Haudegen?

Seit ein paar Monaten geistert ein Phänomen namens „Haudegen“ erfolgreich durch die Ohren Musik hörender Männer. „Haudegen“ ist eine Band, gefrontet von Hagen Stoll (in einem vorigen Leben u.a. als Rapper Joe Rilla unterwegs) und Sven Gillert, der Musikstil schwankt zwischen Deutschrock und Schnulze, das im Mai veröffentlichte Doppelalbum „Schlicht und ergreifend“ kam in die Top Ten und das Image von Haudegen ist… anders. Wirklich nicht metro-sexuell. Eher retro-männlich? Mit Sicherheit minutiös durchkalkuliert. Schauen wir mal…

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=Id6zOAbXb0A

Alles klar. Der Testosteron-Spiegel steht auf Anschlag, Klaus Lage haben sie komplett und ihr Manufactum-Katalog ist voller Eselsohren. Männlicher geht kaum.
Als ich das Video zum ersten Mal durchgeschaut habe, hab ich gleich auf „nochmal abspielen“ geklickt, weil ich nicht glauben konnte, was für ein durchgeknalltes Bekenntnis zu Postkarten-Männlichkeit, Pfadfinder-Lagerfeuer-Träumen und hemmungsloser Sentimentalität ich da gerade gesehen und gehört hatte. Der zweite Klick war ein Fehler, denn spätestens beim zweiten Hören hat sich der Titel gnadenlos im Ohr festgekrallt, den wird man tagelang nicht mehr los. Trotz der etwas fahrig zusammengestoppelten Lyrics. Apropos Lyrics…

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=0-0aYENyc-I

Mir steht die Scheiße bis zum Hals,
sieh mich nicht so an.
Denn ich tue was ich kann.
Ich bin ein einfacher Mann.

„Einfach“ ist in der Tat das Stichwort. Herrgottnochmal, ein bisschen mehr Mühe könnten sie sich mit den Texten wirklich geben, dieses Gestammel zieht einem ja die Schuhe aus! Andererseits stimmt die Atmosphäre des Songs, das Videos ist super produziert, und auch diesen Mut zu komplett Ironie-freier Direktheit muss man erstmal aufbringen. Und dann ist da ja noch…

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=aPY3xpzfHeY

Okay, wir sind zu Hause angekommen. Jungs bleiben Jungs, Tom Sawyer trifft Huck Finn, es soll wieder so sein wie früher, in der wundervollen Abenteuer-Jugend, die wir niemals hatten. Komm mit ins Hartmut-Engler-Land, der Eintritt kostet den Verstand. Trotzdem muss man auch hier wieder den Hut ziehen: Trotz des eher ungelenk dargebotenen Pathos ist auch das ein sehr, sehr gut gemachtes Video.
Und schaut man sich die Haudegen-Website an, setzt sich der Eindruck totaler Professionalität fort. Hier hat jemand eine männliche Zielgruppe und deren Vorlieben ganz genau analysiert und bedient deren Vorlieben und Abneigungen höchst präzise und mit absolutem Stilwillen.
Was mich letztendlich stört, ist – wie gesagt – die beinahe völlige Abwesenheit von Ironie bei diesem Projekt. Wäre da nicht gelegentlich eine durchaus rührende Tapsigkeit, mit der Haudegen ihre klischee-lastigen Geschichten von Einsamkeit und Wehmut erzählen, dieses weinerliche Designer-Retro-Mannestum wäre unerträglich.
Letztlich bin und bleibe ich in meiner Einschätzung unschlüssig, was die Haudegen-Männer angeht. Denn trotz der zahlreichen Einwände, die ich gegen die Band habe, irgendwo gefallen die mir doch. Marktforschung hin, Zielgruppenkalkül her, ein paar Songs machen wirklich Spaß, und die Jungs kommen auch in Interviews ziemlich sympathisch rüber.
Mich würde interessieren, was andere Männer von Haudegen halten. Vielleicht haben ein paar von euch ja Lust, in den Kommentaren was dazu zu sagen. Oder einfach hier beim Poll was anzuklicken.

