[Männeressen] Für euch getestet: der Backpulvertrick

Ich bin ein großer Freund des Flank-Steaks, also des dünnen, ca. 500 g schweren Fleischlappens vom Rind, den man beim Fleischer meist als „Rinderlappen“ oder „Dünnung“ vorbestellen muss. Das hat Gründe: Zum einen ist es extrem unkompliziert und narrensicher zu braten, zum andern hat es einen authentischen, kernigen Rindfleischgeschmack, der vielen – zum Teil deutlich teureren – Steakzuschnitten abgeht. Das hat natürlich seinen Preis, womit ich nicht nur das Geld meine, dass ich dem Fleischer in die Hand drücke. Nein, vor den kräftigen Rindgeschmack haben die Genuss-Götter den Einsatz der Kauwerkzeuge gesetzt, und von denen muss man ordentlich Gebrauch machen, wenn man ein Flank-Steak isst: das Fleisch ist ziemlich fest, aber natürlich nicht zäh: Es leistet den Zähnen einfach mehr Widerstand als beispielsweise ein „butterzartes“ Filetsteak. Mir macht das nix, ich kaue durchaus gern, aber andererseits hat so ein richtig zartes Steak ja auch was für sich. Letztes Wochenende hab ich dann in diesem neuartigen Internetz was von einem Trick gelesen, mit dem man auch ein Flank-Steak butterzart hinbekommen kann: Marinieren, und zwar mit Backpulver! Tja, hab ich auch geguckt. Unerschrocken, wie ich bin, hab ich das für euch getestet.

Wenn ihr meinen Test nachvollziehen wollt, ist der Einkauf einigermaßen unkompliziert. Ihr braucht

1 Flank-Steak1

und das war’s auch schon.

Die anderen Dinge wie Backpulver, Öl zum Braten. Salz, Pfeffer und das unverzichtbare KüBi 2 habt ihr im Haus.

Dann kann’s auch schon losgehen. Nachdem wir unser KüBi geknackt und angetrunken haben, verrühren wir ein Teelöffelchen Backpulver mit ca. einem halben Liter Leitungswasser, fülles das in einen Gefrierbeutel, geben den Fleischlappen dazu, verschließen den Beutel und lassen das ganze mindestens 30 Minuten lang vor sich hinziehen. Wenn jetzt kein KüBi mehr übrig ist, knacken wir ein neues, bevor wir wie gewohnt fortfahren. Eisenpfanne auf den Herd, ordentlich heiß werden lassen, Schwupp Öl reingeben, das Flanksteak gut abtrocknen, auf jeder Seite eine Minute lang scharf anbraten, 3 Minuten bei kleiner Hitze fertig braten, fertig3. Jetzt muss man’s vor dem Anschneiden nur noch 5 bis 10 Minuten ruhen lassen (spielentscheidend) und dann quer zur Faser (ebenfalls spielentscheidend) in Streifen schneiden. Pfeffern, mit grobem Salz bestreuen und auf den Tisch damit.

Und? Hat der Backpulvertrick funktioniert? Ja und nein. Das Fleisch war deutlich weicher als sonst, aber so richtig zart wie ein gut gebratenes und gut abgehandenes Rumpsteak oder Filetsteak war’s nicht. Man kann das machen, man muss es aber nicht machen, wenn man gerne kaut. Was ich ja tue.

 

  1. kommt immer in der gleichen Größe a ca. 500 Gramm, das reicht für 1-2 Esser, je nach Hunger und Kapazität
  2. Küchen-Bier
  3. So wird ein Flank-Steak immer medium bis medium rare, je nach dem wie dick der Fleischlappen ist.
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4 Antworten zu [Männeressen] Für euch getestet: der Backpulvertrick

  1. AvatarChristian sagt:

    Kannte ich noch nicht. Was ich mit Backpulver kenne: Ofenkartoffeln erst 5 Minuten in Wasser mit 1 Löffel Backpulver kochen, dann marinieren, dann ab in den Ofen. So werden die schön knusprig, weil durch das Backpulver wohl mehr Stärke austritt oder so ähnlich …

  2. Pingback:Edel-Radicchio, Discounterwurst und Amelie als KGB-Spionin – die Links der Woche vom 17.3. bis 23.3. | Männer unter sich

  3. AvatarBarbara sagt:

    Eigentlich alle Asia Restaurants betreiben dieses „Velveting“ wodurch das verwendete günstige Suppenfleisch, Rouladenfleisch usw. zart gemacht wird. Ich koche oft im Wok, und wenn ich da mit Rumpsteak arbeite, schnetzele ich es und verfahre dann wie du es beschreibst.
    Das Flank Steak mag ich gerne im Sommer vom Grill. Schneide es nach dem Garen in dünne Scheiben und es kommt so asiatische Fischsaucenmischung mit Limette, Zitronengras und so Sachen drüber. Das macht es auch ein ganz klein wenig zarter.

    Das mit den Kartoffeln probiere ich aus. Habe seit kurzem einen Airfryer in den ich sehr verliebt bin. Der scharrt ständig mit den Hufen.

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