Überflüssiges Wendemanöver

Feather-Klingen – Relevanzschärfe mit Markierungen

Auf einigen Rasierklingenmodellen gibt es sie noch: Zahlen oder Markierungen, mit denen man die zwei bzw. vier Seiten1 einer Hobelklinge auseinanderhalten konnte. Die stammen aus – Gottseidank – längst vergangen Zeiten, in denen Rasierklingen für die meisten Männer ein Kostenfaktor waren. Die Teile waren deutlich weniger preiswert als heutzutage, mit den scharfen Dingern musste sorgfältig umgegangen werden, um das monatliche Budget nicht zu sprengen. In vielen Badezimmern waren auch – gelegentlich durchaus fantasievoll konstruierte – Rasierklingenschärfer zu finden, mit denen man versuchte, zusätzliche Rasuren aus den Double-Edge-Klingen herauszupressen. Hier waren die Zahlen/Markierungen durchaus hilfreich, denn mit ihrer Hilfe konnte man sich leichter merken, welche Seite der Klinge man zuletzt geschärft hatte. Viele Männer haben ihre Klingen auch – zum Teil mehrfach – umgedreht, um dafür zu sorgen, dass die Kligne sich gleichmäßig abnutzt und man sich so vielleicht ein wenig öfters mit ihr rasieren kann. weiterlesen…

Weiß ja, Schaum nein: die Brushless-Creme RAZ-ÉCLAIR im Test

Bei Brushless-Cremes, also Rasiercremes, die nicht mit dem Pinsel aufgeschäumt, sondern mit den Fingern im Gesicht verteilt werden, bin ich immer ein wenig skeptisch. Als eingefleischter traditioneller Nassrasierer liebe ich mein tägliches Ritual des sorgfältigen Einschäumens. Das Gefühl, wenn der selbst geschlagene Schaum beginnt, meine Stoppeln einzuweichen, möchte ich nur ungern missen. Trotzdem habe ich immer eine Tube Brushless-Creme (oder ein Rasieröl) im Badezimmerschrank. Abwechslung muss sein, sonst wird das schönste Ritual irgendwann einmal öde. Und außerdem: es kommt selten vor, aber manchmal verschlafe ich ja doch. Und wenn’s im Bad zackzack gehen muss, spart ein Öl oder so eine Brushless-Creme doch jede Menge Zeit. Also gehört sie bei mir zur Grundausstattung. Derzeit teste ich die „RAZ-ÉCLAIR von Trybol. weiterlesen…

Man soll sich’s nicht zu leicht machen…

Ich probier ja gerne neue Sachen, bzw. Sachen, die ich noch nicht kenne. Auch wenn sie letztlich für meine tägliche Rasur-Rotation nicht taugen, man hinterfragt doch seine Abläufe, wenn man etwas Neues benutzt. Und denkt über Sachen nach, über die man vorher nicht nachgedacht hat. Zum Beispiel über das Gewicht des Rasierapparats. Ich rasier mich gerade mit einem Doppelklinger (Typ Contour) vom Discounter, 20 Klingen plus Griff für ein paar Euro. „Das kann nix sein“, hab ich mir gedacht und die Blisterpackung trotzdem mitgenommen, für den Preis kann man ja wirklich nicht viel falsch machen. Und erstaunlichwerweise sind die Klingen gar nicht mal so übel. An die Originale von Gillette kommen sie nicht ganz ran, aber fünf bis sechs Mal kann man sich mit denen durchaus angenehm rasieren. Wenn man noch einen alten Contour-Griff rumzuliegen hat. Mit dem beiliegenden Plastik-Teil macht’s nämlich keinen Spaß. Das ist viel zu leicht. weiterlesen…

Was ist das eigentlich, Patchouli?

Habitus und gegenständige, einfache Laubblätter des indischen Patchouli (Foto: Raffi Kojian, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Und hier kommt auch schon Teil 2 meiner kleinen Serie über Duft- und andere Inhaltsstoffe in unserem Rasierzeugs. Was ist in dem Zeugs so drin, mit dem wir uns die Stoppeln aus dem Gesicht holen? Was riecht so gut, was sorgt für glatte Haut und Wohlgefühl? In der ersten Folge habe ich den Vetyver vorgestellt, in der zweiten Folge kommen wir zu seinem besten Kumpel, dem Patchouli. weiterlesen…

Was ist das eigentlich, Vetyver?