Was haltet ihr von Haudegen?

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Hamburg trockengelegt

Ab morgen ist in Hamburg Schluss mit lustig, bzw. man muss in der Hamburger U-Bahn ohne Alkohol lustig sein: Ab dann darf in den Bussen, Bahnen, Bahnhöfen und an den Haltestellen des HVV kein Alkohol mehr getrunken werden bzw. keine geöffnete Flasche mit einem alkoholischen Getränk mit sich herumgetragen werden. Im bzw. aus Prinzip wäre dagegen wenig zu sagen, hier haben wir ja schon vor mehr als einem halben Jahr begründet, warum es geeignetere Orte als Busse und Bahnen gibt, um sein Bier zu trinken.
Jedoch beschleicht einen ein leiser lauter Unmut, wenn hierzulande mal wieder versucht wird, einen Missstand durch ein stumpfsinniges Verbot zu beseitigen. Durch ein Verbot, das im Übrigen zum Scheitern verurteilt ist, denn Verbote sind nur effektiv, wenn man sie auch durchsetzen kann. Dieses Verbot könnte man jedoch nur durchsetzen, wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg pro Bus und pro Waggon mindestens einen Kontroletti einsetzt, der – im eigenen Interesse – ein ausgewiesener Experte in Deeskalationsstrategien und Selbstverteidigungstechniken sein sollte. Und – was Langmut, Freundlichkeit und Geduld angeht – eine direkte Kopie des Dalai Lama sein müsste. Wo findet man solche Leute, und wie finanziert man ihren Einsatz?
Nein, dieses Alkoholverbot erscheint vollkommen unsinnig, zumal es das grundsätzliche Problem noch nicht einmal tangiert: diejenigen, die Bahnen und Busse in unschöner Regelmäßigkeit zu Partywägen umfunktionieren sind meist Jugendliche, die die Getränkepreise in Discos, Clubs und, ja, in Kneipen schlicht und schlichtweg nicht bezahlen können. Wenn wir unsere Sprösslinge zu sparsamen, findigen Menschen erzogen haben, müssten wir ja eigentlich stolz darauf sein, wenn sie entdecken, dass man Alkohol zum Bruchteil des Gastronomiepreises im Supermarkt erstehen kann. Und dass sich der daraus ergebende Discount-Rausch überhaupt nicht vom Gastronomie-Rausch unterscheidet, der ja auch noch den Wirt und sein Etablissement finanzieren muss.
Man komme mir nicht damit, dass das früher doch genauso war. Das war es nicht. Als ich vor dreißig Jahren studierte, war es möglich, zum Preis eines damaligen Tonträgers (Vinyl, nicht Schellack!) mehrere Stunden lang durch (nicht um!) die Häuser zu ziehen und angemessen angeschickert nach Hause zu kommen. Heute wäre nach zwei, drei eher kleinen Bieren die Tonträger-Preisgrenze erreicht, damit kommt ein lebenslustiger junger Mensch nicht durch den Abend geschweige denn durch die Nacht.
„Sollen sie eben nicht saufen, wenn sie sich‘s nicht leisten können“, rufen wir alten Säcke neunmalklug daher, was ein ebensolcher Unsinn ist wie das platte Alkoholverbot in der U-Bahn. Der Rausch hat eine Jahrtausende alte Kultur-Tradition, der Rausch ist ein Bestandteil des Lebens vieler Menschen und zum Erwachsenwerden gehört dazu, zu lernen, wie man mit Alkohol, anderen Drogen und den daraus resultierenden Räuschen umgeht. Seine eigenen Grenzen kann man nur kennenlernen, wenn man sie auch mal überschreitet. Das ist für diejenigen, die das miterleben müssen, nicht immer schön, aber ist unausweichlich und lässt sich durch platte Verbote nicht verhindern.
Denn selbst wenn sich ein Alkoholverbot in den öffentlichen Verkehrsmitteln durchsetzen ließe, was wäre denn die Folge? Die Menschen suchen sich andere Orte zum Vor-, Nach- und Durchglühen, sie tun es ja schon heute, sie gehen in die Parks, auf Kinderspielplätze, sonstwohin.
Also ein generelles Alkoholverbot auf öffentlichen Flächen? Auch hier stellt sich wieder die Frage nach der Durchsetzbarkeit. Wer glaubt, Probleme mit simplen Verboten lösen zu kennen, anstatt Ursachenforschung zu betreiben, macht es sich zu einfach. Meist handelt man sich mit solchen Verboten nur neue Probleme ein.

