[Tipp der Woche] Sicher keine Luftnummer: Ben Afflecks „Air“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/0UB_g62v37o

Das Genre des Sportfilms ist beinahe so alt wie das Kino selbst. Weil die Geschichten von Champions fast immer perfekte Kino-Geschichten sind. Sie handeln von Menschen, die ein Talent haben, eine Mission, an die sie glauben und buchstäblich alles in die Waagschale zu werfen, um ihr Ziel zu erreichen: der Beste in ihrem Sport zu werden, der Champion. In den letzten Jahren hat sich das Spektrum der Sportfilme erweitert: Angefangen vielleicht mit Oliver Stones fantastischem „An jedem verdammten Sonntag“ wurden Filme erfolgreich, die nicht die Heldenreise eines Athleten in den Vordergrund stellen, sondern die Mechanismen hinter dem Profisport deutlich zu machen. „Moneyball“ wäre hier zu nennen, der hierzulande leider nur wenige Zuschauer gefunden hat, weil er sein eigentlich faszinierendes Thema („Ist Sport berechenbar?“) anhand einer Geschichte über eine Baseball-Mannschaft erzählt hat. Klar, hat hier niemanden interessiert. Der diese Woche in die Kinos kommende „Air“ sollte das Problem nicht haben: Basketball ist hierzulande populär, und „Air“ kennt hierzulande auch jeder, oder erinnert sich hier etwas niemand mehr an Michael Jordan, den ewigen Superstar der NBA?

Nun, „Air“ Jordan ist in diesem Film nur ein paar Mal von hinten zu sehen, obwohl es die ganze Zeit um sein Talent und seine Perspektive geht. „Air“ erzählt nicht, wie Michael Jordan alle Hindernisse überwinden musste, um der beste Basketballspieler aller Zeiten zu werden. Nein, es geht um den Schuhverkäufer Sonny Vaccaro . gespielt von Matt Damon – der unglaubliche Hindernisse bei Nike überwinden muss, um den jungen Michael  Jordan unter Vertrag nehmen zu können. Zu den Hindernissen gehören unter anderem Jordan selbst (ist Adidas-Fan, findet Nike-Treter uncool) und Nike-Oberpropeller Phil Knight (wunderbar schräge Performance von Ben Affleck, der auch Regie führt),  der irgendwie nicht auf dem Schirm hat, dass dieser Jordan in Zukunft den ein oder anderen Korb treffen könnte. Also wanzt sich Vaccaro an Jordans Mutter (Viola Davis) ran…

Letztlich ist „Air“ mehr ein Film über das Big Business als eine Sportgeschichte, aber eine enorm unterhaltsam. Praktisch alle Schauspieler sind in Topform, das Script ist knackig und Matt Damons Wampe sollte für den besten Nebenrollen-Oscar nominiert worden. Tolles Kino, ab Donnerstag auf der großne Leinwand!

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