Was liegt an? – 28.3. bis 3.4. 2011

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Länderspielwoche ist eigentlich was Schönes. Wenn es sich nicht um ein Freundschaftsspiel handelt. Mein letzter Besuch einer solchen Sportveranstaltung hat mich endgültig von Freundschaftsspielen der deutschen Nationalmannschaft kuriert, das war im November 2008, da hab ich mir in der Kurve vom Berliner Olympiastadion bei Deutschland-England den Arsch abgefroren und die ganze Zeit gedacht „Warum rennt ihr denn nicht? Euch muss doch auch kalt sein!“ Scheiß-Rasenheizung. Das Ticket hatte ich noch für ein Schweinegeld bei ebay gekauft, nur um die Engländer 2:1 gewinnen zu sehen. Vergesst Freundschaftsspiele. Auch und gerade gegen Australien. Wer kommt denn auf die Idee, gegen Australien zu spielen? Löw hat Özil und Khedira schon heim nach Madrid geschickt, Lahm kriegt ebenfalls vorzeitig frei, Schweinsteiger ist in der Krise, da kann man sich die Partie nur schönsaufen. Oder Snooker auf Eurosport gucken, die übertragen die ganze Woche die China Open aus Peking. Oder aufs Wochenende warten, Bundesliga.

Ins Kino kann man diese Woche aber gehen. Zwei interessante Filme laufen am Donnerstag an, zum einen „Gegengerade 20359 St. Pauli“, ein schnell geschnittener, durchaus gewalttätiger Streifen über die Fan-Szene um den FC St. Pauli herum, Laien in den Hauptrollen, Adorf, Bleibtreu, Horwitz und Co. in den Nebenrollen, derber Punk-Rock im Soundtrack und ein Feeling wie in diesen englischen Hooligan-Filmen, die hierzulande wenn überhaupt dann nur auf DVD rauskommen und dann sofort auf dem Index landen. Bei der Premieren-Party auf der Berlinale ging stilgerecht einiges zu Bruch, Lokalverbote wurden ausgesprochen, der Film scheint recht authentisch zu sein.
Die andere interessante Film-Premiere der Woche ist die Rückkehr eines guten, alten Bekannten: Kottan ermittelt – Rien ne va plus! Über 25 Jahre, nachdem die letzte Folge der Kultkrimi-Serie aus Österreich erstausgestrahlt wurde, kehrt Lukas Resetarits als Polizeimajor Kottan („Inspektor gibt’s keinen!“) zurück. Regie hat – wie bei den Ur-Kottans – Peter Patzak geführt, das Buch stammt von Jan Zenker, dem Sohn des damaligen Autoren, Helmut Zenker, und es ist alles wie früher. Handlung und Logik sind nicht so wichtig wie ein deftiger Rock‘n-Roll-Soundtrack, sämtliche Konventionen des Krimi-Genres werden grundsätzlich außer Acht gelassen, ein abstruser Gag folgt auf den nächsten und Polizeipräsident Pilch (sehr vielversprechend im Trailer: Udo Samel) wird immer wahnsinniger. Die Reaktionen sind – wie ich einem österreichischen Fan-Forum entnehme – genau wie vor zwanzig, dreißig Jahren: die Leute lieben Kottan oder sie hassen ihn. Ich geh rein.

In der DVD-Ecke tut sich nicht allzuviel, wer Bruce Willis mag, kann sich „R.E.D.“ Zulegen, ein netter, humoriger Alter-Sack-kann-es-noch-Thriller. Und Freunde des abstrusen Trash-Humors greifen selbstverständlich zu Uwe Bolls „Max Schmeling – Eine deutsche Legende“, dem Film, indem Henry Maske als Schmeling aussieht wie Theo Waigel, der sich als Groucho Marx verkleidet hat!

