Klingen, die sich rausschleichen (Langzeit-Test „Harry’s“ die 2.)

Gerade habe ich – nach 22 Rasuren – die Klinge bei meinem Harry’s-Rasierer gewechselt. 22 ist erstmal eine stolze Zahl, viele Männer schaffen mit einer System-Klinge auch nur fünf bis sieben Rasuren, bis die Gesichtshaarentfernung keinen Spaß mehr macht. Die traditionellen Double-Edge-Klingen halten bei mir nur eine deutlich kürzere Zeit: nach 3 (Derby EXTRA) bis 10 (Feather) Rasuren muss ich bei denen die Klinge wechseln. Und noch einen Unterschied gibt’s: Stumpfe Rasierklingen werden sofort unbrauchbar, Systemklingen schleichen sich raus.

Jeder, der sich mit traditionellen Rasierklingen rasiert kennt das. Wenn eine Klinge stumpf geworden ist, geht eigentlich gar nichts mehr. Statt mühelos die Stoppeln abzuschneiden und über den Schaumfilm zu gleiten, verhakt sich die Klinge in den Barthaaren, es rupft, zupft und ziept, da bleibt nur der sofortige Klingentausch.

Bei Systemklingen merke ich nicht so abrupt, dass sie stumpf werden. Vermutlich weil da mehrere Klingen am Werk sind und nicht nur eine. An Stellen, wo der Bartwuchs dichter und vielleicht härter ist – bei mir ist das die Kinnlinie – tritt dann so ein leichter Schmirgelpapier-Effekt auf. Die Klinge schrubbt ein wenig, bei mir passiert das so nach 10, 12 Rasuren. So kann ich mich dann noch ca. 10mal rasieren, dann kommt die nächste Eskalationsstufe: das Aftershave fängt beim Auftragen an zu brennen. Das muss ich dann nicht mehr haben, die nächste Klinge ist fällig.

Für die Harry’S-Systemklingen ist das ein guter Wert. Mit den 6-Klingern von Rossmann und Aldi1 komm ich in etwa auf die gleiche Anzahl Rasuren. Mit den deutlich teureren Fusion-Klingen von Gillette kann ich mich länger rasieren, zehn Rasuren mehr sind da durchaus drin. Mit Zwei- bzw. Dreiklingen-Systemen schaff ich deutlich weniger Rasuren, da sind 15 das Maximum.

Es scheint also – zumindest bei mir – ein Zusammenhang zwischen der Klingenanzahl und der Haltbarkeit der Klingen zu bestehen. Preislich schlägt das natürlich nicht zu Buche, da traditionelle Klingen deutlich preiswerter sind als Systemis. So deutlich, dass der häufigere Klingenwechsel nicht zu Buche schlägt.

Alles in allem bin ich bisher mit dem Harry’s-System ganz zufrieden: Die Rasuren sind angenehm und unauffällig, ist okay. Den Spaß-Faktor der Hobelrasur beginne ich aber doch langsam zu vermissen.

  1. Die werden ja alle in der Harry’s-Fabrik in Eisleben hergestellt, soweit ich weiß
Markiert mit Nassrasur, Rasur, Systemrasierer.Speichern des Permalinks.

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