Tour de France – 2. Etappe

Iban Mayoz beim Zeitfahren

Mannschaftszeitfahren in Les Essarts – wir sind also weiterhin in der Vendée. Was hat es mit dem Mannschaftszeitfahren auf sich? Walter Goodefrot bringt es auf den Punkt: “Das ist ein Scheißrennen.” Defekte, Stürze, Fahrer die zu früh abgehängt werden. Beim Contre-la-montre par équipes wird die Tour zwar nicht gewonnen, aber durch irgendein Pech ruck-zuck verloren.

Team Milram beim Training

Ruck-zuck zerschlugen sich die Hoffnungen von Linus Gerdemann 2009 in Montpellier, als seine Milram-Mannschaft gleich zwei Mal zu Boden ging. Vor dem team time trial hatte er noch auf einen Platz unter den Top-Ten spekuliert. Nach der Veranstaltung war er über 40 Plätze abgerutscht.

Spekuliert auf den Toursieg hatte 1993 Tony Rominger. Zum Unglück zwei Mannschaftskameraden auf der Passage du Gois gelassen zu haben, kam auch noch Pech mit dem Wetter hinzu. Er startete mit dem geschwächten und dezimierten Team im Regen nach Avranches. Als Induráin in Dinard an den Start ging, war schönster Sonnenschein und die Strecke pupstrocken. Das schlug mit brutalen vier von insgesamt fünf Minuten zu Buche, die der Schweizer am Ende hinter dem Spanier lag.

Zu Buche schlug 1993 auch die Länge der Strecke – über 80 Kilometer! Streckenchef Francois Pescheux war in diesem Jahr gnädig: Es sind “nur” 23 Kilometer geworden. Aber: Schon mal versucht 23 Kilometer an einem Fahrer dran zu bleiben, der eigentlich viel schneller als man selber ist? Geht nicht. Irgendwann muss man reißen lassen. Und das kann übel werden. Denn beim Mannschaftszeitfahren stoppt die Uhr erst, wenn der fünfte Fahrer eines Teams über die Linie fährt. Eine Deckelung der maximalen Zeitabstände gibt es diesmal nicht – denn so groß dürften die heute nicht werden.

Damit mindestens fünf Fahrer gemeinsam über die Linie flitzen, kommt es drauf an, in einer günstigen Formation zu fahren. Beim öffentlich-rechtlichen murmeln sie an dieser Stelle immer was vom Belgischen Kreisel – alle Fahrer leisten gleichviel Führungsarbeit, gehen zügig aus der Spitze raus und reihen sich hinten im Windschatten ein. Die Windrichtung bestimmt dabei die Rotationsrichtung. Den Kreisel werden wir aber in Reinkultur nicht zu sehen bekommen. Denn damit der rollt, müssten die Fahrer in etwa gleich stark sein.

Gleich stark sind die Fahrer bei Leopard-Trek zum Beispiel auf keinen Fall. Besser gesagt: Die Stärken sind anders verteilt. Die Chancen das die Leoparden heute Gelb übernehmen stehen nicht schlecht. Immerhin haben sie mit Fabian Cancellara den Zeitfahrweltmeister von 2006, 7, 9 und 2010 im Boot. Der kann den Gebrüdern Schleck ordentlich Windschatten spendieren. Auch Garmin-Cervélo darf sich mit den beiden Davids, Millar und Zabriskie, Hoffnungen machen.

Ist Mannschaftszeitfahren wirklich ein Scheißrennen? Nee, wir Zuschauer dürfen uns auf spektakuläre Bilder freuen. Endlich sieht man mal die Teams komplett im Rennbetrieb. Allemann in geschmeidigen Rennanzügen. Stylische Helme. Im besten Fall fahren sie wie Uhrwerke auf ihren high-tech Zeitfahrmaschinen.

Für die schwächeren Fahrer ist es aber eine Tortur. Für sie ist das Rennen wie das Gummi einer alten Unterhose. Ein paar mal reicht die Elastizität, aber irgendwann kommt der Punkt, wo es den Laden nicht mehr zusammen hält.

Fakten-Check:
Länge: 23 Kilometer. Profil: Flach. Die höchste Welle ist kurz vor dem Ende. Zwischenzeiten werden bei Kilometer 9 in Boulogne und bei Kilometer 16,5 in La Merlatière genommen. Wer gewinnt? HTC. Weltklasse Zeitfahrer Tony Martin fährt ins Gelbe Trikot.