 

Was liegt an? – 29.8. bis 4.9.

Was nächste Woche auf uns zukommt

Fußballpause! Naja, korrekterweise: Länderspielwoche. Quali für die EM, am Freitag gegen Österreich in der Arena auf Schalke – was soll da schiefgehen?

Aber auch das nichtfußballerische Sportprogramm hat’s in sich: Eurosport hat diese Woche drei Themenschwerpunkte – die Leichtathletik-WM (auch bei ARD und ZDF), die Vuelta und Tennis, die US-Open in New York. Nicht die schlechtesten Schwerpunkte.
Sport1 erfreut heute abend mit Zweitliga-Fußball, Erzgebirge Aue gegen Energie Cottbus, und widmet sich dann nach einem morgigen Handballzwischenspiel ab Mittwoch der Basketball EM. Mittwoch Abend Deutschland-Israel, Donnerstag Abend Italien-Deutschland, Freitag Frankreich-Deutschland, Sonntag Abend Deutschland Serbien. Saach mal, die spielen ja fast jeden Tag, wie soll das denn gehen?
Und Ruder-WM ist auch  noch, die kann man bei ARD und ZDF gucken. Also, da wird einem ja das EM-Qualifikationsspiel Deutschland-San Marino (Donnerstag, Sport1) beinahe schon zu viel.

Ins Kino will man ja auch noch, da startet diese Woche „Perry Rhodan – Unser Mann im All“, eine Doku über die, ja, wie soll man sie nennen… „unverwüstlichste Science-Fiction-Serie des Universums“. Schon gut, ich bin ja still, hab ja selber an die zehn Jahre mitgelesen.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=HCv1DHTmoe0

Und dann läuft eine neue Version von „Die drei Musketiere“ an. Seh ich ja immer wieder gern, und diese Version scheint mit fliegenden Segelschiffen und Fantasie-Flammenwerfern ein bißchen in die Steampunk-Richtung zu gehen.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=Ky8wNtLEhj4

Könnte ganz nett werden, aber mein ewiger Favorit, den es zu schlagen gilt, ist die Gene-Kelly-Variante aus 1948, ein Riesenspaß, ganz großes Tennis Fechten.

In den Videotheken findet man ab dieser Woche „The Fast and The Furious Five„, Hirn ausschalten, Motor anwerfen, Spaß haben. Ordentlich Bier hilft.

