Was ist das eigentlich, Patchouli?

Habitus und gegenständige, einfache Laubblätter des indischen Patchouli (Foto: Raffi Kojian, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Und hier kommt auch schon Teil 2 meiner kleinen Serie über Duft- und andere Inhaltsstoffe in unserem Rasierzeugs. Was ist in dem Zeugs so drin, mit dem wir uns die Stoppeln aus dem Gesicht holen? Was riecht so gut, was sorgt für glatte Haut und Wohlgefühl? In der ersten Folge habe ich den Vetyver vorgestellt, in der zweiten Folge kommen wir zu seinem besten Kumpel, dem Patchouli. weiterlesen…

Was ist das eigentlich, Vetyver?

Vetiver (Vetiveria zizanioides)

Heute möchte ich eine kleine Serie starten, in der ich euch – in unregelmäßiger, nicht immer systematischer Reigenfogle – einige klassische Inhaltsstoffe unserer Rasurmittel vorstelle: Was ist in dem Zeugs so drin, mit dem wir uns die Stoppeln aus dem Gesicht holen? Was riecht so gut, was sorgt für glatte Haut und Wohlgefühl? Den Anfang mache ich mit meinem Lieblings-Duftstoff, dem Vetyver, auch Vetiver genannt. weiterlesen…

Harry, hol schon mal die Klingen!

Klingen-Abo-Modelle haben’s hierzulande nicht leicht. Die meisten Männer scheinen lieber in den Drogeriemarkt gehen zu wollen, um sich immer die gleichen Klingen zu kaufen, anstatt sie sich regelmäßig mit der Post schicken zu lassen. Ich hab dafür Verständnis. So bequem der Versandhandel auch sein mag, ich nutze eigentlich jede Gelegenheit gern, mal aus dem Haus und unter Menschen zu kommen, auch wenn’s nur zum Einkaufen ist. Da kann ich im Laden auch mal gucken, ob’s was Neues gibt. Und hinterher ’nen Kaffee trinken gehen. Oder ein Bier, wenn irgendwann der Lockdown vorbei ist. Selbst Männer, die auf dem Land wohnen und es relativ weit zur nächsten Klingenquelle haben, nutzen Klingen-Abos wenn überhaupt nur sporadisch. Angebote wie die von Shave-Lab oder Mornin‘ Glory konnten sich bisher nicht wirklich durchsetzen. Nun versucht Harry’s, die in den USA ziemlich erfolgreich sind, einen neuen Anlauf. Wir haben ein paar der Produkte von Harry’s getestet. weiterlesen…

Im Wartesaal der Nassrasur

Ein Thema, das in den Nassrasurforen immer wieder gern diskutiert wird, ist die Einweichzeit – also die Zeit, die man zwischen Einschäumen der Bartzone und dem Ansetzen des Rasiergeräts abwarten sollte, um dem Barthaar Zeit zur Erweichung zu geben. Dass das Einweichen der Barthaare wesentlich dazu beiträgt, dass eine Rasur angenehm und mühelos verläuft, habe ich hier ja schon öfters geschrieben. Aber wie weich ist weich genug? Und wie lange brauche ich, um das Softness-Nirvana zu erreichen, das es meiner Klinge ermöglicht, das Barthaar mühelos zu durchschneiden? weiterlesen…

Künstler und Arbeiter

4174332 / Pixabay

Wenn man sich die Ratschläge anschaut, die in den verschiedenen Nassrasur-Foren zum Thema „Schaumschlagen“ anschaut, dann beginnt man unwillkürlich, die Schaumschläger in zwei Kategorien einzuteilem: in Künstler und Arbeiter. Die Arbeiter attackieren einen Seifenpuck wie einen verhassten Angreifer und arbeiten sich an ihm ab. Da wird „ordentlich Material“ abgetragen, die Seife wird mit dem Pinsel „bearbeitet“, ja, förmlich in den Pinsel gezwungen, da wird mit dem Pinsel auf der Seife gestampft, dass es nur so seine Bewandtnis hat.. Ganz anders gehen die Künstler vor. Die lassen den Pinsel spielerisch auf der Seife kreiseln und hoffen, dass irgendwelche Kapillar- oder Zentrifugalkräfte die Arbeit für sie erledigen. Kennt man ja. Typisch Künstler, alles faule Säcke! weiterlesen…

Be prepared!