Bike-Check:
Aerodynamik ist heute Trumpf. Bei einigen Zeitfahrmaschinen verschwinden die Bremsen hinter der Gabel. Disc-Laufräder senken den Luftwiderstand. Und: Riesige Kettenblätter. Bei einigen werden die ganz dicken Dinger mit 56 Zähnen montiert.

Fromage du Terroir1: Trois Cornes de Vendée
Ein Ziegenkäse in Dreiecksform mit einer Seitenlänge von etwa 10 Zentimetern. Er erinnert etwas an einen frischen Camembert. Wer keinen Ziegenkäse mag, wird ihn nicht mögen – er kann seine Herkunft nicht verleugnen. Welches Getränk passt? Ein Gros-Plants. Er ist der kleine Bruder des Muscadet. Dieser Weißwein aus dem Gebiet von Nantes. Ist preiswert und schmeckt gut gekühlt.

Fotos: Carsten Sohn

  1. „Comment voulez-vous gouverner un pays qui a deux cent quarante-six variétés de fromage?“ – „Wie wollen Sie ein Land regieren, in dem es 146 Käsesorten gibt?“, fragte Charles de Gaulle, der erste Präsident der V. Republik. Das können wir von „Männer unter sich“ natürlich auch nicht beantworten, aber wir stellen während die Tour läuft – passend zur Region – jeden Tag einen der kleinen Stinker vor.

Tour de France – 1. Etappe

Die Passage de Gois

4,5 Kilometer lang. Zwei Mal am Tag komplett vom Atlantik überflutet. Immer überzogen mit einer Schicht aus salzigem Schlick und Schlamm aus der Baie de Bourgneuf. Auftakt der Tour de France 2011 in der Vendée an der Passage de Gois. Das hat was.

Pathos, die ganz große Geschichte, der Hang zum Historischen, dramatische Bilder, die interessante Kleinigkeit am Rande und die Wucht des Scheiterns. Wenn Christian Prudomme, Monsieur le Directeur du Tour de France, eins kann: Schnittstellen für allerlei Kommunikationen herstellen.

Anno tuc floh der französische Adel vor den Normannen über Sandbänke vom Festland auf die Île de Noirmoutier. Während der Revolution nutzten die Royalisten die PdG als Rückzugsweg. Irgendwann kamen dann Pflastersteine auf den Schlick – hier und da etwas Asphalt. Zwei Mal war sie bereits im Programm der Tour. Beide Male gab es schlimme Stürze – mit Ansagen. Etliche Favoriten flogen dabei früh im Tourverlauf raus. Ausgerechnet hier die erste Etappe einer Tour zu starten – das hat eine unwiderstehliche Dreistigkeit, Herr Prudhomme!

Le Tour

“Sous les pavés, la plage – Unter den Pflastersteinen liegt der Strand.” Das dieses Motto der 68er-Bewegung ausgerechnet in der nationalkonservativen Vendée mit der PdG verwirklicht wurde, ist ein Beleg dafür, dass die Verfasser der Menschheitsgeschichte auch mal für einen kleinen Spaß im Detail zu haben sind.

Weniger Spaß dürfte Abraham Olano am 5. Juli 1993 gehabt haben, als er mit seinem Mannschaftskameraden Arsenio González Gutiérrez auf der rutschigen PdG auf die Nase flog. Olano war sofort aus dem Rennen, González schaffte es noch bis ins Ziel, strich aber am nächsten Tag die Segel.

Die Segel streichen konnte auch sein Kapitän Tony Rominger, der sich den Zeitfahrer Olano in die Mannschaft geholt hatte, um gegen Miguel Induráin anzustinken. Mit nur sechs Fahrern bei Mannschaftszeitfahren von Dinard nach Avranches bekam er nicht nur keine Schnitte, sondern auch noch eine Zeitstrafe eingeschenkt, weil zwei Mannschaftskollegen von Clas-Cajastur sich regelwidrig gegenseitig angeschoben hatten. Kein schöner Tag für den Schweizer.

Kein schöner Tag für einen anderen Schweizer war die Überfahrt der Passage du Gois am 5. Juli 1999. Diesmal erwischte es Alex Zülle. “Wer vorne stürzt, fährt sicherer”, meinte Reporterurgestein Dr. Jürgen Emig. Umgekehrt wird ein Schuh drauss, muss sich ein gewisser Lance Armstrong gedacht haben, der mit der Spitzengruppe über die Passage schlitterte und Zülle geschmeidige sechs von sieben Minuten einschenkte, die am Ende den Toursieg ausmachen sollten.

