[Schlägereien der Sonderklasse] Der alte Sack kann es noch…

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Eigentlich dachte ich, mit dieser Serie wäre ich durch, aber dann hab ich – unverhofft kommt oft – tatsächlich noch diese kleine Saloonschlägereienperle mit wzei Ikonen der Filmgeschichte, Robert Duvall und Sir Michael Caine, entdeckt:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/gkccqolaVGg

Der dazugehörige Film ist aus dem Jahr 2003 und trägt den schönen Titel „Löwen aus zweiter Hand“ (Secondhand Lions), und seit ich ihn gestreamt habe, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus: Wie konnte ich diesen wunderbaren Abenteuerfilm nur verpassen? Ein schüchterner Junge wird von seiner Mutter nach Texas geschickt, wo er den Sommer bei seinen zwei exzentrischen Onkels verbringen soll. Wobei exzentrisch ziemlich untertrieben ist. Die beiden Herren haben eine sehr farbenfrohe Vergangenheit!

Leute, wenn ihr zwei Stunden Spaß haben wollt, streamt das Ding oder holt euch die Blu-ray!

[Tipp der Woche] Goslings Kino-Comeback – „The Gray Man“ im Kino

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/dLdV77HVtHc

Wer endlich mal wieder Ryan Gosling im Kino sehen möchte (die letzten – meist ziemlich guten – Gosling-Filme gab’s nur auf Netflix zu sehen), sollte diese Woche einen Kinobesuch in Erwägung ziehen. Am Donnerstag startet „The Gray Man„, in dem Gosling einen verdeckt operierenden CIA-Killer spielt, dessen Identität auffliegt. Diese schöne Gelegenheit nutzt ein früher Kollege, der sich für eine Laufbahn als Psychopath entschieden hat, um ein riesiges Kopfgeld auf den von Gosling gespielten Typen auszusetzen und eine gigantische Menschenjagd in Gang zu bringen. Das erinnert doch stark an die „John Wick“-Filme, was an sich nichts schlechtes ist, die waren ja immer für ordentlich stylishe Action gut. Beim Anschauen des Trailers muss man allerdings feststellen, dass die „Joh Wick“-Macher sich beim nächsten Film ihrer Serie gewaltig werden anstrengen müssen, um das hier vorgegebene Blockbuster-Niveau zu erreichen. Meine Herren, hier wird nicht gekleckert, sondern wirklich geklotzt. Wer nicht abwarten kann, sich dieses Popcorn-Blei-Gewitter reinzuziehen, kann ab Donnerstag ein Kino seiner Wahl aufsuchen. Wer ein bisschen mehr Geduld und ein Netflix-Abo hat, kann bis zumm 22. Juli warten, dann läuft der Streifen auf Netflix.

[Tipp der Woche] Solche Filme machen sie leider nicht mehr: „Harley Davidson and the Marlboro Man“ als Collector’s Edition auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/Ap3ws_lukLc

Solche Filme machen sie leider nicht mehr: Buddy-Movies über zwei Typen, die den großen Schlag landen wollen und einen vollkommen idiotischen Plan durchziehen wollen. Natürlich scheitern sie erstmal, an sich selbst und an allen möglichen Widrigkeiten, die sich ihnen in den Weg stellen. Doch sie geben nicht auf, obwohl sie keine Chance haben, und irgendwie ziehen Sie ihr Ding dann doch durch, mit ordentlich Action und jeder Menge dummer Sprüche, und am Ende haben sie ihr Ziel dann doch erreicht oder auch nicht, Hauptsache Spaß gehabt, noch ein letzter dummer Spruch und ab in den Sonnenuntergang, prima Film. „Harley Davidson and the Marlboro Man“ ist haargenau so ein Film, in dem Mickey Rourke und Don Johnson zwei Typen spielen, die ihre Lieblings-Bar vor dem Konkurs retten wollen, in dem sie einen Geldtransporter überfallen, in dem sich dann statt Geld Drogen befinden. Und dann geht der Ärger richtig lso und dauert bis zum Sonnenutnergang. Hoffnungslos altmodisch. Aber immer wieder schön. Ich jedenfalls mag solche Filme. Und diesen hier. Diese Woche kommt er als „Collector’s Edition“ auf DVD und Blu-ray raus. Keine Filmkunst, im Gegenteil. Gerade deswegen ma ich ihn ja.

