[Tipp der Woche] Er macht’s schon wieder – „John Wick – Kapitel 4“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/We80b2McYnc

Machen wir uns nichts vor: Auch wenn die „John Wick“-Macher uns seit dem ersten Film der Serie geradezu verzweifelt einzureden versuchen, dass die Geschichet Komplexität oder irgendwie „Tiefe“ hat – das ist nicht der Fall. „John Wick“-Filme sind – genau wie die meisten Filme mit Jason Statham – die Schlachteplatte auf der Kino-Speisekarte, etwas, was man mit leicht schlechtem Gewissen bestellt, mit größtem Vergnügen genießt und aufs nächste Mal freut, wenn man das Besteck weggelegt hat. „John Wick“ steht für fantastisch choreographierte, extrem einfallsreiche Killer-Action, nicht mehr und nicht weniger. Der von Keanu Reeves in bester Buster-Keaton-Stoneface-Manier verkörperte Wick ist der beste Profi-Killer in einer seltsamerweise von Profi-Killern bevölkerten Welt. Wicks Status als Numero-Uno-Abknipser stört die anderen Abknipser, sie versuchen ihm an den Karren zu fahren und scheitern damit, bis der letzte Herausforderer die Smith&Wesson abgegeben hat und Wick ein Spital aufsucht, um für den nächsten Film wieder fit zu werden. Mehr ist nicht, und das ist auch gut so. Die Filme machen – trotz oder gerade wegen – ihrer Unterkomplexität einen Heidenspaß, und ich freue mich schon auf Donnerstag, wenn ich in den Kino-Sessel sinken und mir den 4. Teil der Saga, einfallsreich „John Wick – Kapitel 4“ betitelt, zu Gemüte führen werde. Ein Bier werde ich mir allerdings nicht mit in den Kino-Saal nehmen. Die neueste Wick-Inkarnation wird satte 2 Stunden und 49 Minuten dauern, da kann ich mir eine Toilettenpause nicht gönnen: selbst wenn ich das im Eiltempo erledige und nur 2 bis 3 Minuten brauche, laufe ich doch Gefahr, zu verpassen, wie Wick mindestens 10 Schufte ins Jenseits befördert (ja, das Tempo der Wick-Filme ist in allen Belangen hoch, auch beim Body-Count). Das soll nicht sein. Blut statt Bier, ab Donnerstag!

[Tipp des Tages] Ein Fass voll unglaublichen Lebens – „Mein linker Fuß“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/JksIm8gT988

Und da kommt gleich die nächste Filmempfehlung, und – wie bei „Sonne und Beton“ – war es ein Buch, durch das ich auf den Film aufmerksam geworden bin. Doch in diesem Fall ist es eine ganze Weile her, dass ich das betreffende Buch gelesen habe, das war nämlich in den 70er Jahren, da war „Ein Fass voll Leben“ von Christy Brown hierzulande ein Bestseller. Christy Brown war ein Phänomen: er ist in Dublin unter sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Er war eins von 22 Kindern, litt unter einer schweren Athetose, konnte nur seinen linken Fuß bewegen und galt als geistig schwer behindert und bildungsunfähig. Bis man – nicht zuletzt durch den großen Glauben seiner Mutter an ihn – darauf kam, dass in diesem geschundenen Körper ein blitzegscheiter Mann und großer Künstler steckte, der mit seinem linken Fuß fantastische Bilder malen und Bücher schreiben konnte. Und diese autobiographischen Bücher waren ganz anders, als man sie von einem Mann wie Brown erwartet hätte: sie wsren brüllkomisch, aufrichtig, sarkastisch und haargenau beobachtet, bester Lesestoff, großer Buchstabenkino. Und ein paar Jahre nach seinem Tod wurde aus dem Buchstabenkino ein Film, „Mein linker Fuß„, in dem Daniel Day-Lewis Christy Brown spielte und für diese superbe Leistung seinen ersten Oscar gewonnen hat.  Heute abend um 22:45 läuft der Film auf arte (da kann man ihn sich auch in der Mediathek anschauen), und wer dieses Angebot nicht wahrnimmt, verpasst eine sehr komische, bewegende, sarkastische und Lebenxmut machende Geschichte.

