[Roberts Blu-rays] Schrotten! – Lieber tot als Sklave!

schrotten_coverSchrottplätze. Wer, wie ich, die 70iger und 80iger Jahre noch „richtig“ erlebt hat und auf den so genannten „Autofriedhöfen“ nach Ersatzteilen für’s Mofa, dann Motorrad und schließlich das erste Auto gesucht hat, durfte diese Atmosphäre noch selbst inhalieren. Es war schon ein besonderer Menschenschlag, die Jungs (ein paar Mädels gab’s auch, doch meistens nur als Pin-Up im Bürowagen) vom Schrottplatz. Regisseur Max Zähle, von dem auch das Drehbuch stammt, verbrachte in seiner Jugend ebenfalls viel Zeit auf dem Schrottplatz. Das merkt man dem Film an, der – bis ins Detail stimmig – diese Atmosphäre einfängt. „Heimat ist mehr als ein Ort“. Ja. Dass sein „Familienfilm“ nicht ins Klischee abdriftet und über die gesamten gut 90 Minuten beste Unterhaltung bietet, ist auch dem gut gelaunten Cast zu verdanken. Allen voran Frederic Lau, liefern sie eine tolle Darstellung, die Spaß macht. Obwohl teilweise vorhersehbar, halten einige überraschende Twists und sogar streckenweise der eine oder andere spannende Einfall die Story am Laufen. Obwohl grade der Eisenbahnraub als zentrales Element dermaßen abstrus ist, dass nicht einmal die neunmalklugen physikalischen „Weisheiten“ von Mirko die Logiklöcher auch nur annähernd stopfen können. Aber das muss in einer Komödie dieser Art auch mal durchgehen dürfen … weiterlesen…

Schlägereien der Sonderklasse: Jackie Chan – mit einem Lächeln

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf „Männer unter sich“ gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Einer der letzten ganz großen Meister der ironischen Film-Prügelei ist – natürlich – Jackie Chan. Schon seine ersten Drunken-Master-Choreographien überzeugten durch ihren überzogenen Unernst, und er hat dieses Stilmittel über Jahrzehnte (!) perfektioniert und zu seinem persönlichen Trademark ausgebaut. Die heute vorgestellte Prügelei ist aus „Under Control„, einem eher ungewöhnlichen Jackie-Chan-Film (tatsächlich handelt es sich um einen kühnen Mix aus Martial Arts und RomCom), und die Prügelei ist – für Chan – ebenfalls außergewöhnlich.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/EECJepgBEkk

Chan-Kenner haben es längst gemerkt: das Ungewöhnliche an dieser Chan-Prügelei ist ihr Minimalismus. Wo Chan sonst jedes Requisit nutzt, dass er nur bekommen kann, gehen er und sein Kontrahent in dieser Auseinandersetzung sehr puristisch aufeinander los. Handschuhe, that’s all, folks. Dass die Schlägerei trotz ihrer für Filmverhältnisse enormen Länge von fast zehn Minuten nicht lang erscheint, ist eh schon eine choreographische Meisterleistung. Dass es Chan ohne seine übliche Requisitenschlacht gelungen ist, eine typische Chan-Schlägerei mit den wiederkehrendenUps and Downs, dem zündenden Einfall und dem Sieg von Witz und Geist über die rohe Kraft zu kreieren, zeugt von seinem Ehrgeiz und Können. Wobei ich das Gefühl nicht loswerden, dass der Schlägerei eine Wette zu Grunde liegt: „Wetten, zehn Minuten ohne Gimmicks, nur mit Boxhandschuhen kriegst du nicht hin!“

