Tod eines Schiedsrichters

Manfred Amerell ist gestorben. Wie man der Presse entnehmen kann, erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt und lag dann mehrere Tage in seiner Münchner Wohnung, bevor jemand auf den überquellenden Briefkasten aufmerksam wurde und die Polizei verständigt hatte.

Manfred Amerell war Bundesliga-Schiedsrichter, er pfiff unter anderem ein DFB-Pokalfinale. Nach Beendigung seiner aktiven Karriere war er Schiedsrichtersprecher beim DFB. Er war ein gern gesehener Gast in Sportsendungen und Talkshows, er schrieb u.a. Kolumnen für den Berliner Tagesspiegel.
Vor zwei Jahren trat er von allen Ämtern zurück, nachdem der DFB bekannt gegeben hatte, dass Amerell sich einem anderen Schiedsrichter, Michael Kempter, gegen dessen Willen sexuell genähert habe. Es folgte eine Schlammschlacht Amerell vor mehreren Gerichten, an deren Ende ein Vergleich stand: Amerell verzichtete auf Schadensersatzforderungen gegen Kempter, der wiederum erklärte, „dass in Amerells Wahrnehmung seine Ablehnung der Annäherungsversuche Amerells als nicht deutlich genug erschienen sein könnte“ (Wikipedia). Die Medien werteten den Vergleich als einen Erfolg für Amerell. Amerell selbst sah das anders: „Mein Leben, so, wie es einmal war, ist zerstört. Der Riss geht durch alle Bereiche, das steckt man nicht so einfach weg. In einem Satz: Leben tue ich nicht mehr – ich existiere nur noch.“ (Donaukurier)
Der DFB hatte nie ein Verfahren gegen Amerell eingeleitet, obwohl sein damaliger Vorsitzender, mit den oben genannten Vorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen war und die Affäre ausgelöst hatte.

Am Ende bleibt ein einstmals berühmter Mann, der tagelang tot in seiner Wohnung liegt, ohne dass ihn jemand vermisst. Und das sagt mehr über den Zustand dieser Gesellschaft aus als jede noch so lautstark vorgetragene Anti-Homophobie-Kampagne.

6 Wochen mit System

In diesem Herbst habe ich etwas getan, was Menschen, die meine Rasurgewohnheiten kennen, schreckensstarr die Kinnlade runterfallen lässt: ich habe mich sechs Wochen lang täglich mit so einem Mehrklingen-Rasierer, im Nassrasurforum gern auch Systemrasierer genannt, rasiert.
Zur Erklärung: Was Rasierapparate oder Rasierklingen  betrifft, bin ich ein totaler Geizkragen. Wenn die Rasurvorbereitung stimmt, ist es letztlich egal, womit man sich rasiert, ob mit dem Rasiermesser, einem Hobel oder eben einem Systemrasierer: wenn das Barthaar ordentlich eingeweicht ist, bekommt man mit jedem halbwegs akzeptablen Werkzeug eine gründliche Rasur hin.
Deshalb geb ich mein für die Rasur vorgesehenes Geld lieber für eine anständige Rasierseife oder ein gescheites Aftershave aus, als das ich in Rasierklingen investiere. Wie bin ausgerechnet ich dann für 6 Wochen auf die System-Abwege gekommen? weiterlesen…

Der Hobbit, Darts-WM und ein Millionenrennen – die Wochenvorschau vom 10.12. bis 17.12.

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Was nächste Woche auf uns zukommt
Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Manchmal hat man’s schwer, wenn man sich die kommende Woche vergegenwärtigt und überlegt, was denn diesmal der Höhepunkt sein könnte. Diesmal ist es einfach. Ein Film kommt in die Kinos, auf den die Fans seit Jahren, seit Jahrzehnten warten. Ein Film, der als nettes, kleines, preiswertes Prequel angefangen hat und „in progress“ zu einer monumentalen Trilogie angewachsen ist, mit der – ja, lehnen wir uns mal aus dem Fenster, ohne den Film gesehen zu haben – ganz augenscheinlich Filmgeschichte geschrieben wird. Es ist Hobbit-Woche! weiterlesen…

Will sehen: Die besten Pokerfilme aller Zeiten

Poker – tolles, kerniges Männer-Kartenspiel. Aber welches Spiel ist eigentlich besser: Poker oder Skat? Und was ist mit Schafkopf? Wenn wir ins Kino gucken, wird sofort klar: Coole Skatfilme kann man an der Hand eines ungeschickten Sägewerks-Mitarbeiters abzählen. Hollywood weiß: Nur Poker ist sexy. Wir zeigen euch die besten Poker-Filme aller Zeiten. weiterlesen…

Wieder Mollath, ein Eigenbau M1 und Brubeck nimmt den A-Train – die Links der Woche vom 30.11. bis 6.12.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

War einiges los, diese Woche. Man hat sich gefreut, dass alle deutschen Vereine die Champions League als Gruppensieger abgeschlossen haben, war ratlos angesichts des totgeschlagenen holländischen Linienrichters, war traurig, dass Dave Brubeck gestorben ist, hat gestaunt über die Kapriolen, die das Leben so schlägt und sich vergeblich das Hirn zermartert, um eine sinnvolle Einleitung für die wöchentliche Männer-Linksammlung zu erfinden.   weiterlesen…

Furchtbar verrückt…

Das ist doch komplett verrückt: einen Linienrichter totprügeln, weil man denkt, dass es kein Abseits war, was der gewunken hat. Ist aber in den Niederlanden passiert, und alle halten den Atem an. Der KNVB hat den nächsten Spieltag in den Amateurligen abgesagt, aber kann man dann wirklich zurück zu „business as usual“? weiterlesen…