Bon Voyage! – Rasieren auf Reisen I

Rasieren auf Reisen. Was soll daran so besonders sein? Kulturbeutel auf, Rasierzeug rein, Kulturbeutel wieder zu. Fertig…. Mein Vater war sehr pragmatisch. Er wäre nie auf die Idee gekommen, sich vor Antritt einer Reise Gedanken um die Rasur zu machen. Der erste Urlaub mit Frau, Kind und Kegel. Im voll gepackten VW Variant mit 45 PS über den Brenner. Anfang der 70iger, auf einer kroatischen Adria-Insel, bei einer Fischerfamilie. Da waren ganz andere Vorbereitungen notwendig, über die er sich Gedanken machen musste …

Wenn es nur darum geht, bei der Passkontrolle seinem Passfoto ähnlich zu sein, reicht zur Not auch ein kleiner Pocket-Batterie-Mäher.

Also wanderte ganz selbstverständlich der gute Braun Elektrorasierer ins Reisegepäck. Den hatte er erst Weihnachten zuvor von Mutti bekommen, damit er morgens im Bad schneller fertig war. Prima. Das Problem war nur: Niemand war auf die Idee gekommen vorher zu fragen, ob es auf der Insel elektrischen Strom gab. Was für uns selbstverständlich war, war es dort eben noch lange nicht. Ich fand es toll: Gekocht wurde mit Gas oder gleich gegrillt. Die Petroleum-Lampen am Abend waren für mich, mit meinen sieben Jahren, auch sehr abenteuerlich. Was meine Eltern nicht so toll fanden: Papa sah nach einer Woche aus wie der Seewolf höchstpersönlich. Zum Glück kam ein paar Tage später mein Onkel nach. Der hatte von Anfang an kein Vertrauen in die jugoslawische Stromversorgung unter Tito. Und deshalb seinen Fatboy mit Klingen, einen Rasierpinsel und -Seife dabei.

Es geht auch ohne Pinsel: Rasieröl oder Dosenschaum kannst du (ausnahmsweise!) auch mal nehmen, wenn du den teuren Silberspitz-Pinsel lieber zu Hause lässt…

Energieprobleme sind heute für die wenigsten von uns der Grund für die Nassrasur. Außerdem: Nicht jede Reise geht in den Urlaub. Zum Beispiel bei mehrtägigen, auswärtigen Geschäftsterminen, Außendiensttätigkeiten oder als Pilot ist man auf ein gepflegtes Äußeres angewiesen. Wer eine Kreuzfahrt macht, will beim abendlichen Dinner nicht unbedingt aussehen wie Störtebeker. Und wenn es nur darum geht, bei der Rückreise seinem eigenen Passbild wieder einigermaßen ähnlich zu sehen: Auch im Urlaub muss mal rasiert werden.

Du willst Dir für die Reise keinen extra Pinsel kaufen? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, den vorhandenen sicher zu transportieren: Zur Not reicht der Pappkern der Klopapierrolle. In der weißen Dose daneben war in ihrem früheren Leben mal Mundwasser. Wenn Du mit offenen Augen durch den Supermarkt läufst, findest Du garantiert eine passende Verpackung, die geleert und gereinigt eine prima Pinselgarage abgibt. Manche Hersteller liefern ihre Rasierpinsel auch in stabilen Pappdosen, die Du aufheben solltest: Die nächste Reise kommt bestimmt! Nicht teuer, aber eine Lösung auf Dauer, ist die Runddose aus Kunststoff.

Ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht, was Mann so alles in seinen Kulturbeutel packen kann. Dabei habe ich ein paar Produkte gefunden, die vielleicht ganz interessant sein können. Auf eine Wertung verzichte ich ganz bewusst. Denn nicht nur jeder Kopf, auch jede Reise ist anders. Wenn Du mit dem eigenen Auto unterwegs bist, kommt es nicht so aufs Gewicht und Packmaß an, wie bei einem Alpencross mit dem Mountainbike. Verbringst Du den ganzen Urlaub an einem Ort, hat der Pinsel tagsüber viel Zeit zum Trocknen. Bei einer Rundreise steckt er die meiste Zeit feucht im Gepäck…

Wenn Du einen „Purist“ oder „Stylo“ Rasierpinsel von Mühle hast, kannst Du den Dachs zu Hause lassen und den weit unempfindlicheren Silvertip Fibre® in den Griff einschrauben. Ein weiterer Vorteil: Er trocknet sehr schnell.

