[Tipp des Tages] Die Vorlage für Star Wars: „Die verborgene Festung“

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/VBBeeOdQRiE

Heute Abend, um 22 Uhr 45 kann man bei arte nicht nur einen hierzulande sträflich vernachlässigten Film von Akira Kurosawa entdecken, man kann sich bei dieser Entdeckungsreise auch bestens unterhalten lassen. Kurosawa werden ja heutzutage gern die Etiketten „Anspruch“ und „Filmkunst“ angehängt. Darüber vergisst man leicht, dass Kurosawa immer fürs große Publikum gedreht hat, und „Die verborgene Festung„, die heute Abend läuft, war ein Riesen-Publikumserfolg, eine Action Comedy allererster Güte. Zwei Bauerntölpel geleiten aus Geldgier einen Mann und eine Frau durch feindliches Territorium. Sie ahnen nicht, dass die Frau eine Prinzessin und der Mann ihr Samurai-Oberpropeller ist. Den Samurai spielt – natürlich – Toshiro Mifune, und der Mann war damals in Topform. Ich hab keine Ahnung, warum ausgerechnet dieser Film hierzulande relativ selten gesendet wird, er ist einer der unterhaltsamsten Kurosawa-Filme überhaupt. Viel Spaß!

Kann sein, dass einem der Film merkwürdig bekannt vorkommt, auch, wenn man ihn zum ersten Mal sieht. Das liegt daran… weiterlesen…

[Tipp der Woche] Stylisher Schnee-Western – „Das finstere Tal“ im TV

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/wZqYbJM3JJc

Beinahe wäre das der Tipp für nächste Woche gewesen, aber 3sat hat den Ausnahme-Western „Das finstere Tal“ in den letztmöglichen Programm-Slot der Woche am kommenden Sonntag gesteckt: um 21 Uhr 45 solltet ihr den Fernseher anschalten, bzw. der Recorder sollte auf diese Uhrzeit programmiert sein. Wobei „Ausnahme-Western“ durchaus wörtlich zu nehmen ist. Die Ausnahme dieses Films ist, dass er in den Alpen spielt. Genau, die Rache-Geschichte, die dieser Film erzählt, ist in Österreich angesiedelt, weswegen einige Kritiker den Film als Mix aus Western und Heimat-Film einsortiert haben. Was m. E. nicht zutrifft, den mit dem Heimat-Genre hat dieser Film nichts zu tun, im Gegenteil. Einen weniger heimatlichen Ort als das Bergdorf, in das der Fotograf Greider zu Beginn des Films einreitet, kann man sich nicht vorstellen. Und dort entfaltet sich dann auch eine schroffe, brutale Rachegeschichte, die mit heimatlichen Gefühlsduseleien überhaupt nichts zu tun hat. Am ehesten lässt sich der Film mit „Leichen Pflastern seinen Weg“ vergleichen. „Das finstere Tal“ ist ein wirklich toller, typischer Western mit wenig Dialog, starken Bildern und einem wirklich genial eingesetzten Sound. Ein Muss für Genre-Freunde, spannende Unterhaltung für alle ist garantiert.

[Tipp der Woche] „Männerwirtschaft“ mit Explosionen – Sergio Leones „Todesmelodie“ im TV

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/YxR_p6heHQI

Eigentlich läuft bei uns ja ab heute das Sommerprogramm, ohne tagesaktuelle Tipps, aber für olle Sergio Leone machen wir mal eine Ausnahme. Denn heute um 21 Uhr 45 zeigt arte einen Film, der aus vollkommen unerfindlichen Gründen ein Schattendasein im Werk des Western-Großmeisters spielt: „Todesmelodie“ mit Rod Steiger und James Coburn. Juan (Steiger), der Anführer einer mexikanischen Outlaw-Gang, lernt John (Coburn), einen Sprengstoff-Experten der IRA kennen und versucht, ihn zur Teilnahme an einem Banküberfall zu überreden. John möchte seine Fähigkeiten mit Explosiv-Stoffen lieber in den Dienst der Revolution stellen… Okay, der Film ist ziemlich lang, Rod Steiger ist nicht unbedingt die Idealbesetzung für einen Mexikaner, und irgendwann schaltet der Streifen relativ abrupt von Tongue-in-Cheek-Adventure-Comedy auf ernsthaften Revolutions-Western rum, alles in allem ist er aber ein Fest für Freunde des Italo-Western. Insbesondere das, was Steiger und Coburn abliefern, ist sensationell: Als hätten sich Oskar und Felix in einen Sergio-Leone-Film verirrt. Das ist stellenweise brüllkomisch, die Action stimmt (wie immer bei Leone) und der Schauwert ist (für 1971) sehr hoch. Leone hat den Film gehasst, wir nicht. Deshalb ist er unser Tipp der Woche.

