Das männliche Zitat der Woche (CXXIV): Bruce Springsteen

Foto: GabboT (Bruce Springsteen 07 Uploaded by tm) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

„In den letzten Wochen von Pattis erster Schwangerschaft hatte mein Vater mich überraschend besucht. Er war 500 Meilen gefahren, um unangekündigt an meine Tür zu klopfen, so ist er eben. Also saßen wir dann am Sonntag um 11 Uhr früh im Esszimer und tranken ein Morgen-Bier, so ist er eben.
Als mein Dad, der niemals ein gesprächiger Mann war, „Du warst sehr gut zu uns“, sagte, nickte. So war es. Und dann sagte er: „Und ich war nicht sehr gut zu dir.“ Alles schien stillzustehen. Ich war geschockt, dass das Unausgesprochene ausgesprochen worden war. Wenn ich’s nicht besser gewusst hätte, hätte ich darauf geschworen, dass da eine Art Entschuldigung unterwegs war, und das war auch der Fall.
In den letzten Tagen, bevor ich selbst Vater werden würde, war mein Vater aufgekreut, um mich vor den Fehlern zu warnen, die er gemacht hatte. Damit ich sie nicht bei meinen Kindern wiederholte. Um sie von den Ketten der Sünde zu befreien, die mein Vater und alle Väter vor ihm getragen hatten. Damit sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und ein freies Leben leben konnten.
Wir sind Geister oder Vorfahren im Leben unserer Kinder. Entweder, wir legen die Last der Fehler, die wir gemacht haben, auf ihre Schultern und werden zu Gespenstern, oder wir  helfen ihnen dabei, sich von diesen alten Lasten zu befreien, von den Ketten unserer Fehler. Als ihre Vorfahren gehen wir an ihrer Seite und helfen ihnen, ihren eigenen Weg zu finden und Grenzen zu überwinden.
An dem Tag bat mein Vater mich, ein Vorfahre sein zu dürfen, nachdem er sehr lange Zeit ein Gespenst gewesen war … “

Bruce Springsteen

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