Apropos Rundreise. Wenn Du Dich bei Ankunft im Hotel, vor dem abendlichen Buffet noch frisch machst, ist das auch ein idealer Zeitpunkt für die Rasur. Nicht nur, dass Du ohne Bartschatten beim Essen sitzt. Auch der Pinsel wird es Dir danken, wenn er die ganze Nacht Zeit zum Trocknen hat.

Gehörst Du auch zu den Zeitgenossen, die immer wieder mal was im Hotelzimmer liegen lassen? Dann ist es vielleicht nicht ganz verkehrt, den teuren Silberspitz zu Hause zu lassen. Auch mit preiswerten Pinseln rasiert es sich gut: Dr. Dittmar Silberspitz Rasierpinsel am Band, Isana Men von Rossmann oder ein günstiger Borstenpinsel von Semogue.

Bist Du oft auf Achse? Dann lohnt es sich, wenn Du Dir Gedanken über einen „richtigen“ Reiserasierpinsel machst. Falls Du Dir nicht so sicher bist, ob Du den wirklich brauchst: Wünsch Dir einen vom Christkind oder zum nächsten Geburtstag. Du willst sowieso früher oder später einen! Hier kleiner Überblick:

01 Thäter; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 21 mm, Messing vernickelt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 134 mm, Packmaß: h 76 mm x Ø 32 mm, 109 g
02 Dovo; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 20 mm, Edelstahl, matt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 144 mm, Packmaß: h 81 mm x Ø 32 mm, 137 g
03 daVinci Uomo Voyage; Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 19 mm, Edelstahl, matt, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 134 mm, Packmaß: h 142 mm x Ø 22 mm, 74 g
04 Dr. Dittmar; Aluminium vergoldet, Dachs Silberspitz Zupf, Ring-Ø 18 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 149 mm, Packmaß: h 82 mm x Ø 29 mm, 77 g
05 Mühle; Messing vernickelt, Silvertip Fibre®, Ring-Ø 21mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 135 mm, Packmaß: h 82 mm x Ø 32 mm, 108 g
06 Mühle; Aluminium eloxiert, Silvertip Fibre®, Ring-Ø 21 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 126 mm, Packmaß: h 67,5 mm x Ø 32 mm, 41 g
07 Mühle; Aluminium eloxiert, reines Dachshaar, Ring-Ø 21 mm, Höhe mit aufgeschraubtem Pinsel ca. 126 mm, Packmaß: h 67,5 mm x Ø 32 mm, 41 g


Während die meisten Reiserasierpinsel, wie dieser Thäter, ganz klassisch als Drei-Teiler aufgebaut sind…

… geht daVinci mit dem Uomo Voyage einen interessanten, eigenen Weg: In der zwar relativ langen, aber sehr schlanken Hülle stecken der Pinsel und ein glänzend verchromtes Innenrohr, das den Pinselkopf wirksam schützt. Der ist mit 19 mm Ring-Ø verhältnismäßig schlank, hat aber viel Rückgrat und weiche Spitzen.

So, das war der erste Streich. In der nächsten Folge stelle ich Euch ein paar Rasiergeräte und praktische Sets vor, die das Rasieren auf Reisen zum erholsamen Vergnügen machen!

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.

Fotos: Robert Hill (alle Rechte vorbehalten)

 

 

„Warum macht der so einen Scheiß?“ – 20 Jahre ohne Klaus

Kinski

„Warum macht der so einen Scheiß?“ fragte ich mich immer wieder, wenn ich Klaus Kinski in Machwerken wie „Die Gruft mit dem Rätselschloß“ oder „Gern hab ich die Frauen gekillt“ ansehen musste. Die Edgar-Wallace-Irren hat er gespielt. Die Italo-Western-Desperados. An die zweihundert Filme, jede Menge runtergekurbelte Dutzendware, aber auch einmalige Augenblicke. Nachtblende. Fitzcarraldo. Leichen pflastern seinen Weg. Da bleib einem die Luft weg, wenn man ihm zusah. Ein Jahrhundertschauspieler, nichts weniger. Und trotzdem tauchte erimmer wieder in Monumental-Stinkern wie „Der Mann mit der Torpedohaut“ auf.
„Wegen dem Geld. Nur wegen dem Geld!“, hat Kinski in einer Talkshow mal gesagt. Da war er ein Mann wie viele andere auch, die jeden Tag jede Menge Schwachsinn machen müssen, um ihr Geld zu verdienen. „Um sich aus der Sklaverei freizukaufen“, hat er mal gesagt. Nuja. Hat immer gerne übertrieben.