Vetiver (Vetiveria zizanioides)

Heute möchte ich eine kleine Serie starten, in der ich euch – in unregelmäßiger, nicht immer systematischer Reigenfogle – einige klassische Inhaltsstoffe unserer Rasurmittel vorstelle: Was ist in dem Zeugs so drin, mit dem wir uns die Stoppeln aus dem Gesicht holen? Was riecht so gut, was sorgt für glatte Haut und Wohlgefühl? Den Anfang mache ich mit meinem Lieblings-Duftstoff, dem Vetyver, auch Vetiver genannt. weiterlesen…

Ist dreimal wirklich besser?

Bei den Englisch sprechenden Nassrasiwerern stehen die „triple-milled shaving soaps“  hoch im Kurs: Sie gelten – zu Recht – als besonders ergiebig, ihnen haftet aber auch etwas besonderes, luxuriöses an, das sie von anderen Seifen abhebt. Dabei ist „triple milled“ – ins Deutsche lässt es sich am besten mit „dreifach gewalzt“ übersetzen – eigentlich ein ganz normaler Vorgang bei der Seifenproduktion. Nachdem eine „Grundseife“ hergestellt 1Dieser Vorgang ist seit Jahrtausenden der gleiche: Öle und Fette werden mit einer alkalischen Lösung, also einer Lauge, gekocht. 2 und mit entsprechenden pflegenden und duftenden Zusatzstoffen verfeinert worden ist, wird die so entstandene Mischung in einer sogenannten Pilliermaschine zu einer homogenen Mischung verarbeitet. Im Inneren dieser Piliermaschine arbeiten Walzen, und je mehr Durchgänge man der Seife spendiert, umso homogener und auch ergiebiger wird die fertige Seife werden. Und wenn die Seife drei solcher Durchgänge hinter sich gebracht hat, spricht man von einer „triple-Milled“ Seife. Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange… weiterlesen…

Have Klinge, will travel…

Klingenschutz von MÜHLE

Wir Nassrasierer sind grundsätzlich sparsame Menschen. Eine Klinge dem Müll anzuvertrauen, mit der noch zwei, drei weitere Rasuren möglich wären, das tut uns in der Seele weh. Doch manchmal lässt sich diese verschwenderische Maßnahme nicht vermeiden. Zum Beispiel, wenn man auf Reisen ist und man am Abreisetag den Kulturbeutel packt. Da muss man dann die Klinge entsorgen, die man vielleicht (bei Wochenendreisen) erst am Vortag in den Hobel gespannt hat. Es sei denn, man besitzt die geniale, von Fa. MÜHLE hergestellte Klingenschutzkappe. weiterlesen…

Das Nassrasur-Multiplex

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Video-Link: https://youtu.be/xcVRFMdGSD4

Haircut Harry lässt sich in Amsterdam in einem einzigartigen „Nassrasur-Multiplex“ rasieren. „Cut Throat – de Pijp“ ist nicht nur der vielleicht schönste Barbershop in Amsterdam, der Laden ist gleichzeitig eine angenehme Bar und ein karibisches Restaurant: ein MUSS beim nächsten Besuch in Amsterdam. Hier geht’s zur Homepage von den Jungs.

 

Einmal ist manchmal genug

Peggy_Marco / Pixabay

Die meisten Männer, die ich kenne, rasieren sich in zwei oder mehr Durchgängen, einmal mit, einmal gegen den Strich ist Standard, und das ist durchaus gut so, wie ich vor einiger Zeit schon mal geschrieben habe. Aber „Standard“ bedeutet nicht „Pflicht“. Niemand ist gezwungen, mehr als einen Durchgang zu machen. Genau genommen ist auch (von einigen Berufsgruppen mal abgesehen) niemand gezwungen sich überhaupt zu rasieren. Die Freiwilligkeit ist eins der schöneren Elemente der Rasur. Aber ich sollte nicht abschweifen, sondern beim Thema bleiben: auch ein Rasurdurchgang kann genügen. weiterlesen…