(Pepin kocht zuhause) Hühnerbrust mit Persillade

In den USA ist Jacques Pepin eine Küchenlegende. Als junger Mann war er Chefkoch bei de Gaulle(!), ist dann in die USA gegangen, hat den Chefkochposten im Weißen Haus verschmäht und ist Fernsehkoch geworden. Mittlerweile ist der Mann stolze 87 Jahre alt und steht immer noch am Herd. Bei sich Zuhause, wo er einfache, von der französischen Hausmannskost inspirierte Gerichte für seinen youtube-Kanal kocht. Hier bringen wir unsere Lieblingsrezepte von ihm. Für diejenigen, die im Englischen nicht ganz so fit sind, gibt*s nach dem Video das deutsche Kurzrezept mit umgerechneten Mengenangaben..

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Video-Link: https://youtu.be/MZ9dO7qOeIQ

Eine große Hühnerbrust würfeln, pfeffern, ssalzen und mit Mehl bestäuben. Das Fleisch in halb Butter, halb Olivenöl hellbraun braten, bis es durch, aber noch saftig ist. Währenddessen ein paar Knoblauchzehen, einen halben Bund Petersilie und etwas Schnittlauch feinschneiden, im letzten Moment unter die Hühnerwürfel schwenken. Achtung: der Knoblauch muss so fein geschnitten werden, dass er sofort gar werden kann.

[Männeressen] Das beste Steak, das einfachste Steak…

Letzte Woche hab ich eins der besten Steaks, vielleicht das beste Steak meiner Küchen-Karriere zubereitet. Interessanterweise hatte das nichts mit meinen küchentechnischen Fertigkeiten zu tun, im Gegenteil: Was ich mit dem (recht großen) Fleischstück veranstaltet habe, hätte auch jemand hinbekommen, der bisher nur mit mäßigem Erfolg Spiegeleier gebraten hat1. Entscheidend dafür, dass meine Frau und ich ein wirklich tolles Steak auf den Tellern hatte, waren drei Dinge: der Fleischzuschnitt – ich hatte ein Tomahawk-Steak gekauft – die Fleischqualität und das absolut narrensichere „Rückwärtsbraten“, bei dem das Steak erst bei Niedrigtemperatur gegart und erst am Schluss angebraten wird.

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[Männeressen] Für euch getestet: der Backpulvertrick

Ich bin ein großer Freund des Flank-Steaks, also des dünnen, ca. 500 g schweren Fleischlappens vom Rind, den man beim Fleischer meist als „Rinderlappen“ oder „Dünnung“ vorbestellen muss. Das hat Gründe: Zum einen ist es extrem unkompliziert und narrensicher zu braten, zum andern hat es einen authentischen, kernigen Rindfleischgeschmack, der vielen – zum Teil deutlich teureren – Steakzuschnitten abgeht. Das hat natürlich seinen Preis, womit ich nicht nur das Geld meine, dass ich dem Fleischer in die Hand drücke. Nein, vor den kräftigen Rindgeschmack haben die Genuss-Götter den Einsatz der Kauwerkzeuge gesetzt, und von denen muss man ordentlich Gebrauch machen, wenn man ein Flank-Steak isst: das Fleisch ist ziemlich fest, aber natürlich nicht zäh: Es leistet den Zähnen einfach mehr Widerstand als beispielsweise ein „butterzartes“ Filetsteak. Mir macht das nix, ich kaue durchaus gern, aber andererseits hat so ein richtig zartes Steak ja auch was für sich. Letztes Wochenende hab ich dann in diesem neuartigen Internetz was von einem Trick gelesen, mit dem man auch ein Flank-Steak butterzart hinbekommen kann: Marinieren, und zwar mit Backpulver! Tja, hab ich auch geguckt. Unerschrocken, wie ich bin, hab ich das für euch getestet. weiterlesen…

[Männeressen]Was vom Rotkohl übrig blieb: Winterspaghetti – scharf, süß und nussig

Manchmal kommt man zu einem guten Essen wie die Jungfrau zum Kinde: Ich hatte noch ein Viertel Rotkohl da und keine Ahnung, was ich damit anfangen könnte. Außer Beilagen-Rotkohl oder Rotkohlsalat fällt mir zu dieser merkwürdigen Kohlsorte eiegentlich nichts ein. Aber weil ich noch ’ne Packung Spaghetti rumzufliegen hatte, hab ich einfach mal nach „Pasta mit Rotkohl“ gegooglet und bin bei Chefkoch auf dieses Rezept gestoßen, dass ich zu „Winter-Spaghetti mit Rotkohl und Walnusspesto“ abgewandelt hab. Meine Herren, der Hammer. Hier bleibt kein Rotkohl mehr übrig, das kann ich versprechen! weiterlesen…

[Männeressen] Nichts umkommen lassen: Stollenparfait

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Photo by congerdesign on Pixabay