Der Schaden,  den die Marketingabteilung von Gillette weltweit an der Männerwelt angerichtet hat, ist beträchtlich. Seit vielen Jahrzehnten reden diese gewissenlosen Gaukler rasurwilligen Männern ein, dass der Rasierapparat das wichtigste an der Nassrasur ist. Und das tun sie fatal erfolgreich: Wenn ein Mann mir seiner Rasur unzufrieden ist, fragt er mit 99prozentger Wahrscheinlichkeit einen gut rasierten Kollegen, welchen Rasierapparat der verwendet, und holt sich dann das gleiche Modell. Fehler!

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Old School, aber immer wieder neu: Myrsol

Wäre Myrsol nicht ein traditionsreiches Familienunternehmen, man müsste diese Firma für den wertkonservativen Freund der geplegten Nassrasur erfinden.  1940 wurde Myrsol von Don Miguel Ricou Soler gegründet, damals der vermutlich beste Barbier Barcelonas. Don Miguel lies seine ganze berufliche Erfahrung in die Kreation und Produktion seiner Rasierseifen, -cremes und Aftershaves einfließen und schuf so eine Marke, die Jahrzehnte überdauert hat und nunmehr seit über neunzig Jahren bei Kennern und Newcomern der Nassrasurszene einen exzellenten Ruf genießt. Kürzlich hat Myrsol Neuheiten auf den Markt gebracht…

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Bon Voyage! – Rasieren auf Reisen III

Rasieren auf Reisen. In den beiden letzten Folgen ging es um die Rasurgeräte und die Hilfsmittel zur Schaumerzeugung: Messer, Hobel, Systemrasierer. Und natürlich die Rasierpinsel, die Mann so auf Reisen dabei hat. Heute noch ein paar Tipps zu den Pflegeprodukten.

Auch mit Dosenschaum kann Mann sich wirklich mal zwischendurch, ein paar Tage, lang rasieren. Millionen Männer machen das auch. Und zwar jeden Tag! Wenn Dir die große Dose zu groß ist, gibt es im Drogeriemarkt Deines Vertrauens auch kleine Probegrößen für ein paar Cent. Falls Du den Instant-Schaum auf gar keinen Fall verträgst, ist auch ein gutes Rasieröl eine Alternative.

Die kleinen Test-Sachets von Mühle reichen für zwei bis drei Rasuren. Der Haken dabei: Sie lassen sich, einmal geöffnet, nur schlecht wieder verschließen. Bei Rundfahrten mit wechselnden Übernachtungsquartieren sind sie deshalb nicht so gut geeignet.

Für die paar Tage willst Du die großen Tuben nicht mitschleppen? Außerdem sind im Passagierflieger Flüssigkeitsmengen über 100ml/Flasche verboten. Was tun? Im Drogeriemarkt gibt es viele Produkte in kleinen Probengrößen. Wenn die von Dir bevorzugten Cremes und Wässerchen da nicht dabei sind, kauf sie trotzdem. Die kleinen Dosen und Fläschchen kannst Du dann mit Deiner Lieblings-RC füllen.

Rasierseifen gibt’s in praktischen Blechdosen. Wenn es ganz hart kommt, ist ein Seifen-Stick auch ganz gut ohne Rasierpinsel verwendbar: Einfach im gut angefeuchteten Gesicht die Seife auftragen und dann mit den Händen aufschäumen. Dazu braucht’s ein wenig Übung, aber dann geht’s ganz gut!