[Tipp der Woche] Echt das Berliner Leben – „Sonne und Beton“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/qiepdcWFu9Y

Irgendwie scheine ich immer noch der einzige in meinem erweiterten Bekanntenkreis zu sein, der den wunderbaren Roman „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht gelesen hat. Der ixt mir vor drei, vier Jahren in die Finger gekommen, und nach ein paar Seiten hing ich am Haken und hab die ganze Geschichte von Lukas, Julio, Gino und Sanchez auf einen Hau durchgelesen, von vier Neuköllner Jungs, die irgendwie versuchen, ihren typischen Alltag zu überleben. Und dieser Alltag besteht – wer schon mal wirklich in Neukölln war, weiß das – aus Drogen, harter Musik, harten Typen, Gewalt, Träumen und dem Versuch, irgendwie aus Neukölln rauszukommen, nur um nach erstaunlich kurzer Zeit da wieder aufzutauchen. Eine fabelhafte Jungsgeschichte, vor allen Dingen, weil sie sehr authentisch ist. Und authentisch scheint auch die David Wnendts Verfilmung des Romans zu sein, die letzte Woche auf der Berlinale lief und diese Woche in die Kino kommt. Der Film trifft den Ton des Buchs – und damit den rauhen Sound der Neuköllner Wirklichkeit – auf den Punkt, die jugendlichen Hauptrollen sind fantastisch besetzt, der Film macht mindestens so viel Spaß wie das Buch, auch wenn’s gelegentlich traurig und schmerzhaft wird. Also, auf ins Kino, und wer sich nach dem Film das Buch kauft, macht sicherlich nix verkehrt.

[Tipp der Woche] Lob der Selbstironie – „Akropolis Bonjour“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/c8-Wr7ZrKdE

Letzte Woche hatten wir eine einigermaßen unsägliche Debatte über Strazis total unsägliche Büttenredenknittelverse – mir ist bis heute nicht ganz klar, worum gestritten wurde: Was hat den Laienkarneval mit Humor zu tun? Wie dem auch sei, die sinnfreie Debatte offenbarte zumindest einiges: Defizite im Humorverständnis von Politikern. Die über Strazi Streitenden gingen alle ganz selbstverständlich davon aus, dass Humor ist, wenn man sich über jemand anderen lustig macht. Möglich, dass das manchmal Humor ist, meistens ist es nur eine grobschlä#chtige Attacke. Wirklichen Humor produziert man, wenn man sich über sich selbst lustig macht – auch wenn man vielleicht jemand anderen (mit)meint. Ein tolles Beispiel dafür ist eine französische Familienkomödie, die diese Woche in unsere Kinos kommt: „Akropolis Bonjour„.

Die Geschichte dreht sich um eine gescheiterte Ehe: Sie will nach umpfzich Jahren Verheiratetsein und zwei Kindern die Scheidung, und er will das Verhindern. Dabei verfällt er auf die totale Schnapsidee, das zu verhindern, in dem er einen 25 jahre zurückliegenden Familienurlaub in Griechenland reproduziert. „Das kann nicht gut gehen!“, ruft man sofort aus, und natürlich geht das nicht gut. Was folgt sind 90 Minuten mehr oder weniger vorhersehbare Familien- und Urlaubskatastrophe, nicht unbedingt neu , aber sehr sympathisch und (siehe oben!) selbstironisch vorgetragen, dass man gar nicht anders kann als sich über die Missgeschicke des französischen Fettnäpfchensuchers einen Ast zu lachen. „Akropolis Bonjour“ ist kein Film, der einen ein Leben lang begleitet, das ist freundliche Kino-Unterhaltung, die einen anderthalb Stunden lang auf andere  Gedanken bringt. Und hierzulande daran erinnert, wie Humor funktioniert.

Nachtrag: Sorry, dieser Post sollte gestern entscheiden, durch meine Schlampigkeit kommt er erst heute.

[Tipp der Woche] Die reine Freude – „Fanfan der Husar“ auf Blu-ray

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Video-Link: https://youtu.be/WD8-q9BxkLg

Ziemlich maues Kino-Programm diese Woche, aber das soll kein Problem sein: Das gibt uns Gelegenheit, einen Blick auf die Blu-ray-Neuerscheinungen der Woche zu werfen, und da sticht ein Titel sofort heraus: „Fanfan, der Husar„, ein Mantel-und-Degen-Klassiker aus dem Jahr 1952. Ich hab mal eine kleine, spontane Umfrage in meinem Bekanntenkreis gemacht, und augenscheinlich haben nur noch wenige Menschen diesen Film auf dem Schirm. Was verdammt schade ist, denn er ist nur vergleichbar mit anderen absoluten Klassikern des Swashbuckling-Genres, also den „3 Musketieren“ mit Gene Kelly, „Robin Hood“ mit Errol Flynn, oder dem „Ivanhoe“-Film mit Robert Taylor. Was den Spaßfaktor angeht, dürfte „Fanfan“ diese Filme tatsächlich in die Tasche stecken, denn was die reine, ausgelassene Freude am Abenteuer angeht, den ungebremste Spaß, Dinge zu versuchen, die gar nicht funktionieren, das Augenzwinkern, mit dem der Held das ganze Tohuwabohu auslöst und durchfechtet… das ist absolut unvergleichlich, da hat Gérard Philipe nicht nur seinem König sondern allen Kollegen eine Nase gedreht: Nobody doese ist better, personne ne fait mieux. Auch Gina Lollobridgida sollten wir nicht vergessen, die in diesem Film einen der atemberaubendsten Auftritte der Filmgeschichte hat. Diese Woche nun kommt diese alberne, durchgeknallte, action-geladene, 71 Jahre alte und dabei vollkommen zeitlose Action-Komödie als Blu-ray mit einigen Extras (colorierte Fassung in SD, launiger Kommentar von Rolf Giesen) auf den Markt. Und wer sich jetzt denkt: „Ach, den schau ich mir lieber im Stream an…“ Fehlanzeige. „Fanfan“ ficht derzeit nur auf Disc!