Ihr kennt das: Wenn man sich irgendwann im Dezember die erste Scheibe Christstollen einverleibt, ist die Begeisterung groß: „Boah, ist das lecker!“ Man hatte übers Jahr ganz vergessen, wie gut so ein Christstollen schmecken kann. Also werden schnell noch zwei, drei Stollenlaibe gebunkert („Der kluge Mann beratet vor! Was ist, wenn das Zeugs knapp wird?“9, und dann passiert, was jedes Jahr passiert: Irgendwann hat man den Stollen über. „Können wir nicht mal wieder ’ne schlöne Buttercremetorte essen?“ Tja, da fliegen aber noch so ein bis anderthalb Stollen aus dem Vorrat rum, und mittlerweile wissen wir ja, wie lange die Dinger haltbar sind. Und irgendwann Ende Januar stopft man dann die übriggebliebenen Stollenreste heimlich in den Müll… Nein! Nicht wegwerfen! Als Nachtisch recyclen! Kostet fast nix und ist genauso lecker wie Stollen Anfang Dezember! weiterlesen…

[Männeressen] Gericht mit Geschichte – die gute Curryrahmsuppe

Über zehn Jahre lang schreib ich jetzt Kochrezepte in dieses Blog hinein, und eins der Gerichte, die ich am längsten Koche, hab ich noch nicht verbloggt. Das muss sich sofort ändern, zumal das Rezept auch noch eine schöne Geschichte hat. ICh hab’s nämlich aus einer dieser Schrottkochzeitungen, die man im Supermarkt an der Kasse mitnehmen kann. Normalerweise lass ich ja diese Zeitungen links liegen, aber irgendwann in den Achtzigern war da Werner-Cartoonist Brösel auf dem Titelbild, und damals war Werner neu, angesagt, total wild und vor allen Dingen saukomisch, da hab ich das Heft mitgenommen. Und im Heft hat Brösel sich dann beschwert, dass eine Tütensuppenfirma, Knoggi oder so, die gute, gute Curryrahmsuppe aus dem Programm genommen hat und ihn gewzungen hat, die gute, gute Curryrahmsuppe nachzubauen. Und da stand dann das Rezept, und das war so gut, dass ich das heute noch koche. weiterlesen…

[Männeressen] Ohne jede Bitterkeit – klassisches Schmorgurkengemüse

Eins der unterschätztesten Gemüse überhaupt ist die biedere, dralle Schmorgurke. Liegt es an den Gurkenskeptikern, die – von der turbogezüchteten Salatgurke kommend – meinen, Gurken schmeckten grundsätzlich nach nichts? Liegt es am FDP-fernen Ruf der Schmorgurke als typisches Arme-Leute-Essen. Oder liegt es daran, dass jemand schon mal ein verdammt bitteres Stück Schmorgurke auf dem Teller hatte, und seitdem zu Schmorgurken respektvollen Abstand hält? Tja, damit ist es vorbei, gegen die eventuelle Bitterkeit der Gurke gibt es ein probates Mittel, und weil die Gurke sich schnell (eine KüBi1 und problemlos zubereiten lässt, machen wir sie heute einfach mal!

Aber erst gehen wir mal einkaufen. Für 4 Personen als Beilage brauchen wir
2 dicke Schmorgurken
2 Zwiebeln
mindestens(!) 100 Gramm Speck 2
1 Schluck Weißwein
paar Löffelchen Schmand oder Creme Fraiche
frischen Schnittlauch oder Dill

Und das war’s auch schon, denn Butter, Salz, Pfeffer und natürlich lecker KüBi habt ihr ja im Haus.

Wie immer wird als erstes das KüBi geknackt und sinnig angetrunken, dann wird ein passendes, flaches3 Kochgeschirr4 rausgesucht, die Zwiebelchen gepellt und gemeinsam mit dem Speck gewürfelt, und dann kann Mann sich ans Schälen der Kurken machen…

Achtung! Spielentscheidender Move! Beim Schälen entscheidet sich nämlich, ob die Gurke bitter schmeckt oder nicht. WENN eine Gurke bitter ist – was man ihr leider nicht ansehen kann – dann sitzen die Bitterstoffe im Stielansatz. Den schneiden wir also großzügig ab und schälen die Gurke mit dem Sparschäler von der Spitze zum Stielansatz hin, um die Bitterstoffe nicht über die ganze Gurke zu versteilen. Zur Sicherheit noch ein rohes Stückchen vom Stielansatz gekostet, wenn das nicht bitter ist, ist alles gut. Jetzt halbieren wir die Gurken der länge nach und kratzen mit einem Löffel die Kerne raus. Jetzt noch die Gurkenhälften in irgendwie mundgerechte Stücke schneiden und einen Schluck KüBi nehmen, dann können wir endlich den Herd einschalten.