[Tipp der Woche] Back to Ritchies Roots – „The Gentlemen“ auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/DM8ohRyAP00

Über zwanzig Jahre ist es her, dass der Werbefilmer Guy Ritchie mit dem dreckigen, schnoddrigen kleinen Gangster-Film „Bube, Dame, König, grAs“ zum Kultregisseur wurde. Seitdem hat Ritchie ein paar herausragend unterhaltsame Filme gedreht (u.a. das Sherlock-Holmes-Reboot mit Robert Downey Jr. und Jude Law), jetzt ist er mit „The Gentlemen“ zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. „The Gentlemen“ ist wieder ein schräger Gangsterfilm mit einem Cast voller Exzentriker, einem Plot voll abstruser Wendungen, ordentlich Action und gepflegten One-Linern. Die Schauspieler (u.a. Matthew McConaughey1, Colin Farrell und einem sesnationellen Hugh Grant. Diese Woche kommt der Film auf Blu-ray raus. Viel Spaß.

[Tipp der Woche] Spaßfarce auf Netflix: „Space Force“

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/CJc4afFg7o4

Was die Unterhaltung im öffentlichen Raum angeht, haben wir wohl noch einen weiten Weg vor uns, bis wir wieder ein halbwegs befriedigendes Angebot haben: Bis Kinos und Theater wieder in einer Form öffnen, die ein Gemeinschaftserlebnis ermöglichen, wird wohl noch eine Weile vergehen, von Clubs, Konzerten und Festivals, wie wir sie gewohnt sind, ganz zu schweigen. Und weil das Fernsehangebot diese Woche ziemlich mau ist, und so richtig prickelnde Blu-rays auch nicht auf den Markt kommen, empfehl ich mal wieder was von Netflix: die Comedy-Serie „Space Force„.

„Space Force“ dreht sich um die vor 2 Jahren eingerichtete Weltraum-Abteilung der US Army, alles dreht sich um den ehemaligen Air Force General Mark Naird, der Donald Trumps Befehl, „Troops on The Moon“1 in die Tat umsetzen soll. Wer Militärklamotten kennt (und Space Force) ist eine solche), ahnt, dass da einiges schiefgehen wird, und „Space Force“ erfüllt diese Erwartungen. Trottel in Uniform und Raumanzug werden reichlich aufgeboten. Angeführt werden Sie von Steve Carrell und John Malkovich, die sich als perfekt eingespieltes Komiker-Duo entpuppen und die tragenden Säulen dieser Serie sind. „Space Force“ geht humormäßig nicht dahin, wo noch kein MEnsch je hingegangen ist, liefert aber solide, streckenweise sehr komische Unterhaltung ab. Unser Tipp der Woche.

[Tipp der Woche] Sir Michaels Rarität – „Gambit“ auf Blu-ray

„Das Mädchen aus der Cherry-Bar“ ist als Filmtitel natürlich vollkommen daneben. Grotte. Unerträglich. Aber Sir Michael Caine spielt mit. Und Shirley MacLaine. Wie hieß der Film denn im Original? „Gambit“? Klingt schon besser… Und Herbert Lom spielt auch mit… Könnte doch ganz interessant sein. Unsinn, der Film ist sehr interessant. „Gambit“ ist nicht unbedingt ein Meilenstein der Filmkunst, aber solides, stellenweise überraschendes Sixties-Entertainment und ein typisches Beispiel für die Deadpan-Schauspielerei, mit der Michael Caine sich damals zum Weltstar machte. weiterlesen…

[Tipp der Woche] Clint und Jeff lassen es krachen – „Die Letzten beißen die Hunde“ im TV

In den 70er Jahren wurde Clint Eastwood vom Star zum Superstar. Kein Wunder, in dieser Zeit hat er einen Satz herausragender Filme rausgebracht. Western wie „Ein Fremder ohne Namen“, die Dirty-Harry-Cop-Thriller, die „San Fernando“-Komödien – es ist schlichtweg ein Wahnsinn, was dem Mann in dieser Zeit alles gelungen ist. Ein Film ragt allerdings aus dieser Epoche heraus. „Die Letzen beißen die Hunde (Thunderbolt and Lightfoort)“ ist für mich DER ikonische Eastwood-Film der 70er. „Thunderbolt and Lightfoot“, wie der Film im Original heißt, ist eine mutige, kaltschnäuzige Mischung aus Action-Thriller, Heist-Movie und Buddy-Komödie. Man wird knapp zwei Stunden lang bestens unterhalten, sieht Kino-Archetypen, die gleich wieder gebrochen werden, genießt kernige Action, furztrockene Dialoge und – das unterschätzt man ja gern bei Action-Filmen – absolut herausragende Schauspielerei. Dass es dem jungen, entfesselnd aufspielenden Jeff Bridges nicht gelingt, seinen Mitstreitern den Arsch abzuspielen, sondern dass Eastwood, Kennedy und Lewis mit gelassener Lakonie erfoglreich dagegenhalten ist eins der Erfolgsgeheimnisse des Films, dessen Regisseur übrigens Michael Cimino heißt. Auch kein kleines Licht am Filmhimmel. Wer den Film noch nicht kennt, MUSS ihn anschauen, alle anderen können sich ein Wiedersehen gönnen. Am Freitag vor Pfingsten, um 22 Uhr 25 auf 3sat.

