[Tipp der Woche] Fake News im Westen – „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/Q6iEna2pJqM

Es gibt Filme, die treffen einen einigermaßen unvorbereitet. Das war bei mir mit „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ der Fall. Den hab ich im Fernsehen gesehen, da war ich zwölf, dreizehn Jahre alt und hatte mich auf einen Western mit John Wayne, James Stewart und Lee Marvin gefreut, Super-Besetzung. Und dann fängt der Film damit an, dass James Stewart als alter Sack zu John Wanes Beerdigung fährt. Ich hätte beinahe die Glotze ausgemacht und weiter in meinem Lassiter-Heft gelesen. Gottseidank bin ich dran geblieben, sonst hätte ich erst viele Jahre später verstanden, was für ein tolles, vielfältiges und, ja, profundes Film-Genre der Western sein kann.

In diesem John-Ford-Film geht es um den Senator Ransom Stoddard (Stewart), der seine Karriere der Tatsache verdankt, dass er als junger Mann den Banditen Liberty Valance (Lee Marvin) erschossen hat. Der Senator kehrt zu Beginn der Geschichte an den Ort des Geschehens zurück, um an der Beerdigung eines Freundes Tom Doniphon (Wayne) teilzunehmen. Gemeinsam mit anderen Weggefährten erinnert er sich an „damals“, und Schritt für Schritt bekommt der Zuschauer mit, dass die Geschichte einen doppelten Boden hat, und dass damals etwas ganz anderes geschehen ist. „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ hat ein tolles Drehbuch, eine superbe Kamera und Schauspielerei und Regie sind sowieso vom Feinsten. Zusätzlich zu reichlich Action und Humor gibt’s auch noch Gedankenfutter und die verblüffende Erkenntnis, dass „Fake News“ schon bei der Eroberung des Westens eine wichtige Rolle gespielt haben. Der Film ist am Freitag um 22 Uhr 30 auf 3sat zu sehen.

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