„Warum macht der so einen Scheiß?“ fragte ich mich immer wieder, wenn er sich mit einem seiner mittlerweile legendären Ausraster in die Schlagzeilen brachte. Interviewpartner beschimpft, in der Talkshow randaliert, mit der Schrotflinte fumgefuchtelt. Natürlich hat Kinski das Image des „Irren“ sorgfältig kultiviert und die Journalisten entsprechend versorgt, die Ausraster waren Teil seiner Marke, mit ihnen blieb er in den Schlagzeilen, so steigerte er seinen Marktwert. Praktisch alle Schauspieler, die mit ihm gearbeitet haben, sprechen mit Hochachtung von seiner großen Professionalität.
Deshalb waren seine Ausraster, wohl auch keine Ausraster, sondern kühl kalkulierte Bestandteile des Gesamtkunstwerks „Klaus Kinski“. Und sie hatten eins gemeinsam: Wer ihn als Künstler und Intellektuellen ernst  nahm, der bekam den Künstler und Intellektuellen Kinski. Schlecht vorbereitete Journalisten, die ihn mit dummen, oberflächlichen Fragen nervten, bekamen das, was sie erwarteten. Doppelt und dreifach.

Diese sehenswerte Collage aus Kinski-Interviews zeigt seine beiden Seiten.

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Video-Link: http://youtu.be/He3mEpsWp_M

Da bramarbasiert kein eitler Wüterich, da hat man Gelegenheit, einem hochintelligenten, sensiblen Künstler zuzuhören, der das Leben zahlloser Menschen bereichert hat.

Vor zwanzig Jahren ist er ganz plötzlich in seinem Haus in Kalifornien umgefallen. Herzanfall. Bumm. Aus. „Warum macht der so einen Scheiß?“, fragte ich mich ein letztes Mal.

Er wird vermisst.

Derzeit steht Werner Herzogs wunderbare Kinski-Doku „Mein liebster Feind“ in der arte-Videothek. Da kann man den Film noch ein paar Tage lang anschauen.

Foto: Georges Biard [CC-BY-SA-3.0], durch Wikimedia Commons

Heiss auf Eis – Eisspeedway mit RC-Cars in Frankfurt/Main

Eisspeedway ist eine Motorsportart, die in erster Linie bei Motorradfahrern für ein gewisses Leuchten in den Augen sorgt. Aber auch mit RC-Cars funktioniert das prima und macht allen Beteiligten eine Menge Spaß. Das beweist das Team des MBC Goldstein e.V. nun schon zum siebten Mal. Seit 2005 findet dieses Spektakel in der Frankfurter Eissporthalle statt und erfreut sich bei Teilnehmern und Zuschauern steigender Beliebtheit.

Bei den Rennen mit insgesamt 50 Teilnehmern werden von LRP electronic gestellte, technisch völlig identische, Fahrzeuge eingesetzt. Es handelt sich dabei um serienmäßige RC-Cars, wie sie aus dem Karton kommen, lediglich Lenkservo und der Empfänger werden gegen Feuchtigkeit mit Elektroniklack geschützt. Für Traktion und schöne Drifts auf der eisglatten Fahrbahn sorgen weiche HPI-Rallyereifen ohne Einlagen.

Über die genauen Modalitäten und das Reglement informiert die offizielle Ausschreibung, die hier zum Download bereitsteht. Wenn jemand kurzentschlossen mitfahren möchte: heute ist Nennschluss, vielleicht ist ja noch ein Platz frei. Und interessierte Zuschauer können wieder kostenlosen Eintritt erhalten. Dazu einfach eine Email an eisspeedway@mbcgoldstein.de senden und die Antwortmail ausdrucken. Die ersten 100 Besucher erhalten durch Vorlage an der Kasse kostenlosen Zutritt zum Eisspeedway.

