Tour de France 2012 – 6. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erscheint renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Weltklasse! Wie hat Greipel das gemacht? Tyler Farrar hat seine Maschine während des Sturzes seitlich verschoben. Unglaublich das er auf dem Rad geblieben ist.

Gestartet wird die heutige Etappe in Épernay. Es geht nach Metz. In den Anfangsjahrzehnten der Tour de France stand Metz eigentlich so gut wie immer auf dem Programm. Selbst während der deutschen Besatzung zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Metz Jahr für Jahr angefahren.

Rudi “rollende Apotheke” Altig siegte hier 1964. Das letzte Gastspiel hatte die Tour 1999 als ein gewisser Lance Armstrong zwei Jahre nach seiner Krebserkrankung hier das “Comeback des Jahrhunderts” feierte.

Der Beginn der Etappe dürfte ziemlich langweilig werden. Unserer Serie Schlägereien der Sonderklasse kann und will ich natürlich keine Konkurrenz machen – aber ich habe mal was rausgesucht:

Ring frei für Rui Costa gegen Carlos Barreda auf der 6. Etappe nach Montagris während der Tour de France 2010:

Fakten:
Épernay – Metz. Länge: 207,5 Kilometer. Nach dem Zwischensprint gibt es eine Bergwertung der 4. Kategorie. Die dürfte für den Rennverlauf ohne Bedeutung sein. Sieger: Greipel Nummer 3.

Profil:

 

Team-Check – Heute: Euskaltel – Euskadi (Telekommunikation)
Euskaltel präsentiert sich gern als baskische “Nationalmannschaft”. Baskischer Sponsor. Unterstützung durch eine baskischen Verein zur Förderung des Radsports. Räder aus baskischer Produktion von Orbea. Aber: Ausgerechnet der aktuell erfolgreichste Fahrer, Samuel Sánchez kommt aus Orviedo in Asturien. Er könnte übermorgen bei der Ausreißeretappe in die Schweiz was versuchen.

Plat du Jour: 
Schwierig, schwierig. Metz steht für Süßkram: Mirabellenmarmelade und Boulets de Metz – Baiser mit Eis dazwischen. Aber davon wird ja niemand satt. Erst wusste ich überhaupt nicht, was wir heute kochen sollen. Dann auf einmal. Patsch. Metz ist die Hauptstadt von Lothringen. Wir backen Quiche Lorraine.
Fertigen Blätterteig von der Rolle. Irgendwie in eine 30 cm Form quälen. Drei Eier mit  einem Becher Crème fraîche verrühren. Päckchen vorgewürfelten Handvoll selbstgewürfelten rohen Schinken unterrühren. Ab dafür in die Form. 16:12 Uhr Quiche in den 183 Grad heißen Ofen stellen. Die nächsten 45 Minuten zwischen Küche und Fernseher pendeln – wann isse denn endlich fertig? Huch, jetzt schon? Nee, muss noch ein en Augenblick. Kurz vor der flamme rouge aus dem Ofen nehmen. Finale gucken. Pils öffnen und: Mahlzeit.

Foto Tour de Castellan: gemeinfrei
Profil By Maxxl2 (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Foto Sanchez: Carsten  Sohn (alle Rechte vorbehalten)