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Morgen ist Silvester, spätestens jetzt sollte man sich Gedanken über Neujahrsvorsätze machen… oder auch nicht. Ich sehe aktuell nichts bei mir, was ich ändern müsste, habe aber einen großen Wunsch für 2023: den Kinos soll es wieder besser gehen.
Ja, ich weiß. Zuhause bleiben ist so verdammt bequem geworden. Und die Flatscreens mit den entsprechenden Sound-Systemen sind auch mittlerweile richtig erschwinglich geworden. Wenn man sich also einen Netflixfilm auf 70 Zoll anguckt und dazu den Subwoofer ordentlich aufdreht, dann hat man doch auch sowas wie Dolby Surround, oder?
Pustekuchen. Egal, wie groß dein Fernseher und wie laut deine Anlage ist, Kino ist ganz was anderes. Zuhause siehst du eben nicht ganze Kinoreihen von Leuten zurückschrecken, wenn der Weiße Hai sie aus der Leinwand förmlich anspringt. Zuhause lachst du in jeder Filmkomödie zehnmal weniger als im Kino, weil die Menschen fehlen, mit denen du mitlachen kannst. Zuhause klopft dir kein Wildfremder auf die Schulter und meint „Ist doch nur ein Film“, wenn du zehn Minuten, nachdem John Lennon in „Yesterday“ als alter Mann aufgetaucht ist, immer noch weinst, wie ein Schlosshund.
Und es sind ja nicht nur die Kinos, die gerade kaputtgehen, es ist die Infrastruktur drumrum, die mit in den Orkus gerissen wird. Die Lokale, wo die vor der Abendvorstellung noch nett was essen konntest, die Kneipen, in denen du nach dem Kino mit den Kumpels einen Absacker nehmen und über den Film quatschen konntest und, und, und…
Wir kaufen uns mit dem ganzen Streaming-Zeugs und der Heim-Elektronik Bequemlichkeit, und geben Räume auf, in denen wir mit anderen Menschen Erlebnisse und Gefühle geteilt haben. Wir verlieren bei diesem Deal viel mehr, als wir bekommen.
Deshalb mein Wunsch, meine Bitte für 2023: Lasst uns wieder mehr ins Kino gehen. Lasst uns mit anderen Menschen zusammen lachen, weinen und staunen. Lasst uns gemeinsam verhindern, dass ein weiteres Stück Öffentlichkeit, in der wir Menschen zueinander finden können, den Bach runter geht.
Wer kommt 2023 mit ins Kino?
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Tja, lieber Chris: Wenn man wie Du, in der großen Stadt wohnt, ist das fürwahr eine tolle Idee.
Nur: Wenn ich von hier, hinter den sieben Bergen, in ein einigermaßen akzeptables Kino will (das besser als meine Leinwand im Keller ist), muss ich mit dem Auto ca. 35 Kilometer nach Frankfurt oder zum MTZ fahren. Mit der Bahn wird das nix, weil die S-Bahn nur bis 22:00 Uhr zurück fährt. Als Absacker gibt’s dann auch nur Apfelschorle. Dafür kommen noch Parkgebühren dazu, die fast so teuer wie der Eintritt ins Kino sind.
Wenn dann noch das leckere Essen mit Freunden vor dem Film dazu kommt, wird’s ein teurer Abend…
Da hast du natürlich recht. Ich könnte niemals irgendwo dauerhaft leben, wo ich nicht – mit vertretbarem Aufwand – jederzeit ins Kino gehen könnte.