[Tipp der Woche] Hamlet in echt – „The Northman“ im Kino

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/s6CT7x9YBGY

Die ollen Wikinger sind im Trend. Jede Menge Zuschauer bei „Vikings“ oder „Assassins Creed: Valhalla“, aber wer denkt, der diese Woche in die Kinos kommende „The Northman“ wre bloß die übliche hollywood-Abzocke, hat die Rechnung ohne Regisseur Robert Eggers gemacht. Eggers hat bisher zwei beeindruckende Indie-Filme gedreht(„The Witch“ und „Der Leuchtturm“). „The Northman“ ist seine erste Großproduktion, bei der edr sich tatsächlich treu geblieben ist. Die Grundprinzipien seiner Indie-Filme – historische Genauigkeit bis ins Detail und wahrhaft atemberaubende Bildkompositionen – finden sich auch hier wieder. „The Northman“ erzählt die Geschichte eines Königssohns, der die Ermordung seines Vaters rächen will. Kommt bekannt vor? Ist bekannt, klar, ist die Story von Hamlet. Aber Shakespeare hat „Hamlet“ ja nicht erfunden, sondern hat für sein Stück auf eine alte Wikingerlegende zurückgegriffen, die sich jetzt Robert Eggers vorgenommen hat, um diesen Film draus zu machen. Top-Cast (u.a. Alexander Skarsgård, Nicole Kidman und Ethan Hawke), reichlich Wikinger-Action und vor allen Bilder, die einen staunen lassen: die strammen 137 Minuten, die der Film dauert, vergehen im Kinosessel wie im Fluge. Und das Kino ist der Ort, an dem man diesen Film sehen muss, denn egal, wie perfekt das eigene Heimkino mittlerweile ausgestattet ist: große Bilder brauchen die große Leinwand!

[Tipp der Woche] Ritchie/Statham, die 5.: „Operation Fortune“ im Kino

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/Cc9ZNoUhosM

Für Freunde des gepflegten Action-Kinos könnte der kommende Donnerstag zum Festtag werden: an diesem Tag kommt „Operation Fortune“ in die Kinos, die fünfte Zusammenarbeit von Kult-Regisseur Guy Ritchie und Action Legende Jason Statham. Die bisherigen gemeinsamen Projekte der beiden haben bisher verlässlich für sehr gute bis herausragende Kino-Unterhaltung gesorgt. Das sollte auch diesmal der Fall sein. Die Story verspricht einiges: Statham gibt den weltbekannten Superspion Orson Fortune, der die Welt vor den Machenschaften eines Waffenhändlers retten muss und zu diesem Zwecke einen Hollywoodstar ins Team aufnimmt. Der Trailer sieht gut aus, uns erwarten ordentlich Sachschaden und ein paar staubtrockene One-Linern, das ist Kino, wie ich#s mag. Am Donnerstag hocke ich vor der Leinwand. Kleine, sicherlich überflüssige Warnung: Es hat keine Previews des Films gegeben, und die Presse darf keine Vorab-Kritiken veröffentlichen. Das macht ein Studio normalerweise nur, wenn sie einen todsicheren Erfolg oder einen monumentalen Stinker auf der Pfanne haben. Aber, seine wir mal ehrlich: Ist Ritchie und Statham wirklich ein schlechter Action-Film zuzutrauen?

[Tipp der Woche] Auf ins Abenteuer – „Uncharted“ im Kino

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/4a7P8UsXuM8

Ich hab irgendwann in den Neunzigern aufgehört, Computerspiele zu spielen. Als mir klar wurde, dass ich im Prinzip nur gewinnen kann, wenn ich den vorgegebenen Wegen der Programmierer möglichst perfekt folge, war’s das für micht, hat keinen Spaß mehr gemacht. Deshalb mach ich meist auch lange Zähne, wenn ein Film in die Kinos kommt, der auf einem Computerspiel basiert. Ixt einfach nicht mein Ding. Aber für „Uncharted„, dass die „Drake“-Spielereihe aufnimmt, mach ich eine Ausnahme, den empfehle ich sehr gern. weiterlesen…

