Star Wars zum Abgewöhnen: „Obi-wan Kenobi“ auf Disneyplus

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/J2ZgWmizTck

1978 hab ich den ersten Star-Wars-Film gesehen, in der ersten Reihe im Berliner Royal Palast, der damals eine der größten Leinwände Europas hatte. Als dieser gewaltige, nicht enden wollende Sternenkreuzer über mir auftauchte, wurde ich zum Star-Wars-Fan, und bin es bis heute geblieben. Obwohl mir eigentlich nur die ersten beiden Filme wirklich gefallen haben, aber ich hab dem Format die Treue gehalten. Weil die ersten beiden richtig schöne Oldschool-Abenteuerfilme mit einer echten Heldenreise waren, sowas schau ich einfach gerne an. Bei der „Rückkehr der Jedi-Ritter“ hab ich schon angefangen, lange Zähne zu machen: Vader als Schurken derart zu kompromittieren, das hab ich George Lucas echt übel genommen. Und mit den Ewoks war die Sache dann schon endgültig auf Merchandise-Kurs, das Drumherum wurde wichtiger als das Abenteuer. Zeitsprung: Als Disneyplus, der Streamingdienst von Disney, denen Lucas die ganze Star-Wars-Chose verscheuert hat, an den Start ging, brachten Sie mit „The Mandalorian“ eine Serie, die Star Wars zurück zu den Abenteuerwurzeln brachte: ein Weltraum-Western, der sich gewaschen hatte, mit deftiger Action, kernigem Humor und gerade genug Mythos, um nicht albern zu werden. An den zwei bisherigen Staffeln hatte ich eine Riesenfreude, und als in der letzten Folge von Staffel 2 Luke persönlich auftauchte, hüpfte mein Fan-Herz. Und als ich dann las, das eine Serie um Obi-wan Kenobi in der Mache war, in der es zum neuen, epischen Duell mit Darth Vader kommen sollte, begann mein Fan-Herz, sogar Bocksprünge zu machen…(es kommen milde Spoiler)

Die prompt endeten, als ich die erste Folge von „Obi-wan Kenobi“ gesehen hatte. Bleischwer hing mein Herz in der Jedi-Kutte, während ich mich über die streckenweise arg billige Machart ärgerte, die kreuzdämliche Entscheidung, Kenobi die als Kleinkind entführte Leia sechs Folgen lang retten zu lassen1 und die erbärmlich schlechten Dialoge. Am meisten geärgert hab ich mich über das, was sie Darth Vader und Obi-wan Kenobi angetan haben: Aus zwei Top-Fightern haben sie pathetische Trottel gemacht, die keine zehn Sekunden vorausdenken können und auf die ältesten Tricks hereinfallen. Warum haben sie das diesen formidablen Gegnern angetan? Ich ahne warum: Eine Serie mit zwei Männern in den Hauptrollen ist heutzutage nicht mehr „zeitgemäß“. Deshalb wurde die Inquisitorin Reva dazu erfunden, eine dramaturgisch vollkommen überflüssige Figur2, die aber trotzdem Gelegenheit bekommen sollte, zu glänzen. Deshalb mussten Kenobi und Vader „heruntergeschrieben“ werden. Und das ist mit erbärmlich schlechtem Handwerk geschehen. Ich habe selten eine Serie mit derart großen Plot-Löchern und unmotivierten Wendungen gesehen.

Wer auch immer bei Disney für dieses Debakel verantwortlich war, muss das Star-Wars-Universum abgrundtief hassen. Warum hat man nicht Jon Favreau das machen lassen, der mit „The Mandalorian“ so einen brillanten Job gemacht hat? Als Fan kann man nur hoffen, dass Disney keine zweite Staffel in Auftrag gibt und diesen Schrott in einer weit, weit entfernten Galaxis beerdigt.

  1. Jeder, der den ersten Star-Wars-Film gesehen hat, weiß, wie es ausgeht!
  2. Deren entscheidende Handlung im Staffelfinale darin besteht, dass sie NICHTS tut!
Markiert mit Disneyplus, Obi-wan Kenobi, Science Fiction, Star Wars, Streaming, TV.Speichern des Permalinks.

Eine Antwort zu Star Wars zum Abgewöhnen: „Obi-wan Kenobi“ auf Disneyplus

  1. AvatarAnonymous sagt:

    Mandalorian: ja! Allerdings hat Jon Favreau bei Boba Fett auch schwer enttäuscht (mich zumindest). Und Obi Wan fand ich bisher nicht sooo schlecht, hab aber auch erst 2 Folgen gestern Abend gesehen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bitte nicht wundern: nach dem Absenden verschwindet Dein Kommentar einfach und wird erst nach Freischaltung durch uns sichtbar -- also nicht mehrfach absenden!