[Tipp der Woche] Messer raus! – „Knives Out“ auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/x8lep-IErac

Bis Ende letzten Jahres war das Whodunit-Genre1 mausetot. Action-Thriller und Co. hatten der Agatha-Christie-Mörderjagd anscheinend komplett den Garaus gemacht, sowas wollte man nur noch in Miss-Marple-Wiederholungen auf Nischensendern angucken. Doch dann kam „Knives Out“ und defibrillierte die togeglaubte Täterhatz in spektakulärer Weise. Zutaten? Ein exquisiter Cast (angeführt von einem brillanten Daniel Craig), ein fintenreiches Drehbuch, dass sich selbst nicht allzu Ernst nimmt und ein paar überraschend neuartige Ideen parat hat2 und eine gediegene, für gute Laune sorgende Regie haben für einen Kassenerfolg gesorgt. Vollkommen zurecht, der Film macht einfach Spaß, ohne übermäßig nostalgisch zu sein. Am Freitag erscheint der Film – mit Extras gespickt3 – auf Blu-ray.

[Tipp der Woche]Spannend, verstörend, umstritten – „Oldboy“ auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/bYmHA4pB63w

Der Geschäftsmann Oh Dae-su wird – am Geburtstag seiner Tochter – entführt und in einem fensterlosen Zimmer gefangen gehalten, in dem sich nichts als ein Fernseher befindet. 15 Jahre lang wird er dort festgehalten, ohne zu erfahren, warum. Ohne zu erfahren, von wem. Dann wird er plötzlich freigelassen und versucht, herauszufinden, wer ihm das angetan hat. Und warum

Oldboy“ ist vermutlich der verstörendste Rache-Thriller aller Zeiten. Die Prämisse der Story wird einem als beängstigend plausibel verkauft, man fiebert mit dem Protagonisten mit, um zu erfahren, was hinter dem ganzen steckt. An der Auflösung der Geschichte scheiden sich die Geister. Die einen finden Sie genial, die anderen bezeichnen sie als gekünstelt und enttäuschend. Wie man zu dem Ende auch steht, der Film ist mordsspannend, un die Bilder, mit denen Regisseur Chan-wook Park die Geschichte erzählt, brennen sich einem förmlich in die Augen. 2013 ab’s ein US-Remake mit Josh Brolin, das Original, das am kommenden Donnerstag auf Blu-ray erscheint, bleibt unerreicht.

[Tipp der Woche] Hucks Traum vom Wrestler – „The Peanut Butter Falcon“ auf Blu-ray

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/2xEyuLodfTA

Hast du als Junge mit roten Ohren mehrmals „Huckleberry Finn“ gelesen? Und warst im letzten Dezember nicht im Kino, um „The Peanut Butter Falcon“ anzuschauen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Blu-ray dieses wunderbaren modernen Abenteuerfilms zu ordern, die diese Woche in den Handel kommt.
Der junge Zac (Zack Gottsagen) leidet am Down-Syndrom und träumt davon, Profi-Wrestler zu werden. Er reißt aus dem Heim aus, um auf eine Profi-Wrestlign-Schule zu gehen, die er aus der TV-Werbung kennt. Auf der Flucht lernt er den Klein-Gangster Tyler (Shia LaBoeuf) kennen, der ihn widerwillig unter seine Fittiche nimmt. Die beiden absolvieren gemeinsam eine ODyssee durch die USA; wie seinerzeit Huck und Jim.
Die Parallelen zu Mark Twains Jahrhundertroman sind offensichtlich, der Film bedient offensiv dieses Mississippi-Feeling. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ist sensationell, die Story hat alles, was eine moderne Abenteuer-Story braucht: Action, Humor, Spannung und eine gehörige Portion Sentiment. In einem übertrifft der Film das Twainsche Vorbild sogar1Was allerdings nicht sonderlich schwierig war2: Das Ende ist viel besser.