Zum Fernsehen. Heute abend im Ersten: „Dreileben“. Hört sich an wie so ein Kunst-Gedöns. Drei Regisseure erzählen die gleiche Geschichte, Quatsch, falsch, erzählen nacheinander das gleiche, aber fortlaufend… also, die drei ziehen irgendwie an einem Handlungsstrang. Der mittlere Film ist von Dominik Graf, der könnte lohnen. Bei dem „Polizeiruf“ vor acht Tagen, mit Matthias Brandt, hat Graf auch Regie geführt.
Morgen sendet ProSieben ab 21 Uhr die ersten Folgen der letzten Staffel von „Two and a Half Men“ mit Charlie Sheen. Der wurde ja gefeuert, weil er sich ein paar mal derbe daneben benommen hat und wird ab der kommenden Saison durch Ashton Kutcher ersetzt. Charlie Sheen hin, Ashton Kutcher her, ich werde Charlie Harper, das saucoole Arschloch, sehr vermissen. Und keine Folge dieser Staffel verpassen.
Am Mittwoch zeigt die ARD „Die Route“, Maximilan Brückner spielt einen zwischen Alltag und Gipfelsucht hin und her gerissenen Extrembergsteiger. Klingt vielleicht blöder, als es ist.
Sonntag abend dann der 50. Tatort mit Klaus Behrendt und Dietmar Bär. Kann man sich ja mal reinziehen, so ein Jubiläum. Allerdings läuft parallel bei ProSieben die TV-Erstausstrahlung von „The Hangover„. Nuja, schwierige Entscheidung… aber nicht für mich. Ich hab „Hangover“ auf DVD, außerdem weiß ich noch nicht, ob ich am Sonntag abend schon zurück bin, ich bin tagsüber nämlich in Hamburg beim…

Tag der Legenden: Hamburch gegen Deutschland am Millerntor, Nostalgie-Fußball für ’nen guten Zweck. Ist noch wer im Stadion? Mail schicken, dann treffen wir uns auf ’n Bier!

Ansonsten viel Spaß, schöne Woche, hoffentlich sehen wir uns zum Ende der Fußballpause am Millerntor!

“Was liegt an“ ist die montäglich erscheinende Wochenvorschau von „Männer unter sich“. Was Männer in den nächsten 7 Tagen interessieren könnte in total subjektiver Auswahl: TV, Sport, Kino, Musik, DVD, Events, was eben anliegt. Haben wir was vergessen? Sollen wir auf was hinweisen? Jederzeit gern, bitte die Kommentare benutzen oder unsere Mailadresse redaktion@maenneruntersich.de .

Foto Ausguck: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Links der Woche – 20.8. bis 26.8.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

Ganz dolle Sache: Philipp Lahm ist offensichtlich ein treuer „Männer unter sich“-Leser. Kaum schreiben wir, dass er ein ziemliches Bubu gemacht hat, entschuldigt er sich prompt in aller Öffentlichkeit. Trotzdem will der DFB beim nächsten Länderspiel noch ein Gespräch zwischen der sportlichen Leitung, dem Mannschaftsrat und unserem Stammleser machen. Hoffentlich werden wir auch noch eingeladen, um den armen Philipp beschützen gegebenenfalls vermittelnd eingreifen zu können.

Bleiben wir bei denFußball-Bubus. Vorletzte Woche gab’s in Spanien Krawall, nachdem Barca Real Madrid im Supercup geschlagen hat, eine wirklich sehenswerte Massenkeilerei. Am nächsten Tag hat unser Lieblingstrainer José Mourinho erklärt, er habe damit nichts zu tun gehabt, im Gegenteil, er habe vornehme Zurückhaltung geübt und sich total rausgehalten. Seit dieser Woche kann man sich auf youtube angucken, wie ein Mourinho sich total raushält:
http://www.youtube.com/watch?v=uUgOuzWvDfE

Loriot ist gestorben. Sicher der komischste Mann Deutschlands, aber auch einer, auf den die Bezeichnung „Gentleman“ zutrifft wie auf keinen zweiten. Bei SpOn hab ich ein sagenhaft kluges, sehr witziges Interview mit ihm gefunden.

Die Heimat der Gentlemen ist Großbritannien. wo die Menschen einige entscheidende Defizite haben: z.B. können sie weder Torwart spielen noch Elfmeter schießen. Im Erfinden von durchgeknallten Freizeitbeschäftigungen macht den Briten allerdings niemand was vor. Wie dieses Fahrradrennen beweist.