Ordentliches Stück Butter im Kochgeschirr schmelzen lassen, Zwiebel und Speck darin angehen lassen, Gurkenstücke dazu und andünsten. Wenn’s anfängt, in der Küche appetitlich gurkig zu riechen, riskieren wir einen Blick ins Kochgeschehen: Ziehen die Gurken a) wenig oder b) viel Flüssigkeit? Je nachdem löschen wir nun mit einem a) kleinen oder b) großen Schluck wein ab. Die Gurken sollen in wenig Flüssigkeit schmoren, nicht irgendwie blubbernd in ihrer Brühe kochen. Wir salzen, pfeffern und machen einen Deckel drauf. Für zehn, zwanzig, fünfundzwanzig Minuten, das weiß man vorher nicht. Die eine Gurke braucht länger zum Weichschmoren als die andere, keine Ahnung, woran das liegt.

Die Wartezeit nutzen wir, um die Kräuter kleinzuschneiden, mit denen wir gleich unsere Schmorgurken vollenden werden. Und um das zuzubereiten, zu dem wir die Gurken essen wollen, also Steak, Schnitzel, oder einen gebratenen Fisch. Ich hab das letzte Mal gebratene Campingzeltbefestiger dazu gemacht, das kam sehr gut.5. Wenn die Gurken weich sind, schalten wir die Hitze runter, damit die Sahne, die wir jetzt utnerrühren, nicht ausflockt. Dazu noch die kleingeschnittenen Kräuter – Dill dominiert, Schnittlauch rundet eher ab – dazurühren, abschmecken (manchmal werden die Gurken ein bisschen zu süßlich, dann hilft Zitronensaft) und die Herrlichkeit zu Tisch tragen. Dazu das nächste Bier. Oder ein ordentlicher Riesling.

Mahlzeit!

[Männeressen] Nichts für empfindsame Nasen – Campingzeltbefestiger, gebraten

Gebratene Heringe sind eins meiner Lieblingsessen. Das zarte, sehr aromatische Heringsfleisch, die Haut, die wunderbar knusprig wird, die Tatsache, das frisches, kaltes Bier das beste Beigetränk zu dieser Delikatesse ist… Supersache! Trotzdem mach ich die Campingzeltbefestiger eher selten, meistens im Sommer. Weil ich dann bei sperrangelweitoffenem Fenster kochen kann. Denn das ist der Nachteil des gebratenen Herings: er hat ein eigenes, sehr kräftiges Aroma, das ziemlich lange in der Küche1 hängen bleibt, selbst wenn man während der Braterei die Dunstabzugshaube in Volllast laufen lässt. Aber was soll’s, ein paar Mal im Jahr muss das einfach sein, und so anderthalb Tage später können auch Heringshasser wieder zu Besuch kommen. weiterlesen…

Seeteufel auch! Safran-Fisch frisch aus dem Ofen

Foto: User Meocrisis on de.wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Erstaunlich viele Menschen mögen keinen Fisch. Meines Erachtens – ich kann mich natürlich irren – liegt das nicht unbedingt am Geschmack, weil es DEN typischen Fischgeschmack eigentlich nicht gibt. Ich denke, die meisten Menschen stören sich nicht am Geschmack der Viecher, sondern haben schlicht und einfach keinen Bock auf die Gräten. Die sind pieksig, fummelig zu handhaben, eklig im Mund, wenn man doch einmal eine erwischt hat, und schlimmstenfalls kann man so gar daran ersticken, solche Horror-Stories kennt jeder. Doch den Gräten-Horror kann man vermeiden, ohne gleich zu Fischstäbchen oder Schlemmerfilet zu greifen. Der Ausweg heißt Seeteufel. Der Seeteufel sieht – zugegeben – ziemlich fies aus, kommt aber meist ohne Kopf und Haut in den Verkauf, so dass man den Plan, die Kinder mit dem Viech zu erschrecken, gleich wieder verwerfen kann. Aber beim Fisch kommt’s – wie beim Menschen – mehr auf die inneren Werte an, und hier kann der Seeteufel richtig punkten. Er hat festes, saftiges und vor allen Dingen umempfindliches Fleisch, ein paar Minuten zu lange in der Pfanne oder im Ofen machen ihm nichts aus, wo Sensibelchen wie Kabeljau oder Zander schon empört zerfallen. Und der Seeteufel ist komplett grätenfrei, er hat nur einen großen Rückenknochenknorpel, den noch nicht mal ein Breitmaulfrosch versehentlich ins Mail bekommen kann. Und noch ein Vorteil: Ich hab ein narrensicheres Rezept für euch – mit ordentlich Knoblauch, Safran und Gedöns, das trotzdem schnell geht: eine KüBi1-Länge, maximal zwei steht ihr am Herd, mehr nicht, versprochen. weiterlesen…

[Männeressen] Schnell, preiswert und mordslecker: Spargelragout als Beilage

Eigentlich sollte ich dieses Rezept gar nicht posten. Weil es genau genommen kein Rezept ist, es ist in der Tat so simpel, dass ich es noch nicht mal als „ganz einfaches Rezept“ bezeichnen würde. Aber ich poste es trotzdem, weil es erstens mordslecker, zweitens schnell gemacht und drittens tatsächlich ein Rezept ist. Wenn man nämlich dran dreht, zum Beispiel mehr Zutaten hinzufügt, verliert es sofort seinen Charakter und seinen Charme. Ist eben doch was dran an der Einfachheit. weiterlesen…