[Tipp der Woche] Clint as Clint can – „Der Mann der niemals aufgibt“ im TV

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/ALtkgzVknHk

Heutzutage ist der mittlerweile über 90 Jahre alte Clint Eastwood eine Film-Ikone. Was der in den letzten zwanzig, dreißig Jahren an Klassikern rausgehauen hat… meine Herren! Über Eastwoods Ikonen-Status vergisst man dann gern, was der Mann so vor 40, 50 Jahren gemacht hat, als er keine Italowestern mehr aber noch keine Klassiker gedreht hat. In den siebziger Jahren hat Eastwood nämlich eine Serie auch heute noch sehr ansehbarer Filme gedreht, mit denen er sich damals als eine Art „Bad Boy“ des Action-Kinos etabliert hat. Harte, schnelle Action-Filme, in denen Eastwood den harten Mann gab, der das Gesetz in die eigenen Hände nahm und mit knochentrockenen Sprüchen nicht geizte. In vielen dieser Filme spielte seine damalige Ehefrau Sondra Locke mit, die auch kein Kind von Action-Traurigkeit war. Zwischen Eastwood und Locke stimmte die Kinochemie hundertprozentig, wenn sie geminsam auf der Leinwand waren, flogen nicht nur die Funken sondern auch die Fäuse, hätte ich jetzt geschrieben, wenn ich mir solche hundsmiserablen Sparchbilder gestatten würde. Wie dem auch sei: „Der Mann, der niemals aufgibt“ ist ein Paradebeispiel für einen unterhaltsamen Eastwood-Film dieser Zeit. Hier spielt er den abgehalfterten, dauerbesoffenen Cop Ben Shockley, der von seinem Chef den Auftrag erhält, die Prostituierte Gus Mally (Sondra Locke) von Las Vegas nach Phoenix zu bringen, damit sie dort vor Gericht aussagt. Was sein Chef ihm nicht gesagt hat: Mally soll dort gegen einen Mafia-Boss aussagen, der überhaupt kein Interesse daran hat, dass Mally und Shockley unversehrt in Phoenix auftauchen. Und damit beginnt eine ziemlich wilde Achterbahnfahrt, voller Action und lakonischer One-Liner. Bis die beiden – natürlich – in Phoenix ankommen, geht einiges zu Bruch, und das ist auch gut so, deshalb macht der Film auch fast fünfzig Jahre, nachdem er gedreht wurde, noch Spaß. Am kommenden Sonntag läuft er um 20 Uhr 15 auf arte.

[Tipp der Woche] Schräg, spannend, brüllkomisch: „Helden der Wahrscheinlichkeit“ auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/9Xi0JePkO0A

Als „Helden der Wahrscheinlichkeit“ im September letzten Jahres ins Kino kam, war er unser Film der Woche. Jetzt kann ich sagen, dass er auch mein Film des Jahres war. In keinem anderen Film hab ich mich 2021 derart blendend amüsiert wie in diesem schrägen, kuriosen, anrührenden und stellenweise brüllkomischen Genre-Mix. weiterlesen…

[Tipp der Woche] „The King’s Man – The Beginning“ – das etwas ziemlich andere Prequel

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/Q4EqDeW1daE

Die beiden „King’s Man“-Filme aus 2014 und 2017 haben mir im Kino einen Riesenspaß bereitet: durchgeknallte Action-Komödien mit total absurden Plots und gelegentlich jenseits aller Geschmacksgrenze angesiedelten Gags gefallen mir im Verbund mit größeren Mengen Popcorn und Bier ziemlich gut. Nach enigen Verschiebungen kommt diese Woche nun der dritte Film der Reihe, bzw. eigentlich der erste, den „The King’s Man – The Beginning“ spielt vor den beiden bisherigen Teilen und erzählt die Vorgeschichte des „King’S Man“-Geheimdienstes, ein Prequel also. Die Geschichte spielt zur Zeit des 1. Weltkriegs: Der britische Herzog Orlando Oxford (Ralph Fiennes) versucht, alle möglichen Gefahren von seinem Sohn Conrad fernzuhalten, der sich freiwillig zur Armee melden will. Im Zuge dieser Aktionen wird die Geschichte ordentlich umgeschrieben und wir bekommen unter anderem Mata Hari, Erik Jan Hanussen, Rasputin (sensationelle High-Camp-Performance von Rhys Ifans!), George V., Wilhelm II. und Nikolaus II. (alle drei von Tom Holland gespielt) zu sehen. Kritiker haben dem Film Unausgewogenheit und zu große Ernsthaftigkeit vorgeworfen, ich bin anderer Ansicht: der Plot ist so absurd, dass man ihn überhaupt nicht ernst nehmen kann. Zugegeben, die Action- und Gag-Dichte ist deutlich geringer als in den beiden anderen Filmen, dafür hauen aber die Action-Höhepunkte (Rasputins Kampftechniken und der Showdown an der Front) voll rein. Wenn man sich auf einen Tempo-Wechsel und komplett neue Töne einstellen kann, lohnt der Kinobesuch hundertprozentig.