Mit dem Schuh raus war Armstrong am 2. Juli 2005 – allerdings dauerte es nur eine Schrecksekunde bis er ihn beim Prolog von Fromentine auf die Île de Noirmoutier wieder ins Pedal klicken konnte. Dass David Zabriskie den Prolog vor sechs Jahren gewann, hatte ich schon so gut wie vergessen. Das Bild dieses Rennens: Armstrong überholt den eine Minute vor ihm gestarteten Jan Ullrich.

2005 ging es zwar nicht über die Passage du Gois, sondern über die Brücke zur Île. Sie wird auch diesmal wieder Ausgangspunkt sein. Die Fahrer starten offiziell, neutral in La Barre-de-Monts – genauer gesagt: An der Place de la Gare in Fromentine vorm Hotel de Bretagne. Es geht dann über die D 38 zur Brücke. Und nach einem Rechtsknick auf die Passage du Gois, wo Tourchef Prudhomme das Fähnchen wedelt, um den scharfen Start freizugeben. Sollte die Passage du Gois noch feucht sein – gute Nacht zusammen.

Mit einer Sprintankunft rechne ich nach den ersten 191,5 Kilometern allerdings nicht, denn am Ende warten zwei Berge auf die Fahrer. Von einer alpinen Bergankunft kann man natürlich nicht reden, aber immerhin die letzten 2 Kilometer bis ins Ziel auf dem Mont des Alouettes (4. Kategorie) geht es stramm bergauf.

Fakten-Check:
Länge: 191,5 Kilometer. Profil: Flach mit zwei Anstiegen gegen Ende. Der bissigste zum Schluss 2,2 Kilometer mit 4,7 Prozent. Wer gewinnt? Andy Schleck? Contador? Nee, hier muss ein Fahrer im Berserkerformat das Rennen machen: Fabian Cancellara.

Bike-Check:
Laut RoadBIKE soll Andy Schleck ein Chain Catcher gefehlt haben, als er im vergangenen Jahr bei der 15. Etappe nach Bagnères-de-Luchon Gelb verlor, weil er die Kette aufs Tretlager schaltete. Das sollte in diesem Jahr nicht passieren, denn sein aktueller Sponsor verbaut sie serienmäßig.

Fromage du Terroir1: Bûchette du Pont d’Yeu.
Von der Brücke aus kann man sie sehen: Die Île d’Yeu. Dort wird dieser cremige Ziegenkäse in Form eines Zylinders rund ums Jahr produziert. Er ist mit einer dünnen, grauen Schicht aus Asche und Schimmel überzogen, die im salzigen Klima der Insel besonders gut gedeiht. Beste Saison ist der Frühsommer. Welchen Wein dazu? Einen weißen: Muscadet. Aber sur lie s’il vous plaît. Dann hat er lange Kontakt mit der Hefe gehabt und moussiert noch ein wenig.

Carsten Sohn, Jahrgang 70, arbeitet als Blogger und Tagedieb im Mitzwinkel, dem hintersten Winkel des Internet. In seiner Freizeit betätigt er sich als Hobby-Koch und Fahrrad-Evangelist. Für “Männer unter sich” kommentiert er die Tour de France.

Foto Passage de Gois: pics by brian under Creative Commons CC by 2.0
Foto Fahrer: by Simon Styles (originally posted to Flickr as IMG_3315) [CC-BY-2.0 ], via Wikimedia Commons

  1. „Comment voulez-vous gouverner un pays qui a deux cent quarante-six variétés de fromage?“ – „Wie wollen Sie ein Land regieren, in dem es 146 Käsesorten gibt?“, fragte Charles de Gaulle, der erste Präsident der V. Republik. Das können wir von „Männer unter sich“ natürlich auch nicht beantworten, aber wir stellen während die Tour läuft – passend zur Region – jeden Tag einen der kleinen Stinker vor.

Was liegt an? – 4.4. bis 10.4.