Bleibt die Glotze. Heute abend um 20 Uhr 15 Macho-Pflichprogramm „Der letzte Bulle“ auf RTL. Sollte jemand „No Country For Old Men“ von den Coen-Brüder noch nicht kennen, kann er um 22 Uhr 15 zum ZDF rüberschalten und den schrägsten Killer der Filmgeschichte kennenlernen. Bei „Das Vierte“ hat die Programmdirektion offensichtlich den Überblick verloren, am Mittwoch um 20 Uhr 15 senden sie „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“, der an gleicher Stelle erst vor sechs Wochen gelaufen ist. Trotzdem einer der komischsten Filme mit Louis de Funes. Am Donnerstag um 23 Uhr 30 lohnt immer ein Blick auf Kurt Krömer in der ARD, und am Sonnabend läuft ab 20 Uhr 15 auf ProSieben mal wieder „Schlag den Raab“. Ich kann Raab eigentlich nicht besonders gut leiden, aber die Show guck ich ganz gern. Hier kommt mir Raab immer wie so ein kleiner Junge auf dem Schulhof vor, der nicht verlieren kann und will, und alles tut um zu gewinnen. Egal, ob beim Fußball, beim Quartett, beim Klickern, Hauptsache gewinnen. Macht mir Raab beinahe wieder sympathisch.

Ansonsten erinnere ich noch mal dran, am Dienstag ab 20 Uhr 15 das ZDF weiträumig zu umfahren (Freunschaftsspiel! Australien!) und wünsche ansonsten eine schöne Woche. Viel Spaß!

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Was liegt an? – 28.2. bis 6.3. 2011

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Letzte Woche konnte mann sich über eine klasse Fußballwoche freuen. Diese Woche ist „immerhin ein bisschen Fußball, sonst wär ja total tote Hose“. DFB-Pokal, Halbfinale! Morgen, am Dienstag, überträgt die ARD die Ermittlung des Final-Außenseiters. Wer darf gegen Schalke oder Bayern Beton ran, Duisburg oder Cottbus? Es spricht alles dafür, dass die beiden Teams schon mal die Final-Taktik ausprobieren und einen gepflegten Beton anrühren, wir dürfen uns auf ein Elfmeterschießen freuen.
Freuen. Auf ein Elfmeterschießen zwischen Duisburg und Cottbus. Quo vadis, Fußball?
Leider wird’s am Mittwoch auch nicht viel besser aussehen, obwohl dann Schalke und Bayern aufeinandertreffen. Oder besser weil Schalke und Bayern aufeinandertreffen. Beide Teams neben der Spur, verunsichert, ratlos, auf gar keinen Fall darf’s im Pokal schiefgehen, da spielen wir mal auf Sicherheit! Das zweite Elfmeterschießen droht, zum Kotzen.

Auf anderen Sportplätzen ist auch nicht viel los, die nordische Ski-WM in Oslo (Übertragungen bei Eurosport und ARD/ZDF) schleppt sich ihrem Ende entgegen, wir freuen uns auf erregende Zeitlupenaufnahmen von der 50-km-Langlauf-Strecke, der echte Sport-Masochist zappt jedoch am Wochenende rüber zu Sport1, Daviscup Kroatien-Deutschland, dass ist endgültig was für Fans, die gern dahin gehen, wo’s weh tut.

Ist denn wenigstens im Kino…? Da ist Rango. Rango ist ein Chamäleon mit der Körpersprache von Johnny Depp und der Mimik von Clint Eastwood. Rango wird Sheriff und… lassen wir das. Wenn man Kinder hat, kann man’s ja mal mit dem Viech versuchen.

Sollen wir uns dann ’ne schöne neue DVD holen? Lieber nicht. Am ehesten geht noch „Grindhouse Double Feature„, die Kollaboration von  Tarantino und Rodriguez, die als Double Feature in den USA herauskam und grausam floppte. Deshalb brachte man hier die Filme einzeln heraus,sie floppten benefalls, und jetzt versucht man’s mit einer DVD-Veröffentlichung als Double Feature. Alles klar? Warnung auch vor „Stichtag„. Selbst wenn Todd Phillips („The Hangover“) Regie geführt hat, Robert Downey jr. die Hauptrolle spielt und die Handlung mehrfach erfolgreich erprobt wurde, das Ding ist einfach nur nervig und unkomisch.

