[Männeressen] Nichts für empfindsame Nasen – Campingzeltbefestiger, gebraten

Gebratene Heringe sind eins meiner Lieblingsessen. Das zarte, sehr aromatische Heringsfleisch, die Haut, die wunderbar knusprig wird, die Tatsache, das frisches, kaltes Bier das beste Beigetränk zu dieser Delikatesse ist… Supersache! Trotzdem mach ich die Campingzeltbefestiger eher selten, meistens im Sommer. Weil ich dann bei sperrangelweitoffenem Fenster kochen kann. Denn das ist der Nachteil des gebratenen Herings: er hat ein eigenes, sehr kräftiges Aroma, das ziemlich lange in der Küche1 hängen bleibt, selbst wenn man während der Braterei die Dunstabzugshaube in Volllast laufen lässt. Aber was soll’s, ein paar Mal im Jahr muss das einfach sein, und so anderthalb Tage später können auch Heringshasser wieder zu Besuch kommen.

Wie immer gehen wir zuerst einkaufen, das ist diesmal ziemlich schnell erledigt, wir müssen nur zum Fischhändler und pro Nase

mindestens 3, besser 4 Heringe2

kaufen. Fertig. Mehl, Butter, Öl, Salz, Pfeffer und KüBi3 habt ihr im Haus. Und was ihr als Beilage kocht, ist eure Sache. Salat geht vielleicht, Bratkartoffeln sind ein Muss, Rezept findet ihr hier. Und gleich eine Vorwarnung: Wer hier ein richtiges Rezept erwartet, ist komplett falsch. Gebratene Heringe läuft unterhalb der Rezeptebene, das ist allerhöchstens eine Gebrauchsanweisung, mehr nicht. Macht aber nix, schmecken trotzdem.

Zu Beginn knacken wir wie immer usner wohlverdientes KüBi und trinken es sinnig an, um in Stimmung zu bringen. Als erstes verteilen wir zwei, drei Esslöffel Mehl in einem tiefen Teller und waschen die Heringe. Nun beantworten wir eine Gewissensfrage: Mit oder ohne? Wenn wirr uns für „Ohne“ entschieden haben, greifen wir zum Kochmessern und kneifen den Kameraden Köpfe und Schwänze ab, wenn nicht, entledigen wir uns dieser Teile bei Tisch, zusammen mit den Gräten. Wo die Heringe schon mal vor uns liegen, salzen und pfeffern wir sie gleich. Von außen und innen, Perfektionisten würzen auch das Innere, ich vergess das meistens. Anschließend mehlen wir die Heringe von beiden Seiten ein, das ist wichtig für die Knusprigkeit der Haut. Überschüssiges Mehl rigoros abklopfen, wir wollen keine verbrannten Mehlklumpen im heißen Bratfett!

Jetzt bringen wir eine Pfanne an den Start, in der die Fische nebeneinander gut Platz haben. Auf keinen Fall die Viecher dicht an dicht in die Pfanne legen! Ihr müsst die öfters wenden, das könnte dann zum Problem werden. Im Zweifelsfall lieber zwei Pfannen nehmen und die Bratkartoffeln im Ofen machen. In der Pfanne bringen wir halb Butter, halb Öl4 auf etwas mehr als mittlere Hitze. Wenn die erreicht ist, legen wir die Fische ins heiße Fett und warten, bis es schön brutzelt. Dann drehen wir die Viecher um, warten so ein, anderhalb Minuten und drehen sie wieder um. Gegebenenfalls drehen wir die Hitze runter, wenn die Haut zu dunkel zu braten droht. Irgendwann, nach fünf bis sieben Minuten, sind die Viecher durch, aber noch saftig und die Haut ist goldbraun. Dann kommen sie auf den Tisch.

Die Bratkartoffeln hab ich vergessen zu fotografieren, den Salat nicht. Bier dazu. Mahlzeit!

  1. Und in der Wohnung, wenn man fahrlässigerweise vergessen hat, die Küchentür zu kalfatern.
  2. Ich hab Heringe schon öfters beim Discounter gekauft, die stehen küchenfertig im Kühlregal. Kann man machen. Sind okay.
  3. Küchen-Bier
  4. jeweils reichliche Menge
Markiert mit Fisch, Hering, Kochen.Speichern des Permalinks.

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