Viel Spaß am kommenden Sonntag in der Eissporthalle Frankfurt! Das Freie Training beginnt um 8 Uhr, die Rennen um 10 Uhr, die Siegerehrung ist für 17 Uhr vorgesehen.

Fotos: Robert Hill, alle Rechte vorbehalten

Dortmund bei Arsenal, Wayne in Irland und ein Shouter auf Tour – Die Wochenvorschau vom 21.11. bis 27.11.

Was nächste Woche auf uns zukommt

Arsenal! Das ist ein Name mit Klang in der Welt des Fußballs, und wenn in der Champions League ein deutscher Traditionsclub auf einen englischen Traditionsclub trifft, dann ist Feuer unterm Dach, dann stehen die Chancen auf einen großen Abend gut! Zumal es für Dortmund ein Alles-oder-Nichts-Spiel ist, die Dortmunder müssen punkten, wenn sie in der Champions League bleiben wollen, der Wochenhöhepunkt ist klar, Mittwoch, der BVB zu Gast bei den Gunners.
Und derjenige, der keinen SKY-Decoder hat, kann sich eine Kneipe aussuchen, wo er zu Gast sein möchte. Keine Übertragung im Free-TV, Sat1 glaubt, mit Leverkusen-Chelsea punkten zu können. Okay, Chelsea ist englisch, Chelsea hat auch so ’n bisschen Tradition… Quatsch. Neureiche Geldsäcke. Können gegen Arsenal nicht anstinken, was Tradition anbelangt.
Die Bayern spielen schon am Dienstag gegen Villareal, und sie werden sich schwer tun. Am Sonnabend Abend hat man gesehen, wie sehr Schweinsteiger dem Team fehlt, einen adäquaten Ersatz haben sie nicht. Wenn’s zu einem knappen Sieg oder einem Unentschieden langt, können sie sich freuen.
Und sonst? Sport1 überträgt heute Abend Bochum-Cottbus, Dienstag und Mittwoch gibt’s Handball-Bundesliga (Flensburg-Gummersbach bzw. Lemgo-Hamburg), Donnerstag Basketball-Euroleague Zagreb-Bamberg, Samstag Basketball-Bundesliga Bayern München-Alba und am Sonntag wieder Handball-Bundesliga mit Balingen-Lübecke.
Nachdem Eurosport uns in der letzten Zeit mit Sportarten wie Bowls oder Cricket gequält hat, kommt man jetzt wieder in die Spur: Der Sportsender befreit die DEL aus der Pay-TV-Nische und sendet Live-Eishockey, am Dienstagabend ab 19 Uhr 30 die Kölner Haie gegen die DEG Metro Stars, super! Ansonsten steht bei den Liveübertragungen am Wochenende der Wintersport im Vordergrund: Skilanglauf, Skisprung und Nordische Kombinierer aus Kuusamo, Finnland, Alpin-Ski aus Aspen, Rennrodeln aus Igls. Und Handball-Champions League quetschen sie auch noch dazwischen.
Ansonsten Bundesliga und Formel 1 (GP von Brasilien) bei den üblichen Verdächtigen.

Es gibt Filmplots, bei denen man spontan „Bomben(!)idee, muss ich sehen!“ sagt. „30 Minuten oder weniger“ gehört dazu: Zwei Typen schnallen einem Pizza-Boten eine Bombe(!) vor den Bauch und zwingen ihn, eine Bank auszurauben. Super-Idee, wie gesagt, man erwartet abgedrehte Situationen, kernige Dialoge, Slapstick-Einlagen… und bekommt einen drögen Scheiß-Film. „A Bomb“(!), wie der Engländer sagt.
Wer unbedingt ins Kino will, kann Polanskis „Gott des Gemetzels“ probieren. Zwei Ehepaare, deren Söhne sich geprügelt haben, kriegen sich ebenfalls in die Wolle. Top-besetzt (Fister, Winslet, Waltz), nach dem Theaterstück von Yasmina Reza. Kann man sehen, wenn einem die Dialoglastigkeit des Ganzen 1 nicht stört.

Auch die Videothek sollte man diese Woche nur aufsuchen, wenn man angemessen verzweifelt ist oder Kevin James mag oder Slapstick mit Tieren mag oder irgendwie alles zusammen. Das Highlight der Woche ist nämlich „Zoowärter„. Oh je.