Englische gegen italienische Sportwagen – das sind zwei ganz unterschiedliche Philosophien, da traut man sich nicht zu sagen, Maserati ist besser als Jaguar oder sowas. Aber… sowas wie den neuen Ferrari Spider mit diesem Versenk-Klapperatismus müssen die Briten erst noch bauen.

Und zum Schluss der Jazz fürs Wochenende. „So What“ von Miles Davis‘ Jahrhundertalbum „Kind of Blue“.
http://www.youtube.com/watch?v=qlIU-2N7WY4

Schönes Wochenende, viel Spaß!

 

Der Klassenprimus hat ein Buch geschrieben

Trainiert Philipp nicht oft: Das Fassen an die eigene Nase

Philipp Lahm gilt allgemein als so eine Art Vorzeige-Schwiegersohn. Mit dem würden Mütter ihre Töchter gern verheiraten: strebsam, fleißig, karriere-orientiert, verdient gut… und ein Buch hat er jetzt auch noch geschrieben. Mit 27 Jahren die erste Autobiographie (okay, Daniel Küblböck hat das mit 19 geschafft, dürfte aber als potenzieller Schwiegersohn trotzdem weniger Chancen haben als der gute Philipp).
Das Buch erscheint erst nächsten Monat, aber in der BILD (einem Blatt, dem Philipp so innig verbunden zu sein scheint wie sonst nur der Loddahmaddäus) sind schon ein paar Passagen vorabgedruckt worden.

Nur mal ein paar Sätze, um einen Eindruck von Philipps geistiger Welt zu bekommen:

„Bei Klinsmann trainierten wir fast nur Fitness. Taktische Belange kamen zu kurz. Wir Spieler mussten uns selbständig zusammentun, um vor dem Spiel zu besprechen, wie wir überhaupt spielen wollten.

Nach sechs oder acht Wochen wussten bereits alle Spieler, dass es mit Klinsmann nicht gehen würde. Der Rest der Saison war Schadensbegrenzung.“

„Bei mehreren Gelegenheiten spreche ich das Thema beim Trainer an. Er spricht gern und viel mit mir, aber am Ende entscheidet er immer so, wie er es für richtig hält. Und er hat weder Zweifel an sich noch an seinem System.
Ein guter Trainer verfügt über Autorität und eine Ausstrahlung, um seine Ideen auf die Mannschaft zu übertragen. Aber die Zeit der Trainer, die mit ihren Spielern nur reden, um ihnen Befehle zu erteilen, ist vorbei. Ein moderner Trainer muss seine Mannschaft zwar führen, aber er darf sie nicht gegen den Willen der Spieler zu einer Spielweise verpflichten, die der Mannschaft nicht angemessen ist!“

„Statt füreinander in die Bresche zu springen, zieht einer den anderen runter, lässt das falsche Wort zur falschen Gelegenheit fallen, zeigt mit demotivierender Körpersprache, dass er nicht mehr kann und, schlimmer noch, dass er nicht hundert Prozent geben will, und das reicht nicht auf diesem Niveau.“

Die Skatspieler unter den Lesern dieses Textes kennen diesen Typen: Einer, der einem hinterher, wenn die Partie gelaufen ist, haarklein erklären kann, was schiefgegangen ist. Wer schuld war, und warum. Analysiert er bis ins kleinste Detail. Hinterher. Und beim nächsten Spiel lässt er sich das blanke As wegstechen. Hinterher hätte er‘s natürlich besser gewusst. Weil hinterher eben doch etwas anders ist als vorher. Oder währenddessen.
Womit wir wieder beim Fußball wären. Da gibt‘s kein Nachkarten hinterher. Wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist die Messe gelesen, da hilft keine neunmalkluge Analyse mit hätte, wäre, könnte gewesen sein. Deshalb braucht‘s auf dem Platz Kerle, die sofort eingreifen, wenn etwas schiefläuft. Die sofort etwas ändern, statt hinterher Interviews zu geben und schlaue Bücher zu schreiben. Wie der von Philinchen so arg gescholtene Jürgen Klinsmann. Der ist Europameister geworden. Und Weltmeister.
Und was ist Philipp? Schwiegermutters Liebling.