[Roberts Blu-rays] The Nice Guys – Nett war gestern: Beste Unterhaltung

niceguys_coverIm Los Angeles der 70er Jahre verbünden sich der abgehalfterte Privatdetektiv Holland March und der Mann fürs Grobe, Jackson Healy, zu einem ungleichen Ermittlerduo. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Amelia, der Tochter der Bezirksrichterin, die auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Als March und Healy herausfinden, dass offenbar auch der Tod der Pornodarstellerin Misty Mountains mit Amelias Fall in Verbindung steht, nimmt die Angelegenheit eine neue Wendung: Die beiden Schnüffler schlittern geradewegs in eine Multi-Milliarden-Dollar-Verschwörung, die sie schon bald in Lebensgefahr bringt. Dass sie Marchs aufmüpfige Teenie-Tochter Holly bei ihren Ermittlungen im Schlepptau haben, sorgt bei den Männern für zusätzlichen Zündstoff, zumal ihnen die Kugeln von allen Seiten um die Ohren fliegen …
weiterlesen…

Schlägereien der Sonderklasse: Sport, Spiel und Spaß mit den Hanson Brothers

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf „Männer unter sich“ gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Kaum zu glauben, aber wahr: Seit Jahren schreib ich diese Serie, und ich habnoch nix über „Schlappschuss“ gemacht. Gibt’s ja gar nicht. Dabei ist „Schlappschus“ die Numero Uno aller Spaß-Sport-Filme, ein weiterer Paul-Newman-Meilenstein, und vor allen Dingen: der Film, der die Hanson-Brothers auf die cineastische und sportliche Landkarte setzte:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/IUbn5ss8j9c

Nach Ansehen des Ausschnitts versteht ihr, warum ich mich so ärgere, den Clip erst jetzt zu bringen. „Schlappschuss“ verkörpert perfekt die klassische Film-Spaß-Prügelei, hier wird Eishockey als augenzwinkernd servierte Saloon-Klopperei dargeboten, das ist ein grandioser Spaß, der auch 40 Jahre nach Drehschluss noch für Heiterkeit sorgt.

Thema „Geschichten, die das Leben schreibt“: die Hanson’s waren echt. Das waren tatsächlich keine Schauspieler, sondern kernige Eishockey-Profis, die mit ihrem unverwechselbaren Stil auch in den Hockey-Hallen für Furore sorgten. Wer’s nicht glaubt, lese den Wikipedia-Eintrag zu Film oder besuche die Hansons-Website.

James Stewarts Lieblingswitz

Foto von DoD photo by Greg Mathison [Public domain], via Wikimedia Commons

Foto von DoD photo by Greg Mathison [Public domain], via Wikimedia Commons

„Sag mal, wenn ich vor dir sterbe, würdest du dann wieder heiraten?“
„Was ist denn das für eine Frage? Nein, da antworte ich nicht drauf!“
„Bitte, sag’s. Mir zuliebe. Würdest du eine andere Frau heiraten, wenn ich vor dir sterbe?“
„Also gut, wenn du unbedingt willst… Vermutlich ja. Bist du jetzt zufrieden?“
„Ja. Und ein wenig verwundert. Das hätte ich nicht gedacht…“
„Du wolltest, dass ich antworte!“
„Würdest du dann mit dieser anderen Frau auch in unserem Haus wohnen?“
„Warum denn nicht? Es ist ein gutes Haus!“
„Und würdest du dann mit ihr auch in unserem Bett schlafen?“
„Natürlich. Es ist ein gutes Bett, und fast neu…“
„Ich fass es nicht. Würdest du sie am Ende auch meine Golfschläger benutzen lassen?“
„Das wird nicht gehen. Sie ist Linkshänderin.“ weiterlesen…

Schlägereien der Sonderklasse: Der Minimalismus des Backpfeifen-Picasso

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf „Männer unter sich“ gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Bud Spencer ist diese Woche gestorben, der Mann, der am häufigsten in unserer Serie „Schlägereien der Sonderklasse“ auftauchte, mal mit seinem Partner Terence Hill, mal solo. Ehrensache, dass wir dem „Backpfeifen-Picasso“ (SpOn) diese Woche eine Folge widmen, und zwar ein kleines Meitserwerk aus einem der besten, schönsten Spencer/Hill-Filme: „Die rechte und die linke Hand des Teufels„. weiterlesen…