Wenigstens im Fernsehen gibt’s zwei richtig gute Filme. Im ZDF läuft heute Abend um 2o Uhr 15 Martin Scorseses Gangster-Kracher „Departed„, und am Freitag läuft um 20 Uhr 15 auf Das Vierte einer der schönsten Filme der „beiden Johns“(Ford und Wayne): „Der Sieger“ (The Quiet Man). Wayne spielt einen Boxer, der nach Irland zurückkehrt. Sehr komisch, sehr, sehr irisch und mit einer fulminanten Schlägerei gesegnet, auf die wir zurückkommen werden.

Ein Event der besonderen Art findet nächsten Sonntag in der Frankfurter Eissporthalle statt: Eis-Speedway. Mit RC-Cars. Wir werden noch ausführlich darauf hinweisen.

Und beinahe hätten wir’s verpasst: unser Lieblings-Shouter, Sebel van der Nijhoff, ist auf Tour. Zum Teil als Headliner, zum Teil supportet er den Kollegen Stoppok. Hier stehen die Tourdaten, auf  youtube findet man sein Tour-Tagebuch  und ein wie immer super gemachtes Video seines Songs „B-Prominenz“.

http://youtu.be/fBcWadyawJU

Eine schöne Woche, viel Spaß!

Jeden Montag erscheint hier die Wochenvorschau von „Männer unter sich“. Was Männer in den nächsten 7 Tagen interessieren könnte in total subjektiver Auswahl: TV, Sport, Kino, Musik, DVD, Events, was eben anliegt. Haben wir was vergessen? Sollen wir auf was hinweisen? Jederzeit gern, bitte die Kommentare benutzen oder unsere Mailadresse redaktion@maenneruntersich.de.

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

  1. zu deutsch: das endlose Gelaber

Spione, Holland und Spike Jones – Die Links der Woche vom 11.11. bis 17.11.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

Laut offizieller James-Bond-Homepage brauchen wir ab heute nur noch 342 Tage auf den neuen Bond-Film zu warten: „Skyfall“ soll am 1. November (also, wenn wir schon eine ganze Weile Fußball-Europameister sind) in den Kinos aufschlagen. Wem die Zeit zu lang wird, kann inzwischen mal bei den Kollegen von „Art of Manliness“ vorbeischauen, die haben einen sehr lesenswerten Artikel veröffentlicht über… ja, wie soll man das nennen… „Gadgets, da wo Spione was verstecken können„?

Während wir uns hierzulande langsam auf die Dominanz der Wintersportarten einrichten, hat Surfgott-McNamara eine 27,4m hohen Monster-Welle geritten und damit Weltrekord erzielt. Fotostrecke und Interview auf SpOn.

Viele Männer träumen davon, ihren Beruf an den Nagel zu hängen und Schriftsteller zu werden. Joel Bukiewicz ist den umgekehrten Weg gegangen: Er hat die Schriftstellerei an den Nagel gehängt und ist Messermacher geworden.

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Video-Link: http://vimeo.com/31455885

(via Glaserei)

Mit hilfreichen Gebrauchsanweisungen aus dem Outdoor-Bereich oder zum Thema Handtücher bügeln konnten wir in letzter Zeit wertvolle Orientierungshilfe geben. In diesem Zusammenhang hat uns Leser jonesy_dc, bei dem wir uns herzlich bedanken, auf ein fantastisches Video hingewiesen, in dem das komplexe Rugby-Regelwerk endlich mal verständlich erklärt wird. Ein Muss für jeden Mann, der im sportlichen Bereich mitreden will.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=X4tpcjl57oM

So, das wäre geklärt, jetzt können wir uns endlich dem Fußball widmen. Das war ein sehr, sehr glanzvolles Spiel gegen unsere Erzfeinde lieben Freunde aus dem deichbewehrten Nordwesten, die erstaunlicherweise nur einen Pokal in der Vitrine zu stehen haben. Ach was, glanzvoll, das war der Hammer: „Flankenpass von Kroos, aus dem Fußgelenk über dreißig Meter, so elegant, dass Günter Netzer und Bernd Schuster auf der Tribüne weinend Lambada tanzen, dann Klose direkt auf Müller in der Mitte, der volley abschließt.“ steht u.a. im Liveticker von 11Freunde, wo man die ganze Herrlichkeit nochmal nachlesen kann.
Und das Dreinull war die reinste Strafraumpoesie, wann hätten wir denn jemals die Holländer in ihrem eigenen Strafraum derart ausgetanzt?