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Einiges los, diese Woche. Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Okay, der Einfachheit halber: Sport. Fußball. Viertelfinale Champions League, die Zahl der beteiligten Mannschaften ist sehr überschaubar gewonnen. Aus der Bundesliga sind die Schalker noch dabei, sie treffen am Dienstag Abend auf Inter Mailand (Übertragung auf Sat1 bzw. Sky), das dürfte schwer bis nicht machbar werden, andererseits: man hat schon Pferde kotzen und Diebe Ladenkassen erbrechen sehen, ich hab ja auch gedacht, die Bayern wären sicher weiter…
Die andere Dienstagsbegegnung ist Real Madrid gegen Tottenham Hotspurs. Mourinho hat am Sonnabend sein erstes Heimspiel seit hundertfünfzig Jahren verloren, mal sehen, ob Real diesen Schock verkraftet. Am Mittwoch dann Chelsea-Manu und Barca- Schachtjar Donezk.
Am Wochenende dann Bundesliga, vorne geht’s ja nur noch um die Plätze hinter Dortmund, hinten ist es noch nicht wirklich spannend, nuja.
Wenn Mann eine sadistische oder – je nach dem – masochistische Ader hat, kann er am Freitag Abend ab 19 Uhr 25 Sport1 einstellen. Dort wird Eishockey übertragen, das Länderspiel (European-Challenge-Dingsbums-Cup oder so) Schweden-Deutschland aus Göteborg. Für Deutschland gilt hier das, was Hans-Joachim Rauschenbach beim Eiskunstlauf mal über Rudi Cerne sagte: „In dieser Konkurrenz hat er soviel Chancen wie ein Schneeball im Hochofen.“
Ab heute in Berlin (Max-Schmeling-Halle) Kunstturn-Einzel-Europameisterschaft (Eurosport überträgt die Finals am Wochenende), am Sonnabend Abend  Boxen auf Sat1 (Robert Stieglitz, WM im Supermittelgewicht), und am Sonntag wieder live auf Eurosport ein Radklassiker: Paris-Roubaix. Wenn alles klappt, bringen wir zum Wochenende was ausführliches über dieses Rennen.
Vom Sportlichen her kann man über die Woche nicht meckern, und auch im Kino laufen schöne Filme an. Zum einen „The Mechanic„, ein Remake des Charles-Bronson-Klassikers „Kalter Hauch“ aus 1972, mit Jason Statham. Jetzt freuen sich die einen und die anderen verdrehen die Augen. Entweder mag man Statham und seinen Deadpan-Approach zur Schauspielerei, oder man findet Statham-Filme unsagbar blöd und primitiv. Ich mag Statham, die Bronson-Story (Top-Hitman bildet Nachfolger aus) passt zu ihm wie die Faust aufs Auge (hahaha!), ich freu mich auf diesen Film.
Auf „The Fighter“ kann ich mich nicht mehr freuen, weil ich ihn schon gesehen habe. Ich werd am Mittwoch oder Donnerstag hier etwas ausführlicher über diesen Film schreiben und dann auch gleich die Liste der zehn besten Boxfilme aller Zeiten aktualisieren, ja, dieser Film gehört hundertprozentig in die Top Ten.
Tatsächlich zweimal ins Kino diese Woche? Kann man machen, denn in den Videotheken ist Totentanz, keine interessante Neuerscheinung in Sicht.
Dafür haben wir bei den TV-Tipps eine echte Sensation, außer unserem Dauerbrenner „Der letzte Bulle“ (heute 20 Uhr 15 auf RTL) und den Martial-Arts-Filmen auf Kabel1 (heute Abend zwomal Jackie-Chan: „Das Medaillon“ und „Spion wider Willen„, Mittwoch Abend „Tiger & Dragon“ und „House of Flying Daggers“) empfehlen wir ausschließlich Sendungen auf arte! Am Donnerstag um 23 Uhr 55 läuft „Pontypool„, ein sehr, sehr guter schwarzhumoriger Zombie-Film aus Kanada. Am Freitag abend um 22 Uhr 40 läuft „A Very British Gangster“, eine in Manchester gedrehter Gangsterfilm, der eine Doku ist. Harter Stoff, aber sehenswert. Und am Sonntag um 20 Uhr 15 erfreut arte uns mit „Die Zeit nach Mitternacht„, einem unterschätzten Meisterwerk von Martin Scorsese.  Scorsese erzählt eine bitterböse Komödie über den Programmierer Paul, der sich nur einen netten Abend machen will, aber von einem blindwütig zuschlagenden Schicksal grausam durch die Mangel gedreht wird. Saukomisch.
Euch allen eine schöne Woche, viel Spaß!