[Tipp der Woche] Spektakulär-unspektakuläre Action, wie sie sein soll: „Plane“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/lkL_84wQ9OY

Ich mag die Filme, die Gerald Butler seit Jahren dreht, nicht zuletzt, weil sie frei von einem bestimmten Ehrgeiz sind: dem Ehrgeiz, das Kino neu zu erfinden, einen Film auf die Leinwand zu bringen, wie es ihn noch nie gab, eine größtmögliche Menge Oscars abzuräumen… eben um jeden Preis etwas Ungewöhnliches zu tun. Butlers Filme sind solide, handwerklich gut gemachte Action-Filme, die nur einen Ehrgeiz haben: das Publikum gut und spannend zu unterhalten. „Plane„, der diese Woche in die Kinos kommt, ist da keine Ausnahme: Butler spielt einen Piloten, der sein Passagierflugzeug wegen eines Sturms auf einer Insel notlanden muss, die von rebellischen Soldaten gehalten wird, die Butlers Passagiere als Geisel nehmen. Das stinkt Butler natürlich gewaltig, und er macht sich dran, seine Passagiere rauszuhauen. Dabei muss er auf die Hilfe eines angeklagten Mörders setzen, der – begleitet vom FBI – an Bord der Maschine war, und die Back-Story dieses Mannes sorgt für zusätzliche Spannung. Wer jetzt denkt: „Ich kann mir denken, wie’s ausgeht.“ liegt natürlich vollkommen richtig. Filme mit Gerald Butler haben zwar viele überraschende Wendungen, sind aber meistens nicht wirklich überraschend. Sie sind unspektakulär, obwohl sie – wie „Plane“ – jede Menge spektakuläre Action enthalten. Ich schau sowas gern an, deshalb werd ich am Wochenende ins Kino gehen.

[Tipps der Woche] Sie spielen immer noch und Pancho reitet auf Blu-ray – 2. Woche der Australian Open und ein Western-Klassiker

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Video-Link: https://youtu.be/VoitX4pBFG4

Wieder mal ein zweigeteilter Tipp der Woche: die Australian Open gehen in die 2. Woche, und ein sehenswerter 60er-Jahre-Western kommt auf Blu-ray raus. Fangen wir mit der Silberscheibe an, diese Woche erscheint „Pancho Villa reitet„. In den 60er Jahren hat man einige derartige Western gedreht: Topbesetzung (Hier sind’s Yul Brynner, Robert Mitchum und Charles Bronson), jede Menge Action und tiemlich große Schauwerte, damals wurde für Western noch ordentlich Geld in die Hand genommen. Heraus kam dann so ein Hybrid aus Western und 60er-Jahre-Blockbuster,. und damals sagte man: „Was soll das denn, ein richtiger Western ist das aber nicht!“ Heute sagt man ganz ernsthaft: „Warum dreht man solche Western nicht mehr?“- denn obwohl „Pancho Villa reitet“ historisch so unkorrekt ist, dass Geschichtswissenschaftler apoplex aus dem Kinosessel fallen, es ist ein verdammt unterhaltsamer Film, der auch heute noch Spaß macht. Auch wenn Yul Brynner mit diesem Toupet ziemlich albern aussieht. Egal, Top-Action, jede Menge coole Sprüche und kernige Typen – der Kauf der diese Woche erscheinenden Blu-ray lohnt!

Die Tennis-Fans bleiben im Nachteulen-Modus, denn die Australian Open gehen in die zweite Runde. nach dem überraschend frühen Aus von Zverev dürften hierzulande nur noch die Hardcore-Tennisfans zugucken, die werden aber mit bestem Sport und nervenzerfetzendem Drama belohnt: Wie zum Beispiel Andy Murray Berettini in sechs Stunden niedergerungen hat, um morgens um 4 zu triumphieren… das kriegt man bestimmt nicht alle Tage zu sehen.