Foto by Steindy (Eigenes Werk) [GFDL or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons

 

Die Taube

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=lFNe810ZnxE

Harald Effenberg ist Schauspieler, er lebt und arbeitet in Berlin. Fernsehzuschauern ist er unter anderem aus der “Comedy-Falle” oder aus “Hallervordens  Spott-Light” bekannt. Sein Witz-Programm “Unter aller Sau” lief mehrere Monate lang in den Berliner Wühlmäusen. Effenberg, der nur unsportliche Verwandte hat, ist Autor des Buchs “Die 100 besten Witze aller Zeiten“.

Loriot

Der komischste Mann Deutschlands ist gestorben.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=ckjRYsU4KNU&NR=1
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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=aYcVRyAcjiQ

http://www.youtube.com/watch?v=1brESqMZ6co

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Ein trauriger Tag.

 

Was liegt an? – 22.8. bis 29.8.

Was nächste Woche auf uns zukommt

Die Klingeln schrillen, die Sommerpausen gehen zuende, wir müssen vom warmen Schulhof zurück ins kalte Leben. Aber ein paar Sachen gibt’s immer, die uns über das End der Ferien hinwegtrösten. Filme. Fernsehen. Sport. Das Leben…

Fangen wir mit den Filmen an. Donnerstag startet hierzulande Cowboys & Aliens, eine Westen-SF-Mixtur, topbesetzt mit Harrison Ford und Daniel Craig. Ist in den USA eher gefloppt, was mich etwas überrascht hat. Der Trailer sieht sehr gut aus.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=7C8J37kVp7E

Flop hin, Flop her, ich schau ihn mir an. Ich hab ’ne schwäche für solch derbe konstruierten Quatsch. Aporpos derbe konstruierter Quatsch: „What a man“ läuft ebenfalls an, Männerkomödie inszeniert von Matthias Schweighöfer.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=WAPuDlR3Gsw

Hier mach ich lange Zähne. Da hab ich schon beim Trailer das Gefühl, den Film schon xmal gesehen zu haben. Aber vielleicht irre ich mich ja.

Zwei lohnende Neuerscheinung in den Videotheken: Zum einen die zum Brüllen komische Terrorismus-Satire „Four Lions„, zum anderen „Faster“ mit Dwayne »The Rock« Johnson und Billy Bob Thornton. Ein Action-Film, wie er sein soll: geradlinig, kernig und immer auf die Tube drückend. Macht Spaß.

Die Hobby-Köche oder -Bäcker unter euch sollten heute Abend um 21 Uhr 45 arte einschalten, da läuft die Doku »Créme de la créme« von D. A. Pennebaker und Chris Hegedus. 3 französische Konditoren wetteifern um den Titel „Meilleur Ouvrier de France“.

Und das war’s auch schon mit TV diese Woche, ansonsten Sport, Sport, Sport. Die ganze Woche über zeigt Eurosport Bilder von der Vuelta.
Heute Abend Zweitliga-Fußball bei Sport1, Pauli gegen Duisburg.
Morgen ab 20 Uhr 15 überträgt Sat1 Zürich-Bayern, das Rückspiel in der Champions-League-Quali. Wie die Formkurve aussieht, sollten die Bayern da nix mehr anbrennen lassen.
Aber ich hab ja schon letzte Woche Schalke zum Top-Favoriten  gegen Helsinki erklärt, und jetzt müssen Sie zwei Tore wieder wettmachen. Der WDR überträgt am Donnerstag. Während ich das hier schreibe, ist noch unklar, ob und wo Sevilla-Hannover übertragen wird, gerüchtemäßig hab ich was vom NDR gehört, man wird sehen, wo das läuft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Match NICHT übertragen wird.
Ebenfalls am Donnerstag um 17 Uhr 45 auf Eurosport: die Auslosung der CL-Gruppenphase.
Am Freitag dann  langer Sportabend auf Sat1, erst das Spiel um den europäischen Supercup zwischen Barcelona und Porto, danach Damen-Kickboxen und Thai-Boxen.
Ab Freitag dann die Leichtathletikweltmeisterschaften aus Korea (ARD, ZDF, Eurosport) und Snooker auf Eurosport: die  Euro Players Tour Championship 2011/2012 – Paul Hunter Classic in Fürth.
Sport1 erfreut am Freitag mit einem Basketball-Testspiel, Deutschland-China, und ab dem Bundesligawochenende hört dann auch die Sommerpause der Formel 1 auf: der Große Preis von Belgien steht an (SKY, RTL).