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Was liegt an? – 14.3. bis 20.3. 2011

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Letztes Jahr war’s das Champions-League-Endspiel, dass der FC Bayern verdient verloren hat, weil Inter die reifere Mannschaft hatte, die eine riskante, aber überlegene Taktik spielen konnte („Lasst sie bis zum Strafraum kommen und zieht ihnen dort den Zahn.“), die zu einem Endspiel ohne einen einzige Abseitspfiff (!) führte: die Wiederauflage MUSS der Wochenhöhepunkt sein. Diesmal sind die Bayern im Vorteil, sie haben das Hinspiel gewonnen und augenscheinlich gerade rechtzeitig die Form wiedergefunden, trotzdem ist ein großes Kampfspiel zu erwarten, am Dienstag um 20 Uhr 45 auf Sky.

Parallel spielt ManU gegen Marseille, am Mittwoch Chelsea gegen Kopenhagen und Real Madrid gegen Lyon, dieses Spägt Sat1, wie auch am Donnerstag das Rückspiel Villareal gegen Leverkusen  Uhr 45), das wird schwer für Leverkusen, aber Villareal scheint machbar, könnte ein spannender Abend werden.

Spannend könnte wider Erwarten auch die Bundesliga wieder werden, wenn man Sonnabend die Dortmunder gegen Mainz verlieren und Leverkusen Schalke schlägt, dann wären’s plötzlich nur noch sechs Punkte Vorsprung.

Im Wintersport stehen die letzten Wettbewerbe an, Eurosport überträgt fast alles: das Alpin-Ski-Finale aus Lenzerheide, Biathlon aus Oslo, Langlauf aus Falun., Skispringen aus Planica. Wem das zuviel frische Luft ist, kann trotzdem auf Eurosport bleiben und Snooker aus Dublin gucken: die Grand Finals der Players Tour Championship 2010/11 aus Dublin.

Spannung auch im TV, wenn auch als Wiederholung: auf Kabel1 kann man sich am Mittwoch um 22:05 den Start der Saw-Serie angucken, einen richtig guten Horror-Streifen. Allerdings braucht man wirklich gute Nerven und einen starken Magen, um diesen Streifen zu goutieren überstehen.
Am Sonnabend Abend um 20 Uhr 15 zeigt Das Vierte einen meiner liebsten klassischen Horrorfilme, „Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes„. Vincent Price hat was gegen Ärzte und orgelt dramatisches Zeugs, während er mit seiner toten Frau spricht.
Und wer am Sonntag Abend nix besseresy zu tun hat, kann um 20 Uhr 15 bei ProSieben einen Blick auf Eagle Eye – Ausser Kontrolle werfen, nette, schnelle Verschwörungs-Action mit Shia LaBoeuf.
Und – beinahe vergessen, deshalb nachgetragen – auf Sat1 startet heute die zweite Staffel von „Der letzte Bulle“. Zwar haben die Drehbücher der 1. Staffel das Potential der Ausgangssituation – Macho-Bulle wacht nach Jahren im Koma auf und muss sich in einer veränderten Gesellschaft zurechtfinden – noch nicht mal angekratzt, trotzdem war die Sache insgesamt höchst vergnüglich, nicht zuletzt dank Henning Baum als aus der Zeit gefallenem Rauhbein.

Kino ist naja, allerdings könnte Faster was sein, immerhin spielt Billy Bob Thornton mit, und Dwayne „The Rock“ Johnson ist mir seit Welcome to the Jungle richtiggehend ans Herz gewachsen.

Neue DVDs nuja, aber vielleicht taugt Unstoppable was, Denzel Washington muss einen Zug voll giftiger Chemie anhalten. Wie gesagt, nuja.

Und am Freitag kommt der Jahreshöhepunkt für Grönemeyer-Fans, das langerwartete neue Album „Schiffsverkehr“ kommt raus. Das aufwendig produzierte Video mit dem Titelsong steht schon auf youtube.

http://www.youtube.com/watch?v=m-CjWfUvqkI

Ist eben Grönemeyer. Entweder man mag’s, oder man mag’s nicht. Ich wünsche eine schöne Woche, viel Spaß!

 

„Was liegt an“ ist die montäglich erscheinende Wochenvorschau von „Männer unter sich“. Was Männer in den nächsten 7 Tagen interessieren könnte in total subjektiver Auswahl: TV, Sport, Kino, Musik, DVD, Events, was eben anliegt. Haben wir was vergessen? Sollen wir auf was hinweisen? Jederzeit gern, bitte die Kommentare benutzen oder unsere Mailadresse redaktion@maenneruntersich.de .

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Was liegt an? – 21.2. bis 27.2. 2011

Was nächste Woche auf uns zukommt.

