[Streaming-Tipp] Diesmal ist er’s wirklich – „Reacher“ auf amazon prime

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Video-Link: https://youtu.be/bpiD2hbKsDA

Freunden der gepflegten Spannungsliteratur muss ich natürlich nicht erklären, wer Jack Reacher ist. Der hühnenhafte EX-MP stapft seit Jahrzehnten durch die Seiten der von Lee Child in einmalig lakonischen Stil geschriebenen Bestseller, und Fans wie ich bestellen den neuen Reacher vor, sowie er angekündigt ist. Für die, die ihn wider Erwarten nicht kennen sollten: Reacher ist ein ehemaliger Soldat, der jetzt als Drifter durch die USA zieht, sich mit nicht viel mehr als einer Zahnbürste im Gepäck treiben lässt und Ärger geradezu magnetisch anzieht. Überall wo der an die zwei Meter große Modellathlet hinkommt, gibt es ein Verbrechen aufzuklären und eine Verschwörung aufzudecken. Reacher macht das, und zwar in seinem ureigenen Stil, einer Mischung aus scharfsinnigem Nachdenken und ordentlich auf den Putz hauen. 26 Romane mit Reacher hat Lee Child bereits geschrieben, und bisher hat es zwei Verfilumgen gegeben, die allerdings – obwohl es ziemlich gut gemachte Action-Streifen waren – uns Fans nicht hundertprozentig überzeugen konnten. Was am Hauptdarsteller lag: Tom Cruise.

Ich hab nichts gegen Cruise, und die beiden Filme sind solide, gut gemachte Unterhaltung, aber er spielt darin eine Figur, die mit viel gutem Willen dem Jack Reacher aus den ersten Romanen entfernt ähnelt. Der Roman-Reacher ist ein Monolith von einem Kerl, ein zwei Meter großes Muskelpaket, das keinen Raum betreten kann ohne sofort aufzufallen und die Anwesenden zu polarisieren. Das ist gerade der Reiz dieser Figur, und Cruise fehlt schlicht und einfach die Physis, um das zu spielen. Der echte Reacher-Fan wartete also immer noch auf eine kongeniale Umsetzung der Romanfigur.

Dieses Warten ist nun vorbei, denn letzte Woche hat amazon prime die erste Staffel der neuen Serie „Reacher“ online gestellt, und mit Alan Ritchson hat man einen Schauspieler besetzt, der nicht nur den Körperbau für die Rolle mitbringt, sondern der Jack Reacher tatsächlich lebt. Zwei, drei Minuten hab ich ihm zugesagt und dann freudig „Er ist es, er ist es wirklich!“ ausgerufen. Auf diesen Jack Reacher haben wir Fans gewartet, und das Gesamtpaket stimmt ebenfalls. Hier waren offensichtlich Lee-Child-Fans am Werk, die sich eng an den Büchern halten und Spaß an der Sache haben: kernige Action, verblüffende Wendungen, knifflige Probleme und staubtrockene One-Liner – alles da.

In den paar Tagen, seit die Serie online gegangen ist, war die Resonanz überwältigend postiv, deshalb hat amazon bereits eine zweite Staffel geordert. Hier ist Jack Reacher mal gekommen, um zu bleiben. Gut so.