Abschaffen! Aber schnell!

Foto: Immanuel Giel (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons

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»Bundesjugendspiele abschaffen!« ist eine Forderung, die gerade in einer Twitter-Ecke besprochen wird, eine entsprechende Petition ist gestartet worden, hier zu finden.

Bundesjugendspiele abschaffen? Warum, um Himmelswillen? Die Begründungen laufen alle auf das gleiche heraus: Weil die Kinder, die bei den Bundesjugendspielen nicht so gut abschneiden wie die anderen, sich hinterher schlechter fühlen und von den Gewinnern gehänselt bis gemobbt werden. Weil es schlecht fürs Selbstbewusstsein der Heranwachsenden ist, wenn sie vor Augen geführt bekommen, dass sie in einem Teilbereich des Lebens schlechter sind als die anderen.

Ich finde den Gedankengang interessant, er geht mir aber nicht weit genug. Denken wir das doch mal konsequent zu Ende und wenden wir die Argumente auf den Mathematik-Unterricht an. Auch hier fühlen sich Schüler, die schlechter abschneiden als der Klassen-Primus, gedemütigt. Auch hier sollte es nicht nur um die Vermittlung mathematischer Grundkenntnisse gehen, sondern auch um das Stärken jugendlichen Selbstvertrauens. Da kann es nicht angehen, dass ein Schüler gleich durch eine schlechte Note vor allen anderen bloßgestellt wird, bloß weil er sich mal eben um 93,8 verrechnet oder eine Hypothenuse mit einem Impuls-Nadler verwechselt hat. Nein, in dieser Form ist Mathematik-Unterricht nicht mehr zeitgemäß. Schaffen wir ihn ab.

Wo kann ich unterschreiben?