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Und dazwischen? Der Duft von VELEIRO erinnert auch zu Hause an eine frische Brise am Meer… unbedingt ausprobieren, den kleinen Urlaub für jeden Tag…

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.

Fotos: Robert Hill (alle Rechte vorbehalten)

Bon Voyage! – Rasieren auf Reisen I

Rasieren auf Reisen. Was soll daran so besonders sein? Kulturbeutel auf, Rasierzeug rein, Kulturbeutel wieder zu. Fertig…. Mein Vater war sehr pragmatisch. Er wäre nie auf die Idee gekommen, sich vor Antritt einer Reise Gedanken um die Rasur zu machen. Der erste Urlaub mit Frau, Kind und Kegel. Im voll gepackten VW Variant mit 45 PS über den Brenner. Anfang der 70iger, auf einer kroatischen Adria-Insel, bei einer Fischerfamilie. Da waren ganz andere Vorbereitungen notwendig, über die er sich Gedanken machen musste …

Wenn es nur darum geht, bei der Passkontrolle seinem Passfoto ähnlich zu sein, reicht zur Not auch ein kleiner Pocket-Batterie-Mäher.

Also wanderte ganz selbstverständlich der gute Braun Elektrorasierer ins Reisegepäck. Den hatte er erst Weihnachten zuvor von Mutti bekommen, damit er morgens im Bad schneller fertig war. Prima. Das Problem war nur: Niemand war auf die Idee gekommen vorher zu fragen, ob es auf der Insel elektrischen Strom gab. Was für uns selbstverständlich war, war es dort eben noch lange nicht. Ich fand es toll: Gekocht wurde mit Gas oder gleich gegrillt. Die Petroleum-Lampen am Abend waren für mich, mit meinen sieben Jahren, auch sehr abenteuerlich. Was meine Eltern nicht so toll fanden: Papa sah nach einer Woche aus wie der Seewolf höchstpersönlich. Zum Glück kam ein paar Tage später mein Onkel nach. Der hatte von Anfang an kein Vertrauen in die jugoslawische Stromversorgung unter Tito. Und deshalb seinen Fatboy mit Klingen, einen Rasierpinsel und -Seife dabei.

Es geht auch ohne Pinsel: Rasieröl oder Dosenschaum kannst du (ausnahmsweise!) auch mal nehmen, wenn du den teuren Silberspitz-Pinsel lieber zu Hause lässt…

Energieprobleme sind heute für die wenigsten von uns der Grund für die Nassrasur. Außerdem: Nicht jede Reise geht in den Urlaub. Zum Beispiel bei mehrtägigen, auswärtigen Geschäftsterminen, Außendiensttätigkeiten oder als Pilot ist man auf ein gepflegtes Äußeres angewiesen. Wer eine Kreuzfahrt macht, will beim abendlichen Dinner nicht unbedingt aussehen wie Störtebeker. Und wenn es nur darum geht, bei der Rückreise seinem eigenen Passbild wieder einigermaßen ähnlich zu sehen: Auch im Urlaub muss mal rasiert werden.

Du willst Dir für die Reise keinen extra Pinsel kaufen? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, den vorhandenen sicher zu transportieren: Zur Not reicht der Pappkern der Klopapierrolle. In der weißen Dose daneben war in ihrem früheren Leben mal Mundwasser. Wenn Du mit offenen Augen durch den Supermarkt läufst, findest Du garantiert eine passende Verpackung, die geleert und gereinigt eine prima Pinselgarage abgibt. Manche Hersteller liefern ihre Rasierpinsel auch in stabilen Pappdosen, die Du aufheben solltest: Die nächste Reise kommt bestimmt! Nicht teuer, aber eine Lösung auf Dauer, ist die Runddose aus Kunststoff.

Ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht, was Mann so alles in seinen Kulturbeutel packen kann. Dabei habe ich ein paar Produkte gefunden, die vielleicht ganz interessant sein können. Auf eine Wertung verzichte ich ganz bewusst. Denn nicht nur jeder Kopf, auch jede Reise ist anders. Wenn Du mit dem eigenen Auto unterwegs bist, kommt es nicht so aufs Gewicht und Packmaß an, wie bei einem Alpencross mit dem Mountainbike. Verbringst Du den ganzen Urlaub an einem Ort, hat der Pinsel tagsüber viel Zeit zum Trocknen. Bei einer Rundreise steckt er die meiste Zeit feucht im Gepäck…

Wenn Du einen „Purist“ oder „Stylo“ Rasierpinsel von Mühle hast, kannst Du den Dachs zu Hause lassen und den weit unempfindlicheren Silvertip Fibre® in den Griff einschrauben. Ein weiterer Vorteil: Er trocknet sehr schnell.

Apropos Rundreise. Wenn Du Dich bei Ankunft im Hotel, vor dem abendlichen Buffet noch frisch machst, ist das auch ein idealer Zeitpunkt für die Rasur. Nicht nur, dass Du ohne Bartschatten beim Essen sitzt. Auch der Pinsel wird es Dir danken, wenn er die ganze Nacht Zeit zum Trocknen hat.

Gehörst Du auch zu den Zeitgenossen, die immer wieder mal was im Hotelzimmer liegen lassen? Dann ist es vielleicht nicht ganz verkehrt, den teuren Silberspitz zu Hause zu lassen. Auch mit preiswerten Pinseln rasiert es sich gut: Dr. Dittmar Silberspitz Rasierpinsel am Band, Isana Men von Rossmann oder ein günstiger Borstenpinsel von Semogue.

Bist Du oft auf Achse? Dann lohnt es sich, wenn Du Dir Gedanken über einen „richtigen“ Reiserasierpinsel machst. Falls Du Dir nicht so sicher bist, ob Du den wirklich brauchst: Wünsch Dir einen vom Christkind oder zum nächsten Geburtstag. Du willst sowieso früher oder später einen! Hier kleiner Überblick:

01 Thäter; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 21 mm, Messing vernickelt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 134 mm, Packmaß: h 76 mm x Ø 32 mm, 109 g
02 Dovo; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 20 mm, Edelstahl, matt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 144 mm, Packmaß: h 81 mm x Ø 32 mm, 137 g
03 daVinci Uomo Voyage; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 19 mm, Edelstahl, matt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 134 mm, Packmaß: h 142 mm x Ø 22 mm, 74 g
04 Dr. Dittmar; Aluminium vergoldet, Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 18 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 149 mm, Packmaß: h 82 mm x Ø 29 mm, 77 g
05 Mühle; Messing vernickelt, Silvertip Fibre®, Ring-Ø 21mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 135 mm, Packmaß: h 82 mm x Ø 32 mm, 108 g
06 Mühle; Aluminium eloxiert, Silvertip Fibre®, Ring-Ø 21 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 126 mm, Packmaß: h 67,5 mm x Ø 32 mm, 41 g
07 Mühle; Aluminium eloxiert, reines Dachshaar, Ring-Ø 21 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 126 mm, Packmaß: h 67,5 mm x Ø 32 mm, 41 g


Während die meisten Reiserasierpinsel, wie dieser Thäter, ganz klassisch als Drei-Teiler aufgebaut sind…

… geht daVinci mit dem Uomo Voyage einen interessanten, eigenen Weg: In der zwar relativ langen, aber sehr schlanken Hülle stecken der Pinsel und ein glänzend verchromtes Innenrohr, das den Pinselkopf wirksam schützt. Der ist mit 19 mm Ring-Ø verhältnismäßig schlank, hat aber viel Rückgrat und weiche Spitzen.

So, das war der erste Streich. In der nächsten Folge stelle ich Euch ein paar Rasiergeräte und praktische Sets vor, die das Rasieren auf Reisen zum erholsamen Vergnügen machen!

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.

Fotos: Robert Hill (alle Rechte vorbehalten)