http://youtu.be/UWWxVqJBQtE

Bei Spielverlagerung findet sich eine ausführliche taktische Analyse des Spiels, und noch ein diese Woche veröffentlichtes, höchst kenntnisreich geschriebenes Portrait von Pelé, dem – ja, ich lehn mich mal gaaanz weit aus dem Fenster – besten Fußballspieler aller Zeiten.
Und dann läuft ja noch die Aktion Libero gegen Homophobie im Fußball, an der wir uns auch beteiligt haben. Bei den 11Freunden findet sich ein interessantes Interview mit Alex Feuerherdt, einem der Initiatoren der Initiative.

Und jetzt sind wir beim Jazz der Woche angelangt. Heute hab ich eine Kurzfilm-Perle von Spike Jones & his City Slickers für euch. Wie? Nie gehört? Kann nicht sein! Die haben doch sogar ’nen Wikipedia-Eintrag. Und Cocktails…

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Video-Link: http://youtu.be/lvt4b_qwC_Q

Viel Spaß, schönes Wochenende!

 

Desperadeln – die Freiheit auf zwei Rädern

Viele Menschen fahren Rad. Lance Armstrong zum Beispiel. Ich ebenfalls. Und Christian Ude, der Münchner Oberbürgermeister. Der hat vor zehn Jahren sogar ein nettes kleines Buch über das Radfahren geschrieben, »Stadtradeln« heißt es. Darin hab ich ein bisschen herumgelesen und diesen Satz gefunden: »Im Selbstversuch habe ich festgestellt, dass ich mir überhaupt nichts denke, wenn ich munter radelnd gegen die Verkehrsordnung verstoße«. Und wenig später bezeichnet Ude das Fahrrad als »ein Instrument, um aus unserer Rechtsordnung auszubrechen«.
»Starker Tobak«, dachte ich mir, ist denn jeder Radfahrer ein Desperado, der sich einen Scheißdreck um die Gesetze schert? Zum weiteren Nachdenken hatte ich keine Zeit, ich musste ins Büro. Also schwang ich mich aufs Rad, fuhr die Großbeerenstraße runter, an der Kreuzbergstraße war die Ampel wie immer rot, aber wie immer kam auch kein Auto von links, also rüber… Oh. Hat Ude doch recht?
Ich begann, meine routinemäßigen Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung auf dem Weg ins Büro und zurück zu zählen. Ohne mir viel dabei zu denken, fahre ich über fünf bis sieben rote Ampeln, durchquere eine Einbahnstraße in der falschen Richtung, wenn‘s mir gerade in den Kram passt, und kürze auf dem Rückweg gelegentlich 50 Meter über den Bürgersteig ab. Nicht schlecht für 5km hin, 5km zurück. Hätte man mich erwischt, wenn ich das mit dem Auto gemacht hätte, wäre ich die Pappe los.
Und warum mach ich das? Blöde Frage, um Zeit zu sparen, natürlich. Warum soll ich an der roten Ampel stehenbleiben, wenn eh keiner kommt? Und durch die Einbahnstraße spar ich mir den Schlenker rechts am Park vorbei, bin ich deutlich schneller im Büro…
Aber natürlich ist es nicht richtig. Man kann gern stundenlang über unsinnige Paragraphen der Straßenverkehrsordnung diskutieren, trotzdem ist die Straßenverkehrsordnung ein hilfreiches Gesetzeswerk, das Chaos auf den Straßen und damit Sachschäden und Blutvergießen vermeiden hilft. Wenn eine den Radfahrern vergleichbare Zahl Autofahrer sich entschlösse, rote Ampeln ebenfalls zu ignorieren, wären die Straßen Berlins binnen Sekunden unpassierbar, von Sachschäden, Verletzten und Toten ganz zu schweigen. Warum nehm ich mir als Radfahrer heraus, etwas zu ignorieren, was an sich sinnreich und nützlich ist?
Weil ich mir sicher bin, nicht dabei erwischt zu werden. Fast alle Missetaten werden begangen, weil der Übeltäter annimmt, damit durchzukommen. Und als Radfahrer hat man ja beste Chancen, nicht erwischt zu werden. Wenn man nicht direkt hinter der roten Ampel eine Wanne rammt, ist man durch. Und man hat‘s ja eilig, gefährdet letztlich niemanden außer ein bisschen sich selbst…
Aber richtig ist es trotzdem nicht. Scheiße. Der Pedant in meinem Innenohr war geweckt und gab keine Ruhe mehr. Danke, Herr Ude! Ich entschloss mich zu einem kleinen Selbstversuch. Ich fuhr nochmal StVO-verachtend ins Büro, ratterte über Bürgersteige, rote Ampeln und durch Einbahnstraßen, als gäbe es kein Morgen, und stoppte die Zeit. 18 Minuten. Ganz okay, recht zügig sogar, wenn man die Verkehrsdichte bedenkt.
Und am nächsten Tag, so hatte ich beschlossen, würde ich mich testhalber mal strikt an Recht und Ordnung halten, brav auf Straßen und Radwegen bleiben, bei gelb schon anhalten, geduldig auf grün warten… Es war die Hölle. Stundenlang stand ich an roten Ampeln herum, die ich locker hätte überfahren können, um Zeit zu sparen. Dieser Riesenumweg, den ich fahren musste, um die Einbahnstraße zu vermeiden, dauerte eine halbe Ewigkeit, ich hörte die Sekunden und Minuten, die ich auf dem Rad verschwendete, mit ohrenbetäubender Lautstärke wegticken, ich war doch schon mindestens eine halbe Stunde unterwegs, dachte ich, als ich das Büro erreichte und auf die Uhr guckte. 18 Minuten. Gleiche Zeit. Doll.
Das wollte ich nicht glauben. Ich musste beim Nicht-nach-StVO-Fahren irgendwie gehandicapt gewesen sein, schlechten Tag gehabt, schwere Beine… Machen wir‘s kurz: Eine mehrwöchige Testreihe hat eindeutig ergeben, dass man – zumindest auf meiner Bürostrecke – keine Zeit gewinnt, wenn man rote Ampeln überfährt bzw. keine Zeit verliert, wenn man penibel wie ein Erbsenzähler von Kreuzberg nach Friedenau kurvt. Es spielt schlicht und einfach keine Geige: die Zeit, die man an der einen Ampel spart, weil man drüber fährt, büßt man bei der nächsten, wo man warten MUSS, wieder ein. Die ganze Hektik, die die Desperado-Radler betreiben, ist m. E. vollkommen sinnlos. Wobei eins nicht verschwiegen werden darf: Desperadeln macht deutlich mehr Spaß als gesetzestreue Verkehrsteilnahme. Die Zeit an den Ampeln und auf den Umwegen kommt einem schon ziemlich lang vor…