Das ist mal wieder so eine Woche, in der der Fußball-Fan jeden Abend was zu gucken bekommt. Am Montag Zweitliga-Derby Hertha-Cottbus, am Dienstag Champions-League-Achtelfinale mit Lyon gegen Real Madrid und Kopenhagen gegen Chelsea, am Mittwoch Olympique Marseille gegen ManU und die Wiederauflage des Vorjahres-Finales Inter Mailand gegen Bayern München, ich zähle die Stunden bis zur Revanche. Am Donnerstag Uefa-Cup, Legokusen gegen Charkov ist ‘ne klare Sache, Legokusen ist durch. Für Stuttgart wird‘s sehr schwer gegen Benfica. Und dann ist auch schon Bundesliga-Wochenende mit dem absoluten Topspiel Bayern gegen den BVB, das könnte richtig schöner Fußball werden, mit einem – da lehn ich mich mal weit aus dem Fenster – deutlichen Sieg für die Bayern!

Wer sich nicht für Fußball interessiert, ist also arm dran. Immerhin kann derjenige ab Donnerstag die Nordische Ski-WM in Oslo anschauen, es übertragen Eurosport und das ZDF, Am Sonnabend sendet Sport1 wieder zwei Rugby-Spiele vom Six Nations Cup, um 15:25 Italien-Wales, ab 18:15 England-Frankreich.

Könnte sein, dass es am Donnerstag der Frau/Freundin zuviel wird und der übliche Satz kommt: „Du immer mit deinem Fußball! Heute bleibt die Glotze aus, wie gehen ins Kino!“ Da kann der Fußball-Fan getrost mitgehen, solange Eintrittskarten für „Der ganz große Traum“ erstanden werden. Ist so eine Art „Club der toten Fußballspieler“, unkonventioneller Pädagoge führt im 19. Jahrhundert den Fußball in Deutschland ein. Macht Spaß, ebenso wie „True Grit“ von den Coen-Brüdern, steinstarkes Western-Remake mit Jeff Bridges in der Rolle, mit der John Wayne seinen einzigen Academy Award gewann.

Die den neuen DVDs ist nur „The American“ interessant, Clooney als eleganter Auftragskiller, es gibt schlimmeres.

Im Fernsehen schließlich ist Fußball tatsächlich das aufregendste. Heute abend um 20 Uhr 15 zeigt Das Vierte immerhin „Drei Rivalen“, einen schönen Uralt-Western mit Clark Gable. Drei Kerle rangeln sich um Jane Russell, es gibt eine tolle Viehstampede zu bestaunen. Echte Rindviecher, die Amok laufen, das kriegt man mit CGIs so nicht hin. Ausgerechnet am Mittwoch – wie immer – sendet das Vierte dann Parallel zu Inter-Bayern einen Louis-de-Funès-Film, „Oscar hat die Hosen voll“. Saublöder Titel (eigentlich „Das große Restaurant“), aber eine saukomische Klamotte. Gourmetrestaurant-Inhaber gerät in Geheimdienstturbulenzen, ein Brüller. Am Sonntag könnte es zu Streit um die Fernbedienung kommen. Vermutlich möchte die Frau/Lebensgefährtin/Wasweißich „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ auf ProSieben gucken, ich warne vor diesem Schnarchfilm, Finchers dunkelste Stunde, ein ätzender Langeweiler. RTL sendet „Hellboy 2 – Die goldene Armee“, wunderbar durchgeknallte Comic-Verfilmung, das wird geguckt, das macht uns Spaß!

Und ein Hinweis in eigener Sache für unsere Berliner Leser: Comedy im Autohaus! Einmal im Monat veranstaltet das Renault-Autohaus im Weißenseer Weg 32 einen Comedy-Abend. Morgen, Dienstag den 22.2., gibt’s ab 20 Uhr ordentlich aufs Zwerchfell. Chin Meyer moderiert, Gäste sind Kai Eikermann, Andi Steil, Martin Sierp und Harald Effenberg von „Männer unter sich“. Karten (13,- Euro) kann man unter 030-9787120 reservieren.

Außerdem ist Harald ab Freitag im Berliner Schloßparktheater in der Superklamotte „Arsen und Spitzenhäubchen“ als Sgt. O’Hara zu sehen. Darauf weisen wir aber ausdrücklich nicht hin, weil die Vorstellungen in dieser Woche bereits ausverkauft sind.

Wir wünschen eine schöne Woche, viel Spaß!

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de