohl diese Teile die leisesten Geräte am Markt sind, das eigene Keuchen kann nach ein paar Quadratmetern akustisch locker mit einem der leiseren Elektro-Rasenmähern mithalten. Hinzu kommt: der Spaßfaktor dieser geräte tendiert gegen null, es sei denn, man ist Fitness-Guru, Masochist oder beides zusammen.

Wer also mehr als 10, 20 Quadratmeter Rasen beackern muss, für den stellt sich die Frage: Elektro oder Benziner? Okay, Elektro ist sicherlich bequemer, Stecker in die Steckdose und es kann losgehen, das Betreiben einer Hobby-Tankstelle für den Benzinrasenmäher ist da schon deutlich aufwändiger.

Benziner

Aber: der Benziner braucht kein Kabel. Obwohl so ein Elektromäher meist eine deutlich längere Leitung hat als der Typ, der ihn schiebt, irgendwann ist die Steckdose so weit weg, das Schluss mit Kurzrasen ist, und das Manövrieren mit dem Kabel ist auch nicht jedermann’s Sache. Da ist schnell mal die ein oder andere Spalier-Bohne umgenietet oder man wundert sich über die plötzlich eintretende Stille, wenn man den Mäher über das Kabel gelenkt hat.
Hier helfen Akku-Rasenmäher, doch die gehen ziemlich an den Geldbeutel, und die Akkus der aktuellen Modelle geben (noch) relativ zeitig den Geist auf, da sollte man gleich den Kauf eines Zweit-Akkus mit einkalkulieren oder eine ausgefeilte Mäh-Logistik entwerfen: Heute den Teil, morgen da hinten und übermorgen…

Oder gleich zum Benziner greifen, was ab einer gewissen Gartengröße sowieso unerlässlich ist. Jenseits der 250 gm muss es meistens der Benziner sein, und das freut den Mann, der einen großen Rasen zu betreuen hat. Machen wir uns nichts vor, der Spaßfaktor eines Benzin-Rasenmähers IST höher als der von einem Elektro-Teil, das stinkt, das knattert, man kann mit wichtigtuerischer Miene am Motor rumfummeln… ja, hier fängt die männliche Gartenwelt doch erst an!

Bevor wir uns in die Luxusklasse wagen, sei an zwei nicht unwesentliche Extras erinnert: an Mulchfunktion1 und Radantrieb. Beides kostet, beides macht das gartenleben deutlich einfacher. Bei Mähern mit Mulchfunktion entfällt das dauernde Leeren des Grassacks und das lästige und teure Entsorgen des Grases (darf ja nicht auf den Kompost), und der Rasen wird durchs Mulchen schöner. Kostet aber, wie gesagt. Ebenso wie der Radantrieb, der nicht nur ab einer gewissen Gartengröße und einem gewissen Gewicht des Mähers unerlässlich wird. Auch in relativ kleinen Gärten soll es gelegentlich durchaus steile Hänge geben, und da einen schweren Mäher hochmanövrieren… möchte das jemand wirklich? Ich glaube nicht.

Aber machen wir uns nichts vor: Top-Mäher mit Radantrieb und Mulchfunktion, da nähern wir uns auch preislich schon der Luxusklasse, der Rasenmäher-Formel-1, den Aufsitzmähern, den Rasentraktoren, den Geräten, die ein richtiges Loch in den Geldbeutel reißen, die aber den größtmöglichen Spaßfaktor besitzen. Auf dem eigenen Rasentraktor über die Latifundie tuckern den Blick in die unendlich Weite gerichtet… geht es noch männlicher?

Die Königsklasse: Renn-Rasenmäher

Ich fürchte, ja. Es gibt Männer, die diese Aufsitzmäher tunen und damit Rennen fahren. Kleiner Nachteil: die Rennmaschinen können kein Gras mehr abschneiden. Die Welt, in der wir leben ist einfach nicht perfekt!

Wer sich einen umfassenden Überblick über das erhältliche Mähersortiment verschaffen will: Hier kann man die Rasenmäher bei Edinger anschauen.

Zeichnung Spindelrasenmäher by Unknown (Chadborn & Coldwell Manufacturing in Newburgh, New York) [Public domain], via Wikimedia Commons
Foto Benziner by Stehfun (Own work) [GFDL ), CC-BY-SA-3.0 or CC-BY-2.5], via Wikimedia Commons
Foto Rennen von Plutor [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons

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  1. Das Gras wird mäher-intern kleingehäckselt und wieder ausgestreut.
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Eine Antwort zu Welchen Rasenmäher braucht Mann?

  1. AvatarLars sagt:

    Der echte Kerl greift zur Qualitäts-Handsense, lernt dengeln und wetzen, schneidet sich ein paar mal in den Finger und genießt zwischendurch das Mähen mit der langen Klinge! Kein Keuchen, kein Kabel, kein Krach. Funktioniert sogar bei kleinen modernen Rasenflächen, ich schwör!
    Falls er den Bogen wider Erwarten doch nicht rauskriegt, kann er immer noch zur Technik greifen.

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