Deshalb meine Frage: Wie seht ihr das mit dem Fahrrad und der StVO?

Also, Butter bei die Fische: Wenn du radfährst, hältst du dich an die StVO oder nicht?

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Foto: andrea müller  / pixelio.de

Schlägereien der Sonderklasse: Roddy Piper vs. Keith David

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen  Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Bevor hier jemand auf die Idee kommt, dass sehenswerte Prügeleien nur in steinalten Western vorkommen, schieb ich hier mal eine aus einem Science Fiction-Film nach, nämlich aus John Carpenters unterschätztem Paranoia-Meisterwerk „Sie leben!1 Ex-Wrestler Roddy Piper und Keith David prügeln sich die Seele aus dem Leib, weil Keith David die Sonnebrille nicht aufsetzen will.
Die Sonnenbrille? Ja, die Sonnenbrille. Piper spielt den glücklosen Drifter John Nada, der zufällig eine Sonnenbrille entdeckt, die ihm die Welt zeigt, wie sie wirklich ist: als einen Ort, der von Aliens übernommen wurde und an dem die Menschen mit ziemlich brachialen Methoden manipuliert werden, um eben das nicht zu erkennen.
Davon will Nada seinen von Keith David gespielten Kumpel Frank überzeugen, doch der will partout die Sonnenbrille nicht aufsetzen…

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Video-Link: https://youtu.be/wqKFadyJxwg