Viel Spaß, eine schöne Woche!

“Was liegt an“ ist die montäglich erscheinende Wochenvorschau von „Männer unter sich“. Was Männer in den nächsten 7 Tagen interessieren könnte in total subjektiver Auswahl: TV, Sport, Kino, Musik, DVD, Events, was eben anliegt. Haben wir was vergessen? Sollen wir auf was hinweisen? Jederzeit gern, bitte die Kommentare benutzen oder unsere Mailadresse redaktion@maenneruntersich.de .

Foto Ausguck: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Links der Woche – 13.8. bis 19.8.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

Sportwoche hatte ich angekündigt, und in der Tat, auch andere Männer haben sich dieses Themas angenommen. Stephen Fry hat einen wunderbaren (englischen) Artikel über Zuschauersport im Allgemeinen und Norwich City im Besonderen geschrieben. Tolle Lektüre.

Letzte Woche hatten wir in den Links einen scheißfrech mit der Hacke verwandelten Elfer. So ’ne Nummer kann aber auch gewaltig in die Hose gehen.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=I7Pe6f9mrCg

Die diesjährige Tour de France ist schon ein paar Wochen her. Bei den Retronauten haben sie ein Siegerfoto von der allerersten Tour gefunden.

Einer der beliebtesten Artikel bei „Männer unter sich“ war diese Woche die Arbeiterforelle. Leserin Gabriele Helbig, derzeit Irland, machte uns daraufhin auf einen typisch irischen „Männersalat“ aufmerksam. Speck, Blutwurst, Haggis… genau das Zeugs gehört in einen gesunden Salat, Männer, die auf sich achten, essen so etwas einmal täglich. Mindestens.

Max Reinhardt sagte einmal, dass das Theater eine Beschäftigung für Menschen sei, die sich ihre Kindheit in die Tasche gesteckt haben, um ein Leben lang damit herumzuspielen. Ich glaube, dass es nicht nur für Theatermacher wichtig ist, sich ein gewisses Maß an Kindsköpfigkeit zu bewahren. Und die Süddeutsche denkt das auch.

Und der Jazz zum Wochenende: Keith Jarrett improvisiert mal nicht, sondern spielt „Danny Boy“. Einfach so. Da läuft einem ein Engel das Rückgrat runter.
http://www.youtube.com/watch?v=CbesyPby7P8

Fünf Siege in Monza können einen Nürburgring-Sieg nicht aufwiegen

Dieses Zitat von Rudolf Caracciola hat noch heute Gültigkeit. Außer den fünf glücklichen Gewinnern unseres kleinen Gewinnspiels strömten am Wochenende vom 12.-14. August rund 61.500 Zuschauer an den Nürburgring. Sie durften eine spannende Zeitreise mit eleganten Zweisitzern, kraftvollen Sportwagen, Formel-1-Boliden und Tourenwagen life erleben. Selbst heftige Regenschauer konnte die aus 20 Ländern angereisten Fahrer nicht stoppen.

