Man soll sich’s nicht zu leicht machen…

Ich probier ja gerne neue Sachen, bzw. Sachen, die ich noch nicht kenne. Auch wenn sie letztlich für meine tägliche Rasur-Rotation nicht taugen, man hinterfragt doch seine Abläufe, wenn man etwas Neues benutzt. Und denkt über Sachen nach, über die man vorher nicht nachgedacht hat. Zum Beispiel über das Gewicht des Rasierapparats. Ich rasier mich gerade mit einem Doppelklinger (Typ Contour) vom Discounter, 20 Klingen plus Griff für ein paar Euro. „Das kann nix sein“, hab ich mir gedacht und die Blisterpackung trotzdem mitgenommen, für den Preis kann man ja wirklich nicht viel falsch machen. Und erstaunlichwerweise sind die Klingen gar nicht mal so übel. An die Originale von Gillette kommen sie nicht ganz ran, aber fünf bis sechs Mal kann man sich mit denen durchaus angenehm rasieren. Wenn man noch einen alten Contour-Griff rumzuliegen hat. Mit dem beiliegenden Plastik-Teil macht’s nämlich keinen Spaß. Das ist viel zu leicht.

Beim Rasieren – egal ob mit Hobel oder Systemrasierer – arbeite ich gern mit dem Eigengewicht des Rasierapparats. Bei meinem Lieblingshobel, dem Merkur Futur, muss ich den Rasierer nur anlegen und ziehen, das Gewicht des Hobels sorgt allein für den richtigen Druck, mit dem die Klinge die Stoppeln sanft abschneidet. Das Plastik-Teil vom Discounter hingegen ist viel zu leicht. Wenn ich das über die Wange ziehe wie den Futur, hoppelt die Doppelklinge über meine Stoppeln weg, ohne sie wirklich abzuschneiden. Ich muss also selbst etwas Druck ausüben, damit die Klingen schneiden. Und das ist letztlich keine kleine Aufgabe, wenn man’s nicht gewohnt ist. Zu wenig Druck und der Bart bleibt dran, zu viel Druck und der Rasurbrand ist da. Selbst erfahrene Nassrasierer brauchen ein paar Rasuren, um das entsprechende Gleichgewicht zu finden, Anfänger haben’s nochmal schwerer.

Deshalb sollte man bei der Wahl des Rasierapparats die Bedeutung des Gewichts nicht unterschätzen. „Je schwerer, desto besser“ muss es nicht gleich heißen, aber ein gewisses Gewicht sollte der Rasierapparat schon auf die Waage bringen. Es muss nicht gleich ein Schwergewicht wie der Futur sein, aber zu leicht sollte er – siehe oben – auf keinen Fall sein, gerade bei Systemrasierern mit mehreren Klingen. Ein zu geringes Gewicht zwingt geradezu zum Aufdrücken, und damit sind mangelnder Gründlichkeit und Rasurbrand Tür und Tor geöffnet.

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