Bleiben wir also vor der Glotze hocken. Wer sich am Donnerstag bis 23 Uhr 30 wachhalten kann, schaue sich „Kurt Krömer – Die internationale Show“ an. Die neue Staffel hat letzte Woche recht vielversprechend begonnen. Freitag abend um 22 Uhr 30 auf RTL II: „Rumble in the Bronx„, herrlich hirnlose Jackie-Chan-Action, am Sonntag um 20 Uhr 15 sendet RTL für den jung gebliebenen Action-Freund „Transformers„, nicht mehr ganz so jung gebliebene Satire-Freunde schalten zur gleichen Zeit „Thank you for Smoking“ auf RTL II ein, schöne Komödie über einen für die Tabakindustrie tätigen Spin Doctor, der gleichzeitig ein verantwortungsbewußter Vater sein möchte.

Dann ist diese Woche um. Wir können uns jetzt schon auf die nächste freuen. Viel Spaß!

Was liegt an? – 14.2. bis 20.2. 2011

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Champions League. Endlich wieder Champions League. Die monatelange Schockstarre, in die wir nach der Gruppenphase verfallen sind, ist endlich vorbei, die männliche Woche bekommt wieder Struktur. Dienstag AC Milan gegen Tottenham und Valencia-Schalke, Mittwoch dann AS Rom gegen Donezk und der Kracher Arsenal gegen Barca (den überträgt Sat1).

Des weiteren läuft bis zum kommenden Sonntag die Alpine Ski-WM in Garmisch (Eurosport und ARD/ZDF übertragen).  Die Welsh Open im Snooker stehen an, Eurosport überträgt nachmittags und abends live. Am Sonnabend sendet Sport1 zwei FA-Cup Spiele, Chelsea-Everton und Sheffield-Birmingham, eine willkommene Abwechslung zum Bundesliga-Alltag, spät in der Nacht boxt Felix Sturm dann irgendein Fallobst auf Sat1.

Im Fernsehen ist – wie mittlerweile beinahe immer – ausgerechnet auf das ZDF Verlass. Montags um 22 Uhr 15 kann man den Sender beinahe blind einschalten, da läuft verlässlich gutes, spannendes Abenteuer-Kino, diese Woche „Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund“ mit Alec Baldwin und Anthony Hopkins. Zwei Kerle müssen nach einem Flugzeugabsturz ums Überleben kämpfen, dass der eine den anderen verdächtigt, was mit seiner Frau zu haben, ist nicht unbedingt hilfreich. Sehr Spannend. Dienstag/Mittwoch/Donnerstag ist Fußball angesagt (Donnerstag Uefa-Cup in Sat1 ab 19 Uhr, erst Benfica-Stuttgart, danach Charkov-Legokusen. Wer aus unerfindlichen Gründen nicht Fußball gucken möchte, kann am Mittwoch den Louis-de-Funés-Film in Das Vierte einschalten, diesmal ist es Oscar, der Film, mit dem de Funés endgültig den Durchbruch schaffte, ein echter Brüller. Sollte irgendwer ihn noch nicht kennen: am Freitag, 20 Uhr 15, läuft auf Pro7 in der xten Wiederholung „The Transporter“. In knapp zwei Stunden gehen jede Menge Autos und Menschen zu Bruch, ohne das Jason Statham eine Miene verzieht. So soll’s doch sein, das macht Spaß.

Ab Donnerstag neu im Kino: 127 Hours von Danny Boyle (Slumdog Millionaire). Das ist die Verfilmung des Bestseller „Between a Rock and a Hard Place“ von Aron Ralston, der von Gentleman’s Quarterly 2003 zum „Mann des Jahres“ erklärt worden war. Ralston war auf einer Bergtour verunglückt und hatte sich den Arm eingeklemmt. Er konnte sich nur befreien, indem er sich selbst die Hand mit einem stumpfen Taschenmesser amputierte. Nichts für Männer mit schwachen Nerven und/oder Mägen. Sensible Naturen können sich ins Nachbarkino retten, wo „The King’s Speech“ läuft, großes, höchst amüsantes Historienkino mit Colin Firth.