Die historischen Formel-1-Boliden aus der Grand-Prix-Masters Serie (Foto AvD)

Klaus Ludwig in seinem Kremer Porsche beim AvD-Historic-Marathon (Foto AvD)

Nach spektakulären Rennläufen, 32 Stunden mit Motorensound und intensiven Boxengesprächen ist am Abend des 14. August der AvD-Oldtimer-Grand-Prix zu Ende gegangen. Rund 61.500 Zuschauer strömten am Wochenende zu einer Zeitreise durch die Motorsporthistorie an den Nürburgring und ließen sich auch vom immer wieder einsetzenden Regen nicht die Laune verderben. Stimmungsvoller Höhepunkt war das Abendrennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis Baujahr 1960/61. Sechs der seltenen und legendären Maserati „Birdcage“, drei davon an der Spitze des hochkarätig besetzten Feldes, starteten zum Formationsflug in die Dämmerung. Der Brite Alan Minshaw war Samstag Abend der schnellste im Vogelkäfig und siegte im roten Tipo 61 vor seinen Landsmännern Simon Ham im Lister Jaguar und Irvine Laidlaw im schwarzen T61 auf Rang 3. Auch im zweiten Rennlauf am Sonntag setzten sich zwei Birdcages an die Spitze. Werner Max aus Düsseldorf siegte vor Josef Otto Rettenmaier aus Rosenberg. Das Siegertrio komplettierte das Team mit AvD-Vizepräsident Franz Graf zu Ortenburg und Christian von Wedel im  Austin Healey 3000 Mk I.

Rennsieger Alan Minshaw im Maserati T61 "Birdcage" (Foto AvD)

Genuss für Augen und Ohren
Neben den Birdcages begeisterten weitere elegante Sportwagen wie Aston Martin DB3 S, ein Ferrari Dino 196 S, ein Lotus Eleven, mehrere Mercedes Benz 300 SL oder auch zwei der 1948/49 am Nürburgring gebauten Veritas RS. Claudia Hürtgen steuerte im Rennen der Zweisitzer und GT einen Maserati 300 S über den Eifelkurs und fuhr Samstag als vierte über die Ziellinie. Die Profirennfahrerin aus Aachen war bereits am Freitag mit ihrer Teamkollegin Gabi von Oppenheim unter schwierigsten Bedingungen ein tolles Rennen gefahren. Im AvD-Historic-Marathon hatte sie sich u.a. mit zwei Rallye-Legenden duelliert – mit Walter Röhrl im Porsche 911 und dem Schweden Stig Blomqvist im Ford Galaxie.

Ein Renntraum in Rot (Foto Robert Hill)

Startvorbereitungen im historischen Fahrerlager (Foto Robert Hill)

Neerpasch und Ludwig ausgebremst
Pech hatten zwei andere ehemalige Rennprofis während des AvD-Oldtimer-Grand-Prix. Jochen Neerpasch konnte mit seinem Ford Mustang Shelby 350 GT auf der Nürburgring Nordschleife lediglich einige Trainingsrunden hinlegen. Sein Teamkollege Remo Lips, der im Marathon zuerst das Steuer übernahm, musste den Shelby nach ein paar Runden wegen starkem Ölverlust abstellen. Neerpasch konnte deshalb auch nicht im Masters GT Rennen starten. Ebenfalls eine Ölspur auf der Grand-Prix-Strecke hinterließ der giftige 935er von Klaus Ludwig und seinem Teamkollegen Chris Stahl aus Bonn. Der weiß-rosa Kremer Porsche hatte bereits im Training zum „Revival Deutsche Rennsportmeisterschaft“ aufgemuckt und war später im Rennen nach ein paar schnellen Runden nicht mehr richtig auf Touren gekommen. Klaus Ludwig musste sich deshalb am Samstag mit Rang 12 zufriedengeben. Aufs Siegertreppchen fuhren zwei andere Porsche 935 K3 Piloten: Wolfgang Krautmann aus Molsberg und Daniel Schrey aus Rietberg.

Puristischer geht's kaum (Foto Robert Hill)

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.
www.roberthill.de