[Tipp der Woche] Spät kommt er, aber er kommt – Jason Statham in „Operation Fortune“

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Video-Link: https://youtu.be/YENs_l9vHRI

Letzte Woche haben sich vielleicht einige unserer regelmäßigen Leser verwundert die Augen gerieben: ein neuer Jason-Statham-Film mit Guy Ritchie im Regiestuhl, und er ist bei uns nicht Tipp der Woche? Das hatte zwei Gründe: Einer der Gründe war „The Banshees of Inisheren“, ein wirklich sensationeller Männerfilm, der bei uns einfach Tipp der Woche werden MUSSTE. Der andere Grund war, dass „Operation Fortune“ bei uns schon einmal Tipp der Woche war, vor knapp einem Jahr. Da sollte der Film nämlich ursprünglich in die Kinos kommen, wurde aber unmittelbar vor dem Kinostart gestoppt und zurück ins Schnitt- und Synchronstudio beordert. Grund war Putins Überfall auf die Ukraine. In der ursprünglichen Fassung waren die Schurken in „Operation Fortune“ nämliche ukrainische Waffenhändler, und das war den Produzenteen des Films dann doch einen Ticken zu hart und geschmacklos, angesichts des Leidens der überfallenen Ukrainer.
Wie dem auch sei, seit letzte Woche ist „Operation Fortune“ nun in überarbeiteter Fassung in den Kinos, wir können uns über einen knallbunten Popcorn-Kino-Spaß mit unserem Jason „Stoneface“ Statham amüsieren. Die Action ist okay, die Gagdichte war bei Ritchie zugegebenermaßen schon mal höher, aber Hugh Grant als Oberganove reißt mal wieder alles raus: der Mann allein ist diesmal die Kinokarte wert. Viel Spaß!

[Tipp der Woche] Traurig, komisch, irisch: „The Banshees of Inisherin“ im Kino

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Als ich das erste Mal irischen Boden betreten hab, da hab ich eingeatmet, ausgeatmet, mich umgeschaut und ich war in dieses Land verliebt. Irland hat einen eigenen Zauber, und wenn man für den empfänglich ist, reagiert man so wie ich. Und wenn man dann noch Guinness mag, irische Musik schätzt und sich gern mit anderen Menschen unterhält, wird spätestens beim ersten Pub-Besuch aus der Verliebtheit eine lebenslange Leidenschaft. Schwer zu beschreiben, was dieses Land mit einem macht, ich scheitere regelmäßig daran. Aber alles paar Jahre kommt ein Buch, ein Album oder ein Film daher, dem es gelingt, die irische, aus Wehmut, trockenem Humor und Poesie gewebte Magie einzufangen. Ein solcher Film ist „The Banshees of Innisherin„, der diese Woche in die Kinos kommt.

Der mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Kerry Condon herausragend besetzte Film erzählt die Geschichte zweier Freunde, Colm und Padraic, beziehungsweise das Ende ihrer Freundschaft. Denn eines Tages teilt Colm aus heiterem Himmel dem verdutzten Padraic mit, dass er nichst mehr von ihm wissen will. Und alle Versuche Padraics, Colm umzustimmen bzw. die Versuche der anderen Inselbewohner – die Geschichte spielt auf einer abgelegenen Insel vor der irischen Küste – ihm dabei zu helfen, machen die Lage nur noch schlimmer.

„The Banshees of Innisherin“ ist eine perfekte Mischung aus Drama und Komödie, die einen in mehrfacher Hinsicht mitnimmt: einmal nach Irland, zum anderen wird der Hintergrund des Geschehens, der nach und nach enthüllt wird wie auch die Auflösung des ganzen wohl niemand kaltlassen. Ab Donnerstag ist Irland im nächsten Kino!

[Tipp der Woche] Der Großmeister der Filmmusik – Morricone-Doku „Maestro“ im Kino

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Ennio Morricone – der Maestro„, diese Doku über DEN Giganten der Filmmusik, ist nicht ein Film, nein, es sind hunderte, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in den zweieinhalb Stunden, die dieser Film dauert, wird man nicht nur an die ganzen Filme erinnert, zu denen Morricone die Musik geschrieben hat, es wird auch deutlich, welche anderen Komponisten er beeinflusst hat: alle, die nach ihm angefangen haben, Film-Musik zu schreiben. Dabei lässt der Film nicht nur die beeindruckende Menge der Klassiker, die Morri+cone mit seiner unnachahmlichen Musik veredelt bzw. überhaupt erst zu Klassikern gemacht hat (Sergio Leone dürfte ihm vermutlich mehr zu verdanken haben als Clint Eastwood), man bekommt auch einen Einblick in die faszinierende Art und Weise, wie Morricone Musik geschrieben hat, in das Handwerk des Komponierens. Und bitte. wartet nicht darauf, dass ihr den Film im Pantoffelkino streamen könnt. Morricones fantastische Musik muss aus den großen Kinoboxen rauswummern, die Bässe muss man richtig spüren können!