Bei den DVD-Starts kommen Serien-Fans auf ihre Kosten, die mit einer verbogenen Büroklammer, einem halbleeren Streichholzbriefchen und einer leeren AAA-Batterie die Welt retten wollen: die siebte Staffel von MacGyver kommt raus.

Last Commander Standing in der Berliner UFA-Fabrik

Schließlich und endlich wende ich mich mit schamloser Schleichwerbung in eigener Sache an die Berliner unter unseren Lesern: wer auf straighten, überlauten Gitarren-Rock steht, sollte einen Besuch der UFA-Fabrik in Erwägung ziehen. Von Mittwoch bis Sonnabend läuft dort jeweils um 20 Uhr die Rockshow „Last Commander Standing“: Commander Jack Chickenhunter bringt den Rock’n Roll nach Berlin, fängt ein Verhältnis mit der goldenen Frau auf der Siegessäule an und lässt es gewaltig krachen. Buch und Regie der Show verantwortet der Schreiber dieser Zeilen, wünscht mir Glück. Ich wünsch euch viel Spaß und eine gute Woche!

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Was liegt an? – 7.2. bis 13.2.2011

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Länderspielwoche. Okay, ein Freundschaftsspiel, da agiert die aktuelle Spielergeneration gern ein wenig unenthusiastisch, also sollte man vom Mittwochabend nicht zuviel erwarten. Auch wenn es gegen Italien geht. Immerhin im Westfalenstadion. Da trafen beide Mannschaften ja vor viereinhalb Jahren zum letzten Mal aufeinander. Mit bekanntem Ergebnis. Ich frag mich immer noch, was gewesen wäre, wenn der Olli statt dem Jens… Der Olli hätte das Einsnull gehalten, da bin ich mit sehr sicher. Naja, ist viereinhalb Jahre her. Man kann ja mal reinschauen, auch wenn’s nur ein Freundschaftsspiel ist.

Wobei Mittwoch tatsächlich der einzige Abend ist, an dem sich das Einschalten des Fernsehers auch ohne Fußball lohnt: Um 20 Uhr 15 bringt Das Vierte „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“, einen der besten Louis-de-Funes-Filme überhaupt, und um 22 Uhr 15 sendet Tele 5 einen schönen, alten Jackie Chan: „Sie nannten ihn Knochenbrecher“, den ersten Film der Drunken-Master-Serie, ein herrlich unernster Prügelquatsch.

Am Donnerstag kommt eine schöne Horrorfilm-Parodie ins Kino: „Tucker & Dale vs. Evil“. Feierwütige Studenten treffen auf Hinterwäldler, das Übliche, aber dieser Film arbeitet mit umgekehrten Vorzeichen: diesmal sind die Studenten die neurotischen Killer. Hübsch gemacht, stellenweise sehr komisch, aber letztlich wohl doch eher was für Kenner des Genres, die die zahllosen Zitate einordnen können.

Auf DVD kommt „Themba“ heraus, ein in Südafrika verortetes Melodrama mit Fußballhintergrund. Kindesmißbrauch, Gewalt, Vergewaltigung, Prostitution, AIDS, und dann auch noch Jens Lehmann als Trainer… da kommt’s wirklich knüppeldick.

Sportlich ist außer Länderspiel und Bundesliga-Routine einiges los, morgen beginnt die Alpine Ski-WM in Garmisch, Übertragungen auf ARD/ZDF/ Eurosport bis zum 20. Februar. Am Freitag überträgt Sport1 Eishockey, das Slovakia-Cup-Spiel Deutschland-Slowakei, und Sonnabend kann man ebenfalls auf Sport1 Rugby gucken, Six Nations Cup, Italien-England. Viel Spaß!

„Was liegt an“ ist die montäglich erscheinende Wochenvorschau von „Männer unter sich“. Was Männer in den nächsten 7 Tagen interessieren könnte in total subjektiver Auswahl: TV, Sport, Kino, Musik, DVD, Events, was eben anliegt. Haben wir was vergessen? Sollen wir auf was hinweisen? Jederzeit gern, bitte die Kommentare benutzen oder unsere Mailadresse redaktion@maenneruntersich.de .

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de