Rhythm of the Heartbeat

„Das ist doch langweilig, stundenlang nur Trommeln anzuhören“ behaupten diejenigen, die sich mehr für industrielle Klänge wie Heavy Metal, Rap, R. & B. oder Popmusik begeistern können. Von Liebhabern der E-Musik wie Operetten und Opern, in denen manchmal bis zu einer Viertelstunde nur an einem Wort gesungen wird, mal ganz zu schweigen. Das Faible für Trommelkonzerte kann daher auch nur jemand nachvollziehen, der dabei schon mal das Vibrieren des Zwerchfells und das leise Echo im Thorax verspürt hat.
Afro-Trommler gibt es ja im Überfluss. Und welcher afrophile Bildungsbürger weiß nicht, was eine Djembe ist. Doch diese Gruppe, die hier einmal kurz vorgestellt wird, ragt aus der Masse der Afrodrummer heraus: Les Tambours de Brazza. Sie kommt nicht aus Brasilien,wie man fälschlicherweise annehmen könnte, sondern aus Brazzaville, der Hauptstadt des Congo.
Kostprobe:

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Video-Link: http://youtu.be/pIY01cFAoIg

Die dominierenden Trommeln in diese Ensemble sind keine Massenware, sondern sehen aus, als ob sie gerade erst mit der Machete aus dem Busch geschlagen wurden. Entsprechend erdig ist ihr Sound. Slap, Tap, Open oder Bass als Achtel, Quintolen oder Triolen, das Trommelfell und die dahinter befindlichen Sinne der Zuhörer fühlen sich herausgefordert. Das alles ohne Noten, Musikstudium bzw. Percussionsdiplom. In Kombination mit einem Schlagzeug und Gitarren vervollkommnen die 10 Akteure ihre Interpretationen zu einem reinen Hörgenuss.

Ein weiteres Highlight unter den weltreisenden Trommlern sind neben den vergleichbar nennenswert guten japanischen Ethno-Trommelgruppen TAO und KODO die Artisten von YAMATO:

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Video-Link: http://youtu.be/42Pgxu4M6io

Für ihr Equipment benötigen Yamato zwei 24-Tonner, denn ihr Repertoire erstreckt sich von der Verwendung kleiner, Snare-förmiger Trommeln über mittlere Waschkesselformate bis hin zur „Odaiko“, die von ihrer Größe mit einem Durchmesser von 1,70 m und 400 kg her geeignet wäre, einem Kleinwagen als Garage zu dienen.

Bis heute sind Yamato in 52 Ländern vor 6 Millionen Zuschauern aufgetreten. Pro Jahr sind die Taiko-Virtuosen bis zu 10 Monate auf Tournee und begeistern in nahezu 200 Shows mehr als 300.000 Besucher. Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, wie sie kein anderes Taiko-Ensemble der Welt vorweisen kann. Das komplette Equipment von Lichtanlage über Bühnenaufbauten bis zu den Trommeln wiegt zusammen 40.000 Kilogramm.Insgesamt kommen bei einer Show mehr als 40 verschiedene Trommeln zum Einsatz. Die Trommeln auf der Bühne sind teilweise mehr als 400 Jahre alt.

Mit Spitzenfrequenzen von 500 Schlägen pro Minute lassen die einzelnen Trommler Abend für Abend ein einzigartiges Rhythmus-Kunstwerk entstehen. Diese Frequenz wird nur von der Zwergfledermaus mit 672 Herzschlägen pro Minute überboten.

Ab 9. Juni gehen die Trommler von Yamato in Deutschland und Österreich auf Tour. Die Konzerttermine sind hier zu sehen.