Geht ganz schön zur Sache, was? Kein Wunder, dass dieser Kampf von vielen Filmfans als die beste Prügelei aller Zeiten bezeichnet wird, hier verbeißen sich zwei Kerle ineinander und keiner ist gewillt, auch nur einen Millimeter preiszugeben.
Obwohl hier Profis mit allem, was sie haben, zu Werke gehen, fühlt man sich ein bisschen an eine Schulhofrauferei erinnert: „Ich krieg dich unter!“ – „Das wollen wir erst mal noch sehen…“. Da stiehlt sich doch ein versonnenes Lächeln auf das Gesicht des beifällig nickenden Zuschauers: „Genau wie ich, damals…“
John Nada sagt in diesem Film übrigens einen wunderbaren One-Liner: „I have come here to chew bubblegum and kick ass, and I’m all out of bubblegum.“2 Right on, John! Wir sind ganz bei dir.

  1. Auch schon über zwanzig Jahre alt, aber darum geht’s ja in dieser Serie: um die klassische Filmprügelei, die aus der Mode gekommen ist.
  2. „Ich bin hergekommen, um Kaugummi zu kauen und Leute in den Arsch zu treten, und das Kaugummi ist alle.“

Aktion Libero

Aktion Libero

Ein Spiel dauert neunzig Minuten. Zumindest im besten Fall, für schwule Profifußballer dauert das Versteckspiel ein Leben lang: Keiner wagt es, seine Homosexualität offen zu leben. So schön Fußball auch ist – Ressentiments halten sich in seinem Umfeld hartnäckig.

Ein unerträglicher Zustand! Ob jemand schwul  ist, oder rund, oder grün, das darf keine Rolle spielen. Wir alle sollten ein bisschen besser aufpassen – auf unsere Worte, unser Denken, unsere Taten: Die Freiheit jedes Einzelnen ist immer auch die eigene Freiheit.

Wir schreiben in unseren Blogs über Sport, und unsere Haltung ist eindeutig: Wir sind gegen Homophobie. Auch im Fußball.

 

 

 

 

 

Adieu!

Ungefähr 80 Jahre lang war er im Programm: der 11c von Merkur. Seit den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Den 12c gab’s seit 2008. Gut, die Nachfrage ging in letzter Zeit deutlich zurück. Was natürlich auch daran liegt, dass die bewährten, massiven Zweiteiler mehr als ein Rasierleben lang halten und dann immer noch weiter vererbt werden können. Ein paar letzte Restbestände sind noch im Handel, die Produktion ist eingestellt. Zeit für eine kleine Hommage und den Ausblick: Wie geht’s weiter? Denn der Zahnkamm ist zwar nicht unbedingt der Quotenrenner, hat aber dennoch seine treuen Freunde. Das wird auch dadurch deutlich, dass Mühle erst kürzlich eine neue Harke auf den Markt gebracht hat.

Das Leben geht weiter – aber wie?

Der Zahnkamm lebt als 3-Teiler weiter. Das Schöne dran: Alle Griffe mit M5-Gewinde sind mit den Köpfen kompatibel. Herstellerübergreifend! Deshalb habe ich auch den guten Feather AS hier mit aufgenommen. Denn, wer will, kann auf den massiven Edelstahlgriff auch die Zahnkämme von Mühle oder Merkur draufschrauben. Der Japaner kommt damit im Handling dem 12c schon recht nahe. Wer dem 11c nachtrauert, schraubt entweder den Merkur-Kamm auf den Mühle R89-Griff und erhält damit den „alten“ R41, oder nimmt gleich den Merkur 41. Der ist mit seinem sechseckigen, fein ziselierten Griff optisch und haptisch ein echtes Vergnügen für Nostalgiker.

So, da sind sie nun, die derzeit von Merkur und Mühle erhältlichen Zahnkämme im direkten Vergleich mit 11c und 12c. Wobei anzumerken ist, dass es den Feather, den 20c und den 30c von Merkur nicht mit dem Zahnkamm-Kopf zu kaufen gibt. Wer diese Griffe mit der Harke kombinieren möchte, muss sich die dafür benötigten Hobel kaufen und selber schrauben.

Fotos: Robert Hill

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.

Interesse an einem der hier vorgestellten Rasierapparate? Dann schaut doch mal in den nassrasur.com-Shop!